Ghee

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ghee ist eine ayurvedische Butter, die in Europa auch oft als Butterschmalz bezeichnet wird und im Ayurveda bei erhöhten Cholesterinwerten oder gegen Arteriosklerose eingesetzt wird.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Ghee wissen

Ghee wird auch Butterschmalz, Butterreinfett oder geklärte Butter genannt, da es kein Eiweiß, kaum Wasser und keinen Milchzucker enthält. Da Ghee nahezu aus 100 Prozent Fett besteht, verfügt es über ganz besondere Eigenschaften.

Ghee hat vor allem in der indischen Küche einen sehr hohen Stellenwert, spielt aber auch eine wesentliche Rolle im Ayurveda bzw. in der Naturheilkunde. Es hat einen milden und butterähnlichen Geschmack und wurde in Indien bereits vor Jahrtausenden hergestellt. Im Orient ist Ghee auch unter dem Begriff "Samna" bekannt.

Bedeutung für die Gesundheit

Ghee ist leichter verdaulich als andere Öle, Fette und Butter und hat eine entzündungshemmende Wirkung. Außerdem eignet es sich auch zur äußerlichen Behandlung. So verhindert Ghee die Bildung von Blasen und Narben und fördert die Wundheilung. Des Weiteren eignet es sich für gerötete und gereizte Haut und kann auch zum Abschminken verwendet werden. Im Ayurveda wird es darüber hinaus bei folgenden Problemen eingesetzt: Zur Verdauungsförderung und für einen schnelleren Stoffwechsel Zur Blutreinigung Zur Stärkung des Immunsystems Zur Magenregeneration Zur Hautverjüngung

Während einer so genannten Panchakarma-Kur wird Ghee drei Tage lang warm getrunken, wodurch fettlösliche Schlacken und Toxine ausgeleitet werden. Mit Hilfe von Ghee können auch die Entzündungswerte im Körper gesenkt werden. Viele tierische Lebensmittel enthalten Arachidonsäure, die der Gesundheit schadet und Entzündungen fördert.

Patienten, die an Arthrose bzw. Rheuma leiden, sollten daher eine arachidonsäurearme Diät halten. Bei regelmäßigem Konsum von Ghee können die Arachidonsäurewerte im Blut ebenfalls sinken. Ghee verbessert darüber hinaus das Gedächtnis und hilft bei Nervosität und Einschlafstörungen, wobei in diesem Fall die Fußsohlen am Abend mit Ghee einmassiert werden sollten. Sehr zu empfehlen ist die Verwendung auch während der Stillzeit bzw. in der Schwangerschaft.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Ghee enthält etwa zu 60 Prozent gesättigte und zu 30 Prozent ungesättigte Fettsäuren. Diese sind zu 27 Prozent einfach ungesättigte und nur zu etwa fünf Prozent mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Diese Kombination ist ideal, da der Körper sowohl ungesättigte als auch gesättigte Fettsäuren benötigt. Außerdem sind im Ghee auch die Vitamine E, D und A enthalten. Zur Deckung des täglichen Vitaminbedarfs ist das Produkt allerdings nicht geeignet.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 920 kcal/ 3852 kj
Eiweiß 0 g
Kohlenhydrate 0 g
Fett 99,8 g
Ballaststoffe 0 g

Unverträglichkeiten

Da Ghee keine Lactose enthält, können auch Menschen, die an Lactoseintoleranz leiden, das Produkt problemlos verzehren.


Einkaufs- und Küchentipps

Ghee ist ein hoch erhitzbares Fett und kann daher auch zum Frittieren oder Anbraten verwendet werden. Die Fettsäuren bleiben bis 190 Grad stabil, sodass keine freien Radikale gebildet werden. Im Gegensatz zu Butter ist Ghee länger haltbar und kann ungekühlt aufbewahrt werden. Die Qualität des Produkts ist dabei abhängig von der verwendeten Butter. Daher sollte beim Kauf darauf geachtet werden, dass das Ghee aus einer Butter von Weide- bzw. Freilandkühen produziert wurde.

Ghee ist in Online-Shops, gut sortierten Supermärkten bzw. in Asia-Läden erhältlich. Die vegane Variante des Ghee wird Vanaspati genannt und kann im Internet bzw. in Bioläden erworben werden. Es ist aber auch möglich, Ghee selbst herzustellen. Dafür wird Butter in Würfel geschnitten und auf kleiner Stufe geschmolzen. Anschließend wird die Temperatur erhöht und die Butter aufgekocht. Dann lässt man sie auf der kleinsten Stufe weiterköcheln. Das Milcheiweiß bzw. der Milchzucker, die in der Butter enthalten sind, trennen sich auf diese Weise vom Fett und können abgeschöpft werden.

Wenn die Butter klar und goldgelb ist, wird sie über ein feines Sieb in ein Gefäß umgefüllt und kann dort langsam abkühlen und fest werden. Da Ghee ein sehr ergiebiges Fett ist, wird auch nur die Hälfte der Fettmenge benötigt, die im jeweiligen Rezept angegeben ist.

Zubereitungstipps

Normalerweise wird Ghee wie Butterschmalz zum Backen, Kochen, Frittieren oder Braten verwendet. Es kann hoch erhitzt werden und verleiht den unterschiedlichsten Gerichten einen leckern Buttergeschmack. Darüber hinaus können in Ghee auch Gewürze angedunstet bzw. angebraten werden, wodurch sich ihr Aroma sehr gut entfalten kann.

Ghee wird im Ayurveda auch in zahlreichen Kräuterzubereitungen genutzt, da es hier als natürlicher Konservierungsstoff bzw. als Trägerstoff für Kräuter wirkt. Die Kräuter können so sehr leicht aufgenommen und in den Körperzellen transportiert werden. Außerdem hilft es, die scharfen Eigenschaften diverser Gewürze auszugleichen. Obwohl Ghee als gesundes Fett gilt, sollte es dennoch in Maßen aufgenommen werden. Hier gilt als Regel ein Teelöffel zweimal pro Tag.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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