Kaisergranat (Scampi)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Kaisergranat (Nephrops norvegicus) gehört zu den Hummerartigen (Nephropidae). Das Krustentier gilt als beliebte Speise.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Kaisergranat

Beim Kaisergranat (Nephrops norvegicus) handelt es sich um einen Zehnfußkrebs. Er ist Bestandteil der Familie der Hummerartigen (Nephropidae). So weist er äußerlich große Ähnlichkeit mit dem Hummer auf, hat jedoch eine erheblich schlankere und kleinere Form. Bekannt ist der Wasserbewohner auch als Norwegischer Hummer oder Kaiserhummer. Die Italiener nennen ihn Scampo und die Franzosen Langoustine. Sein Hinterleib wird als Delikatesse eingestuft.

Der Kaisergranat ist mit zwei schmalen Scherengliedern ausgestattet. An deren Innenseiten befinden sich helle Stacheln. Zu seinen typischen Merkmalen zählen zudem die sehr dünnen Antennen, mit deren Hilfe er Nahrung ertasten kann. Die stabilen Panzerglieder weisen eine lachsrosa Färbung auf.

Während die Weibchen des Kaisergranat maximal 20 Zentimeter lang werden, erreichen die Männchen eine Länge von 24 Zentimetern. Zur Vermehrung des Kaiserhummers kommt es jedes zweite Jahr. Dabei werden von den Weibchen bis zu 4000 Eier ausgetragen. Nach einer Zeitspanne von 8 bis 9 Monaten findet das Schlüpfen der Larven statt, die rund sieben Millimeter groß sind.

Das weiche Fleisch des Kaiserhummers hat Ähnlichkeit mit Langustenfleisch, gilt aber als noch zarter. Vor allem Kaiserhummer aus Irland, Schottland und Island werden als vorzüglich eingestuft. So weist der Kaisergranat einen milden süßen Geschmack auf. Außerdem ist sein Fleisch überaus zart. Da der Kaiserhummer das ganze Jahr über erhältlich ist, unterliegt er keiner speziellen Saison.

Beheimatet ist der Kaisergranat in erster Linie im Nordostatlantik. Dazu gehören Gebiete wie die norwegischen Lofoten-Inseln, Island sowie die Färöer-Inseln. Aber auch im westlichen Mittelmeer oder in der Adria ist der Meeresbewohner zu finden. Am liebsten leben die Kaiserhummer in einer Tiefe zwischen 20 und 800 Metern. Dort graben sie sich in schlammigen Böden selbst Löcher, die ihnen als Behausung dienen.

Eingefangen wird der Kaiserhummer mithilfe von Schleppnetzen, kleinen Stellnetzen und Reusen. Zu den bedeutendsten Fanggebieten zählen die Küsten von Norwegen, Schweden, Island, Irland, Schottland, Frankreich sowie das Mittelmeer. In Skandinavien ist es üblich, die Krustentiere unmittelbar an Bord des Fangschiffes zu kochen und ihre Schwänze herauszulösen.

Bedeutung für die Gesundheit

Der Kaisergranat wird zu den gesunden Nahrungsmitteln gerechnet. So enthält er viel Protein, aber nur wenig Fett. Darüber hinaus ist in ihm das wichtige Spurenelement Zink enthalten, was Ärzte positiv hervorheben. So ist Zink überaus wichtig für das Abwehrsystem des Menschen.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Pro 100 Gramm bringt es der Kaisergranat auf 69 Kalorien. Weitere Nährwerte sind 15 Gramm Eiweiß und 1 Gramm Fett. Über nennenswerte Kohlenhydrate und Ballaststoffe verfügt er nicht.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 69 kcal/ 289 kj
Eiweiß 15 g
Kohlenhydrate 0 g
Fett 1 g
Ballaststoffe 0 g

Unverträglichkeiten

Da der Kaisergranat zu den Krustentieren zählt, kann er bei einigen Menschen eine Krustazeenallergie auslösen. Diese Nahrungsmittelallergie zeigt sich in erster Linie bei erwachsenen Menschen, weil diese Krustentiere häufiger verzehren als Kinder. Bei einer Allergie gegen Krustentiere besteht das Risiko eines lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schocks. Auch Kreuzallergien sind im Bereich des Möglichen.

Bemerkbar macht sich eine Krustazeenallergie schon direkt nach dem Verzehr des Kaiserhummers. Dabei kommt es zumeist zu verstopfter Nase, Magen-Darm-Beschwerden, Nesselsucht und Kreislaufproblemen. In solchen Fällen muss auf den Verzehr von Kaisergranat verzichtet werden.


Einkaufs- und Küchentipps

Erhältlich ist der Kaisergranat u. a. in Fischhandlungen. Außerdem lässt er sich tiefgekühlt oder in Dosen erwerben. Bei frischem Kaiserhummer ist dessen Qualitätscheck überaus wichtig. Als Indiz für seine Frische gilt eine rosa Farbe. Liegt er bereits länger, weist er dagegen eine Orangefärbung auf. Außerdem verströmt er einen unangenehmen fischigen Geruch. Nicht gekauft werden darf der Kaisergranat, wenn sich sein Muskelfleisch schon weiß verfärbt hat. Normalerweise ist es transparent.

Weil der Kaisergranat schnell verdirbt, muss er rasch verbraucht werden. Bis dahin ist er kühl zu lagern. Für den Transport vom Laden bis nach Hause empfiehlt sich der Gebrauch einer Kühltasche.

Zubereitungstipps

Die Vorbereitung des Kaisergranats läuft ähnlich ab wie bei Garnelen. Zuerst wird der Kopf des Krustentieres abgedreht. Dann erfolgt das Einschneiden der Schalenunterseite mithilfe einer Schere. Auf diese Weise kann sie leichter entfernt werden. Mit einem Messer lassen sich die Darmfäden nach dem Einritzen der Rückseite herausziehen. Zum Abschluss wird der Kaisergranat mit kühlem Wasser kurz abgespült und abgetrocknet.

Bei der Zubereitung des Kaisergranats ist es sehr wichtig, ihn nicht zu lange zu garen, damit er nicht austrocknet. So reicht eine Brat- oder Grillzeit von 1 bis 2 Minuten pro Seite. Erkennen lässt sich der optimale Garzustand an dem Auftreten von weißen Flöckchen auf der Oberseite. Geeignet ist der Kaisergranat u. a. als warme oder kalte Vorspeise wie für Salate, Suppen oder Cocktails.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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