Hausmittel gegen Rheuma und Arthritis
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Rheuma ist ein Überbegriff für entzündliche Gelenkerkrankung, dessen häufigste Form die rheumatoide Arthritis darstellt. Die Arthritis ist eine Systemerkrankung des gesamten Körpers. Die Ursache ist leider noch nicht geklärt, doch wird angenommen, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Es gibt Selbsthilfemaßnahmen und Hausmittel, die Linderung bieten.
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Was sind Rheuma und Arthritis?
Viele Menschen leiden besonders im Alter an sogenannten rheumatischen Erkrankungen. Dabei kommt es zu entzündlichen oder degenerativen Veränderungen von Gelenken, Muskulatur oder Bindegewebe. Auch innere Organe können betroffen sein.
Rheuma ist ein Sammelbegriff für mehr als 100 verschiedene Erkrankungen, die den Bewegungs- und Stützapparat betreffen. Die häufigste Erkrankung des rheumatischen Formenkreises stellt jedoch die rheumatoide Arthritis dar. Hierbei handelt es sich um eine chronische Gelenkentzündung auf der Grundlage von Autoimmunprozessen, die zur völligen Zerstörung der Gelenke führen kann.
Die Arthritis unterscheidet sich allerdings von der sogenannten Arthrose, die zwar ähnliche Beschwerden hervorruft, welcher aber Verschleißprozesse durch mechanische Abnutzung der Knorpelsubstanz zugrunde liegen. Alle Gelenke können von einer Arthritis betroffen sein. Am häufigsten wird sie aber am Handgelenk beobachtet. Der Verlauf der Erkrankung ist individuell sehr unterschiedlich. So kann die Erkrankung sowohl plötzlich als auch schleichend beginnen. Anfangs treten häufig unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Erschöpfung, Gewichtsabnahme oder Fieber auf.
Dann kommt es zu Gelenkbeschwerden, die sich durch Morgensteifigkeit, Schwellungen, Schmerzen und zunehmende Fehlstellungen der Gelenke äußern. Bei manchen Patienten entwickeln sich direkt an den Sehnen verschiebbare Knoten unter der Haut. Bei der Gelenkentzündung treten die Schmerzen häufig in Ruhe auf. Alltagstätigkeiten können durch die abnehmende Kraft in den Händen oft nicht mehr ausgeführt werden. Zuweilen werden auch an anderen Organen wie Herz, Blutgefäßen oder Hornhäuten an den Augen Entzündungen beobachtet. Eine Heilung der Arthritis ist nicht möglich. Symptomatisch kann sie jedoch gut behandelt werden.
Wer ist betroffen?
Ungefähr ein Prozent der Bevölkerung Deutschlands ist an einer rheumatoiden Arthritis erkrankt. Dabei sind dreimal mehr Frauen als Männer betroffen. Meist beginnt die Erkrankung im höheren Lebensalter, wobei Frauen im Durchschnitt bereits ab dem 55. Lebensjahr und Männer ab dem 65. Lebensjahr erkranken. Es gibt jedoch auch eine Form der rheumatoiden Arthritis, an der schon Kinder oder Jugendliche leiden können.
Ursachen
Die rheumatoide Arthritis wird durch Autoimmunreaktionen ausgelöst. Dabei greift das Immunsystem körpereigene Eiweißstoffe an, die am Aufbau von Knochen, Bindegewebe und Muskeln beteiligt sind. Durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems werden diese Substanzen als fremd angesehen und genauso bekämpft wie körperfremde Proteine von Viren, Bakterien oder Pilzen. Der resultierende Entzündungsprozess lässt die Gelenkinnenhaut stark wuchern sowie Knorpel, Knochen, Sehnen und Bänder zerstören.
Was hilft gegen Rheuma und Arthritis?
- Ein natürliches Hausmittel gegen Arthritis und rheumatische Erkrankungen ist die Weidenrinde. Diese Pflanze beinhaltet einen Wirkstoff namens Salicin. Dieses Salicin wird im Darm zur Salizylsäure umgewandelt, welches schmerz- und entzündungshemmend wirkt. Es gibt Fertigpräparate und die empfohlene Tagesdosis liegt bei 100 mg Salicin. Es kann aber auch einfach ein Tee mit der kleingeschnittenen Rinde hergestellt werden. Etwa 1 Teelöffel der Rinde mit 200 ml kochendem Wasser übergießen und für 20 Minuten ziehen lassen. Weidenrinde ist sehr viel schonender als der Arzneistoff ASS, da erst im Magen die Säure freigesetzt wird.
- Sobald ein oder mehrere Gelenke der Hand entzündet sind, ist ein Eisbad genau das Richtige. Am besten einen großen Eisblock oder mehrere Eiswürfel in eine Schüssel legen. Wenn eine gute Mischung aus Wasser und Eis vorhanden ist, einfach die betroffene Hand für mindestens 10 Sekunden in die Schale halten. Diese Prozedur kann beliebig oft wiederholt werden.
- Wenn ein anderes Gelenk entzündet ist, kann einfach ein in Eiswasser getauchtes Handtuch als Hausmittel gegen Rheuma und Arthritis benutzt werden.
Schnelle Hilfe bei Rheuma und Arthritis
- Um zu verhindern, dass die Gelenke steif werden, gibt es folgende Übungen. Bei plötzlich einbrechenden Schmerzen, sollten diese jedoch abgebrochen werden.
1. Für Arthritis in den Händen: - Alle fünf Finger so weit wie möglich abspreizen, nach 3 Sekunden eine lockere Faust (der Daumen außerhalb) machen. Nach drei Sekunden wieder Abspreizen.
2. Probleme mit den Schultern: - Aufrecht hinstellen und die Hände hinter dem Nacken verschränken. Die Ellbogen zeigen hierbei nach vorne. Während die Ellbogen jetzt langsam nach hinten geführt werden, tief einatmen. 5 Sekunden halten und während des langsamen Nachvorneführens ausatmen.
3.Übung für Sprunggelenke: - Auf einem Stuhl mit gerade Sitzfläche Platz nehmen. Dann nur die Fußballen anheben. Aus dieser Position die Zehen von links nach rechts bewegen. Anschließend nur die Fersen hochheben und die Ferse hin und her bewegen.
Alternative Heilmittel
- Ein alternatives Heilmittel gegen Arthritis und andere rheumatische Erkrankungen ist Brennnesselblätterextrakt. Es gibt Studien, die beweisen, dass der Schmerz bei der Hälfte der Probanden, die zusätzlich oder alleine Brennnesselblätterextrakt eingenommen haben, deutlich weniger wurde.
- Ein alternatives Heilmittel gegen Arthrose und auch rheumatische Arthritis ist die Teufelskralle. Es hat eine schmerzlindernde und auch entzündungshemmende Wirkung. Personen, die an rheumatischer Arthritis leiden, sollten pro Tag bis zu 5 g Teufelskralle einnehmen.
- Ein weiteres natürliches Heilmittel gegen Rheuma ist die aus dem Amazonasgebiet stammende Katzenkralle. Dieses alternative Heilmittel wird schon seit Jahrhunderten gegen Entzündungen eingesetzt. Besonders hilfreich wirkt die Katzenkralle bei Entzündungen, die das Immunsystem angreifen. Am besten wird dieses Naturheilmittel als Tee eingenommen. Hierzu wird etwa 1 Teelöffel einer getrockneten Wurzel in 300 ml Wasser zum Kochen gebracht. Nach einer halben Stunde leichtem Köcheln, kann der Tee getrunken werden.
Weitere Informationen sind unter Rheuma und Arthritis zu finden. Sobald am Morgen nach dem Aufwachen ein oder mehrere Gelenke steif sind und sie sich auch nach einer Stunde nicht richtig bewegen lassen, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Außerdem muss ein Arzt konsultiert werden, wenn eines oder mehrere Gelenke sehr warm sind und schmerzen.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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