Körpergeruch

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Körpergeruch bezeichnet man meist die unangenehm riechenden Ausdünstungen des Körpers. Die Ursachen von Körpergeruch können sehr unterschiedlich sein. In der Regel ist Schweiß der Grund für unangenehmen Körpergeruch, den wir zu unserem Leidwesen in großen Mengen herstellen können.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Schweiß?

Unangenehmer Körpergeruch kann insbesondere am Arbeitsplatz zu Problemen führen.

Schweiß wird in Schweißdrüsen produziert und durch Poren der Haut als salzhaltige Flüssigkeit ausgeschieden. Er besteht aus gelösten Stoffwechselsendprodukten (Abfallstoffe), Mineralsalzen, Säuren, ölhaltige Absonderungen aber hauptsächlich aus Wasser.

Schweißdrüsen geben ständig Schweiß ab, insgesamt etwa einen Liter pro Tag. Bei großer Hitze oder intensiver körperlicher Betätigung können es bis zu zehn Liter pro Tag sein.

Schweiß ist eine farb- und geruchlose Flüssigkeit, die, bis auf geringe Mengen von Mineralsalzen und Säuren aus Wasser besteht. Bei seiner Verdunstung bleiben Reste von Säuren zurück, die zusammen mit dem Hautfett und den abgestorbenen Hautschuppen einen Säureschutzmantel bilden.

Dieser verhindert, dass aggressive Erreger die Haut besiedeln können. Auf der anderen Seite sind aber gerade diese abgegebenen Stoffe ein idealer Nährboden für Bakterien, die jedoch in den meisten Fällen keine Krankheitserreger darstellen. Sie zersetzen Schweiß und vor allem Talg auf der Haut.

Ursachen

Häufig sind Körperausdünstungen der Grund für Körpergeruch. Bei längerer Zeit ohne Körperhygiene entsteht ein unangenehmer Geruch insbesondere dann, wenn bakterielle Ausscheidungsprodukte bedingt durch eine hohe Luftfeuchtigkeit der Umgebung nicht verdunsten können oder durch unzweckmäßige Kleidung an der Abgabe behindert werden.

Auch ernste Erkrankungen können für einen übel riechenden Körpergeruch verantwortlich sein. So können unangenehme Körperausdünstungen auf Krankheiten wie Diabetes, Leber- oder Nierenleiden hindeuten. Als Begleiterscheinung der Krankheit verströmen die Betroffenen häufig einen stechenden Geruch von Ammoniak oder Azeton.

Weiterhin können auch krankhafte Schweißdrüsen der Grund für Körpergerüche sein. Bei der sogenannten Hyperhidrosis oder Bromhidrosis wird übermäßig ekkriner bzw. apokriner Schweiß produziert. Diese vermehrte Schweißabsonderung kann am ganzen Körper (generell) oder lokal auftreten (Schweißhände, Achselhöhlen). Hierbei wird die natürliche Hautflora durcheinander gebracht, was die Bildung übel riechender Stoffe (Stoffwechselendprodukte) fördert.

Wann zum Arzt?

Bei einem unangenehmen Körpergeruch muss nicht unbedingt sofort ein Arzt aufgesucht werden. In der Regel entsteht der Körpergeruch nur dann, wenn sich die Person zu selten wäscht und eine mangelnde Hygiene vorliegt. Dieses Problem kann einfach behandelt werden, indem die Intervalle zum Waschen und Duschen erhöht werden.

Es sollten auch verschiedene Artikel zur Pflege von Haut und Haaren verwendet werden. Vor allem Haare können stark zu einem unangenehmen Körpergeruch beitragen, wenn diese nicht regelmäßig gewaschen und gepflegt werden. Hier reicht es, sich einfach öfter zu duschen oder zu baden, um den unangenehmen Geruch zu entfernen. Ein Arzt muss normalerweise nicht aufgesucht werden.

Nur in Fällen, in denen der Körpergeruch auch dann nicht verschwindet, wenn die Pflege stark erhöht wird, sollte ein Arzt konsultiert werden. Dieser sollte auch dann benachrichtigt werden, wenn der Körpergeruch sehr plötzlich auftaucht, ohne dass andere Veränderungen im Leben eingetreten sind. In diesem Fall kann der unangenehme Geruch auf ein anderes Problem hindeuten.

Warum schwitzen wir?

Zwei verschiedene Drüsentypen (apokrine und ekkrine Drüsen) produzieren unterschiedlichen Schweiß in unserem Körper. Die apokrinen Drüsen zählen zu den geschlechtsspezifischen Organen, da sie erst während der Pubertät in Aktion treten. Sie reagieren nicht auf Hitze, sondern auf starke Emotionen, wie Angst, Zorn oder Geschlechtserregung durch Absonderung eines trüben Sekrets in den Ausführgang der Talgdrüsen.

Die Drüsen befinden sich in den Armhöhlen, im Gehörgang, um die Brustwarzen und Geschlechtsteile in der Lendengegend. Ihr Sekret spielt eine Rolle in unserem Sozialverhalten als sexueller Anreiz oder zur Markierung von Grenzen, das- allerdings bei unseren Vorfahren. Die ekkrinen Drüsen, die sich fast am ganzen Körper (zwei und drei Millionen) befinden, reagieren mit einer enormen Schweißproduktion auf Hitze. Bei sehr heißen Temperaturen erzeugen sie bis zu vier Liter in der Stunde.

Der Schweiß, der viel Wasser enthält, verdunstet und entzieht somit dem Organismus überschüssige Wärme, wodurch die Kerntemperatur im Körperinneren konstant bleibt. Die Schweißabgabe dieser Drüsen dient also in erster Linie der Wärmeregulation.

Komplikationen

Wird Nichts gegen den Körpergeruch unternommen, so kommt es nicht selten zur Ausbildung von Hautkrankheiten, Pickeln und Mitesser. Diese bilden sich aufgrund der Fettschicht auf der Haut aus und können sich ohne Pflege sehr einfach vermehren. Die Bildung dieser Unreinheiten auf der Haut tritt bei Körpergeruch auf dem ganzen Körper auf. Hier kann es auch zur Ausbildung von Schuppenflechten kommen. Die Haut kann sich ablösen oder sogar anfangen zu gammeln, wenn sie nicht gewaschen und gepflegt wird. Bei einer schlagartigen Änderung der Körperhygiene kann die Haut sich nicht an die neuen Pflegemittel sofort gewöhnen und könnte mit Ausschlag regieren, welcher aber nach einigen Tagen wieder verschwinden sollte. In jedem Fall ist ein Körpergeruch eine unangenehme Belastung, die sich auch auf die Mitmenschen auswirkt und welche daher behandelt werden sollte.

Hausmittel

Es sind also die Bakterien, die diesen penetranten, anstößigen Geruch erzeugen. Der Schweiß der apokrinen Drüsen ist hauptsächlich für den Körpergeruch verantwortlich. Was kann man dagegen tun?

1. Auf Sauberkeit achten

Schweiß, der sich im Bereich der apokrinen Drüsen (unter den Armen, im Lendenbereich) befindet, sollte mindestens einmal am Tag mit Wasser und einer Deoseife weggewaschen werden. Gleichzeitig entfernt man auch eine Vielzahl von Bakterien, die auf der Haut ideale Lebensbedingungen finden.

2. Hautreizungen und Körpergeruch bekämpfen

Wenn Deos und Antitranspirants die Haut reizen, kann man auf eine antibakterielle Seife (z.B. Chlorhexidin) oder auf eine rezeptfreie antibiotische Salbe zurückgreifen. Andere Mittel wären Talkumpuder oder Natron.

3. Verwendung von Deos

Deos sind kosmetische Mittel, die in milderen Fällen Anwendung finden. Sie enthalten meist eine antibakterielle Substanz, die Bakterien tötet.

4. Verwendung eines Antitranspirants

Durch die Verwendung eines Antitranspirants kann man die Schweißbildung der ekkrinen Drüsen nach Möglichkeit bis zu 50% reduzieren. Obwohl der apokrine Schweiß in erster Linie der Geruchsverursacher ist, weil er Öl enthält (der Nährboden für Bakterien), kann man seine Sekretion durch kein Mittel stoppen.

Mit der Reduzierung des ekkrinen Schweißes wird die Haut jedoch trockener und den Bakterien wird eine Lebensgrundlage genommen. Antitranspirants enthalten auch antibakterielle Mittel, das Geruch bekämpft.

↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen Körpergeruch

5. Kleidung regelmäßig säubern

Schweiß in der Kleidung durchläuft den gleichen Zersetzungsprozess wie der auf der Haut. Schlimmer noch, denn trockener, bakterieller Schweiß kann die Fasern der Stoffe schädigen, da auch Säuren mit im Spiel sind.

6. Auch das Essen spielt eine Rolle

Scharfe Nahrungsmittel können eine schweißtreibende Wirkung haben. Zum Beispiel beeinflussen scharfe Peperoni die Schweißmenge, die ein Mensch produziert. Will man Körpergeruch vermeiden, sollte man auf Zwiebeln, Knoblauch, scharfe Gewürze und Bier verzichten oder diese in kleineren Mengen zu sich nehmen.


Quellen

  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
  • Herold, S.: 300 Fragen zur Pubertät. Graefe und Unzer, München 2008
  • Ellsässer, S.: Körperpflege und Kosmetik. Springer, Berlin 2008

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021

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