Sekt

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Sekt ist ein Schaumwein, der gemäß EU-Verordnung bestimmte Qualitätsmerkmale erfüllen muss. In Deutschland und Österreich ist Sekt die gängige Bezeichnung für dieses prickelnde Getränk. Der Grundwein wird zweifach vergoren, mit Kohlensäure versetzt und enthält mindestens 10 Prozent Alkohol.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Sekt

Die Bezeichnung Sekt wird von dem lateinischen Wort „siccus“, „trocken“ abgeleitet. Dosage und Grundwein müssen aus demselben Anbaugebiet stammen. Sekt ist das Produkt eines Veredelungsprozesses. Der Grundwein wird durch eine zweifache alkoholische Gärung hergestellt.

Die verwendeten Weine werden als Sektgrundweine bezeichnet, die aus reifen und gesunden Weintrauben gewonnen werden. Diese Trauben erhalten eine feine, frische Säure, die dem Endprodukt den sekttypischen Geschmack verleiht. Die Trauben werden aufgrund des Säuregehaltes gelesen.

Viele Sektkellereien stellen unterschiedliche Grundweine zu einer Cuvée zusammen. Dieser Verschnitt wird als Assemblage bezeichnet, die die besten Eigenschaften der beteiligten Grundweine zu einem qualitativ hochwertigen Endprodukt vereint. Nach dem Zusammenstellen der Cuvée wird dem Sekt die Fülldosage, die als Tirage bezeichnet wird, in Form von 24 Gramm Zucker je Liter und 20 Gramm Hefe je Hektoliter zugefügt.

Die Zugabe dieser Zucker-Hefemischung darf den Alkoholgehalt nach Abschluss der zweiten Gärung lediglich um 1,5 Prozent erhöhen. Je nachdem wie hoch die Fülldosage ausfällt, wird Sekt in sieben Geschmacksrichtungen eingeteilt: naturherb, extra herb, herb, extra trocken, trocken, halbtrocken und mild.

In Frankreich gibt es die bekanntesten und größten Weinanbaugebiete Europas. Renommierte Sektkellereien wie Heidsiek und Bollinger haben ihren Sitz in Rems und Aÿ. Deutsche Anbaugebiete liegen entlang des Rheins, bekannte Hersteller wie Deinhard, Henkell und Kupferberg sind in Koblenz, beziehungsweise Mainz ansässig. Sektliebhaber können dieses veredelte Getränk das ganze Jahr über beim Fachhändler oder im Einzelhandel erwerben.

Bedeutung für die Gesundheit

Grundsätzlich wirkt sich Sekt nicht nachteilig auf die Gesundheit aus. Da das alkoholische Getränk mit Zucker und Hefe versetzt ist, verzeichnet es einen entsprechenden Anteil an Kalorien und kann sich bei regelmäßigem Verzehr negativ auf das Gewicht auswirken. 100 Milliliter enthalten 60 bis 80 Kalorien.

Trockene Alkoholiker müssen dieses Getränk und alle Speisen, die mit Sekt versehen sind, meiden, da sonst ein Rückfall in den Alkoholismus sehr wahrscheinlich ist. Menschen mit Diabetes mellitus sollten generell vom Genuss alkoholischer Getränke absehen, da sich der Zucker- und Alkoholgehalt negativ auf den Zuckerspiegel auswirken kann.

Auch Beschwerden wie Gastritis und Erkrankungen von Leber, Galle und Nieren sind Kontraindikationen. Der Zucker- und Säuregehalt kann sich zudem negativ auf den Zahnstatus in Form von Karies auswirken.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Sekt wird nach den Sorten „Weiß“, „Rosé“ und „Rot“ unterschieden. Der Zusatz „Blanc de Noir“ besagt, dass eine weiße Sorte aus roten Trauben hergestellt wurde. Je süßer und milder der Sekt ausfällt, desto höher ist der Anteil an Restzucker. Der Zuckergehalt reicht von 6g/l bei den extra herben Sorten bis über 50 g/l bei den sehr milden Sorten. Das prickelnde Getränk enthält kein Fett und keine ungesättigten Fettsäuren.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 79 kcal/ 330 kj
Eiweiß 0,16 g
Kohlenhydrate 3,50 g
Fett 0,00 g
Wasser 86,52 g
Ballaststoffe 0,00 g

Unverträglichkeiten

Unverträglichkeiten gehen mit den zuvor genannten Krankheiten und Beschwerden einher. Menschen mit Gastritis vertragen den Säuregehalt nicht. Erkrankungen von Leber, Galle und Nieren können sich bei regelmäßigem Genuss von Schaumwein verschlimmern.

Beschwerdebilder können Leberzirrhose, Magen-, Nieren- und Galleschmerzen sowie eine Übersäuerung des Säure-Basenhaushaltes sein. Bei gesunden Menschen wirkt sich der gelegentliche Genuss von Sekt jedoch nicht negativ aus.


Einkaufs- und Küchentipps

Sekt wird als Getränk zu festlichen Anlässen gereicht. Schaumwein ist auch Bestandteil vieler Cocktails, zum Beispiel Kir Royal oder Erdbeerbowle. Sekt eignet sich zum Kochen und Backen. Das alkoholische Getränk verfeinert Soßen und Speisen wie Fischfond und Sekt-Risotto.

Fruchtkonfitüre bekommt mit Sekt eine besondere Note. Mit dem Perlwein lassen sich Pudding und Cremes sowie Sektgelee herstellen. Bei Kuchenliebhabern ist die Champagnertorte besonders beliebt. Gute Sekt- und Champagnersorten gibt es beim Getränkefachhändler und im Einzelhandel.

Sektflaschen werden in kühler und dunkler Umgebung liegend gelagert. Hierfür empfiehlt sich ein trockener Kellerraum mit einem speziellen Sektregal. Sobald der Sekt die Kellerei trinkfertig verlässt, setzt der Alterungsprozess ein. Nach einiger Zeit kann das Getränk Alterserscheinungen wie Eintrübungen und einen Geschmack von Sherry aufweisen.

Sektflaschen mit Polykorken sollten nicht länger als zwei Jahre, mit Naturkorken nicht länger als drei Jahre lagern. Temperaturschwankungen und starke Lichteinwirkung verändern den Geschmack negativ. Sektflaschen mit Naturkorken müssen getrennt von Lebensmitteln gelagert werden, die Pilze und Fäulnis anziehen können, da diese über den Korken in die Flasche gelangen können.

Zubereitungstipps

Sekt ist eine ideale Zutat für Sorbets, Cremes, Torten, Soßen, Speisen, Konfitüre und vielfältige Cocktails. Die Zubereitung ist nicht anspruchsvoll, denn der Sekt wird bei der Zubereitung der jeweiligen Speisen und Getränke lediglich als Zutat nach Rezeptangabe oder Augenmaß hinzugegeben.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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