Hausmittel gegen Fußpilz
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Fußpilz ist eine Pilzinfektion der Füße (auch Fußflechte oder Fadenpilzerkrankung genannt) ebenfalls bekannt unter dem Namen Tinea Pedis. Erbliche Veranlagung, Hautkontakt zu infizierten Personen oder Flächen in einem feuchtwarmen Millieu (z.B. Schwimmbad, Sauna) sind ideale Bedingungen, um sich mit dem Fußpilzerreger anzustecken.
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Was ist Fußpilz?
Bei Fußpilz (Tinea pedis) handelt es sich um eine chronische Pilzinfektion, von der in der Regel die Zehenzwischenräume und die Fußsohlen betroffen sind. In schweren Fällen befällt der Pilz auch den Fußrücken und die Zehenspitzen. Sobald er auf die Nägel übergreift, wird von Nagelpilz gesprochen.
Fußpilz wird von den Betroffenen häufig als sehr unangenehm empfunden, die Krankheit ist aber meist harmlos. Im Frühstadium wird die Infektion oft gar nicht bemerkt.
Nach einiger Zeit beginnt die betroffene Haut sich zu röten, später beginnt sie gelegentlich auch zu nässen. Außerdem setzt oftmals starker Juckreiz ein. Schließlich entwickelt die Haut einen unangenehmen Geruch und schält sich ab. In schwereren Fällen kann es auch zu Rissen in der befallenen Haut kommen, die sich entzünden können und dann zu schmerzen beginnen. Auf andere Körperpartien greift der Fußpilz in der Regel nur über, wenn die Haut bereits vorgeschädigt oder das Immunsystem geschwächt ist.
Wer ist betroffen?
Fußpilz ist hochansteckend. Sporen können in der Regel auch unabhängig von einem Wirt überleben. Besonders gut gedeihen Hautpilze in einer feuchten und warmen Umgebung. Wenn dann auch noch viele Menschen barfuß laufen, steigt die Ansteckungsgefahr zusätzlich. Schwimmbäder, Saunen und Gemeinschaftsduschen gehören deshalb zu den Hochrisikogebieten. Auch auf Teppichböden in Hotels sollte keinesfalls barfuß gelaufen werden.
Fußpilz gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Schätzungen zufolge sind etwa 30 Prozent der Bevölkerung betroffen. Besonders groß ist das Ansteckungsrisiko für Sportler, da diese sich oftmals in Risikogebieten, insbesondere in Umkleidekabinen und gemeinschaftlich genutzten Waschräumen, aufhalten. Darüber hinaus kann Schweiß die Hautbarriere beschädigen und den Krankheitserregern so das Einnisten erleichtern. Besonders gefährdet sind auch Personen mit einer geschwächten Immunabwehr, da sich der Pilz dann leichter festsetzen und auf dem Körper ausbreiten kann.
Ursachen
Hautpilze besitzen eine Reihe von Mechanismen, die es ihnen ermöglichen, sich in der Haut einzunisten. Sie können zum Beispiel den Säureschutzmantel der Haut stören und sich danach an den Hautzellen festsetzen. Hefepilzen gelingt es auch, sich als körpereigene Zellen zu tarnen, so dass sie vom Abwehrsystem nicht als schädliche Eindringlinge erkannt und eliminiert werden.
Was ist Fußpilz?
Verursacher von Fußpilz ist der Trichphyton-Pilz und es gibt kaum eine Möglichkeit, diesem Erreger auszuweichen bzw. zu entkommen, denn man findet ihn überall dort, wo es feucht und warm ist. Dieser Pilz existiert wahrscheinlich immer in Badezimmern und in den Schuhen.
Tatsache ist, dass ihn die meisten Menschen auf der Haut haben, aber er wird von den Bakterien, die dort leben, fast immer erfolgreich vernichtet. Manche Menschen leiden unter chronischem Fußpilz, andere haben kein Problem mit dieser Infektion. Das kann erblich bedingt sein oder damit zusammenhängen, wie oft man mit dem Erreger in Berührung kommt.
Hinsichtlich der Übertragung des Hautpilzespilzes sind sich die Fachleute noch nicht ganz sicher. Man nimmt aber mit großer Sicherheit an, dass dies durch direkten Kontakt mit infizierten Personen oder befallenen Flächen geschieht (z.B. Boden einer Duschkabine).
In Fachkreisen glaubt man daran, dass Betroffene genetisch anfälliger für Fußpilz sind und dass Menschen mit bestimmten Krankheitsbildern wie Ekzemen, Asthma und Heuschnupfen eine größere Ansteckungsbereitschaft gegenüber diesem Erreger haben.
Hausmittel gegen Fußpilz
1. Ansteckung vermeiden
Da Pilze eine warme, feuchte Umgebung lieben, sollten sich alle Bemühungen zur Behandlung und Vorbeugung von Fußpilz darauf konzentrieren, die Füße so trocken wie nur möglich zu halten.
Besonders die Zehenzwischenräume müssen nach jedem Waschgang peinlich genau abgetrocknet werden. Ein bereits feuchtes Handtuch ist dafür nicht geeignet, da es nicht mehr genügend Nässe aufnehmen kann.
Trockenheit zwischen den Zehen ist eine bedeutende Maßnahme zur erfolgreichen Vermeidung und Bekämpfung von Fußpilz.
- Das Handtuch nicht mit anderen teilen
- Stets Badelatschen in öffentlichen Anlagen tragen
- Nach dem Abtrocknen der Füße- Handtuch in die Waschmaschine
- Waschen der Socken in heißem Wasser, um die Pilzsporen abzutöten
- Nach dem Baden die Wanne oder Dusche mit einem desinfizierenden Reinigungsmittel (z.B. Lysol) säubern
- Ganz wichtig ist es, die Füße stets trocken zu halten
2. Häufiges Waschen der Füße
Möglichst zweimal am Tag die Füße mit Wasser und Seife waschen und danach gründlich abtrocknen.
3. Schuhe ausziehen
Man sollte so oft wie möglich die Schuhe ausziehen oder mit offenen Sandalen umherlaufen, falls das möglich ist. Barfuß zu laufen ist ein hervorragendes Mittel zur Behandlung und Vorbeugung von Fußpilz.
4. Einsatz von Medikamenten
Gegen Fußpilz helfen die meisten rezeptfreien Medikamente, die es als Cremes, Sprays oder flüssige Lösungen (Lotion) zu kaufen gibt und die Tolnaftat (Tinaktin), Miconazol (Micatin) oder Undecylensäure (Desenex) enthalten. Cremes sind in ihrem Gebrauch wirksamer aber Puder saugt besser die Feuchtigkeit auf.
Vor jeder Anwendung empfiehlt es sich, die Füße zu waschen, gründlich abzutrocknen und anschließend zweimal täglich das Medikament sorgfältig aufzutragen. Falls ein bestimmtes Produkt nicht wirkt, probiert man ein anderes, so lange bis man ein geeignetes für sich gefunden hat.
5. Beharrlichkeit zahlt sich aus
Eine Pilzinfektion kann sehr hartnäckig sein. Auf gar keinen Fall sollte man die Behandlung mit Medikamenten absetzen, sobald die Symptome einer Pilzinfektion verschwunden sind. Der Pilz ist längst noch nicht ausgemerzt. Hier muss man ganz beharrlich die Anwendung drei bis sechs Wochen regelmäßig weiter fortfahren, um eine dauerhafte Besserung zu erzielen.
Um dauerhaft frei von diesen lästigen Pilzen zu bleiben, sollten die Medikamente weiterhin einmal pro Tag oder einmal die Woche angewendet werden zur Vermeidung von Neuinfektionen.
6. Tee für die Füße
Um die Infektion auszutrocknen und den Juckreiz zu lindern, sollte man die Füße in einem Liter warmen Wasser mit sechs aufgebrühten Teebeuteln baden. Tee enthält Gerbsäure, die die Beschwerden lindert und zur Heilung der Infektion beiträgt.
7. Füße baden in Betadin
Sind durch die Pilzinfektion Rötungen und Risse zwischen den Zehen entstanden, sind außer Pilze auch noch Bakterien im Spiel. Hier empfiehlt es sich, die Füße einmal am Tag für 20 Minuten in Betedin zu baden (zwei Kappen auf einen Liter warmes Wasser). Nach dem Bad die Füße sorgfältig abtrocknen und anschließend Medikamente gegen Pilzinfektionen auftragen.
8. Bleichmittel vermeiden
Finger weg von starken Chemikalien und Lösungsmitteln (z.B. Bleichmittel, Alkohol, Bodenreinigungsmittel). Diese Mittel töten nicht unbedingt die Pilze ab, aber sie können die Haut schwer schädigen.
9. Sonnenbaden hilft
Ultraviolettes Licht kann dazu beitragen, die Infektion auszutrocknen und die aktiven Pilze abzutöten. Vorsicht vor Sonnenbrand- kann zu Falten und Hautkrebs führen.
10. Schuhe stets desinfizieren und gut lüften
Bei Pilzbefall der Füße sind unweigerlich auch die Schuhe betroffen. Jeder Kontakt mit diesen Schuhen hat eine Neuinfektion zur Folge. Ratsam ist es, die Schuhe nach jedem Tragen mit Lysol als Puder oder Spray zu desinfizieren. Ebenfalls ist ein ausgedehntes Sonnenbad für die Schuhe zu empfehlen, denn durch das wärmende Sonnenlicht werden sie getrocknet, Gerüche beseitigt und Pilze abgetötet.
11. Schuhe häufig wechseln
Bei starker Schweißproduktion sollte man öfter die Schuhe wechseln, damit die Füße zwischenzeitlich trocknen können. Anschließend die Schuhe mit einem Antipilz-Spray oder –Puder behandeln und danach ebenfalls zum Trocknen in die Sonne stellen.
12. Sorgfältige Auswahl der Schuhe
Lieber offene Schuhe tragen und solche, in denen die Füße nicht schwitzen. Wasserdichte Schuhe aus Plastik oder Gummi sind total abzulehnen, da sie Feuchtigkeit binden und somit für eine pilzgerechte warme und feuchte Umgebung sorgen. Schuhe aus natürlichen Materialien (z.B. Leder), die zur Luftzirkulation beitragen und in denen Feuchtigkeit sich nicht staut, sollten stets in die engere Wahl kommen.
13. Socken richtig auswählen
Socken aus natürlichen Materialien (z.B. Wolle, Baumwolle) saugen Schweiß auf und halten somit die Füße trocken. Neuerkenntnis: Socken aus Acryl halten die Füße noch trockener, indem sie die Feuchtigkeit von den Füßen wegleiten. Hier sollte man selbst ausprobieren und genau testen, welches Gewebe besser geeignet ist. Wichtig ist auch, die Socken nach starken Schweißattacken zu wechseln. Der Fuß muss immer trocken sein.
14. Badelatschen sind angebracht
Badelatschen bieten zwar keinen hundertprozentigen Schutz, sie können aber das Risiko einer Pilzinfektion drastisch senken. Bevorzugt sollte man sie in öffentlichen Einrichtungen (z.B. Umkleidekabinen, Fitnesszentrum, Schwimmbäder, Saunen, Duschen) tragen.
Weiterführende Therapie
Fußpilz kann man leicht mit Hausmitteln behandeln, bei folgenden Beschwerden sollten weitere Behandlungsmaßnahmen getroffen werden.
Keine Verbesserung der Pilzinfektion trotz intensiver Behandlung durch Hausmittel. Hier könnte ein anderes Krankheitsbild dahinter stecken, denn oft werden Ekzeme oder Schuppenflechten mit Pilzinfektionen verwechselt.
Trotz intensiver Behandlung verschlimmert sich die Infektion, weil manche resistente, hartnäckige Pilzarten nur durch stärkere verschreibungspflichtige Medikamente zu bekämpfen sind.
Sie sollten sich einem Facharzt vorstellen, wenn ein oder beide Füße anschwellen oder wenn Verletzungen im Zusammenhang mit Pilzbefall eitern.
Wenn der Fußpilz die Hände befällt, muss mit verschreibungspflichtigen, oralen Medikamenten unter ärztlicher Kontrolle behandelt werden.
Wenn Zehennägel dicker erscheinen und sich verfärbt haben, steckt ebenfalls eine Pilzinfektion (Nagelpilz) dahinter. Diese sind sehr schwierig zu behandeln. Da die Nägel sehr dick sind, müssen stärkere Medikamente eingesetzt werden, die nur der Arzt kontrolliert verschreiben kann.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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