Grüner Star Früherkennung

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Wenn der „grüne Star“ rechtzeitig erkannt wird, ist zwar keine Heilung, aber eine Behandlung durchaus möglich. Beim Glaukom ist meist der Innendruck des Auges erhöht und dem Augenarzt ist die Früherkennung eines Glaukom möglich.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Grüner Star Früherkennung?

Der grüne Star macht keine Beschwerden und wird von den Patienten oft erst erkannt, wenn es bereits zu spät ist. Eine Therapie ist aber notwendig, denn die Symptome reichen von einer Sehverschlechterung bis hin zur völligen Erblindung.

Der Betroffene kann seine Umwelt nicht mehr deutlich erkennen und „Gesichtsausfälle“ sind in aller Regel auf ein Glaukom zurückzuführen. Der erhöhte Augendruck wird erst bemerkt, wenn der Sehnerv bereits geschädigt ist.

Oft können diese Nervenschäden nicht mehr behandelt werden, wenn also ein Risiko vorliegt, sollte rechtzeitig der Augenarzt aufgesucht werden. Risikopatienten leiden oft an Kurzsichtigkeit, Durchblutungsstörungen und haben familiär bedingt ein erhöhtes Risiko.

Grüner Star - erhöhter Augeninnendruck ist die häufigste Ursache für die Schädigung des Sehnervs.

Anwendung und Funktion

Ab dem 40. Lebensjahr sollte regelmäßig eine Überprüfung des Augendrucks stattfinden, bei Risikopatienten schon ab dem 35. Lebensjahr. Auch wenn Diabetes festgestellt wurde und bei Verletzungen oder Entzündungen des Augapfels sollte der Augeninnendruck gemessen werden.

Zur Früherkennung gehört natürlich ein Sehtest, die Tonometrie und eine Augenspiegelung. Dabei wird die Netzhaut des Auges überprüft und natürlich die Papille. Manchmal sind auch noch weitere Untersuchungen notwendig, um eine sichere Diagnose zu stellen. Der grüne Star muss schnell behandelt werden, sonst schreitet die Krankheit fort und kann bis zur Erblindung führen. Deshalb ist eine Früherkennung auch so wichtig, damit ist eine dauerhafte Senkung des Augeninnendrucks gewährleistet.

Während einer Glaukom-Behandlung muss der Patient sicher öfter beim Augenarzt vorstellig werden, eine engmaschige Kontrolle ist notwendig. Das Glaukom kann sich auch wieder verschlechtern und die Therapie muss angepasst werden. Manchmal ist eine Behandlung mit Tabletten oder Augentropfen sinnvoll, manchmal muss aber auch operiert werden.

Ablauf und Durchführung

Bei der Früherkennung wird zunächst ein Sehtest durchgeführt, aber das ist eigentlich Bestandteil jeder augenärztlichen Untersuchung. Beim Sehtest wird die Sehschärfe des Auges überprüft, es werden also Zahlen oder Buchstaben auf eine Leinwand projiziert, die es nun zu erkennen gilt. Dabei gilt der Wert von 1,0 als 100% Sehschärfe.

Dann wird der Augeninnendruck gemessen, hier werden verschiedene Verfahren angewendet. Die Applanationstonometrie ist wohl die am häufigsten verwendete Methode, doch auch die Pascal-Tonometrie und die Non-contakt-Tonometrie sind stark im Kommen.

Was muss der Patient beachten?

Der Augendruck ist zwar wichtig, aber längst nicht die einzige Ursache für ein Glaukom. Zunächst muss immer der Augeninnendruck gesenkt werden, aber selbst bei einer Absenkung unter 21 mmHg ist eine Verschlechterung des Sehnervs nicht auszuschließen. Also wird heutzutage ein Augeninnendruck von unter 12 mmHg angestrebt, eine Drucksenkung um 30% ist durchaus möglich.

Einem grünen Star kann aber vorgebeugt werden, durch eine gesunde Ernährung zum Beispiel. Natürlich sollte man auf das Rauchen verzichten und viel Sport treiben. So wird der Stoffwechsel angekurbelt und die Gefäße geschont. Gefäßveränderungen und Durchblutungsstörungen können so vermieden werden und das betrifft eben auch das Auge.

Zur Glaukom-Behandlung gehören auch Augentropfen, deren Anwendung keinesfalls vernachlässigt werden darf. Es muss also genauso selbstverständlich werden, wie das Essen und Trinken. Sollten Unverträglichkeiten auftreten, ist sofort der Augenarzt aufzusuchen.

Selbstverständlich sollte die gesunde Ernährung so beibehalten werden, auch sie ist bei der Nachsorge besonders wichtig. Und wenn das Rauchen jetzt schon der Vergangenheit gehört, sollte man damit nicht wieder anfangen. Auch der Blutdruck ist zu beobachten, er darf nicht zu hoch, aber auch nicht zu niedrig sein.


Eigenleistung oder Krankenkasse - wer übernimmt die Kosten?

Die Kosten für die Früherkennung des grünen Stars sind aber selbst zu übernehmen, die Krankenkassen zahlen hier nicht. Es ist eine IGeL Leistung, die nur vom Patienten zu tragen ist. Die Meinungen der Experten gehen hier recht weit auseinander, wie sinnvoll die Vorsorge-Untersuchungen wirklich sind. Verbraucherschützer sprechen von einem „Geschäft mit der Angst“, Augenärzte wiederum raten zur Vorsorge.

Der Erfolg der Vorsorgeuntersuchen ist wissenschaftlich nicht belegt, sie ist also auch nicht unbedingt nötig. Für die Augenärzte ist es lukrativ, pro Jahr werden etwa 3 Millionen Untersuchungen durchgeführt und zwar zu sehr unterschiedlichen Preisen.

Wer allerdings zu einer Risikogruppe gehört, sollte die Früherkennung des grünen Stars nicht auf die leichte Schulter nehmen. Hier kann die Früherkennung das Augenlicht retten, in einigen Fällen zahlt sogar die Krankenkasse. Also bevor man selbst in Tasche greift, ist immer abzuklären, ob die Kosten nicht vielleicht doch übernommen werden.

Risikogruppen sind zum Beispiel Menschen mit extremer Kurzsichtigkeit, Diabetes, Bluthochdruck und Personen, die längere Zeit mit Kortison behandelt wurden. Natürlich auch Menschen, die familiär ohnehin schon belastet sind.

Risiken, Gefahren und Komplikationen

Der grüne Star kann und muss behandelt werden, aber jede Behandlungsmethode birgt auch Risiken. Bei einer Augenoperation kann es zu Blutungen oder Nachblutungen kommen, die das unmittelbare Umfeld des Auges verletzen könnten. Es kann zu Infektionen kommen, die eine dauerhafte Sehverschlechterung nach sich ziehen. Allergische Reaktionen auf die verwendeten Materialien sind auch nicht auszuschließen und es kann sogar ein zu niedriger Augeninnendruck entstehen, der die Sehfähigkeit wesentlich einschränkt.

Komplikationen bei einer Laser-OP sind eher selten, es ist aber denkbar, dass der Laser den engen Durchgang des Schlemmchen Kanals nicht genau trifft. Aber auch hier kommt es höchstens zu Blutungen, die aber nicht weiter schlimm sind. In manchen Fällen muss aber trotzdem eine Augenoperation gemacht werden, wird der Augendruck nicht wesentlich gesenkt, wird eine OP absolut notwendig. Eine medikamentöse Therapie wird ebenfalls zur Behandlung des grünen Stars angeboten, es soll in aller Regel verhindert werden, dass die Krankheit fortschreitet.

Bei allen Medikamenten muss mit Unverträglichkeiten und Allergien gerechnet werden, welche aber nicht vom Medikament selbst ausgelöst werden, sondern von den Konservierungsstoffen. Welche Augentropfen zur Senkung des Augeninnendrucks führen, weiß der Augenarzt. Die medikamentöse Therapie ist aber meist eine lebenslange Lösung, die systemische Therapie wird aber nur in Ausnahmefällen angewendet, wie etwa bei einem akuten Glaukom.

Quellen

  • Grehn F.: Augenheilkunde. Springer Verlag. 30. Auflage 2008
  • Lang, G.: Augenheilkunde. Thieme, Stuttgart 2014
  • Wutta, H.P., Brucker, K.: Theorie und Praxis der Augen-Akupunktur. Hippokrates Verlag, Stuttgart 2014
  • Faller, A. et al.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2012

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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