Zahnwurzel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Zahnwurzel wird der Bereich bezeichnet, der sich im knöchernen Zahnfach befindet. Sie ist wichtig für die Befestigung des Zahns.

Inhaltsverzeichnis

Definition

Bei der Zahnwurzel (Radix dentis) handelt es sich um den Zahnabschnitt, der unter der Zahnkrone angesiedelt ist. Sie hat die Aufgabe, den Zahn innerhalb des Kieferzahnfaches zu fixieren.

Als Übergang zwischen Zahnwurzel und Zahnkrone dient der Zahnhals. Bedeckt wird die Zahnwurzel vom Zahnzement. Dieser entsteht wiederum durch Zementoblasten. Da sich die Zahnwurzel zur Wurzelspitze hin verjüngt, wird sie als konisch eingestuft.

Die Zahnwurzel ist der Bereich des Zahns, der sich im Fach des Kieferknochens befindet und in der Regel nicht sichtbar ist.

Anatomie

Die Länge einer Zahnwurzel fällt zwei Mal so hoch aus wie die einer Zahnkrone. Während Schneide- und Eckzähne mit jeweils einer Wurzel ausgestattet sind, verfügen die kleinen Backenzähne (Prämolaren) über zwei Zahnwurzeln. In den großen Backenzähnen (Molaren) sind sogar drei Wurzeln vorhanden. Die Zahnwurzeln kommen bereits im Milchgebiss vor.

Zusammengesetzt werden sie größtenteils aus dem Zahnbein (Dentin). Dieses verfügt über einen Aufbau, der dem eines Knochens ähnelt. Zu seinen Bestandteilen gehören 70 Prozent Kalziumhydroxylapatit, 20 Prozent organisches Gebilde wie Kollagen sowie 10 Prozent Wasser. Vom Dentin wird das Zahnmark umgeben. Der Zahnzement, der an der Oberfläche des Zahnbeins angesiedelt ist, setzt sich aus 65 Prozent Mineralstoffen, 23 Prozent Kollagenfasern sowie 12 Prozent Wasser zusammen.

Der Grundstoff des Zahnzements weist Ähnlichkeit mit dem der Zahnwurzel auf. Allerdings gibt es Unterschiede in der Struktur. Wie das Dentin entsteht die Wurzel aus Zementoblasten. Die Zahnwurzelspitze ist im Zahnfach zu finden. Sie beinhaltet eine zusätzliche Öffnung für Blutgefäße und Nerven. Bei der Struktur aus Nervenfasern und Blutgefäßen handelt es sich um die Zahnpulpa. Deren Ausläufer werden als Wurzelkanäle bezeichnet und reichen bis in die Wurzel hinein.

Zwischen den Zahnwurzeln der einzelnen Zähne bestehen einige Unterschiede wie zum Beispiel ihre Anzahl. Außerdem weisen sie verschiedene Anomalien auf, was ihre Form betrifft. So gibt es u. a. einwurzelige Zähne, die über zwei Wurzelspitzen verfügen, sowie Wurzeln, die zusammengewachsen sind.

Die auf der Oberseite angesiedelten großen Backenzähne sind normalerweise mit drei Wurzeln versehen. Die starke palatine Wurzel befindet sich auf der Gaumenseite, während die kleineren Zahnwurzeln auf der Wangenseite vorkommen.

Erhebliche Abweichungen sind an den Weisheitszähnen zu verzeichnen. So verfügen manche von ihnen über maximal zehn Wurzelkanäle, die jedoch zumeist verkümmert sind. Einige Zahnwurzeln sind sogar mit Widerhaken versehen, was das Entfernen dieser Zähne erschwert.

Funktion

Zu den Aufgaben der Zahnwurzel gehört das Fixieren des Zahns innerhalb des Zahnhalteapparates. Darüber hinaus stellt sie die Zahnversorgung durch die Wurzelkanäle sicher. Unter dem Zahnhalteapparat werden das Zahnfleisch, das Zahnfach, der Wurzelzement und die Wurzelhaut verstanden. Der Kieferknochenteil, der das Zahnfach beherbergt, trägt die Bezeichnung Processus alveolaris (Alveolarfortsatz). Das Zahnfach wird vom Zahnfleisch umhüllt, welches auch die Zähne umschließt.

Das Bindegewebe des Zahnhalteapparates wird durch die Wurzelhaut gebildet. Deren Zusammensetzung besteht aus Bindegewebsfasern. Die Fasern sorgen für die Überbrückung zwischen Zahnfachwand und Zahnzement.

Die Verankerung des Zahns erfolgt durch seine Einkeilung, die auch Gomphosis genannt wird, innerhalb des Zahnfachs. Die Gomphosis bildet einen Bestandteil der bindegewebsartigen Knochenverbindungen.

Via Wurzelspitze übernimmt die Zahnwurzel die Versorgung des Zahns. So können Nervenfasern und Blutgefäße durch die Wurzelkanälchen zum Zahn gelangen.



Erkrankungen

  • Zahnfleischrückbildung

Ebenso wie andere Teile des Zahns kann auch die Zahnwurzel durch Erkrankungen in Mitleidenschaft gezogen werden. Dazu gehört in erster Linie die Zahnwurzelentzündung (Pulpitis). Dabei kommt es durch kariesverursachende Bakterien zu einer Schädigung von Wurzelmark und Nerven, die sich darin befinden. Die Entzündung schreitet durch die verschiedenen Zahnschichten immer weiter voran in Richtung Zahnmark und Wurzelspitze.

Lassen sich im Anfangsstadium die entstandenen Schäden noch beheben, ist dies im weiteren Verlauf nicht mehr möglich. So besteht die Gefahr von Nervenschäden, die zum Absterben des Zahns führen.

Bemerkbar macht sich eine Entzündung der Zahnwurzel durch starke Schmerzen und ein Druckgefühl innerhalb des betroffenen Zahns. Damit es nicht zu schwerwiegenden Schädigungen kommt, empfiehlt sich in solchen Fällen der umgehende Besuch bei einem Zahnarzt.

Die Zahnwurzelentzündung hat auch Auswirkungen auf das Zahnfleisch, das empfindlich reagiert und blutet. Schließlich entsteht eine Rückbildung des Zahnfleisches, wodurch die Zahnhälse freigelegt werden. Kommt es aus den Zahnfleischtaschen zum Ausströmen eines Sekrets, kann dies unangenehmen Mundgeruch zur Folge haben.

Als besonders bedenklich gilt das abrupte Nachlassen des Zahnschmerzes. In diesem Zusammenhang ist dies ein sicheres Anzeichen, dass der Zahnnerv abgestorben ist. Wird die Entzündung chronisch und breitet sich kontinuierlich aus, besteht das Risiko eines Abszesses oder einer Fistelbildung. Dabei kann es zum Anschwellen der betroffenen Wange kommen. Als Therapie muss oftmals eine Wurzelbehandlung erfolgen.

Quellen

  • Gängler P. et al.: Konservierende Zahnheilkunde und Parodontologie. Thieme Verlag. 3. Auflage 2010
  • Gängler, P., et al.: Konservierende Zahnheilkunde und Parodontologie. Thieme, Stuttgart 2010
  • Weber, T.: Memorix Zahnmedizin. Thieme, Stuttgart 2009
  • Kramer E. Prophylaxefibel, Grundlagen der Zahngesundheit; Deutscher Zahnärzte Verlag (2009)

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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