Tätowierung entfernen (Tattoo-Entfernung)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Sich ein Tattoo stechen zu lassen ist populärer denn je. Doch während Trends kommen und gehen, bleibt die Tätowierung für immer. Wer den Körperschmuck jedoch nicht länger erträgt, hat verschiedene Möglichkeiten der Tattoo-Entfernung zur Auswahl. Ganz risikoarm sind diese nicht und die Entscheidung für eine Entfernung sollte genaustens bedacht sein.

Inhaltsverzeichnis

Welche Methoden Entfernung gibt es?

Laser-Therapie bei Tätowierungen

Dank immer neuer Technologien zur Tattoo-Entfernung gibt es bisher 3 beständige Behandlungsoptionen. Welche die Richtige ist, hängt ganz vom Tattoo ab. Faktoren wie Alter und Größe des Tattoos, wie tief es gestochen ist und die Beschaffenheit und Dicke der Haut sind entscheidend. Eventuell müssen auch mehrere Methoden angewandt werden um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.

Doch nicht in jedem Fall verschwindet das Tattoo komplett. Die Tätowierfarbe befindet sich als Farbpigment eingelagert und von einer körpereigenen Zellschicht umgeben in der Haut. Oft bleiben auch nach einer Behandlungsserie gewisse Farbpigmente übrig oder der Behandlung geschuldete Narben zurück.

Lasertherapie

Die Entfernung mittels Laser ist aktuell die bekannteste und gängigste Methode. Während mehrerer relativ kurzer Sitzungen wird das Tattoo mit einem Pikosekunden-Laser behandelt. Wie bereits oben aufgeführt, befindet sich die Tätowierfarbe in von Kollagen umgebenen Kapseln in der Haut. Diese werden erwärmt und anschließend gesprengt.

Die Farbe befindet sich nun frei im Körper, wird von diesem als Fremdstoff behandelt und über das Immunsystem (genauer: über die Lymphen) abtransportiert. Die Bestrahlung hinterlässt auf der oberen Hautschicht keine Spuren, fühlt sich aber ähnlich unangenehm an wie der Nadelstich während des Tätowierens. Verbrennungen oder Narben sind dank neuster Technik nicht länger Folge der Behandlung. Ist das Tattoo an einer sehr empfindlichen Stelle, wie zum Beispiel dem Intimbereich, ist die Entfernung dennoch in jedem Fall äußerst schmerzhaft.

Probleme machen auch bunte, tief und eng gestochene Tattoos. Gelbe oder in hellen Farben gehaltene Tätowierungen sind in vielen Fällen nicht zu entfernen. Für alle anderen Farben benötigt man jeweils bestimmte Laser-Modelle. Am besten ist das Tattoo lediglich schwarz und wurde nicht tief nach- oder übergestochen.

Nach der Behandlung ist eine Hautreizung, entsprechend einem Sonnenbrand, zu erwarten. Sollte die Rötung jucken, Blasen bilden oder anschwellen, ist es von größter Wichtigkeit, den Heilungsprozess nicht durch Kratzen zu unterbrechen oder die angegriffene Haut durch starke Sonnenbestrahlung, Cremes oder Sport noch vermehrt zu belasten. Kühlen der Wunde verschafft Linderung und Desinfizieren beugt Infektionen vor. Werden diese Ratschläge eingehalten, ist nach 4 Wochen eine neue Therapiesitzung möglich.

Entfernung der Tätowierung mittels Lasertherapie.

Chirurgische Tattoo-Entfernung

Wenn lediglich ein kleines Tattoo entfernt werden soll, bietet sich die chirurgische Methode an. Hierbei wird das komplette Hautstück, auf dem sich die Tätowierung befindet, entnommen. Die Wunde wird anschließend vernäht und nach circa 2 Wochen können die Fäden gezogen werden. Essentiell ist die achtsame Hautpflege während des Heilungsprozesses. Dazu zählen ausreichende Hygienemaßnahmen inklusive regelmäßiger Verbandskontrolle. Doch auch bei bester Vor- und Nachsorge ist es unvermeidbar, letzten Endes eine Narbe zurück zu behalten. Im bestmöglichen Fall also, befindet sich die Tätowierung an einer unauffälligen Körperstelle.

Ist das zu entfernende Tattoo von mittlerer Größe, ist die Vorbereitung und Durchführung der Operation um einiges aufwändiger. Die Haut muss vorher wochenlang gedehnt werden und während mehrerer Sitzungen entfernt werden. Diese Methode wird als serielle Exzision bezeichnet.


Hautabschleifung

Um ein Leben lang ein Tattoo mit strahlenden Farben tragen zu können, entwickeln sich auch die Tätowierfarben immer weiter. Das bedeutet die verwendeten Farbpigmente werden Licht gegenüber immer resistenter und sind somit immer schwieriger durch eine Laserbehandlung zu entfernen.

Aufgrund dessen, könnte die Methode der Hautabschleifung, auch Dermabrasion genannt, in Zukunft immer populärer werden.

Um die Hautschichten so weit zu entfernen, bis von dem Tattoo rückstandslos nichts mehr zu sehen ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Haut kann mit Säure, extremer Kälte oder Strom behandelt oder im wörtlichen Sinne der Dermabrasion mit einem Diamantschleifer abgetragen werden.

Während die entstandene Wunde heilt, werden die freigelegten Farbpigmente mit der Schorfbildung aus der Haut transportiert. Der eigentliche Aufwand entsteht erst nach der Behandlung.

Die Wunde gleicht einer Verbrennung und muss mit äußerster Sorgfalt behandelt werden. Verbandswechsel und Hygienemaßnahmen müssen regelmäßig erfolgen. Je nachdem in welchem Umfang und wie viele Hautschichten abgeschliffen wurden, bleiben Narben oder Pigmentflecken zurück und nicht nur der Behandlungszeitraum, sondern auch der Heilungsprozess ist äußerst schmerzhaft. Dennoch bleibt Tätowierten einzig die Methode der Hautabschleifung bei einem bunten Tattoo, welches zu groß ist, um es operativ zu entfernen.

Quellen

  • Furter, S., Jasch, K.C.: Crashkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2007
  • Dirschka, T., Hartwig, R., Oster-Schmidt, C. (Hrsg.): Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Rassner, G.: Dermatologie – Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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