Seitan

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Seitan ist ein vegetarischer oder veganer Fleischersatz aus Weizen. Seine alternative Bezeichnung "Weizenfleisch" weist auf seine fleischartige Konsistenz und die ähnliche Zubereitung hin.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Seitan wissen

Seitan, auch bekannt als Mianjin, Weizenfleisch oder Weizengluten, stammt aus der asiatischen Küche und wird aus glutenhaltigem Weizen hergestellt. Ursprünglich genießt es in der japanischen Tempura-Küche einen hohen Stellenwert, hierzulande wurde das Produkt als Fleischersatz für Vegetarier und Veganer entdeckt.

Seitan wird aus Weizenmehl und Wasser hergestellt, der Teig wird mehrmals nacheinander geknetet und zum Ruhen stehen gelassen. Dadurch verliert er mit der Zeit einen Großteil seiner Stärke und wird anschließend gekocht oder gegart und mit Marinade behandelt. Dadurch entsteht die fleischartige Konsistenz des Seitan.

Anschließend kann er in Scheiben geschnitten, gewürfelt oder in eine andere Form gebracht werden, da er als Teig beliebig formbar ist. Die Bezeichnung Seitan ist ein neu entwickeltes Wort, das aus der Zeit stammt, in der das Produkt in Japan industriell hergestellt wurde. Es diente der Vermarktung, während die traditionelle japanische Küche Seitan unter mehreren Anderen Bezeichnungen kennt, darunter Fu ("Gluten") oder Mianjin.

Bedeutung für die Gesundheit

Vegetarische und vegane Lebensstile nutzen Seitan aufgrund seiner Konsistenz als Ersatzprodukt für Fleisch und tierische Erzeugnisse. Vegane Schnitzel, Würstchen, Aufschnitte oder Burger-Patties werden aus Seitan hergestellt. Dieses besteht der Menge nach aus Kohlenhydraten, Eiweiß und sehr wenig Fett, meist kommt das Fett durch die Art der Zubereitung ins Spiel.

Da Seitan aus Weizen hergestellt wird, ist es außerdem glutenhaltig. Zur Erhaltung seiner Konsistenz kann auch kaum ein anderes Getreide verwendet werden. Nennenswerte Vorkommen von Vitaminen oder Mineralstoffen sind in Seitan nicht zu finden und werden ihm auch nicht künstlich zugesetzt.

Vielmehr ist Seitan nur ein Bestandteil eines Gerichts, das zusätzlich mit Gemüse aufgewertet werden muss. Es kann allerdings für eine Weile sättigend wirken und das Gefühl vermitteln, etwas Fleischartiges zu sich genommen zu haben. Somit dient es besonders neuen Vegetariern oder Veganern dazu, den Übergang zu erleichtern.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

In Seitan ist außer dem Weizen selbst nichts weiter enthalten. Somit besteht das Erzeugnis aus Kohlenhydraten, Proteinen und Fett in Abhängigkeit von der Art der Zubereitung. Von sich aus ist Seitan sehr fettarm, durch Braten oder Frittieren kann sich das jedoch ändern. Die meisten Marinaden, mit denen Seitan behandelt werden kann, sind später in so geringen Mengen enthalten, dass der gesundheitliche Wert des Produkts auch durch sie nicht wesentlich verändert wird.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 370 kcal/ 1549 kj
Eiweiß 75 g
Kohlenhydrate 14 g
Fett 1,9 g
Ballaststoffe 0,6 g

Unverträglichkeiten

Obwohl Seitan als Fleischersatz dient, muss berücksichtigt werden, dass er aus Weizen besteht und Weizen dafür bekannt ist, stark glutenhaltig zu sein. Die Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit ist heutzutage gar nicht mehr selten; auch, wer nicht unter ihr leidet, berichtet nach dem Verzicht auf Gluten eine Verbesserung des körperlichen Wohlbefindens.

Bei diagnostizierter Glutenunverträglichkeit sollte um Seitan einen Bogen gemacht werden, da der Stoff hier natürlich konzentriert vorliegt. Da jedoch außerdem in Seitan nichts enthalten ist, was zu Unverträglichkeiten führen kann, muss beim Verzehr nichts weiter beachtet werden.

Lediglich die verwendete Marinade kann einen Blick wert sein - gern werden Sojasoßen verwendet. Liegt gegen Soja eine Allergie vor, sollte bei jedem Seitan-Produkt nachgefragt werden, ob Soja verwendet wurde.


Einkaufs- und Küchentipps

Seitan wird fertig abgepackt und meistens schon in Form gebracht verkauft. Es wird anschließend nur noch erwärmt, beispielsweise durch Braten in der Pfanne oder im Wok. Die Sonderform Fu, die jedoch eher in Japan zu finden ist, wird mit geringen Mengen Flüssigkeit vermengt und anschließend serviert, sie vergrößert sich etwa zehnfach.

Seitan wird in der westlichen Küche jedoch eher in Schnitzel-, Würstchen- oder Pattie-Form angeboten und daher meist gebraten. Hinweise finden sich auf der Verpackung, je nach Durchmesser des Seitan hat es eine andere Garzeit.

Zubereitungstipps

Seitan wird in der japanischen Küche in der Tempura-Küche eingesetzt. In vegetarischen und veganen Gerichten wird es dagegen eher als fleischloses Schnitzel, Gyros, Würstchen, Burger-Pattie oder auch gewürfelt in Gemüsepfannen, Aufläufen oder Stir-frys eingesetzt. Seitan kann grundsätzlich überall dort genutzt werden, wo normalerweise Fleisch serviert würde.

Auch traditionelle Gerichte, auf die Vegetarier und Veganer sonst verzichten müssten, können stattdessen ersatzweise mit Seitan in geeigneter Form zubereitet werden. Da Seitan genau wie Fleisch gebraten wird und zuvor noch mariniert werden kann, ändert sich an der Art der Zubereitung wenig.

Obwohl es nicht genauso wie Fleisch schmeckt, harmoniert es dennoch mit den gleichen Gewürzen und passt insbesondere zu asiatischen Würzmitteln wie Soja sehr gut.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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