Galgant

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der echte Galgant (Alpinia officinarum) ist eine Pflanze aus der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Er wird als Gewürz und zu Heilzwecken genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Galgant

Der Galgant stammt aus der chinesischen Provinz Hainan und wird heute sowohl in Thailand als auch in Südostasien angebaut. Die Pflanze ist ausdauernd und wächst krautig. Dabei erreicht sie eine Wuchshöhe von bis zu anderthalb Metern. Der Galgant bildet schlanke Wurzeln aus, die horizontal auswachsen und als Überdauerungsorgane dienen.

Die Laubblätter der Pflanze sind ganzrandig und ungestielt. Sie können zwischen zwanzig und dreißig Zentimetern lang werden. Zur Blütezeit von April bis September bildet der Galgant traubenförmige Blütenstände aus. Die Blüten sind zwittrig und weiß gefärbt.

Zudem finden sich auf den Blüten rötliche Linien. Die Blüten sind mit einem Zentimeter langen Kelchblättern verwachsen. Aus den Blüten entstehen zwischen Mai und November rote rundliche Kapselfrüchte. Diese haben einen Durchmesser von einem Zentimeter.

Bedeutung für die Gesundheit

Der Galgant wurde erstmals von einem chinesischen Arzt im Jahr 450 beschrieben. In der chinesischen Medizin wird Galgant auch heute noch zur Behandlung von sogenannten kalten Magen-Darm-Erkrankungen verwendet. Typische Symptome einer solchen Erkrankung sind Erbrechen, Sodbrennen und Aufstoßen.

In der europäischen Medizin erhielt die Pflanze erst im zehnten Jahrhundert Einzug. Besonders geschätzt wurde der Galgant von der heiligen Hildegard von Bingen. In der Hildegard-Medizin gilt der Galgant als das universellste und wirksamste Herzmittel. Die Pflanze soll die Schmerzen des Herzens, des Magens und der Galle lindern. Zudem soll der Galgant laut Hildegard von Bingen eine aktivierende und belebende Wirkung haben. Auch heute wird der Galgant noch zur Behandlung von Herzerkrankungen und Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts genutzt.

Die Inhaltsstoffe des Galgants wirken nicht nur krampflösend und entzündungshemmend, sondern auch fungizid. Aufgrund seiner entzündungshemmenden Eigenschaften wird der Galgant auch zur Behandlung von Erkältungskrankheiten mit Fieber genutzt.

Des Weiteren konnten in Studien tumorhemmende Effekte nachgewiesen werden. Wird Galgant im Rahmen einer Chemotherapie verabreicht, erleiden die gesunden Körperzellen weniger Schäden durch die Therapie. Nebenwirkungen und Kontraindikationen sind beim Galgant nicht bekannt.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Hauptwirkstoffe des Galgants sind die ätherischen Öle. Hier ist insbesondere der Inhaltsstoff 1,8-Cineol hervorzuheben. Die Wirkung wird durch Flavonoide und Scharfstoffe ergänzt. Seine Wirkung verdankt der Galgant zudem den Inhaltsstoffen Gingerol und Galangol. Diese finden sich ausschließlich in der Wurzel der Pflanze. Weitere Wirkstoffe des Galgants sind Gerbstoffe. Diese wirken sich besonders auf die Verdauungstätigkeit aus.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 247 kcal/ 59 kj
Eiweiß 2,3 g
Kohlenhydrate 12 g
Fett 0,9 g
Wasser 30 %
Ballaststoffe 0,2 g

Unverträglichkeiten

Galgant ist im Normalfall sehr gut verträglich. Unverträglichkeiten sind nicht dokumentiert. Studien zeigten sogar, dass Galgant Mastzellen stabilisieren kann. Aufgrund seiner antiallergenen Wirkung kann er somit zur Prävention von Anaphylaxien genutzt werden.


Einkaufs- und Küchentipps

Im Gegensatz zum Ingwer ist der frische Galgant nicht überall erhältlich. Am ehesten findet sich die Wurzel in asiatischen Supermärkten. Dort kann sie in der Regel das ganze Jahr über erworben werden. Galgant ähnelt dem frischen Ingwer, die Schale schimmert aber etwas rötlicher und die Wurzel wirkt insgesamt feuchter.

Die Struktur des Galgants ist zudem hölzerner und härter als die des Ingwers. Im Geschmack ähneln sich beide Gewächse nur wenig. Der Galgant schmeckt intensiver und überzeugt durch ein pfefferiges Zitronenaroma. In der Küche kann die gesamte Wurzel des Galgants verwendet werden. Sie sollte allerdings vor der Zubereitung geschält und aufgrund des intensiven Geschmacks nur in Kombination mit anderen Lebensmitteln verwendet werden.

Eine reife Galgantknolle ist innen blassgelb oder weiß. Frischer Galgant kann unverpackt im Kühlschrank für mehrere Wochen gelagert werden. Die geschälte Wurzel hält sich mehrere Monate, wenn sie in einem Glas Sherry im Kühlschrank aufbewahrt wird.

Galgant kann jedoch auch in getrockneter und pulverisierter Form erworben und genutzt werden. In einem luftdichten und dunklen Gefäß hält sich das Galgantpulver bis zu einem Jahr.

Zubereitungstipps

Das Aroma des frischen Galgants passt gut zu asiatischen Gerichten. Die Wurzel ist fester Bestandteil der bekannten thailändischen Kokosmilchsuppe Thom kha gai. Auch dem Nasi Goreng verleiht der Galgant das charakteristische Aroma.

In der Weihnachtsküche verfeinert der Galgant Lebkuchen und Glühwein. Der süßlich-würzige Geschmack des getrocknetes Galgants harmoniert sehr gut mit Fleisch- und Wildgerichten. In Fischgerichten verhindert das Gewürz den typischen Fischgeruch. Asiatische Desserts können mit dem Gewürz ebenfalls verfeinert werden.

Aus der Wurzel lässt sich ebenso wie aus der Ingwerwurzel ein Tee herstellen. Dafür werden zwei bis drei dünne geschälte Scheiben Galgant mit heißem Wasser übergossen. Nach einer Ziehzeit von zehn Minuten kann der Tee getrunken werden. Bei Verdauungsbeschwerden empfiehlt es sich, eine Tasse Galgant-Tee nach jeder Mahlzeit zu trinken.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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