Guter Heinrich

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 22. August 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Guter Heinrich ist die Bezeichnung für eine Speise- und Heilpflanze. Er weist Ähnlichkeit mit Spinat auf und ist außerdem Bestandteil der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae). In früheren Zeiten wurde der Gute Heinrich dagegen den Gänsefußgewächsen zugeordnet. Bekannt ist er auch als Wilder Spinat oder Grüner Heinrich.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Guten Heinrich wissen

Beim Guten Heinrich (Blitum bonus-henricus) handelt es sich um eine Pflanzenart, die der Gattung der Blitum angehört. Die Bezeichnung Guter Heinrich entstammt wohl der Legende vom aussätzigen Heinrich. Eine weitere mögliche Variante ist der althochdeutsche Begriff Heimrich, der soviel wie gut essbar bedeutet. Andere Quellen behaupten dagegen, die Pflanze sei nach dem französischen König Heinrich IV. (1553-1610) benannt worden.

Der Gute Heinrich zählt zu den krautigen ausdauernden Pflanzen. Er kann Wuchshöhen zwischen 10 und 80 Zentimetern erzielen. Ein typisches Merkmal der Pflanze sind ihre unverzweigten, aufrechten Stängel. Als bevorzugte Wuchsgebiete der Speise- und Heilpflanze gelten Almhütten in den Bergen, Wiesen, Straßenränder und die Umgebung von Viehställen. Da der Gute Heinrich sehr viel Platz einnimmt, stößt er bei Gartenfreunden nur auf wenig Gegenliebe.

Allerdings lässt sich die Pflanze leicht anbauen, weil sie nur wenig Pflege benötigt. Die zarten Blätter des Guten Heinrichs können geerntet werden und lassen sich wie Spinat zubereiten. Zwischen dem Spinat und dem Grünen Heinrich besteht eine enge Verwandtschaft.

Das Ernten der ersten Blätter des Guten Heinrichs ist bereits ab April möglich. Die Blütezeit der Pflanze setzt zwischen Mai und August ein. Auch die Blüten des Guten Heinrichs eignen sich zum Verzehr.

Der Gute Heinrich stellt schon seit langer Zeit eine beliebte Kulturpflanze dar. Er wächst vor allem in Mitteleuropa sowie in Nordamerika. Er kann sogar auf Höhen von rund 3000 Metern gedeihen. Vom Geschmack her besteht eine Ähnlichkeit zwischen dem Guten Heinrich und dem Spinat. Allerdings schmeckt der Grüne Heinrich würziger und herber. Die älteren Blätter weisen jedoch eine bittere Note auf.

In der heutigen Zeit wird der Gute Heinrich den gefährdeten Arten zugerechnet und steht auf der roten Liste. In einigen Bundesländern droht ihm sogar das Aussterben. Aus diesem Grund sollte er in der freien Natur nicht gesammelt werden. Im Baumarkt lassen sich jedoch die Samen der Pflanze erwerben, wodurch ein eigener Anbau möglich ist.

Bedeutung für die Gesundheit

Beim guten Heinrich handelt es sich um eine sehr gesunde Pflanze. So diente er in früheren Zeiten als therapeutisches Mittel zur Behandlung von Wurminfektionen, Abszessen und Hautkrankheiten. Seine Samen werden als mildes Abführmittel eingestuft. Des Weiteren verfügt er über eine erweichende und blutreinigende Wirkung. Die Pflanze eignet sich sowohl zur innerlichen als auch zur äußerlichen Anwendung. So wird sie in Form von Tee, Auflagen und Umschlägen dargereicht. Wichtig ist jedoch, das Heilkraut stets frisch anzuwenden. Mit dem Guten Heinrich wurden sogar Kühe behandelt, bei denen Verletzungen oder Wunden vorlagen.

Gesundheitliche Vorteile

Der Gute Heinrich (Chenopodium bonus-henricus), auch als Wilder Spinat oder Heimischer Spinat bekannt, ist eine alte Heil- und Nutzpflanze, die in Europa seit Jahrhunderten geschätzt wird. Diese Pflanze gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse und war früher ein weit verbreitetes Wildgemüse, bevor sie durch den Kulturanbau von Spinat und anderen Gemüsesorten verdrängt wurde. Heute wird der Gute Heinrich aufgrund seiner gesundheitlichen Vorteile und seines hohen Nährstoffgehalts wiederentdeckt.

Nährstoffreichtum

Der Gute Heinrich ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen, die für die Gesundheit essenziell sind. Er enthält:

  • Vitamin C: Dieses Antioxidans stärkt das Immunsystem, fördert die Wundheilung und schützt die Zellen vor oxidativem Stress.
  • Vitamin A: Wichtig für die Sehkraft, Hautgesundheit und das Immunsystem.
  • Eisen: Essenziell für die Bildung von Hämoglobin und die Vorbeugung von Anämie.
  • Kalzium: Unterstützt die Knochengesundheit und den Muskelstoffwechsel.
  • Magnesium: Wichtig für die Muskel- und Nervenfunktion, sowie für den Energiestoffwechsel.

Gesundheitliche Vorteile

  • Stärkung des Immunsystems: Durch den hohen Gehalt an Vitamin C und Antioxidantien kann der Gute Heinrich das Immunsystem stärken und den Körper gegen Infektionen und Krankheiten schützen.
  • Förderung der Verdauung: Die Blätter des Guten Heinrichs enthalten Ballaststoffe, die die Verdauung unterstützen und zur Vorbeugung von Verstopfung beitragen. Die Bitterstoffe in der Pflanze regen die Produktion von Magensäften an und fördern eine gesunde Verdauung.
  • Entgiftung des Körpers: Der Gute Heinrich hat harntreibende Eigenschaften, die helfen können, den Körper von überschüssigen Flüssigkeiten und Giftstoffen zu befreien. Dies kann insbesondere bei der Unterstützung der Nierenfunktion und der Reinigung des Körpers nützlich sein.
  • Unterstützung der Blutbildung: Dank seines hohen Eisengehalts ist der Gute Heinrich eine wertvolle Pflanze zur Unterstützung der Blutbildung und zur Vorbeugung von Eisenmangelanämie, insbesondere für Menschen, die wenig Fleisch essen oder vegan leben.
  • Förderung der Hautgesundheit: Die entzündungshemmenden Eigenschaften und der hohe Gehalt an Vitamin A können die Hautgesundheit verbessern und bei Hautproblemen wie Ekzemen oder Hautirritationen hilfreich sein. Traditionell wurden Umschläge aus den Blättern des Guten Heinrichs zur Behandlung von Hauterkrankungen eingesetzt.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Im Guten Heinrich sind einige gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe enthalten. Dazu gehören Vitamin C, Eisen, Oxalsäure und Saponine. Weitere Inhaltsstoffe sind Mineralien, Proteine und Chlorophyll. Die Nährwerte der Pflanze werden als positiv eingestuft.

Unverträglichkeiten

In der Regel gilt der Gute Heinrich als gut verträglich. Es gibt allerdings auch Ausnahmen. So sollte er nicht von Personen verzehrt werden, die unter Nierenbeschwerden, Rheuma oder Gicht leiden. Mitunter sind auch allergische Reaktionen möglich.

Anbau, Aussaat, Pflege und Ernte

Der Gute Heinrich (Chenopodium bonus-henricus) ist eine robuste, mehrjährige Pflanze, die in vielen Gärten aufgrund ihrer vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten und gesundheitlichen Vorteile geschätzt wird. Sie ist relativ pflegeleicht und eignet sich besonders gut für naturnahe Gärten oder als Teil eines Kräuter- und Gemüsegartens.

Anbau

Der Gute Heinrich bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte mit einem nährstoffreichen, gut durchlässigen Boden. Er ist anpassungsfähig und wächst auch auf mageren Böden, zeigt aber bei guter Düngung und ausreichend Feuchtigkeit besonders kräftigen Wuchs.

  • Standortwahl: Ein sonniger Platz mit leicht lehmigem, humusreichem Boden ist ideal. Der Boden sollte gut wasserdurchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden, da diese die Wurzeln schädigen kann.
  • Boden vorbereiten: Vor der Aussaat sollte der Boden gut gelockert und mit Kompost oder organischem Dünger angereichert werden, um den Pflanzen genügend Nährstoffe zu bieten. Das Beet kann flach geharkt werden, um eine feine Krume für die Aussaat zu schaffen.

Aussaat Der Gute Heinrich wird entweder im Frühjahr oder im Herbst direkt ins Freiland ausgesät. Die Samen benötigen eine Kälteperiode (Stratifizierung), um gut zu keimen, weshalb eine Herbstaussaat oft bessere Keimraten erzielt.

  • Saatgut vorbereiten: Die kleinen Samen können vor der Aussaat für einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden, um die Kälteperiode zu simulieren. Dies verbessert die Keimung, besonders bei einer Frühjahrsaussaat.
  • Aussaat ins Freiland: Die Samen werden direkt ins Beet gesät. Der Reihenabstand sollte etwa 30 cm betragen, um den Pflanzen ausreichend Platz zu geben. Die Samen werden flach in den Boden gedrückt, da sie Licht zum Keimen benötigen.
  • Keimung: Die Keimung erfolgt bei ausreichender Feuchtigkeit innerhalb von 2-4 Wochen. Die Pflanzen entwickeln sich langsam, aber kontinuierlich.

Pflege

Der Gute Heinrich ist relativ anspruchslos, benötigt jedoch einige grundlegende Pflegemaßnahmen, um gut zu gedeihen.

  • Bewässerung: Besonders während trockener Perioden sollte der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden. Staunässe sollte vermieden werden, da dies die Wurzeln schädigen kann.
  • Düngung: Eine Gabe von Kompost im Frühjahr fördert das Wachstum. Während der Wachstumsperiode kann zusätzlich mit organischem Dünger nachgedüngt werden, um den Nährstoffbedarf zu decken.
  • Unkrautbekämpfung: Regelmäßiges Jäten ist wichtig, um den Konkurrenzdruck durch Unkraut gering zu halten, besonders in der Jugendphase der Pflanzen.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Stroh hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu halten und das Unkrautwachstum zu reduzieren.

Ernte

Der Gute Heinrich kann über einen langen Zeitraum geerntet werden. Sowohl die Blätter als auch die Triebe und Samen sind essbar.

  • Erntezeitpunkt: Die Blätter können ab dem Frühjahr bis in den Herbst hinein geerntet werden, sobald die Pflanzen ausreichend entwickelt sind. Die besten Blätter erhält man, wenn sie jung und zart sind.
  • Erntemethode: Die Blätter werden vorsichtig von der Pflanze abgezupft oder geschnitten. Man sollte jedoch nie zu viele Blätter auf einmal ernten, um die Pflanze nicht zu schwächen.
  • Ernte der Samen: Die Samen können im Spätsommer geerntet werden, wenn die Blütenstände ausgereift sind. Diese können getrocknet und anschließend geerntet werden.
  • Nach der Ernte: Der Gute Heinrich ist mehrjährig und treibt im nächsten Frühjahr erneut aus. Durch gezielte Pflege und Nährstoffzufuhr kann die Pflanze über viele Jahre hinweg produktiv bleiben.

Der Anbau des Guten Heinrich ist einfach und erfordert nur grundlegende gärtnerische Kenntnisse. Mit der richtigen Pflege kann diese traditionelle Nutzpflanze über viele Jahre hinweg reichlich geerntet werden und bietet nicht nur eine nährstoffreiche Ergänzung in der Küche, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur Vielfalt im Garten.

Einkaufs- und Küchentipps

Im Handel wird der Gute Heinrich nur selten angeboten. Wer ihn selbst anbaut oder sammelt, muss ihn rasch aufbrauchen, da er sich nicht für längere Zeit lagern lässt. Vorbereitet wird die Speisepflanze ähnlich wie Spinat. So erfolgt zuerst das Verlesen der Blätter. Die dickeren Pflanzenstiele zupft der Zubereiter ab und wäscht sie einige Male in einer Schüssel mit Wasser.

Nächster Schritt ist das Abtropfen der Blätter in einem Sieb. Als sinnvoll gilt zudem das Trockenschleudern in einer Salatschleuder, sofern die Pflanze roh genossen werden soll. Ist dagegen die Garung geplant, kann der Gute Heinrich auch tropfnass in den Topf gegeben werden.

Zubereitungstipps

Der Grüne Heinrich lässt sich grundsätzlich ebenso zubereiten wie Spinat. In jungem Zustand gilt er auch roh als gut genießbar. Dabei lässt er sich ausgezeichnet mit anderen Salatsorten vermischen.

Eine weitere Zubereitungsmöglichkeit ist das Dünsten des Guten Heinrichs. Dadurch kann er wie Spinat als Beilage zu Eiern, Geflügel, Getreide oder Fisch serviert werden. Nach dem Einfüllen in den Topf erfolgt das mäßige Salzen der Blätter. Dann wird der Deckel aufgesetzt und die Blätter fallen in sich zusammen.

Als wohlschmeckend gelten in diesem Zusammenhang zudem die jungen Triebspitzen des Guten Heinrichs. Sie enthalten zudem eine Vielzahl an wertvollen Mineralstoffen.

Verwendung in der Küche

Der Gute Heinrich kann ähnlich wie Spinat verwendet werden. Die jungen Blätter eignen sich hervorragend für Salate, Smoothies oder als gedünstetes Gemüse. Auch die Blütenknospen und Triebe können gekocht und verzehrt werden, ähnlich wie Brokkoli. Traditionell wurde er auch als Heilmittel in Form von Tees oder Umschlägen verwendet. Fazit

Der Gute Heinrich ist eine wertvolle Pflanze mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen. Er ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen, die das Immunsystem stärken, die Verdauung fördern und zur allgemeinen Gesundheit beitragen können. In der modernen Ernährung und Naturheilkunde verdient er mehr Beachtung und könnte eine gesunde, nährstoffreiche Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung sein.

Rezept: Guter Heinrich mit Kartoffeln und Rührei

Dieses einfache und nahrhafte Rezept kombiniert den Wildspinat "Guter Heinrich" mit Kartoffeln und Rührei. Es ist eine großartige Möglichkeit, die gesundheitlichen Vorteile dieser Pflanze in eine leckere Mahlzeit zu integrieren.

Zutaten (für 2 Personen)

  • 200 g frische Blätter vom Guten Heinrich
  • 400 g Kartoffeln
  • 4 Eier
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 2 EL Butter oder Olivenöl
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • Muskatnuss (optional)
  • Frische Petersilie (optional) zum Garnieren

Zubereitung

  • Kartoffeln kochen:
  • Die Kartoffeln schälen, in kleine Würfel schneiden und in leicht gesalzenem Wasser etwa 15-20 Minuten kochen, bis sie weich sind. Anschließend abgießen und beiseitestellen.

Guter Heinrich vorbereiten:

  • Die Blätter vom Guten Heinrich gründlich waschen und grob hacken. Wenn die Stängel besonders zäh sind, können sie entfernt oder separat gegart werden.
  • Zwiebeln und Knoblauch anbraten:
  • Die Zwiebel und die Knoblauchzehe schälen und fein hacken.
  • In einer großen Pfanne 1 EL Butter oder Olivenöl erhitzen und die Zwiebel und den Knoblauch darin glasig dünsten.

Guter Heinrich garen:

  • Die gehackten Blätter vom Guten Heinrich zu den Zwiebeln und dem Knoblauch in die Pfanne geben. Bei mittlerer Hitze etwa 5-7 Minuten dünsten, bis die Blätter zusammenfallen und weich sind. Mit Salz, Pfeffer und etwas Muskatnuss abschmecken.

Kartoffeln hinzufügen:

  • Die gekochten Kartoffelwürfel in die Pfanne geben und vorsichtig mit dem Guten Heinrich mischen. Alles zusammen weitere 2-3 Minuten erhitzen.

Rührei zubereiten:

  • In einer separaten Pfanne die restliche Butter oder Olivenöl erhitzen. Die Eier in einer Schüssel verquirlen, mit Salz und Pfeffer würzen und in die Pfanne geben. Bei niedriger bis mittlerer Hitze die Eier stocken lassen, dabei gelegentlich umrühren, bis das Rührei die gewünschte Konsistenz erreicht hat.

Servieren:

  • Das Kartoffel-Guter-Heinrich-Gemisch auf Teller verteilen und das Rührei darüber geben. Mit frischer Petersilie garnieren, wenn gewünscht.

Guten Appetit!

Dieses Rezept ist eine wunderbare Möglichkeit, den Guten Heinrich in den Speiseplan zu integrieren und dabei von seinen zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren. Die Kombination mit Kartoffeln und Rührei macht die Mahlzeit nahrhaft und sättigend.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
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