Optimale Blutdruckwerte
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 24. Oktober 2022Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Optimale Blutdruckwerte für ein gesundes Leben
Liegen die Blutdruckwerte im Normalbereich, ist ein erster, sehr entscheidender Schritt in Richtung eines gesunden Lebens getan. Der eigenen Gesundheit zuliebe, sollte sich über die Wichtigkeit und Optimierung der Blutdruckwerte im Ratgeber informiert werden.
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Wichtigkeit des Blutdrucks
Der Blutdruck gibt an, wie schnell und kräftig das Blut durch die Blutgefäße zum Herzen hin und wieder herausgepumpt wird. Der Herzschlag basiert auf dem Pumpprozess.
Der Blutkreislauf ist dafür zuständig, Organe und das Körpergewebe mit sauerstoffreichem Blut sowie Nährstoffen zu versorgen. Sauerstoffarmes Blut fließt zur Sauerstoffanreicherung in die Lungen und wird zurück zum Herzen gepresst, von wo aus es als sauerstoffreiches Blut wieder zu den Organen gepumpt wird.
Das Zusammenziehen für die Pumpfunktion der Herzmuskeln stellt eine Belastung für das Herz dar, die mit suboptimalen Blutdruckwerten steigt. Dadurch nimmt das Risiko von Erkrankungen zu. Diese können den Alltag eines Patienten stark beeinträchtigen und zum Tode führen. Deshalb ist ein normaler Blutdruck für ein gesundes Leben wichtig und eine regelmäßige Kontrolle unerlässlich.
Blutdruckwerte verstehen
Es gibt zwei verschiedene Blutdruckwerte: Der sogenannte systolische Wert bezieht sich auf den Druck des Herzschlags und folglich auf den Druck, den der Herzmuskel zum Zusammenziehen und Pumpen von sauerstoffreichem Blut verwendet. Dieser Blutdruckwert liegt in der Regel höher als der zweite Blutdruckwert, der als diastolisch bezeichnet wird. Er beschränkt sich auf den Gefäßdruck, der während der Herzmuskelerschlaffung entsteht.
Es gibt zahlreiche Gründe, warum ein Blutdruck ansteigen kann, wie beispielsweise durch richtiges Joggen. Zu einer gesundheitlichen Gefahr werden Blutdruckwerte aber erst, wenn sie längerfristig außerhalb des Normalbereichs liegen.
Der folgenden Auflistung sind die niedrigen, normalen und zu hohen Blutdruckwerte zu entnehmen:
- Niedrige Blutdruckwerte: unter 100/70 mmHg
- Normale Blutdruckwerte: zwischen 120/80 mmHg bis 129/84 mmHg
- Erhöhte Blutdruckwerte: maximal bis 139/89 mmHg
- Bluthochdruckwerte: ab 140/90 mmHg
Gesundheitsrisiko suboptimaler Blutdruckwerte
Ein zu hoher Blutdruck (Hypertonie) führt häufig zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu denen auch Herzinfarkte und Schlaganfälle zählen. Durch die beeinträchtigte Blutpumpung werden die Organe nicht ausreichend versorgt und Funktionsstörungen können die Folge sein. Zusätzlich sind Schädigungen kleinerer und großer Blutgefäße keine Seltenheit, wie beispielsweise Arterienverkalkungen (Arteriosklerose), Blutgerinnsel und Gefäßentzündungen.
Ist der Blutdruck üblicherweise niedrig (Hypotonie) und bereitet betroffenen Personen keine gesundheitliche Beschwerden, ist dieser in der Regel ungefährlich und nicht behandlungsbedürftig. Fällt ein ansonsten normale Blutdruckwert plötzlich in den niedrigen Bereich, steigt der Puls, Müdigkeit, Schwindelgefühl und Sehstörungen äußern sich und es kann bis zur Ohnmacht kommen.
Blutdruckwerte natürlich optimieren
Es gibt einige Faktoren, die einen zu hohen und niedrigen Blutdruck fördern. Die gute Nachricht ist: Dem kann entgegengewirkt und eine Optimierung der Blutdruckwerte erreicht werden.
Ausreichend Bewegung
Der Kreislauf ist in Schwung zu bringen, indem täglich Bewegung auf dem Plan stehen. Anstelle des Fahrstuhl sollte die Treppen genommen werden; einfach mal das Auto stehen und mit dem Fahrrad fahren; eine Anmeldung im Fitnessstudio für ein Herz-Kreislauf-Training bietet sich ebenso an wie ein Lauftraining durch den Park.
Übergewicht vermeiden beziehungsweise reduzieren
Übergewicht sorgt dafür, dass der Körper einer größeren Belastung ausgesetzt ist. Das Tragen des Mehrgewichts veranlasst das Herz-Kreislaufsystem, deutlich mehr zu arbeiten und dementsprechend mit mehr Druck das Blut zu transportieren.
Zudem steigen bei Übergewicht oftmals auch die Cholesterinwerte (Blutfettwerte). Fett im Blut verlangsamt den Blutfluss, was der Körper beziehungsweise das Herz durch eine Blutdruckerhöhung versucht auszugleichen. Zusätzlich können Blutfette Gefäße verstopfen und lebensbedrohlichen Situationen führen. Um das Herz zu entlasten und den Blutdruck wieder in den Normalbereich zu führen, ist eine Gewichtsreduzierung deshalb enorm wichtig.
Wer normalgewichtig ist, sollte ebenfalls auf eine zucker- und fettarme Ernährung mit viel Obst und Gemüse achten, denn auch schlanke Personen können erhöhte Cholesterinwerte aufweisen.
Salzarme Ernährung
Zusätzlich zu einer Ernährung mit wenig Fetten und Zucker, ist auch eine salzarme Ernährungsweise der richtige Weg, um den Blutdruck gesund zu halten oder in die gesunde Richtung zu optimieren. Salz bindet Wasser im Körper. Dadurch erhöht sich das Volumen der zirkulierenden Körperflüssigkeit.
In der Folge entsteht ein Wasserdruck, der negativ auf die Blutgefäße einwirkt und sie verengen kann. Der Blutfluss wird gestört und der Körper erhöht den "Gegendruck" mittels Blutdrucksteigerung. Es ist deshalb angeraten, Salz durch andere gesunde Geschmacksträger zu ersetzen, wie beispielsweise Kümmel, Rosmarin, Curry oder Pfeffer.
Gemäßigter Alkoholkonsum
Alkohol nimmt einen stimulierenden Einfluss auf das vegetative Nervensystem. Das löst einen beschleunigten Herzschlag aus, wodurch mittels erhöhtem Druck das Blut in die Gefäße gepumpt wird. Bei großen Mengen Alkohol und häufigem Konsum "erholt" sich der Blutdruck nur langsam und entwickelt eine Art Konstante aufgrund der Gewöhnung und/oder Alkoholmasse.
Für einen gesunden Blutdruck sollte deshalb lediglich gelegentlich und im Idealfall nur kleinere Mengen Alkohol zu sich genommen werden. Ist der Blutdruck aus anderen Gründen bereits hoch, ist auf Alkohol gänzlich zu verzichten.
Stress-Vermeidung
Dass Stress sich allgemein schädigend auf die Gesundheit auswirken kann, ist allgemein bekannt. Eine Folge von Stress ist häufig Bluthochdruck. Dieser entsteht, weil Stress die Produktion der Stresshormone Cortisol und Adrenalin anregt. Die erhöhte Ausschüttung lässt den Blutdruck steigen.
Um gesundheitliche Probleme davon zu tragen, bedarf es keinem kontinuierlichen Dauerstress. Hier kurz unter Zeitdruck, dort wütende Kinder, die Schlange an der Supermarktkasse oder die nervenaufreibende Parkplatzsuche - es gibt tagtäglich unzählige Situationen, die mal mehr, mal weniger Stress auslösen.
Zur Optimierung der Blutdruckwerte für ein gesundes Leben empfiehlt sich, gezielte Maßnahmen zum Stressabbau und zur Stress-Vermeidung vorzunehmen. Folgend einige Beispiele:
- Progressive Muskelentspannungsübungen, wie sie beispielsweise beim Yoga praktiziert werden
- Warmes Entspannungsbad
- Sport, insbesondere an der frischen Luft, macht den Kopf frei
- Qualitätszeit mit Familie und Freunden
- Atemübungen als "Erste-Hilfe" in akuten Stresssituationen
- Ausreichend Schlaf, gegebenenfalls mit Hilfe eines entspannungsfördernden Kräutertees
- Sich öfter selbst eine Freude bereiten
Nikotin-Verzicht
Durch den Nikotin-Konsum verengen sich die Gefäße. Unverzüglich reagiert das Herz darauf mit einer Herzschlagerhöhung, um die erforderlichen Blutmengen durch die Gefäße bis zum tiefsten gelegenen Punkt fließen und zurücklaufen zu lassen. Folglich erhöht sich auch der Blutdruck.
Rund 20 Minuten nach einer Zigarette sinkt der Blutdruckwert wieder. Zwei Stunden nach der letzten Zigarette nimmt der Kohlenmonoxid-Gehalt im Blut ab. Die Durchblutung verbessert sich spürbar, weil nun auch mehr Sauerstoff aufgenommen werden kann und sich die Leistungsfähigkeit steigert. Das sollte Grund genug sein, um jetzt mit dem Rauchen aufhören zu wollen und gar nicht erst damit anzufangen.
Fazit
Die Blutdruckwerte bieten eine ideale Möglichkeit, zumindest einen wesentlichen Teil Ihres Gesundheitszustandes beurteilen zu können. Damit vor ein gesundes Leben bevorsteht, sollten die Werte regelmäßig überprüft und Maßnahmen für optimale Blutdruckwerte ergreifen werden.
Quellen
- Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
- Roskamm, H., et al.: Herzkrankheiten. Springer, Heidelberg 2004
- Kindermann, W., et al.: Sportkardiologie. Steinkopff, Darmstadt 2007
- Bieber, C. et al.: Duale Reihe Innere Medizin, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2012
- Böhm M, Hallek M, Schmiegel W (Hrsg): Innere Medizin, begr. von Classen M, Diehl V, Kochsiek K, 6. Auflage, München Elsevier Urban & Fischer Verlag 2009
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 24. Oktober 2022
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