Tätowierung entfernen (Tattoo-Entfernung)
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 9. September 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Sich ein Tattoo stechen zu lassen ist populärer denn je. Doch während Trends kommen und gehen, bleibt die Tätowierung für immer. Wer den Körperschmuck jedoch nicht länger erträgt, hat verschiedene Möglichkeiten der Tattoo-Entfernung zur Auswahl. Ganz risikoarm sind diese nicht und die Entscheidung für eine Entfernung sollte genaustens bedacht sein.
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Lassen sich Tätowierungnen komplett entfernen?
Tätowierungen lassen sich grundsätzlich entfernen, aber der Prozess kann kompliziert und nicht immer vollständig erfolgreich sein. Die häufigste Methode zur Entfernung von Tätowierungen ist die Laserbehandlung. Dabei wird der Tattoo-Farbstoff durch Laserstrahlen in kleine Partikel zerlegt, die vom Immunsystem des Körpers abgebaut und ausgeschieden werden. Die Effektivität dieser Methode hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Farbe und Tiefe des Tintenpigments, der Größe des Tattoos und dem Hauttyp.
Es gibt auch andere Methoden wie die chirurgische Entfernung, bei der die tätowierte Hautpartie herausgeschnitten wird, und die Dermabrasion, bei der die obersten Hautschichten abgeschliffen werden. Beide Methoden sind invasiver und haben oft längere Heilungszeiten.
Trotz der Fortschritte in der Technik kann es schwierig sein, ein Tattoo vollständig zu entfernen, insbesondere bei Farben wie Blau und Grün, die schwerer abzubauen sind. Oft verbleiben leichte Schatten oder Verfärbungen. Neben der möglichen Unvollständigkeit der Entfernung können auch Hautveränderungen, wie Narbenbildung oder Hauttexturveränderungen, auftreten.
Für eine optimale Beratung und Behandlung sollte man sich an einen Dermatologen oder Spezialisten für kosmetische Laserbehandlungen wenden.
Welche Tätowierungen lassen sich schwierig entfernen?
Tätowierungen, die sich besonders schwer entfernen lassen, sind oft solche, die durch bestimmte Farben, Techniken oder Hauttypen problematisch sind. Hier sind einige Beispiele:
Dunkle Farben:
Tätowierungen mit tiefen, dunklen Farben wie Schwarz und Blau sind in der Regel schwieriger zu entfernen. Diese Farben enthalten oft mehr Pigmente, die tief in die Haut eindringen und schwerer von Laserbehandlungen aufgebrochen werden können.
Grüne und Gelbe Farben:
Grün und Gelb sind ebenfalls schwer zu entfernen, da die spezifischen Pigmente in diesen Farben oft hartnäckiger sind und nicht so gut auf Laserlicht reagieren.
Tattoo-Qualität:
Tätowierungen, die mit minderwertigen Farben oder ungenauen Techniken gemacht wurden, können ebenfalls problematischer sein. Uneinheitliche Tiefe oder Verteilung der Tinte kann die Entfernung komplizierter machen.
Hauttyp:
Die Hautfarbe und -beschaffenheit des Trägers können die Wirksamkeit der Entfernung beeinflussen. Bei dunklerer Haut kann es schwieriger sein, die Tätowierung zu entfernen, da der Kontrast zwischen der Haut und der Tinte weniger ausgeprägt ist.
Tiefe der Tinte:
Tätowierungen, bei denen die Tinte tief in die Haut eingebracht wurde, sind schwieriger zu entfernen als solche, bei denen die Tinte näher an der Hautoberfläche liegt.
Die Entfernung von Tätowierungen erfordert in der Regel mehrere Sitzungen und kann mit Nebenwirkungen wie Hautirritationen oder Pigmentveränderungen verbunden sein. Fortschritte in der Lasertechnologie haben die Entfernung zwar verbessert, aber es gibt immer noch keine Garantie für eine vollständige Entfernung ohne sichtbare Rückstände.
Welche Methoden Entfernung gibt es?
Dank immer neuer Technologien zur Tattoo-Entfernung gibt es bisher 3 beständige Behandlungsoptionen. Welche die Richtige ist, hängt ganz vom Tattoo ab. Faktoren wie Alter und Größe des Tattoos, wie tief es gestochen ist und die Beschaffenheit und Dicke der Haut sind entscheidend. Eventuell müssen auch mehrere Methoden angewandt werden um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.
Doch nicht in jedem Fall verschwindet das Tattoo komplett. Die Tätowierfarbe befindet sich als Farbpigment eingelagert und von einer körpereigenen Zellschicht umgeben in der Haut. Oft bleiben auch nach einer Behandlungsserie gewisse Farbpigmente übrig oder der Behandlung geschuldete Narben zurück.
Lasertherapie
Die Entfernung mittels Laser ist aktuell die bekannteste und gängigste Methode. Während mehrerer relativ kurzer Sitzungen wird das Tattoo mit einem Pikosekunden-Laser behandelt. Wie bereits oben aufgeführt, befindet sich die Tätowierfarbe in von Kollagen umgebenen Kapseln in der Haut. Diese werden erwärmt und anschließend gesprengt.
Die Farbe befindet sich nun frei im Körper, wird von diesem als Fremdstoff behandelt und über das Immunsystem (genauer: über die Lymphen) abtransportiert. Die Bestrahlung hinterlässt auf der oberen Hautschicht keine Spuren, fühlt sich aber ähnlich unangenehm an wie der Nadelstich während des Tätowierens. Verbrennungen oder Narben sind dank neuster Technik nicht länger Folge der Behandlung. Ist das Tattoo an einer sehr empfindlichen Stelle, wie zum Beispiel dem Intimbereich, ist die Entfernung dennoch in jedem Fall äußerst schmerzhaft.
Probleme machen auch bunte, tief und eng gestochene Tattoos. Gelbe oder in hellen Farben gehaltene Tätowierungen sind in vielen Fällen nicht zu entfernen. Für alle anderen Farben benötigt man jeweils bestimmte Laser-Modelle. Am besten ist das Tattoo lediglich schwarz und wurde nicht tief nach- oder übergestochen.
Nach der Behandlung ist eine Hautreizung, entsprechend einem Sonnenbrand, zu erwarten. Sollte die Rötung jucken, Blasen bilden oder anschwellen, ist es von größter Wichtigkeit, den Heilungsprozess nicht durch Kratzen zu unterbrechen oder die angegriffene Haut durch starke Sonnenbestrahlung, Cremes oder Sport noch vermehrt zu belasten. Kühlen der Wunde verschafft Linderung und Desinfizieren beugt Infektionen vor. Werden diese Ratschläge eingehalten, ist nach 4 Wochen eine neue Therapiesitzung möglich.
Chirurgische Tattoo-Entfernung
Wenn lediglich ein kleines Tattoo entfernt werden soll, bietet sich die chirurgische Methode an. Hierbei wird das komplette Hautstück, auf dem sich die Tätowierung befindet, entnommen. Die Wunde wird anschließend vernäht und nach circa 2 Wochen können die Fäden gezogen werden. Essentiell ist die achtsame Hautpflege während des Heilungsprozesses. Dazu zählen ausreichende Hygienemaßnahmen inklusive regelmäßiger Verbandskontrolle. Doch auch bei bester Vor- und Nachsorge ist es unvermeidbar, letzten Endes eine Narbe zurück zu behalten. Im bestmöglichen Fall also, befindet sich die Tätowierung an einer unauffälligen Körperstelle.
Ist das zu entfernende Tattoo von mittlerer Größe, ist die Vorbereitung und Durchführung der Operation um einiges aufwändiger. Die Haut muss vorher wochenlang gedehnt werden und während mehrerer Sitzungen entfernt werden. Diese Methode wird als serielle Exzision bezeichnet.
Hautabschleifung
Um ein Leben lang ein Tattoo mit strahlenden Farben tragen zu können, entwickeln sich auch die Tätowierfarben immer weiter. Das bedeutet die verwendeten Farbpigmente werden Licht gegenüber immer resistenter und sind somit immer schwieriger durch eine Laserbehandlung zu entfernen.
Aufgrund dessen, könnte die Methode der Hautabschleifung, auch Dermabrasion genannt, in Zukunft immer populärer werden.
Um die Hautschichten so weit zu entfernen, bis von dem Tattoo rückstandslos nichts mehr zu sehen ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Haut kann mit Säure, extremer Kälte oder Strom behandelt oder im wörtlichen Sinne der Dermabrasion mit einem Diamantschleifer abgetragen werden.
Während die entstandene Wunde heilt, werden die freigelegten Farbpigmente mit der Schorfbildung aus der Haut transportiert. Der eigentliche Aufwand entsteht erst nach der Behandlung.
Die Wunde gleicht einer Verbrennung und muss mit äußerster Sorgfalt behandelt werden. Verbandswechsel und Hygienemaßnahmen müssen regelmäßig erfolgen. Je nachdem in welchem Umfang und wie viele Hautschichten abgeschliffen wurden, bleiben Narben oder Pigmentflecken zurück und nicht nur der Behandlungszeitraum, sondern auch der Heilungsprozess ist äußerst schmerzhaft. Dennoch bleibt Tätowierten einzig die Methode der Hautabschleifung bei einem bunten Tattoo, welches zu groß ist, um es operativ zu entfernen.
Gibt es natürliche Methoden zur Tatoo-Entfernung?
Natürliche Methoden zur Entfernung von Tätowierungen sind in der Regel weniger effektiv als medizinische Verfahren wie Laserbehandlungen. Dennoch gibt es einige alternative Ansätze, die von einigen Menschen ausprobiert werden:
Salz-Peeling:
Diese Methode beinhaltet das Auftragen von Salz oder eine Mischung aus Salz und Zitronensaft auf die Tätowierung, gefolgt von einem sanften Peeling. Die Idee ist, die obersten Hautschichten zu schälen und die Tinte abzutragen. Diese Methode kann schmerzhaft und irritierend für die Haut sein und führt in der Regel nicht zu einer vollständigen Entfernung.
Aloe Vera und Joghurt:
Einige Menschen verwenden Aloe Vera Gel und Joghurt, um die Haut zu beruhigen und die Tinte zu verblassen. Diese Methode kann helfen, die Haut zu pflegen, bietet jedoch keine signifikante Wirkung bei der Entfernung von Tinte.
Zitronensaft und Backpulver:
Eine Mischung aus Zitronensaft und Backpulver wird manchmal als natürliche Methode zur Hautaufhellung verwendet. Diese Methode kann die Haut reizen und bietet keine garantierte Entfernung der Tätowierung.
Peelings und Exfoliation:
Chemische oder mechanische Peelings können helfen, die obersten Hautschichten abzutragen und die Sichtbarkeit der Tätowierung zu reduzieren. Auch hier sind die Ergebnisse begrenzt und können Hautirritationen verursachen.
Hinweis
Es ist wichtig zu beachten, dass diese natürlichen Methoden meist nicht die gewünschten Ergebnisse liefern und die Haut schädigen können. Sie sind oft nicht so effektiv wie professionelle Methoden wie Laserentfernung und können mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden sein. Wenn eine Tätowierung entfernt werden soll, ist es ratsam, sich von einem Facharzt beraten zu lassen, um die sicherste und effektivste Methode zu wählen.
Quellen
- Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
- Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
- Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 9. September 2024
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