Hausmittel gegen Kopfläuse

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Kopfläuse befallen in erster Linie Kinder, da sie hier unbemerkt am Haaransatz nisten können, ihre Eier ablegen und sich vom Blut ernähren. Bei Kindern muss man sehr darauf achten, dass sie bei Lausbefall nicht mehr in den Kindergarten gehen, da sie dort andere Kinder anstecken. Es gibt verschiedene Hausmittel gegen Kopfläuse.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Kopfläuse?

Ein Läusebefall (Pedikulose) wird meist durch Kopfläuse verursacht, allerdings können Menschen auch von der Filzlaus oder der Körperlaus besiedelt werden. Kopfläuse sind Ektoparasiten, die den Menschen von außen befallen. Die Tiere sind nur solange überlebensfähig, solange sie sich an den menschlichen Kopfhaaren festhalten können. Dafür besitzen sie klauenartige Vorderfüße, die ihnen ein nahezu perfektes Anhaften ermöglichen, solange die Haare dafür lang genug sind.

Personen mit Glatze oder extrem kurzen Haaren sind deshalb keine geeigneten Wirte für Kopfläuse. Die Parasiten können bei Körperkontakt von einem Menschen auf den anderen Übertragen werden und breiten sich deshalb gerade in Kindergärten oft epidemisch aus.

Wer ist betroffen?

Von Kopfläusen sind überwiegend Kinder betroffen, was darauf zurückzuführen ist, dass diese beim Spielen sehr häufig besonders engen Körperkontakt mit einer Vielzahl Gleichaltriger haben. In Kindergärten und Grundschulen gibt es deshalb immer wieder Läuseepedemien. Erwachsene stecken sich meist bei infizierten Kindern an. Kopfläuse sind mittlerweile stark stigmatisiert und werden mit asozialen, extrem unhygienischen Lebensverhältnissen assoziert.

Grundsätzlich besteht auch ein Zusammenhang zwischen den hygienischen Zuständen und der Wahrscheinlichkeit, eine Pedikulose zu entwickeln. So sind Kopfläuse, die noch vor zweihundert Jahren auch in Deutschland weit verbreitet waren, in westlichen Industrieländern mittlerweile eine Seltenheit. Um sich mit Läusen zu infizieren reicht aber der Kontakt mit einem Betroffenen, der Grad der eigenen Körperhygiene spielt dann keine Rolle. Es gibt deshalb keinen Grund sich für Kopfläuse zu schämen, sie sollten aber unverzüglich bekämpft werden.

Ursachen

Eine richtige Ursache für einen Läusebefall gibt es nicht. Meistens werden sie im Kindergarten oder der Schule übertragen. Der Läusebefall selbst ist keine Krankheit, er kann aber zu einer Reihe äußerst unangenehmer Symptome führen. Läuse fügen ihren Wirten kleine Wunden zu, um anschließend Blut zu saugen. Dieser Läusebiss geht meist mit juckenden Pappeln einher, die sich rötlich verfärben und auch entzünden können. Das Entzündungsrisiko geht dabei bereits von dem Parasiten selbst aus, wird aber meist durch das heftige Kratzen des Wirts noch verstärkt. Darüber hinaus legen die Läuse ihre Eier (Nissen) in den Haaren des Wirts ab, die diese verkleben können.

Ein Läusebefall ist extrem unangenehm, mit Komplikationen ist aber nur zu rechnen, wenn gegen die Parasiten nicht zeitnah vorgegangen wird. Läuse können eine Reihe gefährlicher Krankheiten übertragen. Dazu zählen insbesondere Lazarettfieber (Läusefleckfieber), Febris quintana (Fünftagefieber) und das Läuse-Rückfallfieber. Eine dauerhafte Pedikulose kann außerdem zu Hautschäden, Ekzemen und Allergien führen. Auch die Haare und die Kopfhaut können bei einem chronischen Befall beträchtlichen Schaden nehmen, es kann zu Haarausfall und Abszessen auf der Kopfhaut kommen.

Was hilft gegen Kopfläuse?

  • Es gibt extra gegen Kopfläuse hergestellte enge Kämme (Nissenkämme) mit denen man das Haar auskämmen kann. Das geht am besten, wenn die Haare nass sind oder mit einer Pflegespülung eingerieben sind. Solche Kämme gibt es in jeder Apotheke und den meisten Drogerien zu kaufen.
  • Als erstes sollte man die Haare nass machen oder noch besser mit einer Pflegespülung einreiben. Danach von unten mit dem Nissenkamm anfangen die Haare glatt zu kämmen. Anschließend sollten die Haare gewaschen werden und vor allem der Nissenkamm in heißem Wasser ausgespült werden.
  • Damit das Auskämmen zum Erfolg führt, muss es über einen Zeitraum von 2 Wochen mindestens alle 4 Tage für 30 Minuten durchgeführt werden. Am besten ist es daran zu messen, wenn man 3 x hintereinander keine Kopfläuse und Nissen mehr im Haar finden kann. Die Nissen sind oval, haben eine gelb-weißliche Farbe und sitzen sehr fest am Haar. Die frisch geschlüpften Larven sind durchsichtig und gerade mal einen halben Millimeter groß. Ausgewachsene Läuse sind etwa so groß wie ein Leinsamen und haben eine rot-bräunliche Farbe.

Schnelle Hilfe bei Kopfläusen

  • Es gibt viele chemische Kuren, die schnelle Hilfe bei Kopfläusen bringen. Diese Kuren sollten jedoch entgegen der Packungsbeilage für mindestens 12 Stunden im Haar gelassen werden. Bei diesem Kuren muss man jedoch aufpassen, da die meisten von ihnen brennbar sind. Kinder sollten sich also keiner offenen Flamme (nicht einmal Zigaretten) nähern.
  • Eine chemische Läusebehandlung sollte nur stattfinden, wenn sich im Haar nicht nur Nissen, sondern auch lebende Läuse befinden. Denn man sollte dieser Behandlung nicht unnötig ausgesetzt sein und außerdem wird so verhindert, dass die später schlüpfenden Läuse resistent gegen diese Läusebehandlung sind.
  • 2 bis 3 Tage nach der Behandlung sollte erneut nach Läusen gesucht werden, da sie selbst nach einer chemischen Behandlung leider noch schlüpfen können.


Alternative Heilmittel

  • Wenn man seinen Kopf nicht mit Chemie vollkleistern möchte, sondern lieber ein alternatives Heilmittel gegen Kopfläuse haben möchte, kann man die Läuse in der Nacht ersticken. Einfach den Kopf über Nacht mit Mayonnaise einreiben und eine Badehaube aufsetzen. Am nächsten Morgen dürfte diese Prozedur keine Laus überlebt haben. Doch leider gilt dies nicht für die Nissen.
  • Der gleiche Effekt gegen Läuse ist die Haare mit Vaseline einzureiben. Wenn diese Behandlung mehrere Nächte hintereinander wiederholt wird, können alle Läuse verschwinden. Um das ganze Fett jedoch wieder herauszukriegen, wird eine Menge Shampoo benötigt.
  • Viele ätherische Öle können gegen Kopfläuse eine Hilfe sein. Sie vernichten die Läuse und lindern außerdem noch den Juckreiz. Omas Hausmittel ist eine wirksame Kombination aus 20 Tropfen Teebaumöl, 15 Tropfen Lavendelöl, 10 Tropfen Rosmarinöl und 5 Esslöffel Sonnenblumen- oder Rapsöl. Diese Mischung wird in die trockenen Haare eingerieben. Danach setzt man eine Duschhaube auf und wickelt anschließend noch ein Handtuch herum. Nach etwa einer Stunde können die Haare dann mit Shampoo ausgewaschen werden.

Weitere Informationen sind unter Kopfläuse zu finden. Mit der hier angeführten Selbsthilfe kann man normalerweise jeden Lausbefall bekämpfen. Wenn die Selbstbehandlung jedoch nicht wirkt oder sich die Kopfhaut entzündet, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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