Gelbe Zähne (Zahnverfärbungen)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Gelbe Zähne (Zahnverfärbungen) sind generell eine unschöne Begleiterscheinung, die beinahe jedem Betrachter auffällt und dem Betroffenen damit durchaus seelische Leiden zufügen kann. Jedoch handelt es sich hierbei um keine Krankheit, sondern viel eher um ein kosmetisches Problem. Zahnverfärbungen können mit gründlicher Zahnpflege und zahnmedizinischen Maßnahmen gut behandelt werden.

Inhaltsverzeichnis

Was sind gelbe Zähne (Zahnverfärbungen)?

oben: Zahnverfärbungen & Zahnbelag unten: Zähne nach der profesionellen Zahnaufhellung ("Bleaching").

Als Gelbe Zähne wird grundsätzlich eine Form der Zahnverfärbung bezeichnet. Dabei führen Medikamente, Lebensmittel, der normale Alterungsprozess oder kleine Verletzungen des Schmelzes zu den gelben Zähnen.

Weitere Auswirkungen sind damit nicht verbunden, wobei zuweilen auch die Zahnwurzel in Mitleidenschaft gezogen wird und die Verfärbungen insoweit als Teil einer Zahnverletzung auftreten können. Schmerzen sind bei den gelben Zähnen jedoch nicht zu erwarten, wodurch es sich meist um ein rein kosmetisches Problem für den Betroffenen handelt.

Gerade bei voranschreitendem Alter werden gelbe Zähne jedoch als Teil des körperlichen Verfalles angesehen und in der Regel nicht mehr behandelt. Gelbe Zähne lassen sich jedoch grundsätzlich beheben, ebenso kann ihnen vorgebeugt werden.

Ursachen

Gelbe Zähne bzw. Zahnverfärbungen beruhen meist auf äußerlichen Einflüssen, die eine solche Verfärbung hervorrufen. Das können zum Beispiel Lebensmittel sein. So bewirken Tee, Kaffee, Schokolade oder einige Beerenfrüchte die gelben Zähne.

Auch der Konsum von Tabak oder Wein kann dazu führen. Zuweilen wird auch der Einnahme von Medikamenten das Potenzial zugeschrieben, gelbe Zähne bei den Patienten zu hinterlassen.

Doch kann eine derartige Verfärbung auch durch kleine Verletzungen im Zahnschmelz resultieren. Hier sammeln sich in den feinen Rissen Bakterien an, die gleichfalls die verfärbten und nunmehr gelben Zähne hinterlassen.

Außerdem können auch Zahn- oder Wurzelerkrankungen (Karies) für Zahnverfärbungen verantwortlich sein. Letztlich kann allerdings auch das Alter diesen Prozess hervorrufen: Je reifer der Mensch wird, desto eher gehören gelbe Zähne zu seinem Aussehen dazu.

Wann zum Arzt?

Bei gelben Zähnen muss der Patient in der Regel keinen Arzt aufsuchen. Diese entstehen meist durch Essen, welches die Zähne verfärbt und damit den Zahnschmelz von den Zähnen etwas löst. Solange man allerdings keine Schmerzen an den Zähnen hat, muss ein Zahnarzt nicht aufgesucht werden.

Es ist allerdings zu empfehlen, den färbenden Belag von den Zähnen zu entfernen. Dieser Belag kann den Zahnschmelz angreifen und diese Schicht langsam ablösen. Der Zahnarzt kann den gelben Belag entfernen und damit die natürliche Schutzschicht der Zähne wiederherstellen. Ein Arzt muss aber nur dann konsultiert werden, wenn wirklich Schmerzen an den Zähnen auftreten. Es können auch unangenehme Gefühle beim Kauen entstehen. Die Zähne können mit dem gelben Belag auch relativ schmerzempfindlich werden und dabei mit Schmerzen auf Veränderungen der Temperatur reagieren.

Fällt dem Betroffenen auf, dass die Zähne bei heißen oder kalten Getränken weh tun, so sollte ebenfalls ein Arzt aufgesucht werden. Ein Arztbesuch ist auch dann nötig, wenn die Verfärbung der Zähne ganz plötzlich aufgetreten ist, ohne dass der Patient bestimmte Lebensmittel oder viel Kaffee und Tee zu sich nimmt. Solche plötzlichen Veränderungen können andere Gründe und Ursachen haben, bei welchen eine Behandlung und Diagnose nur durch den Arzt erfolgen kann.

Diagnose und Verlauf

Gelbe Zähne zeigen sich erst durch einen schleichenden Prozess. Insofern ist es für Betroffene selbst nicht immer einfach, Zahnverfärbungen zu erkennen. Oft kann nur über einen Vergleich mit früheren Fotos festgestellt werden, dass aus den einst weißen nun gelbe Zähne geworden sind.

Doch auch innerhalb des Gebisses kann der Zahnarzt Farbunterschiede erkennen und die gelben Zähne von jenen unterscheiden, die noch nicht angegriffen sind.

Dennoch hat meist auch der Betroffene selbst ein gutes Gespür dafür, dass der Farbton der Zähne sich geändert hat – für viele Menschen ist das der Anlass, die gelben Zähne nun aufhellen zu lassen.

Bei der jährlichen Kontrolluntersuchung kann der Zahnarzt durch verschiedene Diagnosemittel recht schnell erkennen, ob es sich um Zahnverfärbungen handelt. Vor allem aus dem Gespräch mit dem Patienten ergeben sich schnell Rückschlüsse auf die Ursachen der verfärbten Zähne.

Der regelmäßige Konsum von Kaffee, bestimmter Teesorten oder Tabakmittel sind häufig Gründe für gelbe Zähne. Der Arzt kontrolliert außerdem das gesamte Gebiss auf Karies oder weitere krankhafte Veränderungen der Zähne.

Komplikationen

Gelbe Zähne sind Zahnverfärbungen, die meistens in alltäglichen Einflüssen wie Kaffee oder Nikotin begründet liegen. Zunächst stellen sie vor allem ein optisches Problem dar. Was allerdings unsichtbar fürs Auge passiert, ist die Schwächung des Zahnschmelzes. Sobald er sich verfärbt, bedeutet das, dass er durch schädigende Umwelteinflüsse porös geworden ist und den Zahn somit nicht mehr gegen Karies und andere Keime und Krankheitserreger schützen kann.

Kariesbakterien befinden sich allerdings schon im Mundraum eines jeden Erwachsenen, es gibt nur sehr wenige Ausnahmen. Sie können lange überleben und darauf warten, bis ein Zahn an einer kleinen Stelle schwach wird - beispielsweise durch optisch sichtbare Zahnverfärbungen.

Gelbe Zähne bergen also das Risiko, Karies Tür und Tor zu öffnen - meistens steigt gleichzeitig dazu das Risiko der Parodontitis. Die Gefahr besteht vor allem darin, dass Karies nicht sofort bemerkt wird und selbst bei guter Mundhygiene auftreten kann, da die Bakterien bereits vorhanden sind und selbst bei bester Zahnreinigung zu Hause nicht alle abgetötet werden können. Gesunder Zahnschmelz kann sich jedoch bei regelmäßigem Zähneputzen gut selbst gegen ernste Probleme schützen. Wird der Kariesbefall also zu spät bemerkt, sind bereits Teile des Zahns zerstört und sie wachsen nicht wieder nach. Es ist eine Behandlung durch den Zahnarzt erforderlich.

Behandlung und Therapie

Grundsätzlich kann eine gründliche Mundhygiene Zahnverfärbungen entfernen oder bestenfalls gar nicht erst entstehen lassen. Hierzu reicht häufig schon das regelmäßige Zähneputzen (3-mal täglich).

Lassen sich verfestigte Zahnverfärbungen nicht mehr durch die eigene Zahnreinigung entfernen, sollten sie sich ihrem Zahnarzt anvertrauen. Hier kann eine professionell durchgeführte Zahnreinigung im Rahmen der Zahnprophylaxe oder das sogenannte "Bleaching" (engl. bleichen) der Zähne den gewünschten Erfolg bringen.

Beim "Bleaching" wird meist auf chemische Bleichmittel zurückgegriffen. Dabei handelt es sich in der Regel um ein Gel, das auf eine Zahnschiene aufgetragen und diese am Gebiss befestigt wird.

Damit soll bewirkt werden, dass die gelben Zähne einen einheitlichen und deutlich helleren Farbton erreichen. Allerdings muss erwähnt werden, das chemische Bleichmittel den Schmelz angreifen können und zu mikroskopisch kleinen Verletzungen der Zähne führen.

Wichtig ist es daher, das Aufhellen nicht selbst zu versuchen, auch wenn der Markt eine Vielzahl von Produkten anbietet, die strahlend weiße Zähne versprechen.


Aussicht und Prognose

In der Regel können gelbe Zähne relativ einfach behandelt und entfernt werden, sodass es zu keinen weiteren Beschwerden kommt. Allerdings tritt bei dieser Beschwerde keine Selbstheilung ein, sodass der Patient auf ein höher frequentiertes Zähneputzen und auf eine allgemein höhere Mundhygiene angewiesen ist. Auch spezielle Behandlungen beim Zahnarzt können die gelben Zähne behandeln und den Belag entfernen. In der Regel müssen diese Behandlungen allerdings öfter wiederholt werden, da sich auf den Zähnen immer wieder ein Belag absetzt. Durch das Vermeiden von bestimmten färbenden Speisen können die gelben Zähne generell vermieden werden.

Vor allem Raucher müssen ihren Zigarettenkonsum deutlich reduzieren, um die Beschwerde richtig zu behandeln. Die gelben Zähne haben keinen besonderen Einfluss auf die Lebenserwartung des Patienten und schränken diese auch nicht ein. Allerdings können gelbe Zähne auch zu Karies und zu weiteren Folgeschäden und Komplikationen führen. Sie sind durch einige Speisen nicht zu vermeiden. In jedem Fall ist bei dieser Beschwerde ein positiver Krankheitsverlauf möglich, wenn der Betroffene eine Behandlung einleitet.

Vorbeugung

Gelben Zähnen und Zahnverfärbungen kann grundsätzlich dadurch vorgebeugt werden, dass auf Lebensmittel wie Tee, Kaffee sowie Tabak verzichtet wird. Gleichfalls sorgt regelmäßiges und vor allem gründliches Putzen dafür, dass gelbe Zähne gar nicht erst entstehen können. Je nach Ursache und Art der Zahnverfärbungen kann der Zahnarzt auf verschiedene Behandlungsmethoden zurückgreifen.

Quellen

  • Gängler P. et al.: Konservierende Zahnheilkunde und Parodontologie. Thieme Verlag. 3. Auflage 2010
  • Reitemeier B.: Einführung in die Zahnmedizin. Thieme Verlag. 1. Auflage 2006
  • Weber, T.: Memorix Zahnmedizin. Thieme, Stuttgart 2009
  • Hellwege, K.D.: Die Praxis der zahnmedizinischen Prophylaxe, Georg Thieme Verlag, 6. Auflage, 2003
  • Kramer E. Prophylaxefibel, Grundlagen der Zahngesundheit; Deutscher Zahnärzte Verlag (2009)

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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