Hausmittel gegen trockene, raue, rissige Hände
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Trockene, raue und rissige Hände sind häufig ein Problem der kalten Jahreszeiten. Das ist nicht nur unangenehm, sondern sie stellt auch einen erhöhten Risikofaktor für bakterielle Infektionen dar und eine größere Empfindlichkeit gegenüber der Wirkung reizender Substanzen wie zum Beispiel alltägliche Reinigungsmittel und Chemikalien. Bedingt durch den Beruf oder ganz normale Alltagstätigkeiten, sind gerade unsere Hände tagtäglich den verschiedensten Strapazen ausgesetzt.
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Was sind trockene, raue, rissige Hände?
Die möglichen Beschwerden weisen eine große Spannbreite auf. Zu Beginn sind die Hände trocken und spröde. Sie schuppen sich, jucken und wirken faltiger. Nach wenigen Tagen werden sie zusätzlich rissig. Anfangs sind die Stellen klein, leicht blutig und brennen. Bald werden die Risse größer. Besonders schmerzhaft und stoßempfindlich sind sie in den Fingerkuppen.
In einigen Fällen ist der gewohnte Gebrauch der Hände bis zum Abheilen deutlich eingeschränkt. Aus einem zu Beginn primär kosmetischen Problem entsteht bei Einzelnen eine zeitlich begrenzte körperliche Einschränkung. Eine weitere Gefahr geht von Krankheitskeimen aus, die über die geschädigte Haut in den Körper gelangen.
Wer ist betroffen?
Insbesondere im Winterhalbjahr haben trockene, raue und rissige Hände ihren jahreszeitlichen Schwerpunkt. Keine Altersgruppe ist ausgenommen und jeder kann über eigene Erfahrungen berichten. Liegen die Beschwerden vorzugsweise im Bereich nachlässiger Pflege, unterscheiden sich die Hautveränderungen von einer Generation zur anderen wenig. Ausgenommen ist die faltigere, feuchtigkeitsarme Haut, die bei Älteren von Natur aus deutlicher in den Vordergrund rückt.
Getrennt von der Allgemeinheit sind einzelne Berufsgruppen zu sehen. Regelmäßig im Freien Arbeitende sind dem Wetter stärker ausgesetzt und ganzjährig häufiger betroffen. Ähnlich geht es Menschen, deren Hände im Alltag ständig mit Nässe in Berührung kommen. Ebenfalls gefährdeter als der Durchschnitt sind Personen mit bestimmten chronischen Erkrankungen.
Ursachen
Da die umgebende Luft in den meisten Fällen viel trockener als unser Körper ist, wird durch diese Barriere verhindert, dass wir zu viel Flüssigkeit über die Haut verlieren. Leider können diese schützenden Öle durch ständige hygienische Maßnahmen, denen unsere Haut im Verlaufe eines durchschnittlichen Tages ausgesetzt ist, entfernt werden.
Kommen Feuchtigkeitsverlust und Entfernung des natürlichen Schutzmantels der Haut zusammen, ist das Ergebnis eine trockene Haut, die schnell rissig und schmerzhaft werden kann. Im Winter sind es oft die Hände, die von allen Körperteilen am ehesten trocken, rau und rissig werden.
In den Räumen sorgt trockene Heizungsluft dafür, dass unserer Haut wertvolle Feuchtigkeit entzogen wird. Draußen, in freier Natur, rauben kalte, trockene Luft und der eisige Wind ebenfalls unserer Körperoberfläche die notwendige Flüssigkeit. Ältere Menschen haben mit trockener Haut häufiger ein Problem, da in ihrer Haut die natürlichen Schutzmechanismen gegen Feuchtigkeitsverlust nicht mehr so ausgeprägt sind.
An den Händen ist die Haut dünn und empfindlich. Die durch die Arbeit, Freizeitaktivitäten und Umwelteinflüsse entstehenden Belastungen greifen sie an. Ihre natürliche Spannung und die mechanische Schutzfunktion sind aus diesen Gründen stark gefordert. Unnötig häufiges Reinigen der Hände setzt ihnen ebenfalls zu. Die Haut trocknet aus, wird rau und rissig. Ist die Hautpflege in dieser Phase unzureichend, mindert das die Schutzwirkung des hauteigenen Säuremantels. Krank machende Erreger dringen ein und führen zu Entzündungen oder Allergien.
Mit steigendem Lebensalter gewinnen zwei Faktoren für rissige Haut an Bedeutung. Einer ist die ungenügende Flüssigkeitsaufnahme, der andere die häufige Fehlernährung der Senioren. Beides erhöht die Anfälligkeit. Das Thema Mangelernährung betrifft darüber hinaus Personen, die längere Zeit schwer erkrankt waren. Einige chronische Beschwerden tragen ebenso zu den Hautverletzungen bei. Dazu zählen die Neurodermitis, der Diabetes sowie eine Unterfunktion der Schilddrüse.
Die Haut als natürlicher Schutz
Unsere Haut besteht aus mehreren Schichten- die Oberhaut, die Lederhaut, die Unterhaut. Die Oberhaut besteht aus sechs bis zwölf verschiedenen Zellschichten, die Lipide (Fette), Öle und natürlich auch Wasser enthalten. Aufgrund des Vorhandenseins dieser Bestandteile fungieren diese Schichten als natürliche Barriere, die die Feuchtigkeit in unserem Körper zurückbehält.
Hausmittel
Im folgenenden Abschnitt geben wir ihnen eine Reihe von Empfehlungen, wie man trockene und rissige Hände schützt bzw. wieder regeneriert.
1. Handschuhe bei Kälte
Man sollte besonders während der kalten Jahreszeit Handschuhe tragen, um die Hände optimal vor diesen klimatischen Reizen zu schützen.
2. Tragen von Handschuhen während der Arbeit
Bei allen häuslichen Arbeiten, die mit Flüssigkeiten, Chemikalien und Reinigungsmitteln zu tun haben, sollten nach Möglichkeit Gummihandschuhe getragen werden, um vor eventuellen allergischen Reaktionen zu schützen. Ein Futter aus Baumwolle ist ein zusätzlicher Vorteil, weil es die abgegebene Feuchtigkeit aufnimmt bzw. bindet und somit die trockene Haut nicht noch weiterhin reizen kann.
3. Schutz vor Sonne
Die ultravioletten Strahlen der Sonne schädigen die Haut und bereits bestehende gesundheitliche Probleme werden dadurch noch verstärkt. Die Hände werden noch trockener, rissiger und empfindlicher gegenüber anderen Umwelteinflüssen.
Diesbezüglich ist es ratsam, eine Sonnenschutzcreme mit einem Lichtschutzfaktor von wenigstens 25 zu verwenden, um sich optimal vor schädigenden Einflüssen der Sonne zu schützen.
4. Vaseline hilft
Vaseline ist ein Erdöldestillationsrückstand und es findet seine Verwendung in der Medizin, in der Kosmetik und auch als Schmieröl wird es gebraucht. Diese Substanz ist eigentlich am besten geeignet, um trockene, rissige Hände bzw. Haut erfolgreich zu behandeln.
Zur Behandlung trockener Hände ist es ratsam, diese abends oder bevor man allgemein zur Ruhe kommt, die Hände mit Vaseline einzureiben und anschließend mit Baumwollhandschuhen schützend abzudecken. Nach etwa einer Woche infolge ständigen und regelmäßigen Einreibens sind spürbare Erfolge einer zarteren Haut an den Händen fühl- und sichtbar.
Wird Vaseline abgelehnt, aus welchen Gründen auch immer, kann man auf Feuchtigkeitscremes zurückgreifen. Eine Creme hilft besser als eine Lotion, weil sie dicker und schwerer ist.
Man sollte unbedingt darauf achten, diese Creme mehrmals am Tag aufzutragen besonders nach dem Baden und nach jedem Händewaschen. Empfehlenswerte Cremes sind unter anderem Eucerin, Nivea, Lubriderm, Moisturel und Aquaflor.
7. Verzicht auf Duftstoffe
Nachgewiesen ist, dass Duftstoffe nur für einen ganz geringen Teil allergischer Reaktionen verantwortlich sind, so können sie aber dennoch bei empfindlichen Menschen für einen allergischen Ausschlag die Ursache sein.
8. Verwendung schonender Seifen
Bei empfindlichen trockenen, rissigen Händen ist eine stark fetthaltige Seife oder sogar eine Reinigungsmilch sehr zu empfehlen. Auf gar keinen Fall sollte man Deoseifen benutzen, ausgenommen Lever 2000.
Seifen, die verwendet werden können sind: Dove, Basis, Aquanil, S. C. Lotion oder Moisturil. Als eines der schonendsten Produkte für Problemhaut wird Cetaphil von vielen Dermatologen empfohlen.
9. Vermeidung heißen Wassers
Man sollte stets nur warmes Wasser zum Baden oder Händewaschen verwenden, weil heißes Wasser das wertvolle Öl von unserer Haut entfernt und sie somit schutzlos gegenüber Umwelteinflüssen werden lässt.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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