Leinsamen (Lebensmittel)
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Leinsamen ist der Samen des Leins, der auch Flachs genannt wird. Aus der Bastpflanze werden Fasern für Leinenstoffe gewonnen. Der Leinsamen und das daraus gewonnene Leinöl besitzen gesundheitlichen Nutzen.
Inhaltsverzeichnis |
Das sollten Sie über Leinsamen wissen
Die kleinen, ovalen Samen der Flachspflanze werden als Leinsamen bezeichnet. Dabei können die von einer braunen oder gelben Schale umgebenen Samen ganz, geschrotet oder als Leinöl gepresst verwendet werden. Die Samen besitzen einen nussigen Geschmack und sind reich an wertvollen Omega 3 Fettsäuren.
Die Pflanzen wachsen etwa einen Meter hoch. Am aufrechten Stängel sind die schmalen lanzettlichen Blätter angeordnet. Aus der blauen Blüte entwickeln sich die rundlichen Fruchtkapseln, welche die eigentlichen Leinsamen enthalten. Lein ist eine weltweit anzutreffende Kulturpflanze. Der Anbau des Leins ist seit vorchristlicher Zeit belegt.
Über die genaue Herkunft gibt es keine klaren Aussagen. Vermutet wird der Ursprung des Leins im asiatischen Raum. Um 5.000 v. Chr. wurden aus der Leinpflanze bereits Fasern hergestellt, welche zu Stoffen verarbeitet wurden. Griechen und Römer gewannen Leinöl. Aus dem antiken Griechenland ist auch die Verwendung von Leinsamen zu Heilzwecken überliefert.
Leinsamen wird als Zutat für Lebensmittel ebenso gebraucht, wie ein technischer Nutzen besteht. So dient Leinöl nicht nur der Gesundheit, sondern wird auch zur Herstellung von Ölfarbe verwendet.
Bedeutung für die Gesundheit
Leinsamen enthält zahlreiche Vitamine und Nährstoffe. Omega 3 Fettsäuren helfen, die Hirnleistung anzuregen und die enthaltenen Antioxidantien schützen den Körper vor freien Radikalen. Durch die entschlackende Wirkung des Leinsamens fördern die Samen auch ein gesundes Abnehmen und befreien den Körper natürlich und schonend von Schlacken und Schadstoffen.
Gegen Verstopfung fungiert der Leinsamen als natürliches Abführmittel. Hierfür wird der Leinsamen gemahlen und in Wasser eingeweicht. Der entstandene Schleim quellt auf und weicht den Darminhalt auf. Neueste Studien weisen darauf hin, dass Leinsamen vermutlich auch zur Vorbeugung von Brust- oder Prostatakrebs eingesetzt werden kann.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
In der Samenschale befinden sich die wertvollen Inhaltsstoffe des Leinsamen. Die Samen enthalten etwa 25% Ballaststoffe und ebensoviel Eiweiß. Bis zu 45% fettes Öl ist ebenso enthalten. Darunter befinden sich mit Linol- und Linolensäure wertvolle Omega 3 Fettsäuren. 100 Gramm ungeschälter Leinsamen besitzt etwa 370 Kalorien. Dieser hohe Wert lässt sich mit dem entsprechend hohen Fettgehalt begründen. Weiterhin sind Kalium, Natrium, Phosphor und Eisen Bestandteile von Leinsamen. Vergleichsweise hoch ist der Anteil an Lignanen. Diesen sekundären Pflanzenstoffen wird eine antioxidative Wirkung nachgesagt.
Kalorien und Nährstoffe (pro 100g) | ||
Kilokalorien/ Kilojoule | 372 kcal/ 1558 kj | |
Eiweiß | 24,40 g | |
Kohlenhydrate | 0,00 g | |
Fett | 30,90 g | |
Wasser | 6,10 g | |
Ballaststoffe | 35,00 g | |
Vitamin E | 3000 µg |
Unverträglichkeiten
Leinsamen ist in der Regel einfach und unkompliziert in der Anwendung. Bei der Anwendung ist immer auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Wird nicht genügend Flüssigkeit zugeführt, dann kann dies zu Verstopfungen führen. Schadstoffe können nur ausgeschwemmt werden, wenn der Nahrungsbrei mit ausreichend Flüssigkeit gebunden werden kann.
Da der Leinsamen die Medikamentenaufnahme über den Darm behindern kann, sollten mehrere Stunden zwischen der Verwendung von Leinsamen und der Medikamenteneinnahme liegen. Bei Schwangeren ist Vorsicht geboten, denn Leinöl kann das Risiko für Frühgeburten steigern. Bei der zeitgleichen Einnahme von Präparaten mit Baldrian und Johanniskraut ist die Dosis langsam zu steigern.
Einkaufs- und Küchentipps
Geschroteter Samen ist nur wenige Tage lagerfähig. Die Fettsäuren zersetzen sich recht schnell und die Samen trocknen aus. Ganzer Leinsamen ist kühl und trocken gelagert mehrere Monate haltbar. Auf Grund des nussigen Geschmacks ist Leinsamen angenehm zu verzehren und kann Joghurt oder Müsli zugeben werden. Die verdauungsfördernde Wirkung des Leinsamens tritt nach wenigen Tagen ein. Damit die Schleimstoffe nicht im Darm verkleben, sind mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit täglich zu trinken.
Zubereitungstipps
Leinsamen kann Müsli, Joghurt oder Quarkspeisen zugegeben werden. Auch Aufläufe oder Salate können damit verfeinert werden. Ebenso ist Leinsamen eine beliebte Backzutat. Leinsamenbrot oder Kekse können zu einer gesunden Ernährung beitragen.
Als Zutat für Brot werden 100 Gramm Leinsamen mit einem Viertel kochendem Wasser übergossen. Das Ganze sollte vor der Verwendung eine Stunde quellen. In heiße oder kalte Getränke kann Leinsamen ebenso eingerührt werden. Die tägliche Dosis sollte dabei nicht mehr als zwei gehäufter Esslöffel Leinsamen betragen.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.
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