Pigmentflecken
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Als Pigmentflecken werden farbliche und teils tastbare Unregelmäßigkeiten der Haut bezeichnet. Pigmentstörungen sind oft völlig harmlos und für viele Menschen eher ein kosmetisch-ästhetisches Problem. Allerdings kann es ich auch um bösartige Hautveränderungen handeln. Unklare Pigmentveränderungen sollten ärztlich abgeklärt werden.
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Was sind Pigmentflecken?
Woher kommen diese Pigmentflecken und was hilft eigentlich gegen sie? Dies sind wohl sehr häufig gestellte Fragen, die aber gar nicht so leicht zu beantworten sind.
Bei Pigmentflecken gibt es sehr große und auch gravierende Unterschiede hinsichtlich ihrer Form und Entstehung. Pigmentflecken sind entweder angeborenen oder in einzelnen Fällen auch erworbenen Hautmerkmale, die auch keine Krankheit bezeichnen.
Bei der Weißfleckenkrankheit handelt es sich um eine typische Pigmentstörung. Diese Hauterkrankung verläuft chronisch, aber nicht ansteckend. Die typischen Merkmale dieser Erkrankung sind Pigmentstörungen, die sich als weiße und pigmentfreie Hautflecken zeigen.
Was sind Leberflecke?
Auch Leberflecke können sich völlig unabhängig vom Typ der Pigmentierung und auch vom Sonnenlicht bilden. Man erkennt diese Flecken grundsätzlich an ihrer sehr glatten Oberfläche und der sehr scharf abgezeichneten Kontur.
Die Entstehung der Leberflecke bezeichnen Mediziner als eine Anhäufung von Pigmentzellen in den verschiedensten Hautschichten.
Wer an sich einen oder mehrere Leberflecken entdeckt haben sollte, ist zur Vorsicht angeraten. Die Flecken sollten grundsätzlich beobachtet werden und bei einer etwaigen Veränderung, in Größe und Form, umgehend einen Arzt zu konsultieren.
Muttermale
Auch Muttermale gehören offiziell zu den sogenannten Pigmentflecken. Woher das Wort Muttermal aber eigentlich kommt, ist auch weiterhin sehr umstritten. Es gibt Muttermale, die in der Regel als glatt gelten, die angeboren worden sind. Des Weiteren werden als Muttermal auch Pigmentflecke bezeichnet, die sicher erst im Laufe der Entwicklung durch Veranlagung bilden können.
Diese Muttermale sind auch Pigmentflecken, die durch eine Pigmentstörung hervorgerufen werden und diese bilden sich auch völlig unabhängig vom Sonnenlicht und vom Pigmenttyp. Beachten sollte man hier, dass diese Art von Pigmentflecken sich durchaus auch entarten kann, deshalb sollte immer eine ärztliche Kontrolle nach Auftreten vorgenommen werden.
Sommersprossen
Weitere, nicht als Krankheit deklarierte Pigmentflecken sind beispielsweise die Sommersprossen. Hierbei bilden sich ganz kleine Pünktchen besonders in den Sommermonaten, meistens auch bei veranlagten Personen, wie Rotblonden und Albinos.
Werden die Monate dann wieder etwas sonnenärmer, bilden sich auch die Pigmentflecken zurück. Auch im fortgeschrittenen Alter der betroffenen Personen wird die Pigmentierung eindeutig zurück gehen.
Altersflecken
Wer sein empfindlichstes und wichtigstes Organ, die Haut, jahrelang großer Sonneneinstrahlung aussetzt, der muss zwangsweise auch mit den Folgeerscheinungen, nämlich den unregelmäßigen Altersflecken rechnen. Es handelt sich hierbei um bräunliche linsengroße Flecken, die meistens an den Unterarmen und im Gesicht der Patienten auftreten werden. Diese Hauterscheinungen sind in der Regel gutartig und treten häufig im fortgeschrittenen Alter auf.
Melasma (Chloasma)
Auch das sogenannte Melasma oder Chloasma zählt zu den Pigmentflecken, es ist aber besser bekannt als Schwangerschaftsmaske. Diese entsteht als deutliches Merkmal im Gesicht, welches sehr großflächig und dunkel pigmentiert ist. Es ist die Folge einer hormonellen Veränderung während der Schwangerschaft oder auch durch die Einnahme der Antibabypille. In der Regel bildet sich die Pigmentstörung nach der Entbindung fast völlig zurück, allerdings bleibt sie bei manchen betroffenen Frauen, ein Leben lang.
Wann zum Arzt?
Laien können Pigmentflecken oftmals nur schwer von bösartigen Veränderungen der Haut unterscheiden. Daher ist es ratsam, alle zwei Jahre einen Hautcheck vom Hautarzt durchführen zu lassen. Aber auch zwischen den Terminen sollte die Haut im Blick behalten werden.
Pigmentflecken können anhand verschiedener Kriterien, der sogenannten ABCDE-Regel, selbst etwas eingeschätzt werden. Treten nachfolgende Kriterien auf, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden:
Asymmetrie: Melanome haben im Frühstadium meist eine unsymmetrische Form.
Begrenzung: Der Pigmentfleck erscheint uneben, zackig und rau. Zudem sieht der Fleck so aus, als würde er an den Rändern auslaufen. Unscharfe Begrenzungen und unregelmäßige Ränder deuten auf ein Melanom hin.
Colour (Farbe): Der Pigmentfleck ist an einigen Stellen dunkler oder heller. Rote, bläuliche, dunkelbraune, schwarze, graue oder hautfarbene Stellen können auf ein Melanom hinweisen.
Durchmesser: Hat ein Pigmentfleck eine Größe mit einem Durchmesser von mehr als zwei Millimetern, sollte dieser genau beobachtet werden.
Erhabenheit: Ist ein Pigmentfleck vorgewölbt und ertastbar, sollte er begutachtet werden.
Die genannten Merkmale können auf Hautkrebs hinweisen und sollten von einem Hautarzt untersucht werden. Auch wenn die Pigmentflecke jucken, brennen, bluten oder ihre Form oder Größe verändern, ist die Konsultation eines Dermatologen angebracht. Auch sehr viele Pigmentflecken (über 40) erhöhen das Risiko an Hautkrebs zu erkranken.
Komplikationen
Bei Pigmentflecken handelt es sich nicht um eine gesundheitsgefährdende medizinische Komplikation. Diese müssen daher auch nicht unbedingt behandelt werden, falls sie den Betroffenen nicht stören. Von Pigmentflecken geht allerdings keine Gefahr aus, sodass eine Behandlung nicht notwendig ist. Für manche Menschen, vor allem für Frauen, stellen Pigmentflecken allerdings eine unangenehme Belastung dar, da sie diese für unattraktiv empfinden. In der Regel können Pigmentflecken relativ gut überschminkt werden, sodass sie im Alltag und in der Arbeit nicht zu erkennen sind.
In seltenen Fällen führen die Pigmentflecken zu psychischen Störungen und Depressionen, falls der Patient mit ihnen komplett unzufrieden ist. Hier können Gespräche mit einem Psychologen helfen, die Pigmentflecken zu akzeptieren. Sie können allerdings auch mit Hilfe eines Lasers behandelt werden. Damit können Pigmentflecken gezielt entfernt werden. Diese Behandlung führt nicht zu weiteren Komplikationen oder Beschwerden. Allerdings können die Pigmentflecken nach einiger Zeit wieder auftauchen, sodass eine erneute Behandlung notwendig ist. Dies ist vor allem im Sommer bei starker UV-Strahlung der Fall.
Behandlung und Vorbeugung
Alle Sonnenschutzmittel sollten immer auf den vorliegenden Hauttyp abgestimmt sein, dieser Sonnenschutz ist allerdings auch im Schatten anzuwenden. Auch im Schattenbereich herrscht ein hohes Risiko, die Pigmentfleckenbildung zu fördern.
Wer von der Weißfleckenkrankheit betroffen ist, sollte gerade die weißen Stellen der Haut besonders pflegen und schützen. Hierbei empfiehlt sich grundsätzlich Schutz durch hautbedeckende Kleidung und die Anwendung von Pflegeprodukten ab einem Lichtschutzfaktor 30.
Quellen
- Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
- Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
- Achenbach, R.K.: Der große Trias-Ratgeber Haut, Haare, Nägel. Thieme, Stuttgart 2001
- Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008
- Abeck, D. & Cremer, H.: Häufige Hautkrankheiten im Kindesalter: Klinik - Diagnose - Therapie, Springer Verlag, 3. Auflage, 2006
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
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