Ackersenf

Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Ackersenf, eine wildwachsende Senfpflanze, wird in der Küche verwendet und kommt auch in der traditionellen Kräutermedizin zum Einsatz. Aus dem Ackersenf wird die Bachblüte Mustard gewonnen. An Äckern, seinen bevorzugten Wuchsstellen, gilt die Pflanze jedoch als lästiges Unkraut.
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Definition und Vorkommen
Der Ackersenf gehört zu den Kreuzblütlern und ist eine einjährige Pflanze. In den Getreidefeldern richtet sie oftmals einen großen Schaden an. Daher ist sie bei den Bauern meist unbeliebt. Im Volksmund wird er auch als wilder Senf bezeichnet. Die krautige Pflanze kann 20 bis 60 Zentimeter groß werden, wobei die Wurzeln oftmals einen Meter tief sind. Die gelbe Blüte ist wie bei allen Kreuzblütlern vierblättrig.
Der Ackersenf kann durch die rauen und gelappten Haare leicht von ähnlichen, ebenso gelb blühenden Pflanzen unterschieden werden. Die Kelchblätter stehen waagrecht ab. Die Pflanze blüht von Mai bis Oktober und ist eigentlich in unseren Kreisen nicht heimisch. Durch den Handel der Samen wurde sie eingeschleppt. Mittlerweile wächst die Pflanze auf der ganzen Welt in den gemäßigten Breiten. Sie bevorzugt nährstoffreiche und basische Böden, auf denen sie in einer großen Zahl auftritt, insbesondere an Wegrändern, auf Äckern, Wiesen, in Brachen oder auf freien Feldern.
Die Samen keimen häufig jahrelang. Allerdings tun sie dies nur an der Oberfläche, zum Beispiel beim Umpflügen auf Äckern, wo sich die Pflanzen unter das Getreide mischen. Der große, kräftige Ackersenf kann 25.000 Samen erzeugen, die auch nach vielen Jahren oder sogar Jahrzehnten noch wachsen können. Wer die Pflanze selber sammeln und verwenden möchte, erntet die reifen Schoten der Frucht und schüttelt die Senfkörner heraus, um sie anschließend in einer Dose zu lagern.
Inhaltsstoffe, Wirkung und Dosierung
Insbesondere die jungen Blätter des Ackersenfs können dazu genutzt werden, um daraus ein schmackhaftes Wildgemüse zuzubereiten oder Salate und Quarks zu verfeinern. Beachtet werden sollte, dass die Blätter scharf und daher nicht als der Hauptbestandteil eines Salats geeignet sind, sondern eher als eine würzige Beigabe. Aus den Samen können feine Sprossen gezogen werden, um sie frisch zu verzehren.
In der Kosmetik dient das Senföl als gute Basis für verschiedene Seifen. Ackersenf wird auch gern in der Naturheilkunde eingesetzt, denn er steht für Klarheit und eine Findung des Sinns. Er setzt positive und energievolle Impulse. Als Bachblüte Mustard ist er in der richtigen Dosierung bei Depressionen, einer Antriebslosigkeit, Schwermut oder chronischen Müdigkeit hilfreich. Die Bachblütenessenz kann beispielsweise als Tee oder Badezusatz verwendet werden.
Bei einer längeren Anwendung trägt der Ackersenf zur Erhöhung des Wohlbefindens und der Steigerung der Lebensfreude bei. Da es einige Wochen dauert, bis der Effekt eintritt, ist etwas Geduld gefragt. Weitere positive Wirkungen hat der Ackersenf im Gartenbau: Dank des Schwefelgehalts können im Boden schädliche Bakterien und Pilze abgetötet werden. Zudem lockert Ackersenf selbst schwere Böden auf. Hierfür ist es nicht erforderlich, ihn unterzupflügen, sondern es genügt, ihn einfach wachsen zu lassen.
Wogegen hilft Ackersenf?
Bedeutung für die Gesundheit
Da der Ackersenf im Vergleich zum gewöhnlichen Senf milder ist, eignet er sich zur Durchblutung einer etwas empfindlicheren Haut besser. Die Samen werden hierfür zum Brei gestampft, um diesen maximal eine halbe Stunde aufzulegen. Um eine Hautreizung zu vermeiden, ist es ratsam, vor dem Auflegen der Masse eine fetthaltige Creme aufzutragen. Die durchblutungsfördernden Eigenschaften des Öls macht sich auch die ayurvedische Heilkunde gern zu Nutze, beispielsweise zur Hautpflege und bei Massagen.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Bühring, U.: Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Thieme, 4., überarbeitete Auflage 2014
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

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