Darmstenose
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bei einer Darmstenose bringt diese wichtige Stoffwechselwege zum Stillliegen. Eine wichtige Aufgabe des menschlichen Körpers ist die Verdauung der täglich aufgenommenen Nahrung. Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße, die mit den Mahlzeiten in den Organismus gelangen, werden im Darm durch Enzyme gespalten und zerkleinert. Sie gelangen in den Blutkreislauf und sind somit maßgeblich für wichtige Stoffwechselprozesse. Verschiedene Darmerkrankungen wie eine Stenose durchbrechen diesen Kreislauf und können zu schmerzhaften Beschwerden führen.
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Was ist eine Darmstenose?
Unter einer Stenose wird im Allgemeinen eine Verengung der Blutgefäße und Hohlorgane bezeichnet. Eine Darmstenose äußert sich daher in der Verengung des Verdauungsorgans, die angeboren sein oder im Entwicklungsverlauf auftreten kann. Liegt eine Stenose des Darms vor, versucht das Organ zunächst, den Verdauungsprozess zu regulieren und den Darminhalt zu transportieren.
Ist der Körper dazu nicht mehr fähig, kann es zu einer Darmstenose kommen, bei der sich die Mahlzeiten im Verdauungsorgan aufstauen. Dies führt zu unterschiedlichen Beschwerden von einer Verstopfung bis hin zu einem gefährlichen Darmriss.
Ursachen
Treten solche Entzündungen im Darm auf, versucht dieser, die kranken Zellen der Darmschleimhaut zu regenerieren. Die erhöhten Kontraktionen und Anstrengungen (Peristaltik) des Darms sorgen schließlich für eine Verengung der Darmwände durch vergrößerte Zellen. Dabei kann es zu Krämpfen kommen.
Aber auch andere Ursachen können zu einer Darmstenose führen. Dazu gehören eine Darmeinstülpung, die häufig bei Kindern und älteren Menschen als Folge von Durchfallerkrankungen auftritt, Geschwülste und Tumore, Narben infolge von Entzündungen oder Operationen, Verwachsungen des Darmkanals nach einer OP sowie ein Leisten- oder Narbenbruch. Ein erhöhtes Risiko besteht zudem im Falle einer Schwangerschaft, bei Gallensteinen oder infolge der Einnahme bestimmter Medikamente wie Antidepressiva.
Wann zum Arzt?
Bei den typischen Symptomen einer Darmstenose wie Übelkeit und Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung, Magenschmerzen sowie Blähungen ist es ratsam, den Arzt zu konsultieren. In der Regel treten diese Symptome über eine längere Zeit auf. Zunächst ist der Darmtrakt noch funktionsfähig und Nahrung kann noch verdaut werden. Meist leiden Patienten in diesem Stadium nur unter Appetitlosigkeit und Übelkeit. Kommt es zudem zu einer Veränderung des Stuhlgangs in Form von dünnem und fadenartigem Ausfluss, ist dies ein Hinweis auf eine Darmstenose. Ist es bislang noch nicht passiert, sollten Patienten spätestens jetzt zum Arzt gehen, wenn es ihnen auch bisher noch gut ging.
Bleibt der Arztbesuch trotz der typischen Anzeichen aus, kann es in der Folge zu einem Darmverschluss kommen, der sich durch schmerzhafte Bauchkrämpfe sowie starkes Aufstoßen äußert. In der weiteren Folge kommt es zum Erbrechen des Stuhlgangs sowie einem starken Belag auf der Zunge und einem aufgeblähten Bauch. Treten die ersten Beschwerden plötzlich auf, suchen Patienten in der Regel auch sofort den Arzt auf. Allerdings können sie auch schleichend einsetzen, was den Arztbesuch oft verzögert und im schlimmsten Fall zu einem hohen Flüssigkeitsverlust und in der Folge auch zu einem Kreislaufschock führen kann.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome einer Darmstenose:
Symptome, die auf eine Darmstenose hinweisen, sind unter anderem Verstopfung, Magenschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen sowie Blähungen und kurze, heftige Darmkrämpfe (Koliken). Die Symptome treten meist über eine längere Zeit, aber oft nur langsam auf, solange der Darmtrakt noch funktionsfähig ist und Nahrung noch weitgehend verdaut wird. Dann leiden Patienten meist nur unter Appetitlosigkeit und Übelkeit.
Auch eine Veränderung des Stuhlgangs zu einem dünnen, fadenartigen Ausfluss kann auf die Krankheit hinweisen. Plötzliche, starke Schmerzen treten als Folgen eines Darmverschlusses auf, der sich zunächst durch starkes Aufstoßen und schmerzhafte Bauchkrämpfe äußert. Danach folgt das Erbrechen des Stuhlgangs und Symptome wie ein starker Belag auf der Zunge sowie ein aufgeblähter Bauch.
Diagnose
Der behandelnde Arzt informiert sich bei Verdacht auf eine Darmstenose zunächst über bestehende Krankheiten und Operationen in einer ausführlichen Anamnese. So schließt er andere Darmerkrankungen nach und nach aus. Auch ein Ultraschall und Röntgenuntersuchungen werden vorgenommen.
Im Falle einer unklaren Diagnose greift der Arzt auf eine Magenspiegelung zurück. Im Normalfall findet eine Rektaluntersuchung statt oder die Verabreichung einer bestimmten Flüssigkeit, die auf den Aufnahmen sichtbar wird. So lokalisiert der Arzt die Engstelle im Darm. Des Weiteren werden genauste Informationen über die Beschwerden gesammelt und analysiert und der Darmbereich abgehört.
Behandlung und Therapie
Da eine Darmstenose häufig eine Folgeerkrankung aus anderen Krankheiten ist, werden im Regelfall erst diese behandelt. So sollte sich die Darmverengung automatisch zurückbilden. Falls nicht, wird häufig mit einem Einlauf begonnen, der den Darminhalt verflüssigt und so zum Ausscheiden gebracht wird. So gelangt die Nahrung durch die Verengung und die Schmerzen werden gelindert. In dieser Zeit sollten Patienten auf schwere Kost verzichten.
In einem schlimmen Fall von Darmstenose sollte nur flüssige Nahrung zu sich genommen werden. Bei einem Verdacht auf einen Darmverschluss und die damit einhergehende Gefahr eines Darmrisses, werden die betroffenen Personen sofort ins Krankhaus überwiesen und eine Operation durchgeführt. Bei dieser wird jener Darmteil entfernt, an dem die Verengung vorliegt. Dies geschieht in dem Falle, wenn der Bereich bereits abgestorben ist. Alternativ wird der Darminhalt operativ geleert. Darüber hinaus kann eine Dehnung des Schließmuskels vorgenommen und Abführmittel verabreicht werden. Daneben werden Medikamente eingesetzt. Diese lähmen das Nervensystem, um die Verengung aufzuheben.
Vorbeugung
Um das Risiko einer Verengung des Darms zu senken, ist im Alltag eine ballaststoffreiche und gesunde Ernährung förderlich. Werden diese vorbeugenden Maßnahmen eingehalten, sinkt das Risiko einer Verengung des Darms. Falls chronische und erblich bedingte Erkrankungen vorliegen, sollte mithilfe eines Arztes die Krankheit therapiert werden. Dies geschieht meist über einen längeren Zeitraum.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
- Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
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