Tennis

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 17. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Tennis ist ein sportliches Rückschlagspiel, dessen Spielidee bis in das frühe Mittelalter zurückreicht. Tennis ist ein Duell auf Distanz, bei dem man sich bemüht dahin zu schießen, wo der Gegner möglichst nicht steht. Das Spiel wird von zwei oder vier Spielern gespielt. Im sogenannten Einzel spielt ein Spieler gegen einen Anderen. Spielen je zwei Spieler gegeneinander wird es als Doppel bezeichnet. Tennis ist eine der interessantesten und spannendsten Spielsportarten der Welt – sowohl heute als auch gestern, sowohl für Jung als auch für Alt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im 14. Jahrhundert wurde schon in Frankreich, seit dem 15. Jahrhundert auch in England, über ein mehr oder weniger hochgespanntes oder durchgängiges Netz, das zwei Spielhälften trennt, Jeu de paume (Spiel mit der Handfläche) gespielt. Im Jahre 1464 fand das 1. Tennisturnier der Geschichte in Brügge statt, welches von den Bürger der Stadt veranstaltetet wurde. Zwei Teams nahmen damals teil.

In England wurde Tennis zur Tradition und im 19. Jahrhundert zunehmend der Sport des exklusiven Landadels. Mit der dazugehörigen Anmeldung beim Patentamt am 23. Februar 1874 schaffte Walter C. Wingfield die Basis für das heutige Tennisspiel. Nachdem 1877 in Wimbledon die ersten Englischen Meisterschaften stattfanden, trat 1880 die endgültige Regelfassung in Kraft.

Organisation und Turniere

Das Welttennis wird von zwei großen Dachverbänden organisiert. Die WTA ist eine Organisation des Damentennis und wird Women’s Tennis Association genannt, während die ATP Association of Tennis Professionals das Herrentennis organisiert. Über diesen beiden Verbänden steht die ITF, indem u.a. Regeln festgelegt und Turniere ausgetragen werden.

Der Dachverband des deutschen Tennissports ist der DTB, der Deutsche Tennis-Bund. Dieser teilt sich jeweils in verschiedene Landesverbände auf, indem der Ligabetrieb für Amateure, die Turniere sowie das Nationalteam, für die Damen Fed-Cup, für die Herren Daviscup, ausgetragen werden.

Der Ablauf einer Saison im Profitennis wird von weltweit verschiedenen Turnieren bestimmt, die auf das ganze Jahr verteilt sind. Während der Turniere werden entsprechend Punkte für die Weltrangliste erspielt.

Die größten und bekanntesten Turniere im Welttennis sind vier Grand-Slam Turniere, die WTA Tour Championships der Damen, die ATP Masters Series der Herren mit neun Turnieren sowie der Masters Cup der Herren.

Die großen Grand-Slam-Turniere sind:

  • Australian Open
  • French Open
  • Wimbledon
  • US Open

Tennis Technik

Die Technik im Tennis ist eine entscheidende Grundlage, neben der Tennispsychologie, für ein erfolgreiches Tennisspiel. Die Grundschläge im Tennis bilden die Tennis Vorhand, die Tennis Rückhand sowie der Aufschlag. Die derzeit besten und gefährlichsten Grundschläge im Welttennis werden z.B. von Caroline Wozniack, Kim Clijsters, Roger Federer, Novak Djokovic, Rafael Nadal und Andy Roddick ausgeführt. Die folgenden Erklärungen zur Technik werden aus der Perspektive eines Rechtshänders beschrieben.

Tennis Vorhand

Ausholphase In der Ausholphase wird der Schläger mit dem Vorhandgriff gefasst, so dass der Tennisschläger im Treffpunkt senkrecht steht. Der Oberkörper sowie der rechte Fuß werden daraufhin zur rechten Seiten gedreht, der Schläger dabei nach hinten oben geführt. In der weiteren Ausführung werden die Knie leicht gebeugt, das linke Bein wird entsprechend der Richtung des Schlages vorgestellt und die Füße etwa hüftbreit gestellt.

Schlagphase Vor dem Schlag wird der Ball und zugleich das Handgelenk fixiert sowie der Schlägerkopf zum erwartenden Treffpunkt des Balles gesenkt. Dabei erfolgt eine Verlagerung des Gewichtes auf das vordere Bein. Der Schläger wird dabei vorwärts aufwärts geschlagen und die Beine werden gestreckt. Der Ball wird seitlich der Hüfte getroffen.

Ausschwungphase In der abschließenden Ausschwungphase wird der Schlag mit dem Schläger in die Richtung des Balles nach vorne oben ausgeschwungen. Dabei werden die Beine fast komplett gestreckt.

Tennis Rückhand

Ausholphase In der Ausholphase wird der Schläger im Rückhandgriff gehalten, so dass die Fläche des Schlägers senkrecht steht. Einleitend führt die linke Hand den Schläger in der senkrechten Position nach hinten oben zurück. Der Oberkörper dreht sich während des Ausholens so weit zurück, dass die Rückenhälfte dem Netz zugeneigt ist. Der Fuß steht dabei leicht vorn und parallel zum Netz.

Schlagphase Die Knie sind in der Schlagphase leicht gebeugt. Der Schlägerkopf ist dabei unter den zu schlagenden Treffpunkt zu bringen und im Schlag vorwärts – aufwärts zu bewegen. Das Körpergewicht verlagert sich auf das vordere Bein. Der beschleunigte Schläger und das fixierte Handgelenk schlägt den Ball seitlich vor der Hüfte.

Ausschwungphase In der abschließenden Ausschwungphase wird der Schlag mit dem Schläger in die Richtung des Balles nach vorne oben ausgeschwungen, bis der Schläger in Schlagrichtung zeigt. Dabei werden die Beine fast komplett gestreckt.

Tennis Aufschlag

Der Aufschlag wird entsprechend des jeweiligen Spielstandes rechts bzw. links mittig in das gegenüberliegend schräge Aufschlagfeld geschlagen.

Ausholphase In der Ausholphase wird der Schläger im Rückhandgriff gefasst. In einer Pendelbewegung und leichter Schrittstellung wird das linke Bein an die Grundlinie gestellt. Der Oberkörper wird nach der Pendelbewegung und gleichzeitigem Ballwurf mit dem linken Arm gedreht. Der Ellenbogen wird im rechten Winkel hinter dem im Bogen gespannten Körper gehalten. Der Oberkörper wird kurz vor dem Schlag gestreckt.

Schlagphase In dieser Körperstreckung wird der Ball am höchst erreichbaren Treffpunkt geschlagen. Zum Treffpunkt hin erfolgt die Körperstreckung, der Schlagarm wird gestreckt und der Schläger wird in Richtung des Treffpunktes beschleunigt.

Ausschwungphase In der abschließenden Ausschwungphase schwingt der Schläger in die Ballrichtung aus. Dabei erfolgt ein aktives nachklappen des Handgelenkes.

Smash, Lob, Stoppball, Volley, Topspin, Slice

Smash, auch Schmetterball genannt, ist von der Ausführung der Bewegung mit dem Aufschlag zu vergleichen. Der mit hoher Geschwindigkeit geschlagene Überkopfschlag erfolgt meist nach einem Lobversuch des Gegners.

Der Lob ist ein Mittel, einen an das Netz dicht herangerückten Gegner mit einem hohen Ball zu überspielen. Es ist darauf zu achten, den Schlag nicht zu flach oder zu kurz spielen, damit der Gegner nicht die Möglichkeit besitzt, einen Schmetterschlag zu schlagen.

Ein Stoppball ist ein kurz geschlagener Ball, der kurz hinter dem Netz aufkommt. Der Schlag bietet sich an, wenn der Gegner hinter die eigene Grundlinie zurückgedrängt wurde. Zugleich ist der Stoppball eine Möglichkeit, da eigene Spiel variabel zu gestalten.

Volley, auch Flugball genannt, ist ein Schlag, bei dem der Ball geschlagen wird, bevor er auf dem Boden aufkommt. In der Regel erfolgt der Volley in der Nähe des Netzes.

Der Topspin ist im modernen Tennis die häufigste Schlagvariante im modernen Tennis. Die Topspinbewegung schlägt den Ball mit einer Vorwärtsrotation, so dass der Ball eine relativ hohe Flugkurve hat und hoch abspringt.

Der Slice wird im modernen Tennis immer weniger gespielt. Die Slicebewegung schlägt den Ball mit einer Rückwärtsrotation, so dass der Ball eine relativ flach über das Netz fliegt und kaum abspringt. Der Slice ist ein relativ langsamer Ball und wird meist dafür verwendet, um an das Netz vorzurücken.

Tennis Taktik

Die Taktik spielt im Tennis eine tragende Rolle. Taktische Regeln und ihr zweckmäßiger Einsatz sollten dabei den Prozess der Entscheidungsfindung durch das Wissen um Ereigniswahrscheinlichkeiten erleichtern sowie beschleunigen. Um die Taktik erfolgreich umsetzen zu können, muss die Spielsituation erkannt sowie das Handeln des Gegners antizipiert werden.

  • Platzierter Aufschlag! Ziel ist es, mit dem Aufschlag den Gegner aus dem zentralen Bereich zu bringen und ihn somit in eine schlechte Returnposition zu zwingen. Anschließend kann aus dieser Position der Stärke die eigene Position ausgenutzt werden. Effektiv ist es, den Aufschlag mit hohen sowie weiten und gelegentlich kurzen Aufschlägen zu variieren, damit der Gegner sich nie auf die Aufschläge einstellen kann. Ein gut platzierter Aufschlag kann ebenso das Serve- und Volleyspiel einleiten.
  • Zurück in den zentralen Bereich! Ausgehend von der Spielidee, den Tennisball in das Feld des Gegners schlagen, muss der Spieler bei jedem gegnerischen Schlag damit rechnen, jeden Punkt seiner Spielfeldhälfte gleich gut erreichen zu müssen. Die günstigste Startposition befindet sich in der Mitte der Grundlinie sowie in der Mitte am Netz. Die Position in der Mitte des Spielfeldes ist sehr ungünstig und sollte nur als Übergang zum Netz besetzt werden. Ist die Zeit nicht ausreichend, sollte zumindest eine Orientierung der zentralen Positionen erfolgen.
  • Kampf um jeden Ball! Das Spiel ist erst nach dem letzten Punkt entschieden. Dieser elementare Grundsatz sollte immer beherzigt werden.
  • Sicher spielen! Viele Spiele werden durch die entsprechenden Fehler des Gegners gewonnen. Den Ball daher sicher schlagen, um unnötiges Risiko zu vermeiden. Defensive Spieler agieren dabei von der Grundlinie aus und operieren meist geduldig mit langen Bällen.
  • Lange Bälle spielen! Aus der zentralen Grundposition heraus sollte der sichere Grundlinienschlag mit der Vorhand oder Rückhand lang einsetzt werden, um den Ball ohne großes Risiko zurückzuspielen. Weiterhin wird der Gegner hinter der Grundlinie gehalten, eventuell zu Fehlern gezwungen und an seinen eigenen Offensivbemühungen gehindert. Die Bälle sollten meist cross geschlagen werden, da dass Netz mittig am niedrigsten ist.
  • Bereitschaftsstellung! Nach jedem Schlag sollte eine aktive Bereitschaftsstellung eingenommen werden. Weiterhin sollte versucht werden, die gegnerischen Schläge zu antizipieren und sich entsprechend darauf einzustellen. So kann man auf Spielsituationen schnell mit der nötigen Körperspannung reagieren.
  • Ecken anspielen und dem Gegner zum laufen bringen! Im Spiel muss versucht werden, die vier Spielfeldecken in unregelmäßiger Reihenfolge mit verschiedenen Schlägen variabel (Topspin und Slice an die Grundlinie; kurze Stops hinter das Netz sowie gelegentlich Lobs) anzuspielen. So wird der Gegner zum Laufen gebracht, unter Druck gesetzt und zu Fehlern gezwungen.
  • Richtig zum Ball stehen! Genaue und sichere Schläge sind nur bei richtiger Stellung zum Ball möglich. Diese wird durch gute Laufarbeit, basierend auf einer guten Kondition, erreicht.
  • Gegnerische Schwächen erkennen und ausnutzen! Die Schwächen des Gegners beobachten und anschließend sollten diese immer in das eigene Spiel einbezogen werden (Konditionsschwache Spieler laufen lassen, technische Schwächen gezielt anspielen)

Ausrüstung Tennis

Tennisschläger

Den Tennisschläger gibt es in unterschiedlichen Größen und Formen, an die verschiedenste Anforderungen gestellt werden. Sie sollen eine gute Ballkontrolle ermöglichen, den Ball stark beschleunigen, gut in der Hand liegen und zugleich ein gefälliges Design darstellen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass der Schläger nicht zu schwer ist, um eventuell gesundheitliche Konsequenzen vorzubeugen. Eine häufige Konsequenz ist der sogenannte Tennisarm.

Die heutigen modernen Schläger besitzen eine Länge von etwa 70 cm und haben in etwa eine Schlagfläche von 480 cm² bis 660 cm². Um einen individuell optimalen Schläger auszusuchen, sollte neben dem ausprobieren der Rat eines erfahren Spielers eingeholt werden.

Die führenden Hersteller von Tennisschlägers sind Wilson, Prince, Babolat und Dunlop. Der Preis eines Schlägers sagt nicht zwingend etwas über die eigentliche Qualität aus. Entscheidend ist vielmehr, dass der Tennisschläger sowie die damit verbundene Bespannung auf Ihre individuellen Bedürfnisse und Anforderungen abgestimmt ist. Kaufen können sie qualitativ hochwertige und preisgünstige Tennisschläger bei den großen bekannten Online-Versandshops.

Tennisschuhe

Der Tennisschuh sollte sich nicht nur stark belastbar sein, sondern ebenso in der Folge der sportartspezifisch schnellen Fußarbeit im Tennis während extremer, lateraler Bewegungen sowie Richtungswechsel gut konzipiert sein. Zugleich sollte ein hoher Tragekomfort sowie eine gute Dämpfung des Mittelfußes gewährleistet sein, um die Gefahr von Sportverletzungen zu minimieren.

Grundsätzlich empfehlen wir beim Kauf eines Tennisschuhs einen Fachhändler mit gut ausgebildetem Personal und Equipment aufzusuchen. Der Preis eines Tennisschuhs sagt nicht zwingend etwas über die Qualität aus. Viel entscheidender ist es, dass der Tennisschuh auf Ihre individuellen Bedürfnisse und Anforderungen abgestimmt ist.

Dieser Artikel wurde unter Berücksichtigung der sportwissenschaftlichen Fachliteratur und aktueller Studien verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Sportwiss. Martin Romahn
Letzte Aktualisierung am: 17. November 2021

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