Hausmittel gegen Lebensmittelvergiftung

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Lebensmittelvergiftung kann man sich schnell mal durch den Burger vom Imbissstand, durch das Ei und die Mayonnaise auf dem Brötchen vom Bäcker oder durch ein nicht ganz durchgegartes Stück Fleisch vom Grill einfangen. Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Frösteln und Schwindelgefühle. Hier sind einige Hausmittel zur Linderung aufgezählt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Lebensmittelvergiftung?

Eine Lebensmittelvergiftung wird durch den Verzehr kontaminierter Nahrung hervorgerufen. Die Verunreinigung kann dabei durch Mikroorganismen, durch Giftstoffe oder durch Schwermetalle verursacht worden sein. Es wird dabei zwischen Lebensmittelintoxikationen und Lebensmittelinfektionen unterschieden.

Bei Lebensmittelintoxikationen befindet sich der giftige Stoff bereits beim Verzehr in der Nahrung. Dabei kann das Toxin entweder von Mikroorganismen oder von dem verzehrten Nahrungsmittel selbst hergestellt worden sein.

Zu den Mikroorganismen, die Giftstoffe produzieren, gehören insbesondere Bakterien wie beispielsweise Clostridium botulinum oder Staphylococcus aureus sowie verschiedene Schimmelpilze. Zu den Pflanzen, die Giftstoffe produzieren, zählen in unseren Breitengraden insbesondere Tollkirschen, Vogelbeeren, Blauer Eisenhut oder der Fingerhut. Sehr häufig kommt es durch den Verzehr toxischer Pilze zu Lebensmittelvergiftungen, wobei der grüne Knollenblätterpilz zu den gefährlichsten Sorten zählt. Auch der Verzehr exotischer Tiere, zum Beispiel japanischer Kugelfische, die hochgiftig sind, kann zu einer lebensmittelbedingten Intoxikation führen.

Wer ist betroffen?

Lebensmittelinfektionen werden dagegen durch den Verzehr lebender Krankheitserreger, also Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten, verursacht. Zu den in Deutschland in Zusammenhang mit einer Lebensmittelvergiftung häufigsten Krankheitserregern zählen Salmonellen sowie E.coli, Listerien oder Campylobacter. Außerdem sind Noro- oder Rotaviren sowie Parasiten wie der Toxoplasmose-Erreger für Lebensmittelvergiftungen verantwortlich.

Zu Lebensmittelintoxikationen kommt es meist durch Unwissenheit oder mangelnde Vorsicht bei der Zubereitung. Insbesondere Pilzvergiftungen sind fast immer darauf zurückzuführen, dass den Sammlern die notwendige Expertise fehlte. Tollkirschen, Vogelbeeren oder Fingerhut werden allerdings fast ausschließlich von unbeaufsichtigten Kindern oder Haustieren verzehrt, die die Risiken nicht abschätzen können. Lebensmittelinfektionen sind dagegen meist auf eine falsche Lagerung, im Supermarkt oder anschließend zu Hause beim Konsumenten, sowie auf Fehler beim Transport zurückzuführen. Sie treten häufig im Sommer auf, wenn die hohen Temperaturen Lebensmittel besonders schnell verderben lassen.

Ursachen

Im Frühstadium einer Lebensmittelvergiftung sind sich die Symptome, unabhängig von der konkreten Ursache, oft sehr ähnlich. Die Patienten leiden unter Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfen und Durchfall. Ob und welche Komplikationen auftreten können, hängt dagegen stark davon ab, womit sich der Patient vergiftet hat. So ist die weit verbreitete Fleischvergiftung (Botulismus), die durch das Bakterium Clostridium botulinum hervorgerufen wird, zwar sehr ernst zu nehmen und für den Patienten meist mit sehr unangenehmen und belastenden Symptomen verbunden, für gesunde Erwachsene aber nicht wirklich gefährlich. Pilzvergiftungen oder Vergiftungen, die durch den Verzehr exotischer Tiere hervorgerufen werden, enden dagegen nicht selten tödlich oder gehen zumindest mit Langzeitschäden einher.

Was hilft gegen Lebensmittelvergiftung?

  • Die wohl größte Gefahr bei einer Lebensmittelvergiftung ist die der Dehydration (Austrocken) des Körpers. Besonders gefährlich ist es bei älteren Personen und kleinen Kindern. Deswegen muss bei Durchfall sehr stark auf eine hohe Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Wenn man erbrechen muss, ist es hilfreich die Flüssigkeit in kleinen Schlückchen zu sich zu nehmen.
  • Bei Lebensmittelvergiftung verliert der Körper durch den Durchfall und das Erbrechen wertvolle Elektrolyte. In der Online-Apotheke gibt es Elektrolytlösungen zu kaufen, die dem Körper die verlorengegangenen Nährstoffe wieder zuführen.
  • Ein Hausmittel gegen Lebensmittelvergiftung oder die Magenkrämpfe die durch sie ausgelöst werden, ist eine sanfte Massage des Bauches. Am besten hierzu eine Mischung aus verschiedenen ätherischen Ölen herstellen. Sandelholz- und Teebaumöl eignen sich besonders gut. Wichtig ist es das Öl vor dem auftragen auf den Bauch auf Körpertemperatur zu erwärmen. Dann den Unterbauch im Uhrzeigersinn in sanften, aber festen Bewegungen massieren

Schnelle Hilfe

  • Wer unter einer Lebensmittelvergiftung leidet, kann beruhigende Tees wie Kamillen-, Ingwer-, Fenchel-, Pfefferminz- und Thymiantee trinken. Dadurch werden die durch die Lebensmittelvergiftung ausgelösten Bauchkrämpfe gelindert.
  • Ein warmes Bad ist ein wunderbares Hausmittel gegen Lebensmittelvergiftungen. Am besten versetzt man das Badewasser mit ein paar Tropfen wohltuender Öle wie zum Beispiel Pfefferminz-, Ingwer oder Fichtenöl.
  • Um dem Magen etwas leichte Nahrung zuzuführen, kann man einen Apfel zerreiben und langsam essen. Es beruhigt den Magen und liefert gesunde Nährstoffe.


Alternative Heilmittel

  • Gegen Lebensmittelvergiftung hilft es den durcheinander gebrachten Elektrolytaushalt wieder in Ordnung zu bringen. Omas Hausmittel ist ein ausgewogenes Getränk. Hierzu werden 2 Orangen ausgepresst und deren Saft mit einem halben Teelöffel Salz, 2 Teelöffeln Honig und 300 ml Wasser vermischt.
  • Ein weiteres Hausmittel, welches schon seit Ewigkeiten bei Lebensmittelvergiftungen und anderen Magenbeschwerden angewandt wird, ist ein Getränk, durch das der Speisebrei im Magen gebunden wird. Hierzu werden 1 TL Heilerde mit etwas Wasser zu einer weichen Paste verrührt. Unter ständigem Rühren werden dann 500 ml kochendes Wasser hinzugefügt. Anschließend kann das Ganze mit Zitronensaft und Honig abgeschmeckt werden. Dieses Getränk wird über den ganzen Tag verteilt in kleinen Schlückchen getrunken und hilft den Speisebrei zu verfestigen.
  • Ein wahres Wundermittel gegen Erbrechen und Übelkeit ist das alternative Heilmittel Ingwer. Ingwer kann als ein frisches Stück gekaut werden (vorsichtig scharf!) oder es gibt auch kandierten Ingwer und Ingwerpräparate aus Drogerien. Außerdem kann man die Wurzel auch als Tee zu sich nehmen. Es gibt fertige Teebeutel in Reformhäusern zu kaufen, man kann sich den Tee aber auch aus frisch geriebenem Ingwer selber herstellen.
  • Wenn langsam eine Besserung eintritt, sollte versucht werden leicht verdauliche Nahrung wie weißer gekochter Reis, klare Hühnerbrühe, fettarmer Joghurt, Toast ohne Butter oder geriebener Apfel eingenommen werden.

Weitere Informationen sind unter Lebensmittelvergiftung zu finden. Die am Anfang aufgezählten Symptome sollten bei einer Lebensmittelvergiftung nach einem, manchmal erst nach 2 Tagen abgeklungen sein.

Wenn jedoch durch das ständige Erbrechen keine Flüssigkeit aufgenommen werden kann oder der Durchfall blutig wird, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Bei Kleinkindern und älteren Menschen muss jedoch bei den ersten Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung ein Arzt aufgesucht werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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