Hausmittel Cholesterin senken

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Erhöhtes Cholesterin ist eine weit verbreitete Volkskrankheit. Hier muss aber entschieden werden zwischen dem schädlichen LDL-Cholesterin (low density lipoprotein, hat eine geringe Dichte), welches sich in den Arterien ablagert und das Risiko einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden erhöht. Das HDL (high density lipoprotein, mit hoher Dichte) hingegen ist wichtig für den Körper und erledigt Aufräumarbeiten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein hoher Cholesterinspiegel?

Als hohen Cholesterinspiegel oder Hypercholesterinämie bezeichnet man eine Lipidstoffwechselstörung, die aufgrund unterschiedlicher Ursachen auftritt. Cholesterin ist ein wichtiger Grundbaustein für zahlreiche Hormone und spielt auch im Energiehaushalt eine wesentliche Rolle. In der Leber werden aus Cholesterin Gallensäuren hergestellt, die dann in weiterer Folge bei der Fettverdauung eine Rolle spielen.

Der Cholesterinspiegel ist davon abhängig, wie viel Cholesterin mit der Nahrung aufgenommen bzw. wie viel körpereigenes Cholesterin produziert wird. Darüber hinaus wird je nach Eiweiß- bzw. Fettanteil zwischen LDL- sowie HDL-Cholesterin unterschieden. LDL-Cholesterin wird auch als "schlechtes Cholesterin" bezeichnet und wirkt sich schädlich auf den Körper aus, während HDL-Cholesterin gut für die Blutgefäße ist. Der Cholesterinspiegel zeigt an, wie viel Cholesterin im Blut enthalten ist und wird in Milligramm pro Deziliter gemessen.

Wer ist betroffen?

Ein hoher Cholesterinspiegel ist heutzutage sehr verbreitet. Man schätzt, dass die Werte bei 50 Prozent aller Mitteleuropäer leicht erhöht sind. Allerdings wissen viele Betroffene davon nichts. Bei der heterozygoten familiären Hypercholesterinämie, die vererbt wird, gehen Experten davon aus, dass in Europa ungefähr jeder 200. Mensch den Gendefekt in sich trägt, jedoch nur jeder Fünfte von der Erkrankung weiß.

Ursachen

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der primären Hypercholesterinämie sowie der sekundären Cholesterinämie. Bei Personen, die an einer primären Hypercholesterinämie leiden, besteht eine Veranlagung zu höheren Cholesterinwerten, da sämtliche LDL-Rezeptoren fehlen oder nicht funktionieren. Dadurch ist es nicht möglich, das schlechte Cholesterin aus dem Blut zu filtern und der Cholesterinwert steigt an. Eine sekundäre Cholesterinämie kann entstehen, wenn zu viel Cholesterin mit der Nahrung aufgenommen wird, wobei Cholesterin hauptsächlich in tierischen Fetten, Transfettsäuren oder gesättigten Fettsäuren enthalten ist.

Des Weiteren kann ein erhöhter Cholesterinspiegel auch als Folge anderer Erkrankungen - wie durch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung, eine Schilddrüsenunterfunktion, ein Nierenleiden, durch Fettleibigkeit oder Zuckerkrankheit - auftreten. In manchen Fällen tritt ein zu hoher Cholesterinspiegel auch durch die Einnahme bestimmter Medikamente wie die Pille, Anabolika oder Entwässerungsmittel auf.

Auch einige Tabletten, mit denen Bluthochdruck behandelt wird, können den Cholesterinspiegel erhöhen. Außerdem führen regelmäßiger Alkoholkonsum, Stress, Rauchen und Bewegungsmangel ebenfalls zu erhöhten Cholesterinwerten. Des Weiteren kann ein erhöhter Cholesterinspiegel auch erblich bedingt sein. In diesem Fall spricht man von einer heterozygoten familiären Hypercholesterinämie und bei diesen Patienten ist bereits vor dem 55. Lebensjahr das Risiko für einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt sehr hoch.

Was hilft gegen erhöhtes Cholesterin?

  • Frisches Gemüse, Obst und verschiedene Vollkornprodukte helfen gegen erhöhte Cholesterin-Werte im Blut. Sie enthalten viele Faserstoffe, die cholesterinsenkend wirken und viele Vitamine und Antioxidantien die das Herz schützen.
  • Olivenöl senkt nicht nur den Spiegel des LDL-Cholesterins, sondern hebt auch den Spiegel des HDL-Cholesterins. Untersuchungen haben gezeigt, dass Personen, die täglich 2 Esslöffel Olivenöl zu sich nahmen, schon nach einer Woche niedrigere Werte des LDL-Cholesterins aufwiesen. Am besten bei Salatdressings Olivenöl verwenden und auch das normale Bratfett damit ersetzten. Es muss jedoch darauf geachtet werden, dass es nicht dampfend heiß wird.
  • Fisch ist ein sehr guter Cholesterin-Spiegel Senker. Er enthält viele wertvolle Omega-3-Fettsäuren, die den LDL-Cholesterin-Spiegel senken. Besonders frischer Lachs, Makrele und Thunfisch sind reich an diesen Fettsäuren. Fisch aus der Dose ist auch in Ordnung, nur der Thunfisch verliert beim Eindosen fast alle seine gesunden Fette und ist außerdem vor dem Aussterben bedroht.
  • Wer nicht besonders gerne Fisch isst, kann Fischölkapseln nehmen. Es sollte darauf geachtet werden, dass EPA und DHA (2 wichtige Omega-3-Fettsäuren) enthalten sind. Zweimal täglich können 1000 mg eingenommen werden.

Schnelle Hilfe bei erhöhtem Cholesterin

  • Gesättigte Fettsäuren enthalten sehr viel Cholesterin und sollten bei erhöhtem Cholesterinspiegel gemieden werden. Dass heißt, es sollten weniger Fleisch und Fertiggerichte gegessen und bei Milchprodukten zu fettarmen Produkten gewechselt werden.
  • Palm- und Kokosnussöl sollten weitgehend vermieden werden, da sie reich an gesättigten Fettsäuren sind. Vorwiegend sind diese Öle in Fertignahrungsmitteln wie Keksen und Kuchen zu finden.
  • Nüsse und Avocados sind zwar sehr kalorienreich, aber dafür voll mit den gesunden ungesättigten Fettsäuren. Nüsse enthalten außerdem auch noch jede Menge gesunde Omega-3-Fettsäuren. Wer jeden Tag eine Avocado zu sich nimmt senkt seinen LDL-Cholesterin-Wert um 15%. Das gleiche Ergebnis erfolgt bei einer Handvoll Mandeln oder Walnüsse.


Alternative Heilmittel

  • Oma hat schon immer gesagt, dass Zwiebeln gut für die Gesundheit sind, besonders die roten. Zwiebeln enthalten viele Schwefelverbindungen, welche das HDL-Cholesterin erhöhen. Außerdem besitzen sie noch das Antioxidans Quercentin, welches den gefährlichen erhöhten LDL-Cholesterinspiegel senkt.
  • Ein weiteres alternatives Heilmittel gegen erhöhtes Cholesterin sind Ingwerkapseln. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei 150 mg pro Tag. Ingwer senkt die Fettaufnahme und hilft bei der Ausscheidung des ungesunden LDL-Cholesterin.
  • Auch Leinsamen sind ein alternatives Heilmittel wenn es um das Senken des Cholesterin-Spiegels geht. Sie sind eine gute Quelle für die Omega-3-Fettsäuren und enthalten außerdem eine Menge lösliche Faserstoffe. 2 Esslöffel Leinsamen senken das LDL-Cholesterin bis zu 15%. Geschrotete Leinsamen können gut dem Frühstücksmüsli beigemischt werden.
  • Haferbrei enthält sehr viele lösliche Fasern, welche im Magen eine Art Schleim bilden, der die Aufnahme von Fetten aus der Nahrung erschwert. Wer eine Schüssel Haferflockenschleim (Porridge) pro Tag ist, senkt seinen Cholesterin-Spiegel merklich.

Weitere Informationen sind unter Cholesterin zu finden. Die meisten Menschen haben einen erhöhten Cholesterin-Wert und sind deshalb nicht gleich krank. Man kann schon eine Menge mit den vorgeschlagenen Tipps tun. Doch wenn in der Familie schon sehr hohe Cholesterin-Werte bekannt sind oder man das Gefühl hat an einer Stoffwechselstörung zu leiden, sollte der Arzt aufgesucht werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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