Exzision
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Exzision bezeichnet die chirurgische Entfernung von Gewebe aus dem Körper. Der Begriff steht gleichzeitig für einen Reparaturprozess der DNA, den der Körper eigenständig durchführt.
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Was ist eine Exzision?
Bei einer chirurgischen Exzision handelt es sich um die Entfernung von Gewebe meist durch einen Schnitt mit dem Skalpell. Somit handelt es sich um einen Sammel- und Überbegriff, der weitere Arten chirurgischer Schnitte beinhaltet. Er leitet sich am vom lateinischen Begriff excidere, der unspezifisch für herausschneiden steht.
Ziel einer Exzision ist die teilweise oder vollständige Entfernung von Gewebsstrukturen oder gar ganzen Organen. Exzisionen werden meist mit einem Skalpell durchgeführt und können an schwierig einzusehenden Körperstellen durch bildgebende Verfahren oder Kameratechnologie unterstützt werden.
Sie kommen bereits bei kleinen Eingriffen zum Einsatz, etwa bei der Entfernung von nekrotischem Gewebe bei Wunden. Häufig werden Exzisionen auch in der Tumortherapie eingesetzt, um Tumoren und befallenes Gewebe zu entfernen. Meist wird eine Exzision unter Vollnarkose durchgeführt.
Anwendung und Funktion
Infizierte oder nekrotische Wunden, auffällige oder unästhetische Hautstellen (Muttermale, Pigmentflecken, ...), aber auch Entfernungen von Teilen innerer Organe etwa bei Krebs oder anderen zerstörenden Erkrankungen lassen sich mithilfe der Exzision chirurgisch behandeln. Sie kommt beispielsweise bei der Appendektomie bei Blinddarmentzündung ebenso zum Einsatz wie bei der Tumorresektion in der Krebsbehandlung oder der plastischen Chirurgie.
Eine Exzision bedeutet für den Kreislauf des Patienten eine große Belastung und sollte deswegen immer gegenüber medikamentöser Behandlung abgewogen werden. Deshalb wird sie erst dann durchgeführt, wenn kein weniger invasiver Weg als die Exzision eine bessere Prognose für den Patienten ergeben würde.
Methoden und Verfahren
Exzisionen unterteilen sich in sehr viele verschiedene Methoden. Für die meisten Gewebe, Organe und Indikationen gibt es mehrere verschiedene Techniken. Als Sonderform gelten etwa die Wundexzisionen, bei denen nekrotisches oder infiziertes Gewebe entfernt werden oder aber die Wundränder erneuert werden können, um die Heilung steuern zu können.
Exzisionen an inneren Organen werden in der modernen Medizin so durchgeführt, dass der Schnitt klein bleiben kann und der Chirurg mithilfe bildgebender Verfahren oder Kameras sieht, was er schneidet. Somit hängen viele Techniken einer Exzision gleichzeitig mit der Schnittsetzung mit dem Gedanken an die Narbenbildung und spätere Heilung zusammen.
Gerade die modernen Methoden der Exzision stellen einen großen Fortschritt der Medizin dar, da die Chirurgie früher weit weniger Wert auf gut verheilende und kaum sichtbare Schnitte legte.
Was muss der Patient beachten?
Eine Exzision ist ein mittelgroßer bis großer Eingriff und stellt für den Patienten je nach betroffenem Körperteil ein Risiko dar. Zu den üblichen Operationsrisiken kann die Gefahr von Blutungen höher sein als bei weniger invasiven operativen Eingriffen, da großflächig geschnitten wird und dabei Blutgefäße mit betroffen sein können.
Um die Vorbereitung auf die Operation fehlerfrei durchzuführen, wird der Patient deswegen vor einer Exzision in der Regel schon einige Tage vorher ins Krankenhaus aufgenommen. Essenziell ist es, vor der OP nüchtern zu bleiben - das Pflegepersonal wird den Patienten entsprechend informieren.
Bei der Nachsorge ist je nach Schweregrad der Exzision vieles zu beachten, genaue Details hängen ab von der Art der Exzision. In den ersten Tagen nach größeren Exzisionen wird der Patient oft mit Wunddrainagen versorgt, die die Wundflüssigkeit ableiten.
Weiterhin sind Unterschiede zwischen der Heilung äußerlicher und innerer Narben zu beachten: bei manchen Exzisionen mag die äußere Narbe gut verheilt sein, die innere dagegen fordert monatelange Schonung des Patienten.
Ablauf und Durchführung
Die Exzision selbst kann Minuten oder Stunden dauern. Die Dauer eines solchen Eingriffs hängt ab von der Komplexität und dem Ausmaß der Operation. Ist eine Exzision notwendig, wird der Patient im Vorgespräch über Risiken, Vorbereitung, Nachsorge und Auswirkungen der OP aufgeklärt. Dabei wird seine Krankheitsgeschichte abgefragt und in der Krankenakte durchgesehen, um potenzielle Risiken auszuschließen.
Bei schwierigen Exzisionen kommen Voruntersuchungen hinzu, die den Chirurgen helfen, einen sicheren Weg zu der zu exzidierenden Stelle zu finden. Organe und Blutgefäße, die zwischen dem betroffenen Organ und der Haut liegen, stellen bei Exzisionen ein nicht geringes Risiko dar. Solche Voruntersuchungen können bildgebende Verfahren ebenso wie Biopsien erforderlich machen.
Sind Zugänge und individuelle Risikofaktoren geklärt, wird der Patient lokal, meist aber voll anästhesiert und der Chirurg verschafft sich nach Operationsplan Zugang zur betroffenen Stelle. Nach der Exzision werden Wunden vernäht und der Patient wird je nach Schweregrad einige Tage oder Wochen im Krankenhaus beobachtet.
Wer übernimmt die Kosten?
Exzisionen werden in nahezu allen Fällen von der Krankenkasse übernommen, da sie Teil von Behandlungsplänen sind. Ausnahmen bestehen bei plastischen Operationen, sofern diese nicht die Folgen eines Unfalls behandeln, oder aber bei freiwilligen Eingriffen ohne direkte medizinische Indikation. Vorsorgliche Entfernung von Muttermalen ohne Verdacht des Dermatologen auf Hautkrebs wären etwa eine Eigenleistung.
Risiken, Gefahren und Komplikationen
Veraltete Methoden der Exzision aus früheren Jahrzehnten führen jedoch eher zu Schwierigkeiten als die modernen Methoden. Größere Exzisionen können auch einige Zeit nach der OP noch zu Kreislaufproblemen führen, weshalb der Patient häufig noch Tage nach dem Eingriff größtenteils liegen muss.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Arastéh, K., et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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