Türkischer Drachenkopf
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 31. August 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Türkische Drachenkopf ist eine Pflanze, die zwischen 20 und 40 Zentimeter hoch werden kann und sich durch bezaubernde blauviolette Blüten auszeichnet. Neben der Attraktivität im Garten dient sie zudem auch als gesundheitsfördernd, was auch im Folgenden näher betrachtet wird.
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Allgemeiner Überblick
Der Türkische Drachenkopf - auf lateinisch Dracocephalum moldavica - gehört zu der Gattung der Drachenköpfe, die wiederum der Familie der Lippenblütler angehören. Diese Pflanze ist unter anderem auch bekannt als Moldawien-Drachenkopf oder auch als Moldawische Melisse.
Es handelt sich dabei um eine bis zu 40 cm hohe Pflanze, die in der Regel im Juli und August blüht. Bei den Blütenständen handelt es sich dann um sogenannte aus vier Blüten bestehenden Scheinquirlen.
Die Früchte der Pflanze können ungefähr 2,5 mm lang werden. Der Name des Türkischen Drachenkopfes lässt unterdessen nicht ganz das erwarten, was wirklich hinter ihr steckt. Denn der Türkische Drachenkopf hat seinen Namen einzig und allein aufgrund der Form der blauvioletten Blüte erhalten. Er kann als Getränk zubereitet werden und wirkt ganz beruhigend und ausgleichend und somit keineswegs drachenhaft.
Vorkommen und Anbau
Der Türkische Drachenkopf fand im 16. Jahrhundert seinen Weg von Istanbul - damals noch Konstantinopel - nach Mitteleuropa und hat seit dem ihren Platz auch in den hiesigen Gärten gefunden. Ganz gleich ob in Steingärten, Staudengärten oder in Blumenbeeten macht sie als Zierpflanze einen attraktiven Eindruck und bildet eine zudem angenehm duftende Bienenweide. Die weite Verbreitung hat der Türkische Drachenkopf auch seiner positiv gemeinten Anspruchslosigkeit zu verdanken, denn er benötigt keine besonderen klimatischen Bedingungen, um sich wohl zu fühlen.
Allerdings mag er die Wärme und wächst daher besonders gut auf kalkhaltigen Böden, die von möglichst viel Sonnenschein bedacht werden. Eher als ungeeignet haben sich schwachsaure Erde, Staunässe und ein hoher Anteil an Ton im Boden erwiesen. Der optimale Anbau vom Türkischen Drachenkopf sollte im April oder Mai erfolgen. Dabei sollte ein Abstand von ungefähr 20 Zentimeter sowie eine Tiefe der Saat von maximal 3 Zentimeter beachtet werden.
Anwendung und Wirkung
Der Türkische Drachenkopf riecht wie Zitronenmelisse und wurde lange Zeit auch wie diese verwendet, weil man sie wahrscheinlich damit gleichgesetzt hat. Nach der Trocknung bleibt beim Türkischen Drachenkopf allerdings mehr Aroma erhalten als bei der Zitronenmelisse. Die heilsamen Wirkungen gehen insbesondere auf die enthaltenen ätherischen Öle zurück. So enthalten die Blätter und Triebspitzen des Türkischen Drachenkopfes bis zu 0,5 Prozent ätherische Öle, die sich aus verschiedenen Stoffen zusammen setzen.
Dabei macht das Citral 30 Prozent aus, 45 Prozent entfallen auf das Geranylacetat, 11 Prozent auf Geraniol und weitere Stoffe bilden beispielsweise mit 3,2 Prozent das Nerylacetat und mit 0,4 Prozent das Nerol. Um die bestmöglichen Wirkungen zu erzielen, bietet sich der Spross zur zeit der Blüte als perfekter Zeitpunkt für die Ernte an. Die medizinische Anwendung vom Türkischen Drachenkopf erfolgt in Form eines zubereiteten Tees, dem das Kraut hinzugefügt wird. Für die Zubereitung des Tees sollten am besten 1 bis 3 Teelöffel vom Türkischen Drachenkopf verwendet werden. Über diese werden dann ungefähr 150 ml heißem Wasser gegossen. Abgedeckt sollte der Tee dann um die 10 Minuten ziehen, bevor das Kraut herausgesiebt und der Tee genossen wird.
Die Einnahme des Tees sollte mehrmals täglich erfolgen, wobei jedes Mal das Getränk frisch zubereitet werden sollte. Es muss auch kein reiner Tee aus dem Türkischen Drachenkopf zubereitet werden. Er kann auch durchaus unproblematisch den eigenen schon vorhandenen Teemischungen hinzugefügt werden, um nicht nur von der heilsamen Wirkung, sondern auch von seinem attraktiven Aroma zu profitieren. Nicht selten wird er auch für die Herstellung von Likören verwendet oder auch als Gewürz für andere Getränke, Kuchen oder Nachspeisen genutzt. Die heilsame Wirkung bleibt bestehen und gibt viel Raum für Experimente. Wo immer man den Türkischen Drachenkopf einsetzt und verarbeitet, wird man überall eine positive Wirkung, einen angenehmen Geschmack und teilweise auch eine farbliche Note erzielen.
Bedeutung für die Gesundheit
Wogegen hilft der Türkische Drachenkopf?
Ist der Türkische Drachenkopf giftig?
Nein, der Türkische Drachenkopf gilt nicht als giftig. Im Gegenteil, er wird seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen sowohl kulinarisch als auch medizinisch genutzt. Die Blätter und Blüten der Pflanze sind essbar und werden oft als aromatische Zutat in Salaten, Tees und anderen Gerichten verwendet. Der zitronige Geschmack und Duft verleihen Speisen eine erfrischende Note. In der traditionellen Medizin wird der Türkische Drachenkopf für seine beruhigenden und entspannenden Eigenschaften geschätzt und häufig zur Linderung von Stress und zur Förderung des Schlafs eingesetzt.
Auch in der Aromatherapie findet der Türkische Drachenkopf Verwendung, da das ätherische Öl, das aus den Blättern gewonnen wird, beruhigend und stressmindernd wirken soll.
Trotz seiner ungiftigen Natur ist es immer ratsam, bei der Einführung einer neuen Pflanze in die Ernährung oder Pflege, insbesondere bei Kindern, Haustieren oder empfindlichen Personen, Vorsicht walten zu lassen. Einzelne Unverträglichkeiten oder allergische Reaktionen sind immer möglich, auch wenn sie selten sind.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Türkische Drachenkopf eine sichere, ungiftige Pflanze ist, die vielseitig in der Küche und Naturheilkunde verwendet werden kann. Sie ist eine wertvolle Ergänzung für den Kräutergarten und bietet nicht nur visuelle, sondern auch aromatische und kulinarische Vorteile.
Der Türkische Drachenkopf: pflegeleicht & vielseitig
Der Türkische Drachenkopf, auch Moldawische Melisse genannt, ist eine attraktive und aromatische Pflanze aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Sie ist bekannt für ihre hübschen blauen bis violetten Blüten und den angenehmen Duft, der an Zitrone erinnert. Diese Pflanze ist nicht nur eine Augenweide im Garten, sondern auch bei Bienen und Schmetterlingen äußerst beliebt. Hier sind einige Tipps und Informationen zum erfolgreichen Anbau und zur Pflege des Türkischen Drachenkopfs:
Anbau und Standort
Der Türkische Drachenkopf bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Ideal ist ein Platz im Garten, der viel Licht erhält, um die Blütezeit und das Wachstum zu fördern. Der Boden sollte gut durchlässig, nährstoffreich und humusreich sein. Ein lockerer, leicht sandiger Boden ist ideal, da die Pflanze Staunässe nicht verträgt. Ein pH-Wert im neutralen bis leicht sauren Bereich (6 bis 7) ist optimal.
Fruchtfolge und Mischkultur
Der Türkische Drachenkopf eignet sich gut für Mischkulturen und kann problemlos neben anderen Pflanzen angebaut werden. Er harmoniert besonders gut mit Kräutern wie Thymian, Oregano, Salbei und Lavendel. Auch Gemüse wie Tomaten, Gurken und Paprika profitieren von der Nähe des Drachenkopfs, da seine aromatischen Blätter schädliche Insekten abwehren können. Es ist ratsam, den Drachenkopf nicht direkt nach sich selbst anzubauen, um die Bodenermüdung zu vermeiden.
Aussaat
Die Aussaat des Türkischen Drachenkopfs erfolgt am besten im Frühjahr, sobald keine Frostgefahr mehr besteht. In Innenräumen kann die Aussaat bereits ab Februar erfolgen. Die Samen werden dabei in Anzuchtschalen oder Töpfen leicht mit Erde bedeckt und bei einer Temperatur von etwa 18 bis 20 Grad Celsius vorgezogen. Nach zwei bis drei Wochen keimen die Samen, und die Jungpflanzen können nach den letzten Frösten ins Freiland umgesetzt werden. Der Pflanzabstand sollte etwa 20 bis 30 Zentimeter betragen, um den Pflanzen genügend Platz zum Wachsen zu geben.
Pflege
Der Türkische Drachenkopf ist relativ pflegeleicht. Regelmäßiges Gießen ist wichtig, insbesondere während der Wachstumsphase, um die Erde gleichmäßig feucht zu halten. Staunässe sollte jedoch vermieden werden, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Eine Mulchschicht um die Pflanzen hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkrautwachstum zu reduzieren. Gelegentliches Düngen mit einem organischen Dünger kann das Wachstum und die Blütenbildung fördern.
Ernte
Die Ernte des Türkischen Drachenkopfs erfolgt während der Blütezeit, die in der Regel von Juni bis August reicht. Für die Ernte werden die Triebe kurz über dem Boden abgeschnitten. Die Blätter und Blüten können frisch verwendet oder getrocknet werden, um sie später als Tee oder Gewürz zu nutzen. Die getrockneten Blätter behalten ihren zitronigen Duft und Geschmack und eignen sich gut für Teemischungen.
Krankheiten und Schädlinge
Der Türkische Drachenkopf ist relativ resistent gegen Krankheiten und Schädlinge. Gelegentlich kann es jedoch zu einem Befall von Blattläusen kommen, der sich mit einem Wasserstrahl oder natürlichen Insektiziden bekämpfen lässt. Pilzkrankheiten wie Mehltau können auftreten, wenn die Pflanze zu dicht steht oder die Luftzirkulation eingeschränkt ist. Ein regelmäßiger Rückschnitt und das Entfernen von verwelkten Pflanzenteilen hilft, das Risiko von Pilzinfektionen zu minimieren.
Der Türkische Drachenkopf ist eine pflegeleichte und vielseitige Pflanze, die sowohl im Garten als auch auf dem Balkon eine gute Figur macht. Mit seinem aromatischen Duft und den schönen Blüten ist er eine Bereicherung für jeden Kräutergarten und lockt zudem bestäubende Insekten an. Durch die Beachtung der Standortbedingungen, Fruchtfolge, Pflege und Ernte können Gärtner lange Freude an dieser attraktiven Pflanze haben.
Ist der Türkische Drachenkopf winterhart?
Der Türkische Drachenkopf (Dracocephalum moldavica), auch Moldawische Melisse genannt, ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Ursprünglich stammt sie aus den Regionen Zentralasiens, insbesondere der Türkei, und wird wegen ihrer dekorativen Blüten und des aromatischen Duftes in vielen Gärten geschätzt. Eine häufig gestellte Frage von Gärtnern ist, ob der Türkische Drachenkopf winterhart ist und somit auch in kälteren Klimazonen überwintern kann.
Der Türkische Drachenkopf gilt grundsätzlich als eine einjährige Pflanze, die vor allem für ihren Sommerblüher-Charakter bekannt ist. In gemäßigten Klimazonen überlebt sie den Winter in der Regel nicht, da sie empfindlich gegenüber Frost ist. In ihrer Heimatregion, wo die Winter milder sind, kann sie unter Umständen als kurzlebige Staude überdauern. Allerdings sind die Temperaturen in mitteleuropäischen Wintern oft zu kalt für den Drachenkopf, sodass er in diesen Gebieten nicht winterhart ist.
Um den Türkischen Drachenkopf auch in kälteren Regionen erfolgreich anzubauen, empfiehlt es sich, ihn jedes Jahr neu aus Samen zu ziehen. Die Aussaat kann im Frühjahr im Freiland erfolgen, sobald keine Frostgefahr mehr besteht. Alternativ können die Samen im späten Winter oder frühen Frühjahr in Innenräumen vorgezogen und die jungen Pflanzen nach den letzten Frösten ins Freie gepflanzt werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Pflanze in Töpfen zu kultivieren und sie im Herbst an einen geschützten, frostfreien Ort zu bringen.
Zusammengefasst ist der Türkische Drachenkopf nicht winterhart und übersteht kalte Winter nicht im Freien. Er sollte daher als einjährige Pflanze behandelt oder durch gezielte Maßnahmen geschützt und kultiviert werden.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 31. August 2024
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