Herzklappe

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Das Herz gehört nicht nur zu den wichtigsten Organ des menschlichen Körpers. Es verfügt gleichzeitig über einen sehr komplexen Aufbau. So haben die einzelnen Elemente eigenständige Aufgaben. Die Herzklappen kümmern sich um den Blutfluss.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Anatomie des Herzens. Das Herz übernimmt eine sehr wichtige Aufgabe im Blutkreislauf. Es pumpt das Blut durch den Körper. Bei der Weiterleitung des Blutes helfen die Herzklappen.

Das Herz weist vier Hohlräume auf. Diese werden durch Herzklappen voneinander getrennt. Die Herzklappen sorgen letztendlich dafür, dass der Blutfluss in nur eine Richtung stattfindet und nur dann, wenn es organisch sinnvoll ist. Insgesamt werden die vier Herzklappen in jeweils zwei Segelklappen und zwei Taschenklappen differenziert.

Unterschiedliche Erkrankungen können die Funktion der Herzklappen einschränken. Aufgrund der Bedeutsamkeit des Organs können aus Erkrankungen schwerwiegende Beschwerden resultieren. Der letzte Behandlungsschritt ist eine Transplantation der Herzklappe.

Anatomie

Die Herzscheidewand teilt das Herz in zwei Teile, die ungefähr die gleiche Größe beanspruchen. Die Teilung sorgt dafür, dass eine rechte Herzkammer sowie eine linke Herzkammer existiert. Beide wiederum verfügen über einen linken und rechten Vorhof. Die Einteilung in Taschen- und Segelklappen erfolgt auf Grundlage ihrer Aufgaben und Funktionalität.

Die Taschenklappen können mittig von Herzkammer und lokaler Abflussbahn gefunden werden. Sie sind sowohl in der rechten als auch linken Herzhälfte vorhanden. Die Pulmonalklappe kommt in der linken Herzhälfte vor. Sie befindet sich zwischen Herzkammer und Arteriae pulmonales, der Lungenarterie. Parallel zur anderen Seite liegt zwischen Herzkammer und Aorta die Aortenklappe. Gleichzeitig werden Vorhöfe und Herzkammern voneinander getrennt.

Die hier zum Einsatz kommenden Kammern werden als Segelkammern bezeichnet. Der Name kommt wegen ihres äußerlichen Erscheinungsbildes zustande. Zwischen der rechten Herzhälfte und dem linken Vorhof kann die Mitralklappe lokalisiert werden, auf der anderen Seite die Trikuspidalklappe. Der komplexe anatomische Aufbau der Herzklappen sorgt dafür, dass sie ihre wichtige Funktion optimal erfüllen können.

Funktion

Letztendlich sind die Herzklappen dafür verantwortlich, Blut weiterzuleiten. In der Lunge wird das Blut mit Sauerstoff angereichert. Damit jede Zelle mit ausreichend O2 versorgt werden kann, wird das verbrauchte Blut zurück in die Lunge gebracht, wo erneut ein Gasaustausch stattfindet: das entstandene Kohlenstoffdioxid weicht über den Atem nach außen, während das Einatmen für frischen Sauerstoff sorgt, mit welchem die Blutkörperchen schließlich beladen werden.

Die Herzklappen sind dafür verantwortlich, das Blut in die Lunge zu leiten, ihnen kommt somit eine bedeutsame Funktion zu. Dabei ist der Fluss des Blutes auf spezifische Zeiten angepasst. Es strömt nur während einer bestimmten Herzaktivität in eine Richtung. Das sauerstoffarme Blut dringt zunächst durch die Trikuspidalklappe in die rechte Herzkammer. Die Pulmonalklappe sorgt dafür, dass das Blut in die Lunge weitergeleitet wird. Hier kann der Gasaustausch stattfinden.

Schließlich transportiert der menschliche Organismus das Blut aus der Lunge in den linken Vorhof. Über die Mitralklappe kommt es in die linke Herzkammer. Es wird durch die Aortenklappe in die Hauptschlagader des Körpers gegeben. Auf diese Weise kann das frisch mit Sauerstoff angereicherte Blut wieder in den Organismus gelangen und am Kreislauf partizipieren. Sobald der Sauerstoff verbraucht ist, gelangt es erneut in die Trikuspidalklappe.

Bestimmte Mechanismen sorgen dafür, dass das Blut nach Verlassen der Vorhöfe nicht in diese zurückfließen kann. Letztendlich tragen die Herzklappen zur Sauerstoffversorgung des gesamten Körpers bei.


Erkrankungen

  • Klappenstenose
  • Klappeninsuffizienz

Es existieren verschiedene Erkrankungen, welche die Herzklappen treffen können. Sobald eine der vier Herzklappen Verengungen, Verkalkungen oder Undichtigkeiten aufweist, ist ihre Funktion bereits eingeschränkt, es kann zu Beschwerden kommen.

In den meisten Fällen fühlen betroffene Personen sich schwach, empfinden Kurzatmigkeit und Schwindelgefühl aufgrund des Sauerstoffmangels. Es handelt sich um weniger spezifische Symptome, die nicht immer sofort den Herzkammern zugeordnet werden. Des Weiteren gehören Wasseransammlungen und Druckgefühle in der Region des Brustkorbs zu Anzeichen einer Erkrankung der Herzklappen.

Wird diese nicht zügig behandelt, drohen weitere Konsequenzen, wie eine Herzinsuffizienz. Eine Herzinsuffizienz kann im Herzversagen resultieren und sollte somit frühzeitig erkannt werden.

Am häufigsten kommt es zu einer degenerativen Erkrankung er Herzklappen. Das zunehmende Alter des Betroffenen ist für einen Verschleiß der Klappen verantwortlich. Es wird von einer Klappenstenose gesprochen, wenn durch Verkalkungen Verengungen vorliegen. Der Klappe gelingt die vollkommene Öffnung nicht mehr.

Stattdessen verbleibt ein Teil des Blutes vor der Klappe, der Körper wird mit weniger Sauerstoff versorgt. Um den Mangel auszugleichen, muss das Herz insgesamt stärker arbeiten, die Pumpleistung wird erhöht. Auf lange Sicht gesehen kann das Eintreten von Herzschwäche nicht ausgeschlossen werden.

Bei der Klappeninsuffizienz schließt die Klappe nicht mehr einwandfrei, stattdessen tritt ein Rückfluss des Blutes ein. Die Pumpleistung des Herzens nimmt ab. Ein angeborener Defekt ist selten. Häufig entwickelt es sich durch bakterielle Infektionen oder rheumatisches Fieber.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin, Gerd Herold, 1. Auflage, 2013
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Böhm M, Hallek M, Schmiegel W (Hrsg): Innere Medizin, begr. von Classen M, Diehl V, Kochsiek K, 6. Auflage, München Elsevier Urban & Fischer Verlag 2009

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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