BMI (Body-Mass-Index)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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BMI – ist die gängige Kurzfassung des so genannten Body-Mass-Index (Körper-Maß-Index). Diese Maßzahl für die Beurteilung des Körpergewichts im Verhältnis zu seiner Körpergröße, kann ein erster Hinweis in Bezug auf die körperliche Verfassung wie z.B. den Fitness-Zustand oder Übergewicht sein.

Inhaltsverzeichnis

BMI berechnen

Der BMI ist ein international standardisiertes Maß für Körperberechnung. So verbreitet der Body-Mass-Index auch ist, stößt er an seine Grenzen. Denn diese Berechnung kann lediglich ein allgemeiner Richtwert sein, da allein Gewicht und Größe eines Menschen wenig über die tatsächliche Fitness oder ein Übergewicht aussagen.

Gewicht in kg______dividiert durch (Größe in m _____ x Größe in m _____ ) = Mein BMI _____

Beispiel:

Bei einer Frau mit einem Gewicht von 60 Kilogramm und einer Größe von 1,68 cm ergibt sich folgende Berechnung:

60/ (1,68 x 168) = 21,3

Laut standardisierter Interpretation liegt die Frau im unteren Bereich des Normalgewichts.

International gültige BMI-Interpretation

Das Alter und das Geschlecht sollten bei der BMI-Berechnung unbedingt beachtet werden. In der Regel haben Männer einen Anteil von Muskelgewebe als Frauen. Demnach sollten die Werte-Grenzen in den einzelnen BMI-Kategorien bei Frauen (19 bis24) grundsätzlich etwas niedriger liegen als bei den Männern (20 bis 25).

Unter 18,5 Untergewicht

18,5 – 24,9 Normalgewicht

25,0 – 29,9 Übergewicht (Präadipositas)

30,0 – 34,9 starkes Übergewicht (Adipositas Grad 1)

35,0 – 39,9 sehr starkes Übergewicht (Adipositas Grad 2)

Über 40 extremes Übergewicht (Adipositas Grad 3)

Kritik am BMI-Rechner

Immer wieder versuchen Wissenschaftler Formeln und Tabellen zu entwickeln, die Aussagen über allgemeingültige Idealwerte zulassen. Die Praxis lässt diese exakt definierten Richtwerte oft zweifelhaft erscheinen. Denn diese standardisierten Maße berücksichtigen weder Geschlecht und Statur, noch die Zusammensetzung von Muskel- oder Fettgewebe des Menschen.

Ein durchtrainierter Sportler kann den Tabellen nach als übergewichtig gelten, aber in Wirklichkeit völlig fit sein, weil sein “Übergewicht“ aus Muskeln und Knochen und nicht aus Fett besteht. Denn Muskeln reagieren auf Training mit einer Zunahmevon Muskelgewebe.

Reines Muskelgewebe hat ein an sich ein höheres Eigengewicht als Fettgewebe. So kann ein muskelbepackter Sportler schnell als übergewichtig und ein schlanker Mensch mit einem hohen Körperfettanteil als untergewichtig gelten.

Der Grund, dass wir heute von dem so genannten Idealgewicht sprechen, hat zwei Ursachen: der jeweils aktuelle Modetrend und die Gewichts- und Größentabellen der Versicherungsgesellschaften.

Lebensversicher versuchen durch einheitliche Tabellen die Lebenszeit und das Übergewicht der Versicherten zu berücksichtigen. Ein standardisiertes Maß für ein Idealgewicht ist daher nicht eindeutig zu definieren und demnach schwer allgemeingültig zu berechnen. Vielmehr sollte man in diesem Zusammenhang von einem persönlichen Wohlfühlgewicht sprechen und sich an ihrer individuellen Definition von Attraktivität, Gesundheit und Wohlbefinden orientieren.

Alternativen zum BMI-Rechner

Über 40 Jahre galt die Berechnung (Körpergröße – 100 – 10 %) als die beste Analysemethode zur Berechnung des Idealgewichts. Aufgrund tendenziell zu niedriger Werte und fehlender wissenschaftlicher Begründung besitzt diese Methode heute kaum noch Gültigkeit. Mitlerweile gibt es eine Vielzahl veschiedener Methoden zur Beurteilung des körperlichen Zustands.

Taille-Hüfte-Verhältnis-Methode (Waist-Hip-Ratio-Methode)

Eine weitere Methode ist die Taille-Hüfte-Verhältnis-Methode (engl. Waist-Hip-Ratio bzw. WHR). Mithilfe eines Maßbands kann die Verteilung der Körpermaße von Hüfte und Taille beurteilt werden. Dazu dividieren sie den Umfang ihrer Taille (in cm) durch den Umfang der Hüfte (cm). Das Ergebnis ist ihr persönlicher WHR.

Bei Frauen sollte das Taille-Hüfte-Verhältnis nicht mehr als 0,80 bertragen. Bei Männern nicht mehr als 1,0. Befindet sich das Körperfett vorwiegend im Taillen- und Hüftenbereich, kann das Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes zu erleiden, erheblich steigen. Körperfett im Bereich der Oberschenkel oder des Pos ist hingegen weniger riskant.

Körperfettwaage

Die Zusammensetzung des Körpers gibt Auskunft über das Verhältnis von Muskel- und Fettgewebe. Muskeln und Fettgewebe haben eine unterschiedliche elektrische Leitfähigkeit. Aus dem elektrischen Widerstand lassen sich Rückschlüsse über den prozentualen Anteil und die Verteilung von aktiver Muskelmasse und inaktiven Fettgewebe ziehen.

Mittlerweile gibt es im Einzelhandel eine Vielzahl von so genannten Körperfettwaagen, mit denen der Körperfettanteil relativ genau angezeigt werden kann.

Unbedingt beachten sollte man bei, dass diese Messungen immer zur gleichen Zeit und unter gleichen Bedingungen stattfinden, um Verfälschungen zu vermeiden. Neben den Fettwagen für den Hausgebrauch bieten gute Fitnessstudios bzw. Fitness-Centern professionelle Geräte zur Beurteilung ihrer körperlichen Verfassung.


Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Arastéh, K., et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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