Versorgungslücken schließen – Wie Sie sich bestmöglich gegen mögliche gesundheitliche Probleme absichern
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 29. März 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Gesundheit ist unser höchstes Gut. Wenn wir gesund sind, dann denken wir häufig nicht darüber nach, was mal ist, wenn uns die Gesundheit plötzlich einmal genommen wird. Wenn wir nicht gesund sind, dann können wir nicht arbeiten. Wenn wir nicht arbeiten, dann können wir kein Geld verdienen und unseren Lebensstandard nicht mehr halten. Zudem kosten Pflege und all das drumherum ebenfalls viel Geld. Deshalb ist es wichtig, dass Sie früh genug vorsorgen und etwaige Versorgungslücken schließen, damit Sie für den Fall der Fälle ausreichend abgesichert sind.
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Krankenversicherung als Basis
Diese Versicherung bildet die Basis des Gesundheitssystems in Deutschland. Jede Bürgerin und jeder Bürger haben eine Krankenversicherung. Nur in Ausnahmenfällen sind Personen nicht krankenversichert. Dabei haben Sie die Wahl, ob Sie sich gesetzlich oder privat versichern. Damit Sie von einer privaten Versicherung überhaupt aufgenommen werden, müssen Sie gewisse Bedingungen erfüllen.
* Entweder müssen Sie eine gewisse Einkommensgrenze überschritten haben. Wenn Sie brutto mehr als 64.350 Euro verdienen, könnten Sie sich theoretisch privat versichern.
- Beamtinnen und Beamten können ebenfalls in eine private Krankenversicherung eintreten. Der Vorteil ist, dass Sie von Ihrem Dienstherrn eine Zuzahlung bekommen und nur einen geringen Teil aus eigener Tasche zahlen müssen. Für diesen Fall empfiehlt sich zusätzlich eine Restkostenversicherung bei einem privaten Krankenversicherer.
- Selbstständige können sich aussuchen, ob sie sich gesetzlich oder privat versichern möchten. Allerdings ist es später wieder schwierig in eine gesetzliche Kasse zurückzukommen, wenn sie einmal privat versichert waren. Das gilt im Übrigen nicht nur für Selbstständige, sondern auch für Arbeitnehmer. Ab einem Lebensjahr von 55 Jahren ist es fast unmöglich wieder in die gesetzliche Krankenkasse einzutreten.
- Studierende müssen im Rahmen ihres Studiums eine Krankenversicherung vorweisen können. Dabei können sie unter Umständen mit einer privaten Versicherung sogar Geld sparen, wenn sie eher selten krank sind.
In vielen Fällen ist eine private Krankenversicherung zwar teurer, allerdings wird den Patienten hier deutlich mehr geboten, wie beispielsweise eine bessere Behandlung sowie kürzere Wartezeiten bei Fachärzten. Außerdem lassen sich auch einige der folgenden Versicherungen zur PKV hinzubuchen.
Krankentagegeldversicherung
Wenn Sie krank sind und für einen längeren Zeitraum Ihren Job nicht ausüben können, springt in der Regel die Krankenversicherung ab dem 42 Tag ein und zahlt Krankengeld. Das beträgt mindestens 70 Prozent des Bruttogehalts und maximal 90 Prozent des Nettogehalts. Zudem ist der monatliche Betrag durch die Krankenkasse allgemein gedeckelt, und zwar bei einer maximalen Auszahlung 2.979 Euro pro Monat.
Das Frankfurter Versicherungsunternehmen CLARK schreibt dazu auf seiner Seite:
"Schnell kann es also zu einer Einkommenslücke von 30 Prozent (oder mehr!) kommen. Damit du nicht deine Rücklagen anzapfen musst, solltest du eine Krankentagegeldversicherung abschließen. Das Krankentagegeld bietet dir also Versicherungsschutz bei längerem Verdienstausfall aufgrund von Arbeitsunfähigkeit." (Quelle: https://clark.de/krankenzusatzversicherung/krankentagegeld/ohne-gesundheitspruefung)
Zusatzversicherung für das Krankenhaus
Es muss nicht unbedingt immer die private Krankenversicherung sein, um von besonderen Leistungen im Krankenhaus zu profitieren. Wenn Sie eine Krankenhauszusatzversicherung abschließen, dürfen Sie je nach Umfang ihrer Police eine Behandlung erwarten, die der einer Privatpatientin oder eines Privatpatienten entspricht.
Zwar haben gesetzlich Krankenversicherte einen Anspruch auf die normalen Basisleistungen im Krankenhaus, die zur Behandlung notwendig sind, allerdings ist häufig noch mehr drin, um die Genesung schneller voranzutreiben. Zubuchbare Optionen sind beispielsweise eine Behandlung durch den Chefarzt. Allerdings muss das nicht unbedingt immer zielführend sein. Zu einer raschen Genesung braucht es Ruhe, deshalb lassen sich mit einer solchen Versicherung auch Rechte auf Ein- oder Zweibettzimmer sichern.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Es ist eine der wichtigsten Versicherungen und zumindest zum Teil mit einer Krankentagegeldversicherung vergleichbar. Allerdings ist die Berufsunfähigkeitsversicherung deutlich wichtiger. Sie schützt nämlich Ihre Arbeitskraft. Statistisch gesehen wird jede*r vierte Deutsche irgendwann in seinem Leben einmal berufsunfähig. Das entspricht etwa 25 Prozent.
Die Gründe hierfür sind wirklich vielfältig. Mittlerweile sind psychische Probleme die Ursache Nummer eins auf der Liste. Dazu zählt beispielsweise die Volkskrankheit Burnout. Auf Platz zwei folgen Krankheiten am Skelett und dem Bewegungsapparat, die häufig auf den chronischen Bewegungsmangel in den deutschen Büros zurückgeführt werden.
Deshalb sollten Sie Ihre Arbeitskraft früh genug mit einer entsprechenden Versicherung absichern. Zwar können Sie die Erwerbsminderungsrente bei einer Berufsunfähigkeit beantragen, allerdings wird die auf keinen Fall reichen, um Ihren Lebensstandard zu sichern.
Private Unfallversicherung
Wenn Sie im Rahmen Ihres Angestelltenverhältnisses einen Unfall erleiden, dann sind Sie über die Unfallversicherung Ihres Unternehmens geschützt. Das gilt auch für den Weg von und zum Arbeitsplatz. Ganz anders sieht es jedoch im privaten Bereich oder aktuell im Homeoffice aus. Bei letzterem ist die Lage gar nicht so einfach.
Wenn Sie sich beispielsweise während Ihrer Arbeitszeit auf dem Weg zum Klo verletzen, wird die Unfallversicherung Ihres Arbeitnehmers nicht zahlen. Fällt Ihnen beim Ausdrucken einer Rechnung jedoch der Drucker auf den Fuß, bekommen Sie eine Entschädigung.
Deshalb ist eine Unfallversicherung wichtig, um hier Lücken zu schließen, falls Ihnen im privaten Bereich etwas passiert. Sie lindert die finanziellen Folgen eines Unfalls und ist besonders dann hilfreich, wenn Sie nachhaltig körperliche Beeinträchtigungen dadurch davontragen.
Zusatzversicherung zur Pflege
Zwar zahlen wir unser Leben lang in die gesetzliche Pflegeversicherung ein, allerdings reicht das Geld bei weitem nicht aus, wenn der Ernstfall eintritt. Hier kann eine private Pflegetagegeldversicherung helfen. Sie kann dabei helfen, dass Sie auch als Pflegefall oder in der Altenpflege finanziell unabhängig sein können. Allerdings ist eine solche Versicherung vor allem mit finanziellen Hürden verbunden.
Denn die Beiträge steigen mit zunehmendem Alter. Wer sich die Police irgendwann nicht mehr leisten kann, der ist hier leider im Nachteil, da das gesamte einbezahlte Geld verloren ist und kein Versicherungsschutz besteht. Eine solche Versicherung kann zwar helfen Versorgungslücken zu schließen allerdings ist sie bei weitem nicht die wichtigste Police in Sachen medizinische Versorgung.
Zahnzusatzversicherung
Zu guter Letzt reiht sich die Zahnzusatzversicherung in unsere Liste ein. Wer schon einmal in seinem Leben einen Zahnersatz bekommen hat, weiß, dass solche Behandlungen und Prothesen ganz schön ins Geld gehen können. Zwar bietet die gesetzliche Krankenkasse einen festen Zuschuss, allerdings deckt der meist nur einen Bruchteil der anfallenden Kosten ab.
Ein Rechenbeispiel: Ein Implantat kostet 3.000 Euro, allerdings schießt die Kasse nur 400 Euro zu. Eine Zahnzusatzversicherung kann diese finanzielle Lücke schließen. Am Ende zahlen sie vielleicht nur noch 300 Euro aus eigener Tasche.
Quellen
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2011
- Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
- Siegenthaler, W. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose Innere Krankheiten – vom Symptom zur Diagnose. Thieme, Stuttgart 2005
- Koop, I.: Gastroenterologie compact. Thieme, Stuttgart 2013
- Arastéh, K., et al.: Duale Reihe. Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 29. März 2021
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