Hausmittel gegen Ödem (Wassersucht)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ödem (Wassersucht) entsteht, wenn Flüssigkeit aus den Lymph- und Blutgefäßen in die Zellen und Zellzwischenräume austritt. Ursachen hierfür können von engen Kniestrümpfe, zu salzige Ernährung bis hin zu Menstruationsnebenerscheinungen reichen. Ärzte verschreiben dagegen oft Diuretika, wodurch mehr Wasser ausgeschieden wird, doch gibt es auch andere Hausmittel, die helfen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Ödeme (Wassersucht)?

Unter Ödemen wird die Einlagerung von Wasser verstanden, das dem Gefäßsystem entstammt. Das Symptom wird auch als Wassersucht bezeichnet. Bei einem Ödem handelt es sich um eine übermäßige Flüssigkeitsansammlung im Raum, der sich außerhalb der Körperzellen befindet. Dabei kommt es zu einer Schwellung, die nicht durch eine Rötung zu erkennen ist.

Hervorgerufen werden die Ödeme, die auch als Wassersucht bekannt sind, beim Austreten von Wasser aus den Gefäßen. Das Wasser sammelt sich daraufhin im Gewebe oder in bestimmten Körperregionen wie der Bauchhöhle an.

Grundsätzlich können sich Ödeme an sämtlichen Bereichen des Körpers zeigen. So unterscheidet die Medizin zwischen unterschiedlichen Ödemformen, zu denen u. a. die Bauchwassersucht (Aszites) gehört, in deren Rahmen sich die Flüssigkeit in der Bauchhöhle ansammelt. In den meisten Fällen sind jedoch die Gliedmaßen wie Arme und Beine von einer Ödembildung betroffen. Mediziner sprechen dann von peripheren Ödemen.

Als charakteristische Anzeichen für eine Wassersucht gelten eine gespannte und warme Haut im Ödembereich, schwere, dicke Beine, die sich besonders in den Abendstunden zeigen, die Zunahme von Gewicht sowie Bewegungseinschränkungen der betroffenen Gelenke. Mitunter treten auch Schmerzen auf. Drückt der Betroffene auf die geschwollene Stelle, bleibt kurz eine sichtbare Delle zurück.

Wer ist betroffen?

Genaue Zahlen über die Häufigkeit von Ödemen sind nicht bekannt. So gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Ödemformen. Dazu gehören Lymphödeme, Phlebödeme (venöse Stauungsödeme aufgrund von Venenkrankheiten), Lipödeme im Beinfettgewebe, von denen ausschließlich Frauen betroffen sind, Ödeme durch Herzschwäche, Ödeme aufgrund von Verletzungen wie Sportunfällen oder Entzündungen, Ödeme durch Stoffwechselerkrankungen oder Störungen des Hormonhaushalts sowie Ödeme durch Eiweißmangel. Darüber hinaus ruft die Einnahme von verschiedenen Medikamenten in manchen Fällen Wassersucht hervor.

Ursachen

Nicht immer sind die Ödeme die Folge einer Erkrankung und können harmloser Natur sein. So entstehen manche Ödeme durch zu langes Sitzen oder Stehen und bilden sich von selbst wieder zurück. Bei Frauen treten sie auch in der Schwangerschaft oder infolge eines prämenstruellen Syndroms (PMS) auf. Auch Arzneimittel wie Acetylsalicylsäure, gefäßerweiternde Medikamente oder Kortison können als Nebenwirkung zu einer übermäßigen Wasseransammlung führen.

Bei einigen Patienten werden Ödeme jedoch von behandlungsbedürftigen Erkrankungen verursacht wie Nierenkrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen der Leber wie eine Leberentzündung, Allergien, Lungenkrankheiten, Tumore, Entzündungen, Erkrankungen des Hormonsystems oder Verletzungen.

Was hilft bei Ödemen (Wassersucht)?

  • Ein Hausmittel gegen Ödem (Wassersucht) ist Kalium. Dieser Mineralstoff muss zum Gegengewicht des Salzes (Natrium) ausreichend im Körper vorhanden sein, da ein Gleichgewicht dieser beiden Minerale für einen gesunden Körper unerlässlich ist. Besonders viel Kalium ist in Bananen, Orangen, Avocados, Milchprodukten und Fleisch zu finden.
  • Auch wenn es widersprüchlich klingt, ist vermehrtes Trinken eine gute Lösung gegen Ödeme (Wassersucht). Sobald Flüssigkeitsmangel im Körper vorherrscht, wird jeder einzelne Tropfen, der in den Körper gelangt, gespeichert. Wenn jedoch viel getrunken wird, scheidet der Körper auch mehr Urin aus und mit ihm vermehrt Salze. Durch die ausgeschiedenen Salze wird die Wahrscheinlichkeit, dass Wasser im Körper gespeichert wird, verringert.
  • Wer viel Salz aufnimmt, erhöht die Wahrscheinlichkeit für Ödeme. Aus diesem Grund sollte die Salzzufuhr mit der Nahrung niedrig gehalten werden. Das größte Problem sind alle möglichen Fertiggerichte. Selbst abgepacktes Brot enthält mehr Salz als frisches, damit es haltbarer ist. Am besten sollten alle Speisen selbst zubereitet werden. Auch Brot backen kann mit einem Brotbackautomaten zum Beispiel recht einfach sein.

Schnelle Hilfe bei Ödemen

  • Eines der am wirkungsvollsten Hausmittel gegen Ödeme ist Bewegung. Denn durch regelmäßige körperliche Aktivität werden Wassereinlagerungen vor allem an den Beinen vermindert. Am wichtigsten ist, dass die Wadenmuskeln gut trainiert sind, da diese dann dafür Sorgen, dass das Blut wieder nach oben zum Herz gepumpt wird. Um die Wadenmuskulatur fit zu halten, sollte mindestens dreimal in der Woche gewalkt, gejoggt oder Rad gefahren werden.
  • Wenn am Abend, besonders nach einem langen Arbeitstag, die Beine mit Wasser gefüllt sind, ist es sehr hilfreich sie hochzulegen. Am besten nach dem Essen die Füße für mindestens eine Stunde hochlegen, damit das überschüssige Wasser zurück zum Herzen läuft. Von dort aus wird es wieder in den Kreislauf gepumpt und am Ende über die Niere ausgeschieden.
  • Ein weiteres Hausmittel gegen Wassereinlagerungen in den Beinen sind Stützstrümpfe und –strumpfhosen. Diese sollten morgens noch vor dem Aufstehen angezogen werden, damit kein Wasser in die Beine läuft.


Alternative Heilmittel

  • Ein alternatives Heilmittel gegen Ödeme ist Brennnesseltee. Dieses Kraut ist harntreibend und hilft somit gegen zu viel Wasser in den Geweben. Um eine Tasse mit diesem Tee herzustellen, wird etwa 1 Teelöffel der getrockneten Brennnesselblätter mit kochendem Wasser übergossen und für 10 Minuten ziehen gelassen. Experten empfehlen 4 Tassen am Tag zu trinken.
  • Löwenzahn ist auch ein natürliches Diuretikum. Ein zusätzlicher Pluspunkt für diesen Tee ist, dass er sehr reich an Kalium ist. Um einen Liter des Tees herzustellen, werden 2 Esslöffel der getrockneten Pflanze im Wasser für 15 Minuten leicht geköchelt.
  • Weitere alternative Heilmittel gegen Wassereinlagerungen sind diese verschiedenen Früchte, da sie kaliumreich sind und viel Wasser enthalten: Wassermelone, Sellerie, Gurken und Spargel.
  • Das Gewürz, welches dem Curry am meisten Geschmack verleiht, ist der Gelbwurz (Kurkuma). Dieses Gewürz wirkt antientzündlich und außerdem hilft es laut asiatischer Studien auch gegen Ödem (Wassersucht).

Weitere Informationen sind unter Ödem (Wassersucht) zu finden. Sobald die Schwellung trotz der Selbstbehandlung nach einer Woche nicht zurückgehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Genauso, wenn nach dem Eindrücken der Haut an betroffenen Stellen eine Delle erscheint, die sich erst langsam wieder zurück bildet. Ödeme können Symptome zahlreicher verschiedener Krankheiten sein. Dazu gehören zum Beispiel Nierenleiden, Durchblutungsstörungen, Thrombose oder Leberkankungen.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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