Zyste in der Brust

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Für viele Frauen sind Veränderungen in der Brust ein Anlass zur Sorge. Eine Zyste in der Brust wird häufig beim Duschen oder auch Eincremen entdeckt, andere wiederum entdeckt der Frauenarzt bei der Vorsorgeuntersuchung. Jedoch ist bei zahlreichen Befunden schnell klar, dass es sich um gutartige Veränderungen handelt, die das Brustkrebsrisiko nicht erhöhen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Zyste in der Brust?

Zysten (Fibroadenmon). Anatomie der weiblichen Brust.

Eine Zyste in der Brust, Brustzyste bzw. Fibroadenmon wird von einer kleinen Kapsel umgeben und ist ein sackartiges Geschwulst in der Brust mit einem dünn- oder auch dickflüssigen Inhalt. Ob es sich um eine gutartige oder bösartige Veränderung handelt, sagt der Begriff Zyste noch nicht aus.

Dabei können Brustzysten vereinzelt (Solitärzyste) oder auch mehrfach in Kombination mit Erkrankungen, wie zum Beispiel der Mastopathie auftreten. Hierbei handelt es sich um gutartige Veränderungen des Brustdrüsengewebes.

Anatomie der weiblichen Brust

Die Brust einer Frau besteht aus dem sogenannten Brustdrüsenkörper, der Brustwarze sowie dem Warzenhof. Dabei besteht die Brustdrüse aus ungefähr 15 einzelnen Drüsen, Bindegewebe sowie Fettgewebe. Zudem besteht jede einzelne Drüse aus vielen Drüsenläppchen (Lobuli), die abgegrenzt werden durch ein Mantelgewebe.

Die Anatomie eines Drüsenläppchens kann mit einer kleinen Weintraube verglichen werden. Dabei sind die Weintrauben kleine Alveolen (Bläschen) und die Weintraubenstiele sind die ableitenden Milchgänge. Wiederum verbindet ein Milchgangsystem die Alveolen eines Drüsenläppchens traubenförmig miteinander. Alsdann münden die Milchgänge in einem Hauptmilchgang.

Ungefähr 15 Ausführungsgänge münden dann in die Brustwarze. Während des Menstruationszyklus oder der Menopause, einer Schwangerschaft oder während der Stillzeit und sogar bis ins hohe Alter unterliegt die Brustdrüse vielen hormonellen Schwankungen.

Ursachen

Bilden sich Zysten in der Brust kann dies unterschiedliche Ursachen haben. Sammelt sich beispielsweise Flüssigkeit im Drüsenläppchen an oder sind die Ausführgänge von den Drüsenläppchen verstopft, können Brustzysten entstehen.

Darüber hinaus können vereinzelte Brustzysten auch angeboren sein. Jedoch sind die häufigsten Ursachen für Brustzysten gutartige Veränderungen des Brustdrüsengewebes.

Diese Veränderungen treten häufig während und nach den Wechseljahren auf. So sind die meisten Frauen mit Brustzysten zwischen 45 und 55 Jahren alt.

Symptome und Verlauf

Eine Zyste in der Brust verursachen nur in seltenen Fällen Symptome. Jedoch kann ein Ausfluss aus der Brustwarze ein Symptom für Brustzysten sein. In der Regel fallen sie durch den Tastbefund beim Gynäkologen oder bei der Selbstuntersuchung der Brust auf.

Wichtig ist, dass Brustzysten gutartige Veränderungen sind und diese – solange sie unauffällig sind – keine Behandlung oder Therapie erfordern. Treten Auffälligkeiten auf, so können die Brustzysten zur weiteren Untersuchung operativ entfernt werden.

Diagnose

Die Diagnose für eine Zyste in der Brust stellt der Gynäkologe nach unterschiedlichen Untersuchungen. So kann er die Gewebekapsel ab einem Durchmesser von ungefähr einem Zentimeter ertasten. Mithilfe des Ultraschalls kann dann die Lage der Brustzyste, Größe und Wanddicke festgestellt werden. Meist folgt alsdann eine Mammographie, um andere Erkrankungen und bösartige Tumore auszuschließen. In einigen Fällen wird die Zyste unter Ultraschallkontrolle punktiert zur weiteren Abklärung. Die hier gewonnene Flüssigkeit wird dann entsprechend mikroskopisch untersucht.

Liegt ein unklarer Befund vor, kann die Zystenwand mithilfe einer Pneumozystographie beurteilt werden. Hierzu wird Kontrastmittel in die Zyste gespritzt und füllt diese mit Luft, sodass das Kontrastmittel an die Wand der Brustzyste gedrückt wird und sich ein feiner Film auf der Zystenwand bildet. Diese dünne Schicht wird dann im Röntgenbild sichtbar und die Beschaffenheit der Brustzysteninnenwand kann beurteilt werden.

Sollten diese Untersuchungen dennoch nicht ausreichen, kann die Brustzyste operativ entfernt und feingeweblich untersucht werden. So kann ausgeschlossen werden, dass es sich um Brustkrebs (bösartiger Tumor) handelt. Ebenso kann ein Facharzt die Brustzysten mit einem kleinen Schnitt oder einem Nadelstich entleeren. Sollten die Brustzysten dennoch immer wiederkommen, können diese letztendlich operativ entfernt werden.


Behandlung und Therapie

Die Therapie bei Zysten in der Brust hängt immer von der Diagnose bzw. dem Befund ab. Dabei ist bei unauffälligen Brustzysten keine Behandlung oder Therapie notwendig. Jedoch sollte eine vierteljährliche Kontrolle mittels Ultraschall stattfinden. So ist bei Brustzysten der Verlauf in der Regel unkompliziert.

Generell gibt es keine Maßnahmen, um Brustzysten vorzubeugen. Bei allen Veränderungen der Brust sollte in jedem Fall ein Facharzt aufgesucht werden, damit ernsthafte Erkrankungen ausgeschlossen werden können.

Diese Veränderungen können sich zum Beispiel derart zeigen, dass plötzlich aus einer Brustwarze Flüssigkeit austritt oder wenn Knoten in der Brust, um die Brust herum oder auch in der Achselhöhle ertastet werden können.

Ebenso sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn sich die Brüste nicht symmetrisch entwickeln, das heißt, wenn auf einmal ein Größenunterschied entdeckt wird. Auch wenn sich die Brüste beim Heben der Arme anders bzw. unterschiedlich verhalten, sollte ein Facharzt aufgesucht werden.

Dabei muss hinter solchen Veränderungen nicht gleich Brustkrebs stehen, denn oftmals sind die Auslöser harmlos. Jedoch sollten auffällige Symptome nicht zu lange beobachtet, sondern von einem Facharzt abgeklärt werden.

Quellen

  • Ludwig, M.: Gynäkologische Endokrinologie. Ein Handbuch für die Praxis, 2.Auflage, optimist Fachbuchverlag, 2011
  • Kuhl, H.: Sexualhormone und Psyche: Grundlagen, Symptomatik, Erkrankungen, Therapie,1. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2002
  • Weyerstahl, T., Stauber, M. (Hrsg.): Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2013
  • Kirschbaum, M., et al.: Checkliste Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2005

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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