Lungenkrebs

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Lungenkrebs (Bronchialkarzinom, Lungenkarzinom) gilt insbesondere für Raucher und Menschen mit schlechten klimatischen Arbeitsbedingungen (Inhalation von Giftstoffen) zu den häufigen Risiken. Nicht immer verläuft die Krankheit dabei tödlich. Wird sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, so kann sie allerdings mit langwierigen Leiden verbunden sein.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)?

Lungenkrebs wird meistens erst spät bemerkt. Kommt es zu Schmerzen in der Brust und Kurzatmigkeit, sollte ein Arzt die Lunge untersuchen.

Der als Bronchialkarzinom bekannte Lungenkrebs ist eine Erkrankung des vollständigen Atmungsorgans. Dazu zählt neben der Lunge auch die Luftröhre. Durch unterschiedliche äußere Einflüsse kann es zu einer Neubildung der Zellen kommen.

Diese sind allerdings nicht gutartig und müssen daher behandelt werden. Der Lungenkrebs kann sich anderenfalls in einem wachsenden Tumor darstellen, der ohne entsprechende Maßnahmen lebensbedrohlich wird.

Neben der medizinischen Therapie ist allerdings der Betroffene selbst gefordert, die schädlichen Lebensumstände zu ändern, die zum Lungenkrebs führen. Der Lungenkrebs gilt gegenwärtig zudem als eine der häufigsten schweren Erkrankungen des menschlichen Organismus.

Ursachen

Die Entstehung von Lungenkrebs erfolgt auf einzelnen Schädigungsstufen. Auslöser ist häufig der jahrelange Kontakt (Inhalation) mit Giftstoffen. Meist ist dabei ein erheblicher Zigaretten- bzw. Tabakkonsum (Nikotin) beteiligt.

Personen, die über viele Jahre hinweg stark rauchen, setzen sich daher einem erhöhten Risiko aus, an Lungenkrebs zu erkranken - zum Einen, indem der aggressive Rauch bei der Inhalation selbst zum Lungenkrebs führt. Andererseits, indem durch den häufigen Konsum die Abwehrmechanismen der Lunge zerstört werden und andere Schadstoffe die Entstehung von Lungenkrebs begünstigen können.

Giftige bzw. gesundheitsschädlichee Stoffe, wie Asbest, Stäube oder Abgase, die über einen langen Zeitraum inhaliert werden und über die Luftröhre in den Organismus (Lunge) gelangen, können das Entstehen von Lungenkrebs begünstigen.

Symptome und Verlauf

Lungenkrebs beginnt meist schleichend und daher unbemerkt. Oft sind es langsam ansteigende Attacken von Kurzatmigkeit, Husten oder dickflüssigem Auswurf, die auf den Lungenkrebs hindeuten. Erste Schmerzen im Brustkorb sollten wahrgenommen und sofort ärztlicher Begutachtung überlassen werden. Geschieht das nicht, kann sich der Lungenkrebs ungehindert ausbreiten.

In den späten Stadien, die sich mit Bluthusten, Verkrampfungen und Lähmungen des Atmungsorganes und dem völligen Ausbleiben von Atmung zeigen, ist der Lungenkrebs bereits oft nicht mehr heilbar. Entscheidend für die Therapie ist es daher, möglichst früh die Signale zu erkennen, entsprechend zu handeln und den Lungenkrebs zu bekämpfen.

Diagnose

Um Lungenkrebs fachgerecht zu diagnostizieren, werden vornehmlich bildgebende Untersuchungsmethoden angewandt. Das bedeutet, dass mittels verschiedener Röntgen- und Computertomografieaufnahmen bestimmt werden kann, ob es sich tatsächlich um Lungenkrebs handelt. Hier stellen sich die veränderten Regionen der Lunge farblich anders dar als das gesunde Gewebe. Besteht aufgrund solcher Untersuchungen der dringende Verdacht auf ein Karzinom, kann zusätzlich mithilfe einer Bronchoskopie eine Gewebeprobe entnommen werden, die weiteren Aufschluss über die genaue Art der Veränderung gibt.

Schließlich existieren verschiedene Arten von Lungenkrebs. Durch eine umfassende Blutuntersuchung im Labor kann darüber hinaus an dem ermittelten Wert der Tumormarker erkannt werden, ob es sich wirklich um eine bösartige Gewebeveränderung handelt.

Je nach Art des vorliegenden Lungenkarzinoms können weiterführende Untersuchungen stattfinden. Dazu gehören unter Umständen auch Ultraschalluntersuchungen oder Untersuchungen der Knochen, um zu ermitteln, ob sich die Krebszellen bereits weiter im Körper ausgebreitet haben. Wurde eindeutig Lungenkrebs diagnostiziert, muss festgestellt werden, wie groß der Tumor genau ist und ob er bereits die Lungenfunktion beeinträchtigt. Dazu kann etwa ein Lungenfunktionstest durchgeführt werden. Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse kann dann vom behandelnden Arzt entschieden werden, ob ein operatives Entfernen des Tumors infrage kommt oder ausschließlich mithilfe von nicht-operativen Behandlungsmethoden therapiert werden soll.

Komplikationen

Patienten mit einem Lungenkrebs haben ein erhöhtes Risiko vorzeitig zu sterben. Da die Erkrankung häufig erst entdeckt wird, wenn die Tumorerkrankung weit fortgeschritten ist, verringert sich die Überlebens- und Heilungswahrscheinlichkeit. Die Krebszellen können sich vom Tumor lösen und über die Blutbahn an andere Stellen des Organismus transportiert werden. Dort können sich Metastasen bilden und weitere Krebserkrankung entstehen. Die Krebstherapie stellt eine sehr hohe Belastung für den Patienten dar und ist mit zahlreichen Nebenwirkungen verbunden.

Der Lungenkrebs führt zu Problemen bei der Atmung. Kurzatmigkeit oder Aussetzer der Atmung sind vorhanden. Die Angst vor dem Ersticken steigt an und eine verminderte Menge an Sauerstoff befindet sich im Körper. Es kann zu einer Angststörung kommen, die eine zusätzliche Beeinträchtigung der Lebensqualität darstellt. Der Sauerstoffmangel führt zu Systemausfällen und Funktionsstörungen. Daher versucht das Herz den fehlenden Sauerstoff durch eine erhöhte Tätigkeit auszugleichen.

Der Blutdruck steigt an und die Herzfrequenz nimmt zu. Der Herzmuskel wird stark strapaziert, was zu einer Beeinträchtigung oder einem Ausfall des Muskels führen kann. In schweren Fällen droht mit einem Herzinfarkt ein lebensgefährlicher Zustand. Dieser kann tödlich enden oder mit lebenslangen gesundheitlichen Problemen verbunden sein. Wird eine Lungentransplantation durchgeführt kann es zu Abstoßungsreaktionen des Körpers kommen.

Behandlung und Therapie

Für die Behandlung ist es zunächst wichtig, in welchem Stadium sich der Lungenkrebs befindet. Ebenso ist entscheidend, in welcher allgemeinen gesundheitlichen Verfassung sich der Patient zeigt.

Auch die Beschaffenheit der Zellen beim Lungenkrebs ist ein Indikator über die zu wählende Vorgehensweise.

Soweit es alle diese Kriterien zulassen, wird der Lungenkrebs medikamentös behandelt. Dafür muss er aber relativ früh erkannt worden sein. Da das nicht immer gelingt, wird beim Lungenkrebs in der Regel zu einer Chemotherapie gegriffen. Bei ihr sollen die schädlichen Zellen zerstört werden.

Je nach Verlauf ist dazu ein stationärer Aufenthalt notwendig, um den Lungenkrebs zu besiegen. Unumgänglich ist dieser, wenn sich die Zellen derart ausgebreitet haben, dass es zu einer Operation keine Alternative mehr gibt. Wird sie zu spät vorgenommen, ist der Lungenkrebs meist tödlich.

Doch auch die Beseitigung des Tumors ist nicht immer ein Garant für die Genesung. So entscheidet die Nachsorge über die Gesundung des vom Lungenkrebs Betroffenen.


Vorbeugung

Dem Lungenkrebs lässt sich dadurch vorbeugen, dass Tabak und andere schädliche Stoffe gemieden werden sollten. Wichtig ist es zudem gerade für die Bewohner von Großstädten, sich einmal im Jahr einen Ausgleich zu verschaffen: Wer ständig den Abgasen des Straßenverkehrs oder der Luftverschmutzung der Industrie ausgesetzt ist, wird eher zum Lungenkrebs neigen als solche Menschen, die nahe Wäldern, dem Meer oder in den Bergen wohnen. Neben der eigentlichen Therapie liegt die Vorbeugung gegen den Lungenkrebs also immer auch darin, auf sich selbst zu achten.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart
  • Groß, U.: Kurzlehrbuch Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2013

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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