Ein Körper wie vor der Schwangerschaft - Wege zum Ziel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Mai 2020
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Schwangerschaft ist eine der schönsten Zeiten im Leben, doch ist sie auch anstrengend. Der Körper wird gefordert, psychisch spielen sich auf mehreren Ebenen Szenarien ab und nicht zuletzt nehmen viele Frauen nicht nur aufgrund des heranwachsenden Babys zu. Selbst, wenn das Gewicht relativ gehalten werden kann und einzig der Babybauch hervorsticht, ist der Körper in den seltensten Fällen nach der Geburt noch so, wie zuvor. Aber muss das so bleiben? Mit welchen Mitteln können sich Frauen wieder ihren alten Körper zurückholen? Dieser Artikel schaut sich das Thema einmal an.

Inhaltsverzeichnis

Welche Veränderungen treten nach der Entbindung auf?

Eine Schwangerschaft ist eine sehr schöne und intensive Zeit - doch sie hinterlässt auch Spuren am Körper der Mutter.
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Grundsätzlich ändert sich der weibliche Körper während der Schwangerschaft. Nach der Entbindung ist auch noch nicht alles so, wie es mal war - das ist auch größtenteils überhaupt nicht möglich. Zwar haben einige Frauen Glück, dass sie schon in der Schwangerschaft nicht schwanger wirkten, doch tut sich auch bei ihnen etwas. Generell können folgende Veränderungen auftreten:

Haut: Umso größer der Schwangerschaftsbauch war, desto mehr würde die Haut gedehnt. Nach der Entbindung wirkt die Haut oft schlaff und faltig. Gewebe - wie auch die Haut, war das Gewebe gedehnt. Das braucht einige Zeit, bis es sich zurückbildet. Wer gleichzeitig an Fett zugelegt hat, muss dieses gesondert abarbeiten.

Busen: Durch den Milcheinschuss ist die Brust nach der Geburt und während der Stillzeit natürlich deutlich größer, als zuvor. Das kann durchaus Spuren hinterlassen, sodass die Brust hängt oder sich hier Streifen auf der Haut bilden.

Schmerzen: Dieser Punkt überrascht viele Frauen. Denn selbst nach der Entbindung leiden noch viele Frauen an Rückenschmerzen oder Beschwerden in der Gegend des Steißbeins. Die Muskeln und Sehnen hier wurden massiv belastet und müssen sich selbst erst wieder zurückbilden.

Blasenschwäche: Durch die Geburt kann es zu einer vorübergehenden Blasenschwäche kommen. Da die Muskeln des Beckenbodens stark gedehnt wurden, können viele Mütter das Wasser beim Lachen oder Niesen nicht gut halten.

Wie gut sich der Körper übrigens von der Schwangerschaft erholt, hat auch mit der Geburt an sich zu tun. Dauerte die Geburt lange, leiden die meisten Frauen noch etliche Tage oder gar Wochen an Beschwerden im Beckenbereich oder haben gar Nachwehen. Bei kurzen und raschen Geburten fallen diese Probleme wesentlich kleiner aus.

Wichtig ist, dass sich Frauen keinesfalls unter Druck setzen. Das führt häufig zu psychischen Problemen und Depressionen. Bis zu acht Wochen sollten sich Frauen grundsätzlich nach einer Geburt schonen und die Zeit im Wochenbett genießen.

Mit Sport dagegenhalten

Die Strapazen der Geburt sind vorüber und die frische Mutter hat sich erholt. Dann darf jetzt wieder Sport getrieben werden. Nur welcher Sport hilft eigentlich, um die Schwangerschaftszeichen zurückzubilden? Hier kommt es natürlich ganz darauf an, wie stark der Körper in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Für viele Frauen ist es zudem wichtiger, sich erst um die Beckenbodenmuskulatur zu kümmern, als um die Schwangerschaftsstreifen. Die Blasenschwäche ist das, was viele Frauen wirklich belastet. Hier gibt es zahlreiche Übungen, die sogar schon im Wochenbett begonnen werden können. Positiv ist, dass die Übungen oft hervorragend dazu geeignet sind, auch Rückenschmerzen zu behandeln. Wer den Beckenboden beispielsweise immer mal wieder anspannt und die Spannung hält, stärkt gleichzeitig die Rückenmuskeln.

Grundsätzlich gibt es drei Phasen, die für den Sport nach der Schwangerschaft wichtig sind:

Regenerationsphase: Das ist die Wochenbettphase. Hier wird nicht viel Sport getrieben, doch kann der Beckenboden schon trainiert werden.

Rückbildungsphase: Zuerst kümmern sich die Übungen um den Bauch- und Rückenbereich. Es gilt, das gedehnte Gewebe wieder zu festigen und die Muskeln zurückzubilden.

Wiedereinstieg: Wer sich wieder fit fühlt, kann mit dieser Phase beginnen. Sie geht nahtlos in das normale Sportprogramm über. Das ist die längste Phase, die durchaus zwei Jahre dauern kann.

Letzter Ausweg Chirurgie

Gerade Frauen, die während der Geburt massiv zunehmen oder bereits mehrere Kinder zur Welt gebracht haben, leiden hinterher oft unter ihrem Körper. Das Gewebe bildet sich schlichtweg nicht mehr so zurück, wie sie es sich wünschen und die Haut bleibt schlaff. Nicht jede Frau stört das, doch gibt es durchaus Fälle, in denen der neue Körper zu einer psychischen Belastung wird. Wenn Sport überhaupt nicht hilft, gibt es die Möglichkeit, sich einer Operation zu unterziehen. Besonders zwei ästhetische Operationen kommen in Betracht:

  • Brustaufbau - hängt die Brust stark, könnte eine Brustoperation helfen. Hierbei wird die Brust wiederhergestellt und mit Implantaten wiederaufgebaut.
  • Hautstraffung - die Haut im Bauchbereich kann gestrafft werden. Im Prinzip wird hier so vorgegangen, wie bei der Hautstraffung nach extremen Gewichtsverlusten.
Durch Bewegung lässt sich die Rückbildung des Gewebes nach einer Schwangerschaft sehr gut unterstützen.
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Die Operation ist natürlich die einfachste Möglichkeit, doch sollte sie erst in Erwägung gezogen werden, wenn Sport nicht hilft. Oftmals ist ohnehin Sport begleitend notwendig, da gerade die Hautstraffung nur dann wirkliche Erfolge erzielt, wenn das Gewebe gestärkt wird. Wichtig ist, dass sich Frauen gut beraten lassen und sich gleichzeitig psychologische Hilfe holen.

Diese kann mitunter sogar bei der Finanzierung helfen, denn kann belegt werden, dass die Frau stark unter den Folgen der Schwangerschaft leidet, übernehmen die Krankenkassen teilweise einen Teil der Kosten. Anderenfalls müssen diese Operationen aus der eigenen Tasche bezahlt werden, wobei es natürlich Finanzierungsmodelle der Kliniken oder andere günstige Alternativen gibt. Hier sollten Interessierte vorher die Angebote vergleichen, um ein möglichst günstiges Angebot zu finden.

Fazit - ein wenig Arbeit ist nötig

Nur die wenigsten Frauen tragen keine Folgen durch die Schwangerschaft davon. Selbst die schlanksten Mütter haben mitunter ihre Probleme. Mit Sport lassen sich jedoch körperliche Veränderungen gut behandeln und oft sogar nahezu rückgängig machen. Allerdings müssen sich Mütter selbst Zeit geben und sich nicht unter Druck setzen. Immerhin möchte doch jeder die Zeit mit dem Baby genießen und nicht nur daran denken, möglichst schnell wieder einen flachen Bauch zu bekommen?

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 27. Mai 2020

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