Radicchio

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Radicchio ist ein Blattgemüse, das zu den Zichoriengewächsen gehört und in Deutschland meist als Salat verwendet wird. Es gibt verschiedene Sorten, wobei hierzulande die runde Sorte mit der dunkelrötlich-violetten Blattfärbung am häufigsten erhältlich ist. Radicchio ist, wie alle Chicorée-Arten, im Geschmack herb-bitter.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Radicchio wissen

Radicchio, eine Form der Zichorie, wird auch als Zichoriensalat, Roter Chicorée oder Rote Endivie bezeichnet. Das Salatgemüse gehört zu den Korbblütlern und ist mit dem Chicorée, der Endivie und dem Zuckerhut verwandt. Radicchio wird nördlich der Alpen erst seit dem Jahr 1985 im größeren Umfang angebaut. Bis zu dieser Zeit wurde Radicchio vorwiegend von Italien importiert.

Die bedeutendsten Anbaugebiete finden sich auch heute noch in Italien, insbesondere rund um den Lagunenort Chioggia, der sich an der Adria befindet. Weitere größere Anbaugebiete sind Spanien und Frankreich, doch das Gemüse wird heutzutage weltweit in den gemäßigten Klimazonen angesät.

Die kleinen, festen Köpfchen aus den knackigen, schönen weinroten bis violettroten Blättern, die über blendend-weiße, starke Rippen verfügen, schmecken aromatisch-bitter. Von Juni bis November hat Radicchio Saison.

Bedeutung für die Gesundheit

Radicchio erhält seine kräftige Farbe von den Anthocyanen, die vor den schädlichen freien Radikalen schützen. Dadurch wird beispielsweise einer vorzeitigen Hautalterung, Infektionen und Krebserkrankungen vorgebeugt.

Radicchio enthält zudem Vitamine, Mineralstoffe und reichlich Bitterstoffe, die den Appetit, die Verdauung und den Stoffwechsel anregen. Der enthaltene Bitterstoff Intybin wirkt sich auf die Blutgefäße günstig aus und regt die Produktion von Gallensäften an. Daher wurde Radicchio früher schon als Haus- und Naturheilmittel eingesetzt, um einem gestressten Magen und Darm zu helfen.

Bitterstoffe kurbeln die Gallenproduktion an, sodass Fett, das in der Nahrung enthalten ist, besser verträglich wird. Zudem wird die Leber entlastet, da zu hohe Blutfettwerte gesenkt werden. Das geschmackvolle Gemüse ist auch für Figurbewusste ideal, denn es enthält kein Fett und demzufolge wenige Kalorien. Mit etwa 28 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm Radicchio trägt das Gemüse außerdem dazu bei, dass die Abwehrkräfte und das Immunsystem in Schwung bleiben.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Radicchio enthält die wichtigen Vitamine B1, B2 sowie C. Außerdem stecken sehr viel Kalium, Kalzium und Phosphor im Gemüse. Bitterstoffe sind insbesondere in den roten Radicchio-Sorten in einer größeren Menge enthalten. In den grünlichen Sorten ist es etwas weniger. Daneben stecken im Radicchio auch Anthocyane, rot-violette Pigmente, welche zu den sekundären Pflanzenstoffen zählen. Da Radicchio zum großen Teil aus Wasser besteht, enthält das Gemüse nur etwa 13 Kilokalorien pro 100 Gramm.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 14 kcal/ 57 kj
Eiweiß 1,20 g
Kohlenhydrate 1,50 g
Fett 0,22 g
Wasser 94,68 g
Ballaststoffe 1,60 g
Beta-Carotin 800 µg
Vitamin E 500 µg

Unverträglichkeiten

Radicchio speichert, wie zahlreiche andere Gemüsesorten ebenso, Nitrat. Im Körper kann es in das Nitrosamin umgewandelt werden. Je lichtärmer das Gemüse gedeiht, desto mehr Nitrat wird gespeichert. Wird Radicchio in einer normalen Menge verzehrt, stellt dies keine gesundheitliche Gefahr dar. Wird dem Körper gleichzeitig Vitamin C zugeführt, kann die Umwandlung gehemmt werden, beispielsweise durch eine Marinade mit Zitronensaft. Ansonsten ist Radicchio gesund und es kommt selten zu einer Unverträglichkeit.


Einkaufs- und Küchentipps

Beim Kauf von Radicchio sollte auf frische, knackige und makellose Blätter geachtet werden. Der Strunk ist bei einer guten Qualität schön hell und auf keinen Fall braun verfärbt. Radicchio ist für den möglichst schnellen Verbrauch bestimmt, da die äußeren Blätter leicht einen Schaden durch Transport, Trockenheit, Wärme und eine zu hohe Feuchtigkeit nehmen.

Ein langes Lagern tut dem Geschmack und der Knackigkeit von Radicchio nicht gut. Daher sollte das Gemüse maximal sieben Tag lang im Kühlschrank im Gemüsefach locker in Papier gewickelt oder in einem Frischhaltebeutel aufbewahrt werden.

Für die weitere Verwendung werden welke oder unschöne Blätter entfernt. Falls der Strunk nicht mitgegessen werden soll, da er die meisten Bitterstoffe enthält, wird dieser keilförmig mit einem spitzen Küchenmesser aus dem gesamten Kopf herausgeschnitten. Alternativ ist es auch möglich, den Radicchio zu halbieren, um anschließend den Strunk aus den Mitten der Salathälften herauszuschneiden.

Dann wird der Radicchio in einzelne Blätter geteilt und im Sieb unter fließendem, kaltem Wasser gewaschen oder die Blätter werden zum Säubern in das mit Wasser gefüllte Spülbecken gegeben. Nach dem Abtropfen wird der Radicchio in einer Salatschleuder getrocknet.

Zubereitungstipps

Radicchio wird meistens mit anderen Sorten gemischt, die milder sind und als Blattsalat verwendet. Er ist jedoch auch hervorragend für die Zubereitung als Gemüse geeignet, ganz gleich, ob gedünstet, geschmort, gegrillt oder gebraten.

Wer den bitteren Geschmack abmildern möchte, kann die unzerkleinerten Blätter in Wasser (lauwarm) einlegen. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass die Bitterstoffe den Stoffwechsel anregen und damit sehr gesund sind, vor allem bei zu hohen Cholesterinwerten.

Es ist besser, die Blätter des Radicchio bei der Verarbeitung zu zerreißen als klein zu schneiden, denn dabei werden weniger Zellen zerstört und die Oxidation wird verhindert. Sie können auch als Dekoration wunderbar eingesetzt werden.

Zum Kochen eignet sich das Gemüse weniger. Die Italiener verwenden auch die Wurzel gern. Diese schmeckt noch etwas herber als die Blätter. Sie wird entsprechend geschält, gewaschen und anschließend in hauchdünne Scheiben geschnitten oder gehackt.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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