Rückenschule

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Behandlungen Rückenschule

Rückenschule ist der Oberbegriff für Übungen, Bücher, Kurse, DVDs und Trainingseinrichtungen, die sich dem gezielten Trainieren der Muskeln, die für eine gute Körperhaltung wichtig sind, sowie dem Erlernen rückenfreundlicher Alltagbewegungen verschrieben haben. Ein gutes und angemessenes Rückentraining kann entscheidend dazu beitragen vor Rückenleiden zu schützen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Rückenschule?

Die Rückenmuskulatur zu stärken, ist wichtig für eine gute Körperhaltung. Regelmäßige Rückenübungen beugen Rückenschmerzen vor.

Der Begriff 'Rückenschule existiert seit den 1960er Jahren, als in einem schwedischen Hospital ein Kurs unter dem Namen "Ryggskola" (zu deutsch: Rückenschule)angeboten wurde.

Anschließend wurden Konzepte zur Rückenschule von verschiedenen Fachrichtungen und mit unterschiedlicher Vorgehensweise entwickelt.

Nicht alle Herangehensweisen brachten dabei den erwünschten Erfolg eines gesunden Rückens und Beschwerdefreiheit.

Daher existiert seit 2007 in Deutschland ein verbindliches Curriculum für Kursinhalte der Rückenschule, das von der Konföderation der deutschen Rückenschulen (KddR) erstellt wurde.

Grundsätze, Ziele und Prinzip

Zwei Hauptschwerpunkte verfolgt die Rückenschule: Die Gesundheit des Rückens erhalten sowie Rückenbeschwerden lindern. Dazu werden Gymnastikübungen angeboten sowie das richtige Verhalten im Alltag geübt. Man lernt in der Rückenschule richtiges Bücken, Heben, Sitzen oder Stehen. Die Rückenschule gibt zudem Anleitungen, wie der Rücken in belastenden Situationen, zum Beispiel langem Sitzen, entspannt werden kann.

Entspannungsmethoden, Wissensvermittlung oder Stressbewältigung können ebenfalls auf dem Programm der Rückenschule stehen. Oft gibt die Rückenschule auch Informationen zu Körperbau, rückenfreundlichen Sportarten oder Ernährung. Aktiv werden muss jedoch jeder selbst.

Angeboten wird die Rückenschule von Therapiezentren, Fitnessstudios, VHS, Physiotherapeuten oder privaten Bildungsträgern. Einmal pro Jahr übernimmt die Krankenkasse 80 Prozent der Kosten für die Rückenschule, falls der Kurs qualifiziert ist.

Neben Kursen können Rückenschule-Übungen durch Bücher, DVDs oder Anleitungen im Internet erlernt werden. Menschen, die bereits unter Rückenbeschwerden leiden, sollten zunächst den Arzt aufsuchen.

Bei bestehenden Beschwerden kann die Rückenschule darauf eingehen und der Patient erhält Einzelstunden beim Physiotherapeuten im Rahmen eines Therapieplans.

Vorbeugung

Neben der Therapie ist die Rückenschule eine wichtige, vorbeugende Maßnahme, um gar nicht erst Rückenprobleme aufkommen zu lassen. Vor allem Personen, die sich wenig bewegen, belastende Tätigkeiten ausüben, Risikofaktoren für Rückenbeschwerden aufweisen oder in der Vergangenheit schon an Rückenschmerzen gelitten haben, sind die Zielgruppe der Rückenschule.

In der Rückenschule, zur Vorbeugung von Beschwerden, werden die wichtigen Muskeln trainiert, die die Wirbelsäule stützen und entlasten. Die Übungen der Rückenschule sollten etwa dreimal die Woche trainiert werden. Dabei gilt: Lieber dreimal eine Viertelstunde pro Woche die Muskeln kräftigen als einmal für eine Stunde.

Bereits fünf Minuten tägliche Rückenschule zuhause kann sich positiv aufs Wohlbefinden auswirken und Schmerzen fernhalten. Neben dem Muskeltraining ist es wichtig, in der Rückenschule das rückenfreundliche Verhalten im Alltag zu lernen.


Anwendung und Übungen

Wer in der Rückenschule trainiert, kräftigt gezielt die Muskeln, die für die Stützung der Wirbelsäule relevant sind. Das sind die Rückenmuskeln, schräge und grade Bauchmuskeln sowie Pomuskulatur.

Neben gezielten Gymnastikübungen, die man im Kurs oder zuhause durchführt, gibt es zahlreiche kleine Hinweise in der Rückenschule, um den Rücken im Alltag richtig zu bewegen oder bei besonderer Beanspruchung zu entspannen.

Wer zum Beispiel im Büro viel sitzt, kann mit kleinen Übungen der Rückenschule, die nur wenige Minuten kosten, zwischendurch entspannen. Einige Übungen können sogar im Sitzen am Arbeitsplatz durchgeführt werden. Verkrampfte Muskeln werden wieder entspannt und so beugt die Rückenschule schmerzhaften Verspannungen vor. Man kann jeden Tag etwas für die Gesundheit des Rückens tun.

Quellen

  • Rüther, W. & Lohmann, C.H.: Orthopädie und Unfallchirurgie, Urban & Fischer, 20. Auflage, 2014
  • Heisel, J.: Physikalische Medizin - Praxiswissen Halte- und Bewegungsorgane, Georg Thieme Verlag, 1.Auflage, 2005
  • Wülker N. Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme Verlag. 2. Auflage 2010.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

Sie sind hier: Startseite Behandlungen Rückenschule

Das könnte Sie auch interessieren