BMI (Body-Mass-Index)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 6. November 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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BMI – ist die gängige Kurzfassung des so genannten Body-Mass-Index (Körper-Maß-Index). Diese Maßzahl für die Beurteilung des Körpergewichts im Verhältnis zu seiner Körpergröße, kann ein erster Hinweis in Bezug auf die körperliche Verfassung wie z.B. den Fitness-Zustand oder Übergewicht sein.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der BMI?

Der Body Mass Index (BMI) ist eine Maßeinheit, die das Verhältnis von Körpergewicht zur Körpergröße beschreibt. Er wird berechnet, indem das Körpergewicht (in Kilogramm) durch das Quadrat der Körpergröße (in Metern) geteilt wird. Der BMI wird oft verwendet, um das Gewicht einer Person in Kategorien wie Untergewicht, Normalgewicht, Übergewicht und Adipositas (Fettleibigkeit) einzuordnen.

Was sagt der BMI über die Gesundheit aus?

Der BMI kann als grober Anhaltspunkt für gesundheitliche Risiken dienen, da er einen Zusammenhang zwischen Körpergewicht und Körperfett herstellt. Menschen mit einem hohen BMI haben häufiger ein erhöhtes Risiko für verschiedene Erkrankungen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2, Bluthochdruck und bestimmte Krebsarten. Ein BMI im Normalbereich (18,5–24,9) wird allgemein als optimal für die Gesundheit angesehen, da damit das geringste Risiko für gesundheitliche Komplikationen verbunden ist.

BMI berechnen

Der BMI ist ein international standardisiertes Maß für Körperberechnung. So verbreitet der Body-Mass-Index auch ist, stößt er an seine Grenzen. Denn diese Berechnung kann lediglich ein allgemeiner Richtwert sein, da allein Gewicht und Größe eines Menschen wenig über die tatsächliche Fitness oder ein Übergewicht aussagen.

Gewicht in kg______dividiert durch (Größe in m _____ x Größe in m _____ ) = Mein BMI _____

Beispiel:

Bei einer Frau mit einem Gewicht von 60 Kilogramm und einer Größe von 1,68 cm ergibt sich folgende Berechnung:

60/ (1,68 x 168) = 21,3

Laut standardisierter Interpretation liegt die Frau im unteren Bereich des Normalgewichts.

International gültige BMI-Interpretation

Das Alter und das Geschlecht sollten bei der BMI-Berechnung unbedingt beachtet werden. In der Regel haben Männer einen Anteil von Muskelgewebe als Frauen. Demnach sollten die Werte-Grenzen in den einzelnen BMI-Kategorien bei Frauen (19 bis24) grundsätzlich etwas niedriger liegen als bei den Männern (20 bis 25).

Body-Mass-Index (BMI) Kategorien
Kategorie BMI-Wertebereich (kg/m²) Beschreibung
Untergewicht < 18,5 Niedriges Körpergewicht, möglicherweise gesundheitliche Risiken
Normalgewicht 18,5 – 24,9 Gesundes Körpergewicht, geringeres gesundheitliches Risiko
Übergewicht 25 – 29,9 Erhöhtes Körpergewicht, mögliches Risiko für bestimmte Gesundheitsprobleme
Adipositas Grad I 30 – 34,9 Moderat erhöhtes Risiko für gesundheitliche Probleme
Adipositas Grad II 35 – 39,9 Erhöhtes Risiko für gesundheitliche Probleme
Adipositas Grad III ≥ 40 Stark erhöhtes Risiko für gesundheitliche Probleme

Hinweis: Der BMI ist eine einfache Screening-Methode zur Beurteilung des Körpergewichts. Er berücksichtigt jedoch weder Muskelmasse noch Fettverteilung und ist daher in einigen Fällen (z. B. bei Sportlern oder älteren Menschen) weniger aussagekräftig.

Kritik am BMI-Rechner

Immer wieder versuchen Wissenschaftler Formeln und Tabellen zu entwickeln, die Aussagen über allgemeingültige Idealwerte zulassen. Die Praxis lässt diese exakt definierten Richtwerte oft zweifelhaft erscheinen. Denn diese standardisierten Maße berücksichtigen weder Geschlecht und Statur, noch die Zusammensetzung von Muskel- oder Fettgewebe des Menschen.

Ein durchtrainierter Sportler kann den Tabellen nach als übergewichtig gelten, aber in Wirklichkeit völlig fit sein, weil sein “Übergewicht“ aus Muskeln und Knochen und nicht aus Fett besteht. Denn Muskeln reagieren auf Training mit einer Zunahmevon Muskelgewebe.

Reines Muskelgewebe hat ein an sich ein höheres Eigengewicht als Fettgewebe. So kann ein muskelbepackter Sportler schnell als übergewichtig und ein schlanker Mensch mit einem hohen Körperfettanteil als untergewichtig gelten.

Der Grund, dass wir heute von dem so genannten Idealgewicht sprechen, hat zwei Ursachen: der jeweils aktuelle Modetrend und die Gewichts- und Größentabellen der Versicherungsgesellschaften.

Lebensversicher versuchen durch einheitliche Tabellen die Lebenszeit und das Übergewicht der Versicherten zu berücksichtigen. Ein standardisiertes Maß für ein Idealgewicht ist daher nicht eindeutig zu definieren und demnach schwer allgemeingültig zu berechnen. Vielmehr sollte man in diesem Zusammenhang von einem persönlichen Wohlfühlgewicht sprechen und sich an ihrer individuellen Definition von Attraktivität, Gesundheit und Wohlbefinden orientieren.

Alternativen zum BMI-Rechner

Der Body-Mass-Index (BMI) ist eine verbreitete Methode, um das Körpergewicht im Verhältnis zur Körpergröße zu bewerten. Dennoch gibt es einige Kritikpunkte am BMI: Er berücksichtigt weder den Körperfettanteil noch die Verteilung des Fetts im Körper und gibt keine Auskunft über die körperliche Fitness oder das Gesundheitsrisiko. Deshalb gibt es alternative Methoden zur Beurteilung des Gesundheitszustands und Körperkomposition, die oft aussagekräftiger sind. Hier sind einige der gängigen Alternativen:

Taillen-Hüft-Verhältnis (WHR)

Das Taillen-Hüft-Verhältnis (engl. Waist-to-Hip Ratio, WHR) ist eine Methode, die die Verteilung des Körperfetts zwischen Taille und Hüfte misst. Ein hoher Wert kann auf eine zentrale Fettansammlung (viszerales Fett) hinweisen, die mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselprobleme verbunden ist. Der WHR ist einfach zu berechnen: Man teilt den Umfang der Taille durch den Umfang der Hüfte.

Taillen-Größen-Verhältnis (WHtR)

Das Taillen-Größen-Verhältnis (engl. Waist-to-Height Ratio, WHtR) setzt den Taillenumfang ins Verhältnis zur Körpergröße. Studien zeigen, dass ein hoher WHtR-Wert ein Risikoindikator für kardiovaskuläre Erkrankungen und Diabetes ist. Ein Wert von über 0,5 gilt oft als erhöhtes Risiko, während Werte darunter auf eine eher gesunde Fettverteilung hinweisen.

Körperfettanteil

Der Körperfettanteil ist eine aussagekräftige Messgröße, um zu bestimmen, wie viel Fettmasse im Verhältnis zur Gesamtmasse des Körpers vorhanden ist. Er lässt sich durch verschiedene Methoden wie Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA), Hautfaltenmessung mit Calipern, Hydrodenzitometrie oder DEXA-Scans messen. Ein optimaler Körperfettanteil variiert nach Alter, Geschlecht und Aktivitätslevel und kann helfen, ein umfassenderes Bild der Körperzusammensetzung zu bekommen.

Fettfreie Masse und Muskelanteil

Der Muskelanteil des Körpers ist ebenso wichtig wie der Körperfettanteil, da eine höhere Muskelmasse oft mit einem besseren Stoffwechsel und höherer körperlicher Leistungsfähigkeit einhergeht. Methoden wie die Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DEXA) oder die Bioelektrische Impedanzanalyse können präzise Auskunft über die fettfreie Masse und den Muskelanteil geben. Ein höherer Anteil an fettfreier Masse gilt häufig als positiv für die allgemeine Gesundheit.

Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA)

Die BIA ist eine Technik, die durch schwache elektrische Ströme den Widerstand des Körpergewebes misst. Fettgewebe leitet Strom schlechter als Muskelgewebe, weshalb die Methode hilft, eine detaillierte Analyse des Körperfett- und Muskelanteils zu erstellen. Es ist eine schnelle, nicht-invasive Methode, die in Fitnessstudios und Kliniken häufig angeboten wird.

Viszerales Fettmessung

Das viszerale Fett, also das Fettgewebe, das die inneren Organe umgibt, gilt als besonders risikoreich für Krankheiten wie Diabetes und Herzerkrankungen. Die genaue Messung erfolgt meist durch spezielle Methoden wie die Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT). Alternativ bieten manche BIA-Geräte eine grobe Einschätzung des viszeralen Fettanteils.

Körperformindex (ABSI)

Der Körperformindex (A Body Shape Index, ABSI) ist eine Methode, die Körpergröße, Gewicht und Taillenumfang kombiniert, um das Risiko für Gesundheitsprobleme zu bewerten. Anders als der BMI legt ABSI einen stärkeren Fokus auf die Fettverteilung und insbesondere den Taillenumfang, wodurch er genauere Rückschlüsse auf die Gesundheit zulässt.

Fazit

Der BMI ist einfach und schnell zu berechnen, wird jedoch den individuellen körperlichen und gesundheitlichen Unterschieden nur selten gerecht. Alternativen wie das Taillen-Hüft-Verhältnis, der Körperfettanteil und die Verteilung des viszeralen Fetts bieten umfassendere Informationen über Gesundheitsrisiken und die körperliche Zusammensetzung. Eine Kombination mehrerer dieser Methoden ist oft der beste Weg, um ein ganzheitliches Bild des Gesundheitszustands und potenzieller Risikofaktoren zu erhalten.

Taille-Hüfte-Verhältnis-Methode (Waist-Hip-Ratio-Methode)

Eine weitere Methode ist die Taille-Hüfte-Verhältnis-Methode (engl. Waist-Hip-Ratio bzw. WHR). Mithilfe eines Maßbands kann die Verteilung der Körpermaße von Hüfte und Taille beurteilt werden. Dazu dividieren sie den Umfang ihrer Taille (in cm) durch den Umfang der Hüfte (cm). Das Ergebnis ist ihr persönlicher WHR.

Bei Frauen sollte das Taille-Hüfte-Verhältnis nicht mehr als 0,80 bertragen. Bei Männern nicht mehr als 1,0. Befindet sich das Körperfett vorwiegend im Taillen- und Hüftenbereich, kann das Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes zu erleiden, erheblich steigen. Körperfett im Bereich der Oberschenkel oder des Pos ist hingegen weniger riskant.

Körperfettwaage

Die Zusammensetzung des Körpers gibt Auskunft über das Verhältnis von Muskel- und Fettgewebe. Muskeln und Fettgewebe haben eine unterschiedliche elektrische Leitfähigkeit. Aus dem elektrischen Widerstand lassen sich Rückschlüsse über den prozentualen Anteil und die Verteilung von aktiver Muskelmasse und inaktiven Fettgewebe ziehen.

Mittlerweile gibt es im Einzelhandel eine Vielzahl von so genannten Körperfettwaagen, mit denen der Körperfettanteil relativ genau angezeigt werden kann.

Unbedingt beachten sollte man bei, dass diese Messungen immer zur gleichen Zeit und unter gleichen Bedingungen stattfinden, um Verfälschungen zu vermeiden. Neben den Fettwagen für den Hausgebrauch bieten gute Fitnessstudios bzw. Fitness-Centern professionelle Geräte zur Beurteilung ihrer körperlichen Verfassung.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Arastéh, K., et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 6. November 2024

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