Hausmittel gegen Muskelkater

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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So gut wie jeder spürt nach ungewohnter körperlicher Aktivität seine Muskeln: Muskelkater. Dabei reißen kleine Fasern des Gewebes von einem Muskel. Dadurch fließt Flüssigkeit zur Heilung hinzu und es entsteht eine Schwellung, welche den Schmerz bei Bewegung darstellt. Normalerweise ist der Muskelkater nach 2,3 Tagen verschwunden. Es gibt Hausmittel gegen Muskelkater, die rasch dagegen helfen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Muskelkater?

Muskelkater ist ein weit verbreitetes Phänomen, das fast jeder Mensch aus eigener Erfahrung kennt. Im Alltag werden so all jene Muskelschmerzen bezeichnet, die die Folge sportlicher Aktivitäten oder anderer körperlicher Anstrengungen sind. Ein Muskelkater stellt sich meist dann ein, wenn wir ungewöhlich lange trainieren oder bis dato ungewöhliche Bewegungen ausführen.

Ursachen

Worauf Muskelkater zurückzuführen ist, ist bis heute nicht abschließend geklärt. Es gibt aber eine Reihe von Erklärungsansätzen. Früher wurde vermutet, dass Muskelkater die Folge einer gesteigerten Milchsäurebildung im betroffenen Muskel ist. Auch Ansammlungen kleiner Blutergüsse wurden für Muskelkater verantwortlich gemacht. Diese Thesen gelten aber mittlerweile als widerlegt. Stattdessen wird vermutet, dass die typischen Muskelschmerzen nach sportlichen oder anderen körperlichen Aktivitäten auf kleine Verletzungen der Muskelfasern zurückzuführen sind.

Werden untrainierte oder selten genutzte Muskeln plötzlich stark gefordert, führt das zu einer Überlastung der Muskelfasern und infolge zu winzigen Rissen und anderen kleinen Verletzungen. Gleichzeitig kommt es zu einer Übersäuerung der beanspruchten Muskelgruppen durch Milchsäure. Dieser Effekt ist aber nach heutigem Kenntnisstand nicht für die Schmerzen verantwortlich. Diese resultieren stattdessen aus Wassereinlagerungen in den Muskelrissen, die die Muskelfasern anschwellen lassen. Besonders groß ist das Risiko für diese Mikroverletzungen bei Abbremsbewegungen, weshalb Bergablaufen meist stärkeren Muskelkater verursacht, als der vorangegangene Aufstieg auf eine Anhöhe.

Muskelkater ist grundsätzlich völlig harmlos, auch wenn er mit sehr starken und äußerst unangenehmen Schmerzen einhergehen kann. Sofern die überanspruchten Muskeln ausreichend geschont werden, erholen sie sich in der Regel vollständig. Mit Komplikationen ist nur dann zu rechnen, wenn die erhöhte Beanspruchung anhält und die bereits angegriffenen Muskeln weiterhin überlastet werden. In diesen Fällen kann es zu einem Muskelfaserriss kommen, der sofort professionell behandelt werden muss, da sich die Heilung sonst wochenlang hinziehen kann.

Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass Muskelkater mit ernsthafteren Beschwerden wie Muskelzerrungen oder Muskelprellungen verwechselt wird oder der Schmerz des Muskelkaters die ernsthafteren Verletzungen überdeckt. Hält ein vermeintlicher Muskelkater über Tage hinweg an, ohne dass der Schmerz merklich nachlässt, sollte deshalb vorsorglich ein Arzt aufgesucht werden. Vorsicht ist auch dann geboten, wenn Muskelkater spontan und scheinbar ohne konkrete Ursache auftritt. Muskelkater kann in diesen Fällen ein Symptom für eine schwere Grunderkrankung wie Epilepsie oder der erste Hinweis auf eine Thrombose sein.

Was hilft gegen Muskelkater?

  • Nach anstrengender körperlicher Aktivität ist es sehr hilfreich einem Muskelkater, durch eine heiße Dusche oder ein heißes Bad, vorzubeugen. Die Wärme steigert die Durchblutung des Muskels und hilft gegen Muskelkater.
  • Es gibt Salben, die Cayennepfeffer enthalten und die Durchblutung der Haut und auch der darunterliegenden Muskeln steigert. Beim Kauf ist besonders auf den Capsaicingehalt zu achten, da dieser bei Salben 0,05 % nicht überschreiten sollte. Genauso gibt es Tinkturen (nicht mehr als 0,01 % Capsaicin) und Pflaster (bis zu 40 μg pro cm²)die gegen Muskelkater helfen.
  • Wenn man viel Sport treibt ist es hilfreich Magnesium zu sich zu nehmen. Der Körper braucht bei körperlicher Aktivität eine Menge Magnesium zur Erregungsweiterleitung vom Nerven zum Muskel. Normalerweise nimmt man mit der Nahrung ausreichend davon auf, doch bei starker Beanspruchung ist eine zusätzliche Einnahme von Magnesiumpräparaten sehr hilfreich. Es gibt Magnesium als Brausetabletten oder in Form von Kapseln in Supermärkten und Online-Drogerien zu kaufen.

Schnelle Hilfe bei Muskelkater

  • Ein wunderbares Heilmittel gegen Muskelkater ist ein Saunabesuch! Gerade, wenn man ein Fitnessstudio besucht, bei dem man die Möglichkeit hat, nach dem Training die Sauna zu nutzen, sollte man das tun. Durch die Hitze wird die Durchblutung des Muskels beschleunigt und Abfallprodukte des Stoffwechsels können leichter abtransportiert werden.
  • Ein weiteres Hausmittel gegen Muskelkater ist das ätherische Öl des Kampferbaumes, denn es fördert ebenfalls die Durchblutung. Es gibt dieses ätherische Öl als Cremes in Onlineapotheken zu kaufen. Bei Kampfer muss aber dringend darauf geachtet werden, dass es Kindern unter 5 Jahren nicht verabreicht werden darf, da es Vergiftungserscheinungen auslösen kann!
  • Ein weiteres Hausmittel gegen Muskelkater ist Bewegung. Auch wenn es schmerzt ist es sehr hilfreich sich nach ausreichendem Aufwärmen leicht zu bewegen. Am besten ist es in mindestens 25° C warmem Wasser schwimmen zu gehen. Ebenso hilft lockeres Joggen die Muskeln zu lockern.


Alternative Heilmittel

  • Ein uraltes alternatives Heilmittel gegen Muskelkater ist Arnika. Am häufigsten wird es in Form eines Gelees eingesetzt. Ebenso gut wie gegen Muskelkater, hilft es auch gegen Muskelrisse und Muskelschmerzen.
  • Omas Hausmittel gegen Muskelkater ist Johanniskrautöl. Es wird schon seit Ewigkeiten zur Wundbehandlung und bei Muskelschmerzen eingesetzt. Da Johanniskraut die Haut lichtempfindlich macht, sollte darauf geachtet werden nach der Benutzung das Sonnenlicht zu meiden.
  • Eines der wichtigsten Methoden gegen Muskelkater ist das ausgiebige Dehnen vor jeder Trainingseinheit. Gerade wenn ungewohnte Bewegungsabläufe trainiert oder gemacht werden, sollte man sich vorher überlegen, wie man die Muskeln die beansprucht werden warm macht und dehnt. Wer zum Beispiel zum ersten Mal klettern geht, sollte neben den gewohnten Dehnungsübungen unbedingt auch seine Handgelenke und den Nacken dehnen. Wenn man sich nicht sicher ist, gibt es immer jemanden in der Nähe den man um Rat fragen kann.

Weitere Informationen sind unter Muskelkater zu finden. Üblicherweise ist jeder Muskelkater harmlos und es braucht kein Arzt aufgesucht werden. Doch, wenn dieser über eine Woche anhält, kann es sich um einen Muskelfaserriss oder eine Zerrung handeln. Solch eine Verletzung müsste gründlich auskuriert werden. Es sollte ein Arzt befragt werden, um die richtige Behandlung zu finden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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