Tadalafil

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. Januar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Tadalafil ist ein Arzneistoff, der hauptsächlich zur Behandlung von erektiler Dysfunktion (ED) sowie pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) eingesetzt wird. Aufgrund seiner Fähigkeit, den Blutfluss in bestimmten Bereichen des Körpers zu verbessern, hat Tadalafil eine wichtige Rolle in der modernen Medizin eingenommen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Tadalafil?

Kommt es trotz psychischer Erregung zu keiner oder nur einer schwachen Erektion, spricht man von einer erektilen Dysfunktion.

Als ein Vertreter der Phosphodiesterase-Typ-5-Inhibitoren, zeichnet sich Tadalafil durch seine Fähigkeit aus, selektiv das Enzym PDE5 im Körper zu blockieren. Diese spezifische Hemmung führt zur Erweiterung der Blutgefäße in bestimmten Bereichen, insbesondere im Penis und in den Lungen, was eine verbesserte Durchblutung zur Folge hat.

Die chemischen Eigenschaften von Tadalafil bieten eine längere Halbwertszeit im Vergleich zu ähnlichen Medikamenten, was es als „Wochenendpille“ populär gemacht hat. Diese längere Aktivität erlaubt eine flexiblere Dosierung und damit ein spontaneres sexuelles Erleben. Die Zulassung von Tadalafil durch die FDA im Jahr 2003 markierte einen Wendepunkt in der Behandlung von ED und eröffnete zudem neue therapeutische Wege für PAH-Patienten.

Wirkmechanismus

Eine Erektionsstörung bedeutet nicht nur, dass der Penis gar nicht mehr versteift, sondern auch, dass die Versteifung nur für kurze Zeit anhält. Andauernde Potenzprobleme können eine Beziehung nachhaltig belasten.

Der Wirkmechanismus von Tadalafil basiert auf seiner Fähigkeit, das Enzym Phosphodiesterase Typ 5 (PDE5) selektiv zu hemmen. PDE5 ist hauptsächlich in den glatten Muskelzellen der Blutgefäße und in bestimmten Bereichen des Körpers, wie dem Penis und den Lungen, lokalisiert.

Durch die Hemmung von PDE5 erhöht Tadalafil die Konzentration von zyklischem Guanosinmonophosphat (cGMP) in den Zellen. cGMP ist ein wichtiger Botenstoff, der die Entspannung der glatten Muskulatur und die Erweiterung der Blutgefäße bewirkt. Diese Erweiterung verbessert den Blutfluss in bestimmten Körperregionen.

Bei der Behandlung von erektiler Dysfunktion ermöglicht die erhöhte Blutzirkulation eine verbesserte erektile Funktion, wenn eine sexuelle Stimulation vorliegt. Bei pulmonaler arterieller Hypertonie führt die Entspannung und Erweiterung der Blutgefäße in den Lungen zu einer Verringerung des Blutdrucks in den Lungenarterien. Dies erleichtert die Arbeit des Herzens, indem der Widerstand, gegen den es pumpen muss, reduziert wird.

Anwendungen und Dosierung

Bei der Behandlung der erektilen Dysfunktion wird Tadalafil wegen seiner lang anhaltenden Wirkung geschätzt. Die Standarddosierung für ED ist in der Regel 10 mg, die vor der sexuellen Aktivität eingenommen werden, wobei die Dosis je nach Verträglichkeit und Wirksamkeit auf bis zu 20 mg erhöht oder auf 5 mg reduziert werden kann.

Eine Besonderheit von Tadalafil ist die Möglichkeit einer täglichen Einnahme in niedrigerer Dosierung (zum Beispiel 2,5 mg oder 5 mg), was es Patienten ermöglicht, spontaner auf sexuelle Aktivitäten zu reagieren, ohne dass eine Planung im Voraus notwendig ist.

Für die Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie wird Tadalafil in einer Dosierung von 40 mg einmal täglich verwendet. Diese Anwendung zielt darauf ab, die Belastbarkeit zu verbessern und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Die regelmäßige Einnahme hilft dabei, die Blutgefäße in den Lungen ständig entspannt zu halten und den Blutdruck in diesem Bereich zu senken.

Nebenwirkungen und Kontraindikationen

Durchfall, Übelkeit, Verstopfung oder Bauchschmerzen gehören zu den häufigsten Magen-Darm-Beschwerden. Die Ursachen sind häufig sehr vielfältig.

Wie bei jedem Medikament kann auch die Einnahme von Tadalafil mit Nebenwirkungen verbunden sein. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen, gerötete Haut und verstopfte oder laufende Nase. Diese Nebenwirkungen sind in der Regel mild bis moderat und gehen oft von selbst zurück. Eine der Besonderheiten von Tadalafil, aufgrund seiner langen Halbwertszeit, ist jedoch, dass Nebenwirkungen länger anhalten können.

In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen kommen, wie zum Beispiel einer plötzlichen Verschlechterung oder einem Verlust des Seh- oder Hörvermögens. Eines der ernsthaftesten potenziellen Risiken ist die Entwicklung einer Erektion, die länger als vier Stunden anhält (Priapismus), was sofortige medizinische Hilfe erfordert.

Es gibt auch spezifische Kontraindikationen für die Verwendung von Tadalafil. Patienten, die gleichzeitig nitrathaltige Medikamente einnehmen, sollten Tadalafil vermeiden, da die Kombination zu einem gefährlichen Abfall des Blutdrucks führen kann.

Ebenso ist Vorsicht geboten bei Patienten mit Herzerkrankungen, insbesondere wenn eine sexuelle Aktivität als riskant eingestuft wird. Personen mit schweren Leber- oder Nierenproblemen oder bestimmten erblichen Augenerkrankungen sollten ebenfalls von der Einnahme von Tadalafil absehen oder dies nur unter strenger ärztlicher Aufsicht tun.

Quellen

  • https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Tadalafil_47299
  • https://www.ratiopharm.de/produkte/details/praeparate/praeparatedaten/detail/pzn-13168497.html
  • https://www.ema.europa.eu/en/medicines/human/EPAR/cialis
  • https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21711479/
  • https://nebenwirkungen.bund.de/nw/DE/home/home_node.html
  • https://www.doktorabc.com/de/maennergesundheit/erektionsstoerungen/potenzmittel/tadalafil

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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