Beule an der Stirn

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Unter allen Kopfverletzungen kommt die Beule an der Stirn am häufigsten vor – vor allem bei Kindern nach kleineren Unfällen. Die wichtigsten Risikofaktoren für kleine Stirnschwellungen und geeignete Behandlungsmethoden im Überblick.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Schnell kann es nach dem Toben oder nach einem Sturz zu einer Beule an der Stirn kommen. In der Regel heilt die Beule von alleine aus.

Sie erscheint nach kleinen Stößen, einem Sturz oder kurzem Aufprall: Die Beule an der Stirn. In den meisten Fällen ist sie das Ergebnis einer Gewalteinwirkung von außen.

Eine Stirnschwellung gehört zu den leichten Kopfverletzungen und heilt im Vergleich etwa zu einer Gehirnprellung oder -erschütterung schneller aus. Bei einer Beulenverletzung am Kopf schwillt die entsprechende Stelle an, fühlt sich weich an und verfärbt sich anschließend grün und blau. Denn ein Kopfstoß sorgt dafür, dass die kleinen Blutgefäße unter der Haut platzen und zu bluten beginnen.

Durch einen Aufprall wird die Haut für einen kurzen Augenblick gedehnt. Dadurch werden die Blutgefäße nach außen gedrückt. Da gerade die Haut am Kopf besonders stark durchblutet und an vielen Stellen direkt mit dem Schädelknochen verwachsen ist, bleibt den Gefäßen wenig Platz, um sich auszudehnen. Beim Zusammendrücken durch einen Stoß oder einen Aufprall werden sie aus diesem Grund verletzt und öffnen sich.

Ursachen

Vor allem Kinder geraten beim Spielen und Toben leicht in Sturzgefahr oder stoßen sich an Möbelstücken oder fallen über Kabel. Um diese Stöße oder Stürze besser abzufangen, verfügt die Schädeldecke eines heranwachsenden Menschen über eine größere Elastizität als die der Erwachsenen. Sie schützt nicht nur das Gehirn, sondern fängt auch kräftigeren Druck besser ab.

Hinter der Schädeldecke ist das Gehirn außerdem von einer Flüssigkeit umgeben, die es bei leichten Erschütterungen entsprechend ausbalanciert. Die meisten Kopfverletzungen erfolgen nachweislich bei Unfällen im Haushalt, bei Stürzen oder durch einen Zusammenprall beim Sport oder bei Verkehrsunfällen. So bekommen zum Beispiel viele Fußballspieler beim gegenseitigen Zusammenstoßen leichte Kopfverletzungen wie Beulen an der Stirn.

Krankheiten

Diagnose

In den meisten Fällen ist eine Beule am oberen Kopfbereich harmlos und kann mit entsprechenden Hausmitteln ausgeheilt werden. War der Sturz oder Zusammenprall jedoch stärker oder tauchen nach dem Unfall Symptome wie Kopfschmerzen oder Schwindel auf, sollte die Verletzung umgehend von einem Arzt untersucht werden. Denn nur er kann feststellen, ob beispielsweise eine Gehirnerschütterung oder andere innere Verletzungen vorliegen. Um eventuelle Einblutungen am Gehirn zu erkennen, führt der Arzt eine klinisch-neurologische Untersuchung durch. In einigen Fällen unterstützt die Untersuchung durch Computer- oder Magnetresonanztomographien. Des Weiteren wird bei einer ersten Untersuchung die Glasgow-Koma-Skala angewandt. Mit ihrer Hilfe lassen sich Schädel-Hirn-Verletzungen genauer erfassen und mögliche Bewusstseinsstörungen feststellen.

Behandlung und Therapie

War der Unfall leicht und treten im Anschluss außer einer Stirnschwellung keine weiteren Symptome auf, lässt sich die Beule mit einfachen Hausmitteln behandeln. Um die Schwellung rasch zu stoppen, empfiehlt sich die sofortige Kühlung der entsprechenden Stelle. Hierfür eignet sich eine Kühlpackung aus dem Eisfach, mehrere in ein Tuch gewickelte Eiswürfel oder einfach ein kühler Gegenstand. Auch das Auflegen einer kühlen Messerklinge, die mit der Breitseite an die Beule gedrückt wird, gilt als hilfreich.

Um Erfrierungen an der verletzten Stelle zu vermeiden, sollte jedoch das spezielle Kühlpad in ein Handtuch eingewickelt werden. Die Kühlung der Beule hilft nicht nur, die Schwellung zu vermindern, sondern auch – gerade bei Verletzungen von Kindern – die Schmerzen zu lindern. Während dieser Behandlung empfiehlt es sich, die Kühlung in Phasen durchzuführen. Dabei gilt der Wechsel zwischen einer fünfminütigen Kühlzeit und einer zehnminütigen Pause als optimal.

Als weiteres Hausmittel dient auch eine halbe Zwiebel, direkt an die Schwellung gelegt, zur Abschwellung und zur Linderung der Schmerzen. Wer pflanzliche Mittel zur Heilung einer Stirnbeule vorzieht, kann sich in der Apotheke eine Mischung aus Kräutern zusammenstellen lassen. Sie besteht aus Arnika, Beinwell, Ringelblumen, Königskerze und Johanneskraut. In einem halben Liter Wasser gekocht, ergibt der abgekühlte Sud eine wohltuende Naturmedizin, die mit Hilfe eines Tuchs die Verletzungssymptome lindert. Zudem helfen zwei Teelöffel Arnika, vermengt mit in einem Viertelliter Wasser, in gleicher Methode angewandt bei Stirnbeulen.


Vorbeugung

Um Risiken von Kopfverletzungen und speziell die Gefahr von Stirnbeulen zu minimieren, empfiehlt sich zum einen ein geeigneter Kopfschutz. Ein sicherer Fahrradhelm bei Ausflügen gibt der ganzen Familie Schutz und Sicherheit bei Stürzen. Vor allem Inline-Skater, Motorradfahrer, Reiter und Skifahrer sollten auf ihren Helm als besten Verletzungsschutz niemals verzichten.

Verschiedene Maßnahmen im Haushalt können außerdem die Verletzungsgefahr bei Kindern im Haushalt verringern. Hierzu zählt vor allem das Verlegen von Kabeln unter Führungsschienen, geeignete Kindersicherungen an Kühltruhen- und Schränken sowie rutschfeste Teppichunterlagen.

Die Treppenauf- und Abgänge sollten durch Treppengitter abgesichert werden. Des Weiteren lassen sich die Fenster, die Türen und Schränke mit Sicherheitsriegel absperren. Auch die Ecken und Kanten von Möbeln benötigen als geeigneten Schutz abgerundete Schutzaufstecker. Im Garten sollten Geräte wie etwa Harken, Heckenscheren sowie Grill und Zubehör vor Kindern zu jeder Zeit sicher verstaut werden.

Quellen

  • Masuhr K., Masuhr, F., Neumann, M.: Duale Reihe Neurologie. Thieme, Stuttgart 2013
  • Mattle, H., Mumenthaler, M.: Neurologie. Thieme, Stuttgart 2013
  • Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
  • Bewermeyer, H.: Neurologische Differenzialdiagnostik, Schattauer Verlag, 2011

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 23. Februar 2024

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