Hirse

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Hirse, die weltweit älteste Getreideart, gehört zu den Süßgräsern. Der Anbau erfolgt überwiegend in den tropischen und subtropischen Gebieten. Lange Zeit war die Hirse für die Menschen ein Hauptnahrungsmittel auf allen Kontinenten.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Hirse wissen

Ursprünglich stammt Hirse aus Ost- und Mittelasien sowie Ostafrika, wo Hirse als eine der weltweit ersten Getreidearten angebaut wurde. Die bedeutendsten Anbauländer sind nach wie vor Asien und Afrika, denn diese Länder produzieren etwa 90 Prozent der heutigen Welternte.

Die sehr nährstoffreiche Hirse gehört in den Entwicklungsländern zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln, während sie in Europa und in den USA meistens nur als Viehfutter genutzt wird. Selbst auf trockenen Böden mit wenigen Nährstoffen wächst die Hirse aufgrund der zahlreichen kräftigen Wurzelhaare sehr gut. Dafür verträgt sie jedoch Frost schlecht, da sie viel Wärme und Licht benötigt.

Sie wird flach gesät und kann bis zu 120 cm groß werden. Drei Sommermonate genügen für die Reife der Hirse, sodass die Hirse im September geerntet werden kann. Die Samen sind klein, rundlich und je nach Art gelb, weißgrau oder rotbraun.

Bedeutung für die Gesundheit

Die Hirse wird in Europa immer beliebter. Dies liegt daran, dass herausgefunden wurde, dass sie hervorragende positive Eigenschaften hat und somit einen entscheidenden Beitrag für die Gesunderhaltung leisten kann. Die Hirse regt vor allem die Tätigkeiten des Nervensystems an.

Durch Kieselsäuregaben können Konzentrationsprobleme, eine Nervosität, Erschöpfung, Schlafstörungen und eine chronische Müdigkeit behoben werden. Darüber hinaus wärmt die Hirse den gesamten Körper, was sich positiv auf die Gliedmaßen und den Stoffwechsel auswirkt. Im Allgemeinen tragen die Inhaltsstoffe Kieselsäure, Eisen, Magnesium, Phosphor, Silizium und Fluor zur gesunden Entwicklung der Haut, Haare und Nägel sowie zur optimalen Bildung des Zahnschmelzes und der Stärkung der empfindlichen Nerven bei.

Hirse ist als Schönheitsgetreide bekannt, da der hohe Anteil an Silizium in der Form von Kieselerde wie eine Schönheitskur wirkt. Das enthaltene Silizium ist zudem ideal für die Knochenbildung. Die Kieselsäure hilft außerdem gegen Viren und Bakterien, welche Entzündungen verursachen können.

Über die Extraportion Eisen freut sich das Blut ganz besonders. Auch zum Abnehmen eignet sich das Getreide aufgrund des geringen Fettgehalts und der vielen Proteine sehr gut. Da kein Gluten enthalten ist, profitieren auch Allergiker von der gesunden Hirse.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Bemerkenswert ist der hohe Anteil an Eisen in der Hirse. 50 Gramm Hirse decken den täglichen Eisenbedarf. Eisen ist wichtig für die Blutbildung. Das Getreide enthält zudem sehr viel Kieselsäure, die der Körper beispielsweise zur Einlagerung des Kalziums in die Knochen, zur Reparatur der Gelenke sowie zum Aufbau der Haut, Haare und Nägel benötigt.

Ein weiterer wichtiger Mineralstoff ist das Magnesium, welches an nahezu allen Funktionen im Körper beteiligt ist. Ein Mangel kann daher zu vielen verschiedenen Erkrankungen beitragen, zum Beispiel Diabetes, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Entzündungsprozessen und vieles mehr. Die geschälten Hirsekörner enthalten mehr als 65 Prozent Kohlenhydrate, bis zu 20 Prozent Eiweiß, über 10 Prozent Ballaststoffe sowie reichlich B-Vitamine.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 345 kcal/ 1481 kj
Eiweiß 9,84 g
Kohlenhydrate 68,76 g
Fett 3,90 g
Wasser 11,39 g
Ballaststoffe 3,80 g
Vitamin B5 1000 µg
Vitamin B3 1800 µg

Unverträglichkeiten

Aufgrund der eiweißschädigenden Enzyme darf Hirse nicht roh gegessen werden. Erst durch ein Kochen oder Rösten werden diese unschädlich gemacht. Zudem sind die kleinen Hirseperlen reich an Phytin. Dieser Stoff verringert die Aufnahme von Mineralstoffen, zum Beispiel Kalzium, Eisen, Zink und Magnesium.


Einkaufs- und Küchentipps

Hirse sollte kühl und trocken gelagert werden, um Feuchtigkeit im Getreide zu vermeiden. Vor dem Kochen muss die Hirse gründlich unter heißem Wasser abgespült werden, damit sich die Bitterstoffe aus den Körnern lösen. Hirse wird als hochwertiges Getreide sehr geschätzt. Vor dem Verzehr des Spelzgetreides müssen jedoch die Spelze und Fruchtschale entfernt werden. Um sicherzugehen, dass die Hirse frisch ist, ist es ratsam, an der Hirse zu riechen. Hirse, die modrig ist, schimmelig riecht oder aussieht, sollte nicht gekauft werden.

Zubereitungstipps

Zu den bekanntesten Produkten, die aus der geschälten Hirse entstehen, gehören Mehl, Grieß, Flocken und Grütze. Des Weiteren eignet sich Hirse, um zum Fleisch oder Fisch eine Beilage zuzubereiten. Mit Hirse und Reis sind grundsätzlich viele Rezepte möglich, die Hirsekörner quellen allerdings beim Kochen stärker auf. Hirse enthält kein Kleber, sodass sie nicht geeignet ist, um Brotlaibe zu backen. Fladenbrote können jedoch aus Hirse hergestellt werden.

Aus Hirsemehl entstehen beispielsweise Backwaren und Breie, während sich das ganze Hirsekorn für süße oder herzhafte Aufläufe, beispielsweise ein Hirse-Champignon-Auflauf, Pfannkuchen, Puffer und Bratlinge eignet. Immer häufiger wird das Getreide auch in der Herstellung von Bier und Branntwein verwendet. Auch die indische Küche greift auf die Hirse zurück. Hier wird sie zu den so genannten Chapatis, eine Art Fladenbrot, verbacken. In Indien wird Hirse auch gern als Beilage gereicht.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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