Schnittlauch (Lebensmittel)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Schnittlauch ist eine grüne, ein- bis zweistielige Gewürzpflanze, die in den Hochgebirgen der Nordhalbkugel heimisch ist. Sie wird zum Würzen frisch in gehackter Form oder getrocknet verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Schnittlauch

Schnittlauch ähnelt Zwiebel und Lauch im Geschmack und ist somit Teil vieler Gerichte. Er macht wach und beruhigt den Magen.

Schnittlauch bezeichnet den Stiel einer einjährigen Gebirgspflanze, die 5 bis 50 cm lang wird und lila blüht. Die Wurzel wächst in Form einer kleinen Zwiebel. Aus der Zwiebel heraus wachsen ein oder zwei, selten mehr lange, dünne, grüne Stiele, die aus einem rohrförmigen Laubblatt gebildet sind.

Die Blüte wächst zwischen Mai und August mit vielen spitz zulaufenden, kleinen blass-lilafarbenen Blütenblättern. Möglicherweise war Schnittlauch einst nur in den Alpen und im Mittelmeerraum beheimatet, mittlerweile dehnen sich natürliche Bestände über die gesamte Gebirgsregion der nördlichen Halbkugel aus - auch in Nordamerika existiert Schnittlauch.

Seit dem frühen Mittelalter ist der Schnittlauch dem Menschen als Würzmittel bekannt und wird kultiviert. Der chinesischen Kultur könnte er bereits seit 3000 Jahren bekannt sein und kommt auch heute noch in asiatischen Gerichten vor.

Zudem gehört er zu den fines herbes der französischen Küche und wird meistens eher frisch geschnitten, da er ohnehin aromaschwach ist und durch Trocknen oder Schockgefrieren weiter an Aroma verliert.

Bedeutung für die Gesundheit

Im Schnittlauch sind relativ viele verschiedene Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Einige davon sind Kalium, Calcium, Vitamin C, Vitamin A und Vitamin E. Außerdem finden sich in Schnittlauch Stoffe wie Riboflavin, Folsäure und Thiamin.

Wie viel von diesen im Körper ankommt und verstoffwechselt werden kann, hängt von der Zubereitungsart des Schnittlauchs ab. Am besten ist frischer Schnittlauch, der auch großzügig verwendet werden kann - aufgrund seines milden, dezenten Aromas schadet das dem Gericht sicherlich nicht.

Ab Mengen von etwa 100 g Schnittlauch liegen auch seine Inhaltsstoffe in Konzentrationen vor, die für den Körper relevant sind. Schockgefrorener Schnittlauch kann ebenfalls noch einige Vitalstoffe enthalten, weniger sind es bei getrocknetem Schnittlauch.

Weiterhin sind in Schnittlauch Senföle zu finden, denen eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt wird und die seinen Geschmack mitunter bedingen. Zudem kann das im Schnittlauch enthaltene Eisen vom Körper besonders gut aufgenommen werden.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Schnittlauch ohne weitere Verarbeitung enthält neben Wasser eine geringe Menge pflanzlicher Fette, wenige Proteine und einige Kohlenhydrate. Darüber hinaus finden sich im Schnittlauch verschiedene Vitamine, Mineralstoffe und einige sekundäre Pflanzenstoffe in sehr geringen Mengen, die den Schnittlauch vor Fressfeinden schützen sollen. Schnittlauch in freier Wildbahn wächst auf gebirgigem Boden, der je nach Region durchaus sehr nährstoffreich sein kann und von dem der Schnittlauch dann profitieren kann.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 27 kcal/ 114 kj
Eiweiß 3,58 g
Kohlenhydrate 1,60 g
Fett 0,60 g
Wasser 86,27 g
Ballaststoffe 6,00 g
Beta-Carotin 300 µg
Vitamin E 1600 µg

Unverträglichkeiten

Bei bekannter empfindlicher Reaktion auf Senföle und Senf selbst sollte mit Schnittlauch behutsam umgegangen werden. Er enthält zwar nur geringe Mengen an Senfölen, doch wenn er selbst in größerer Menge verwendet wird, steigt natürlich auch die Konzentration der Senföle an.

Weiterhin gibt es eine Allergie gegen Schnittlauch, die allerdings sehr selten ist. Allgemein gilt Schnittlauch als sehr gut verträglich und wenig reizend für den Körper, auch wenn bereits Allergien vorliegen. Anders kann das bei seinen Verwandten sein, der Zwiebel und dem Knoblauch - selbst, wenn gegen diese Allergien bekannt sind, kann Schnittlauch meist noch bedenkenlos verzehrt werden.


Einkaufs- und Küchentipps

Schnittlauch wird am besten so frisch wie möglich gekauft. Er ist in den meisten Supermärkten als Küchenkraut im Topf zu bekommen und kann zu Hause weiter kultiviert werden. Am besten bekommt ihm ein sonniger, zwar nicht heißer, aber auch nicht zu kalter Platz direkt am Küchenfenster.

Der Schnittlauch kann dann nach Bedarf frisch geschnitten werden, eine junge Pflanze kann sogar noch Schnittlauchstiele nachproduzieren. Wenn der Schnittlauch geschnitten und frisch gekauft wird, sollte er innerhalb weniger Tage aufgebraucht werden, da er andernfalls schnell welkt. Getrocknet und tiefgekühlt hält er sich zwar sehr lange, büßt aber auch an Geschmack ein.

Zubereitungstipps

Schnittlauch wird gerne frisch geschnitten als Garnitur zu Eierspeisen serviert. Er kommt vor allem in Bayern auch als Brotbelag etwa zu Frischkäse vor, dabei wird eine großzügige Schicht frischen Schnittlauchs auf dem Frischkäse-Brot verteilt. Zu Soßen auf Basis von Frischkäse, [[Saure Sahne|saurer Sahne oder Creme fraîche wird ebenfalls gern Schnittlauch hinzugefügt, ein Beispiel ist die Frankfurter Grüne Soße.

Als Bestandteil der französischen Mischung fines herbes wird Schnittlauch zusammen mit anderen Kräutern zu Suppen, Omelett, Soßen oder daraus hergestelltem Frischköse verwendet. Die asiatische Küche fügt manchen Nudelsuppen frischen Schnittlauch hinzu, dabei wird meist mit Udon-Nudeln gekocht. Auch zum Salat oder zu selbst gemachter Mayonnaise passt Schnittlauch gut und sein Geschmack geht nicht unter.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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