Osteonekrose
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Unter einer Osteonekrose bezeichnet der Mediziner das Absterben - die Nekrose - des Knochens oder diversen Knochenabschnitten. Jene Nekrose tritt auf Grund eines Infarkts des Knochens auf. Eine Osteonekrose ist altersunabhängig; die Erkrankung kann mit jedem Lebensalter auftreten. Die Heilungschancen hängen unter anderem davon ab, welche Teile zerstört bzw. von der Osteonekrose betroffen sind und in welchem Krankheitsstadium die Behandlung gestartet wurde.
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Was ist Osteonekrose?
Vorwiegend unterscheidet der Mediziner in drei Arten der Osteonekrose. Es gibt die aseptische, die septische sowie die posttraumatische Osteonekrose. Die septische Osteonekrose wird auf Grund eines Infekts ausgelöst. Bei der aseptischen Form handelt es sich um einen Sammelbegriff für alle Nekrosearten des Knochens, welche nicht durch eine Infektion ausgelöst wurden.
Eine posttraumatische Osteonekrose tritt im Regelfall nur nach Verletzungen oder Brüchen auf. Auf Grund der Verletzung kann eine Infektion in den weiteren Prozess miteinfließen. Alle drei Formen der Osteonekrose haben jedoch eine Sache gemeinsam: Auf Grund eines Blutgefäß-Verschlusses, kann der Knochen nicht mit ausreichend Nährstoffen und Blut versorgt werden, sodass sich eine Osteonekrose bildet.
Ursachen
Warum jedoch der Knochen unterversorgt wird, hat individuelle Gründe. Die Ursachen, warum ein derartiger Zustand ausgelöst wird, sind vielfältig und müssen individuell geklärt werden. So können mitunter Infektionen aber auch nichtinfektiöse Prozesse dafür verantwortlich sein. Ein weiterer Faktor kann auch eine Verletzung spielen, welche an der Stelle aufgetreten ist, welche in weiterer Folge von der Osteonekrose betroffen ist.
Es können aber auch andere Erkrankungen für etwaige Verschlüsse der Blutgefäße verantwortlich sein. Etwaige Blutkrankheiten können durchaus eine Osteonekrose auslösen. Auch Biophosphonate, ein klassisches Medikament, welches zur Behandlung von Osteoporose oder anderen Knochenerkrankungen eingesetzt wird, kann mitunter einen Risikofaktor für eine Osteonekrose darstellen. Das Medikament sorgt für eine Hemmung etwaiger Blutgefäß-Neubildungen im Knochengewebe, was in weiterer Folge eine Osteonekrose auslösen kann. Vorwiegend klagen Patienten, welche auf Grund der Biophosphonate unter einer Osteonekrose leiden, über Probleme mit den Kieferknochen.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome einer Osteonekrose:
Klassische Symptome für eine Osteonekrose sind Schmerzen. Jene treten in dem bereits angegriffen Areal auf. Der Patient klagt auch immer wieder über spezifische Knochenschmerzen. Mitunter können auch Einschränkungen des Bewegungsapparates auftreten bzw. klagt der Patient auch unter einem Gelenkerguss.
Je nach Lage und Größe des angegriffenen Bereichs, hängen auch der Verlauf sowie die Prognose der Osteonekrose ab. Viele Mediziner berichteten bereits über Spontanheilungen. Hier war der Nekroseherd relativ klein und lag relativ weit weg von etwaigen Gelenken. Liegt der Nekroseherd jedoch nah an dem Gelenk oder ist der Bereich des befallenen Knochens groß, ist eine Spontanheilung unrealistisch.
Der Mediziner muss, damit die vollständige Zerstörung des Gelenks verhindert werden kann, eine sofortige Behandlung einleiten. Das Problem ist, dass viele Patienten erst relativ spät den Arzt konsultieren, da die Osteonekrose nicht immer mit starken Schmerzen auftritt. Es gibt aber auch Formen, bei welchen die Betroffenen über plötzlich starke Schmerzen klagen bzw. auch über eine Bewegungseinschränkung berichten. In wenigen Fällen tritt auch ein sogenannter Gelenkerguss auf.
Diagnose
Besteht ein Verdacht auf eine Osteonekrose, wird vorweg eine Anamnese erhoben. Der Mediziner überprüft danach die Funktionen der Gelenke sowie Knochen. In weiterer Folge werden bildgebende Verfahren angewandt. Das sind mitunter Ultraschalluntersuchungen, eine Kernspintomografie sowie auch eine Röntgenuntersuchung. Die Kernspintomografie zählt als sicherstes bildgebendes Verfahren, welches gezielt alle möglichen Hinweise einer Osteonekrose darstellen kann. Der Mediziner kann mitunter aber Schwierigkeiten bei der Diagnose haben. Vor allem dann, wenn der Patient unter keinen Schmerzen leidet bzw. sich die Intensität der Schmerzen über Wochen sowie Monate langsam in der Intensität steigert.
Behandlung und Therapie
Je nach Positionierung, Größe sowie Schwere der Osteonekrose, wählt der Mediziner schlussendlich die passende Behandlung und Therapie. Handelt es sich um eine leichte Form, muss der betroffene Körperteil geschont werden. Das bedeutet, dass jener Körperteil ruhiggestellt wird; eine Belastung mittels Gewicht muss verhindert werden. Während der Ruhephase kann - wie immer wieder dokumentiert wurde - eine Spontanheilung eintreten.
Als untersetzende Maßnahmen werden gefäßerweiternde Medikamente verordnet. Das sind unter anderem Iloprost. Ebenfalls können elektrostimulierende Verfahren angewandt werden, damit das Knochenwachstum gefördert wird. Welche Therapie und Behandlung schlussendlich zur Anwendung gelangt, entscheidet der Mediziner auf Grund des Krankheitsverlaufs des Patienten. Jede Behandlung und Therapie ist - vor allem bei der Osteonekrose - individuell und im Einzelfall zu entscheiden.
Vorbeugung
Eine Osteonekrose kann nicht vorgebeugt werden. Es gibt jedoch Erkrankungen sowie Medikamente, welche eine Osteonekrose begünstigen. Risikogruppen sollten daher regelmäßige Untersuchungen vornehmen lassen, damit etwaige Bildungen von Nekroseherden im Vorfeld eingedämmt und beseitigt werden können.
Quellen
- Mayer, C. et Siems, W.: 100 Krankheitsbilder in der Physiotherapie, Springer Medizin Verlag, 1.Auflage, 2011
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2012
- Imhoff, A.B. et al.: Checkliste Orthopädie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2014
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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