Grahambrot

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Beim Grahambrot handelt es sich um eine Brotsorte, die nach einem amerikanischen Prediger benannt wurde. Es besteht aus feinem Vollkorn-Weizenschrot.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Grahambrot wissen

Das Grahambrot ist ein Brot, das sich aus fein geschrotetem, ungesiebtem Vollkornweizen zusammensetzt. Seine Zubereitung erfolgt nach spontaner Gärung ohne Treibmittel wie Hefe oder Sauerteig. Benannt wurde die Brotsorte nach dem amerikanischen Prediger Sylvester Graham (1794-1851), der sich in den Vereinigten Staaten von Amerika für eine vegetarische Formdiät aussprach. Im Jahr 1829 entwickelte Graham eine neue Brotsorte in Kastenform, die als Alternative zum seinerzeit gängigen Weißbrot galt.

Im 19. Jahrhundert wurde dunkles Brot als provinziell und rückständig betrachtet. Dagegen stuften die Menschen Weißbrot als Statussymbol des Mittelstands ein und kauften es zumeist in Bäckereien. Für das Aufhellen des Weißbrots griffen die Hersteller auf Chlor und Alaun zurück, um die Produktionskosten zu minimieren. In der heutigen Zeit erfolgt das Herstellen des Grahambrots in der Regel mit Presshefe. So kommt es durch eine spontane Gärung nur zu einer mangelhaften Lockerung des Brotes.

Sylvester Graham vertrat seinerzeit die Auffassung, festes Brot, das sich aus geschrotetem Mehl zusammensetzte, sei gesünder und nahrhafter für die Menschen. Dagegen sollten Zusätze die sexuelle Lust steigern und sich negativ auf die Vollwertigkeit des Brotes auswirken.

Wissenschaftliche Belege für diese Theorie gab es nicht, trotzdem glaubten viele Menschen an Grahams These. In der Gegenwart ist bekannt, dass die damaligen Bleichmittel giftige Substanzen enthielten, was jedoch nicht für die Treibmittel galt. Eine positive Wirkung des Grahambrotes wurde in erster Linie durch das Weglassen der ungesunden chemischen Stoffe erzielt. Das Vollkornmehl spielte hingegen nur eine untergeordnete Rolle.

Heutzutage ist das Grahambrot eher selten zu finden. Zu den Angeboten gehören meist Kastenbrote, die einen großen Anteil an Vollkornschrot enthalten. Als Treibmittel dienen auch Hefe oder Sauerteig, was den Wünschen Sylvester Grahams widerspricht. Eine weitere Zutat ist Salz, was ebenfalls von Grahams ursprünglichem Rezept abweicht. Zusammengesetzt wird der Brotteig aus 60 Prozent Weizenvollkornschrot sowie 30 Prozent Weizenvollkornmehl und 10 Prozent Roggenmehl.

Durch das feine Mahlen des Grahammehls lassen sich sämtliche Nährstoffe sowie der volle Geschmack erhalten. Gleichzeitig kann das Grahambrot genauso leicht gekaut werden wie Graubrot oder Mischbrot. Einer speziellen Saison unterliegt das Grahambrot nicht. Es weist einen saftigen und leicht herzhaften Geschmack auf.

Bedeutung für die Gesundheit

Das Grahambrot wird als genauso gesund eingestuft wie alle anderen Vollkornbrote. So enthält es wertvolle Eiweiße, Vitamine und Mineralstoffe. Allerdings verfügt das Brot über weniger Ballaststoffe als die restlichen Vollkornsorten. Dieser Nachteil hat jedoch wiederum den Vorteil, dass das Grahambrot auch Menschen gut bekommt, die unter einem empfindlichen Magen-Darm-Trakt leiden. Daher gilt es als sinnvolle Alternative bei bestimmten Darmerkrankungen wie einem Reizdarm.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Im Grahambrot kommen wichtige Inhaltsstoffe wie Proteine vor. Außerdem verfügt es über Vitamin B1, mit dem sich 18 Prozent des Tagesbedarfs abdecken lassen, sowie reichlich Magnesium und Eisen. Darüber hinaus ist das Grahambrot säurearm.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 212 kcal/ 889 kj
Eiweiß 7,72 g
Kohlenhydrate 41,37 g
Fett 1,46 g
Wasser40,84 g
Ballaststoffe 6,43 g
Vitamin E 1221 µg
Vitamin B3 3458 µg

Unverträglichkeiten

Da das Grahambrot Weizen und Weizenerzeugnisse enthält, kann sich dies negativ auf Menschen auswirken, die unter einer Weizenallergie leiden. Gleiches gilt für Personen mit einer Roggenallergie. In solchen Fällen muss eine andere Brotsorte ausgewählt werden, die diese Allergene nicht enthält.


Einkaufs- und Küchentipps

Beim Bäcker ist das Grahambrot nicht immer leicht zu bekommen. In Supermärkten gehört es jedoch in der Regel in abgepackter und zugeschnittener Form zum Angebot. Da Schnittbrote grundsätzlich nur über eine begrenzte Haltbarkeit verfügen, kann das Grahambrot rasch austrocknen.

Zur Lagerung sollte es im heimischen Brotkasten kühl untergebracht werden. Von einer Lagerung im Kühlschrank ist jedoch abzusehen, weil es dort schnell an Frische einbüßt. Das Grahambrot lässt sich jedoch problemlos einfrieren. Bei Zimmertemperatur tauen die einzelnen Scheiben dann schnell auf.

Wer mag, kann das Grahambrot auch selbst backen. Dazu wird Hefe oder Sauerteig benötigt. Die Zutaten werden miteinander vermischt, zu einem Laib verarbeitet und zu einem Kasten geformt. Bei einer Ofentemperatur von 200 Grad Celsius dauert die Backzeit ungefähr 45 Minuten.

Zubereitungstipps

Genau wie alle anderen Brote lässt sich auch das Grahambrot mit Wurst, Schinken oder Käse ausgezeichnet belegen. Auch Butter, Margarine, Honig und Marmelade sind gut zum Belag geeignet. Aufgrund ihrer quadratischen Form können die Scheiben des Grahambrots auch zur Zubereitung von Sandwiches dienen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Zubereitung von Croutons. Dazu werden die Scheiben in Würfelform zerkleinert und in der Pfanne geröstet, bis sie goldbraun sind.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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