Schwangerschaftstest

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. August 2019
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Schwangerschafts­test ist ein Teststreifen für zu Hause, der anhand des Urins feststellt, ob eine Frau schwanger sein könnte. Moderne Schwangerschafts­tests ermöglichen sogar die Bestimmung der Schwangerschaftswoche.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Schwangerschaftstest?

Ein Schwangerschafts­test ist ein Teststreifen, der in den Morgenurin gehalten wird. Morgenurin eignet sich für die Anwendung am besten, da die Konzentration des zentralen Schwangerschaftshormons HCG jetzt besonders gut gemessen werden kann. Liegt der Wert über einem bestimmten Minimum, zeigt der Schwangerschafts­test die sprichwörtlichen zwei Streifen an, die dafür stehen, dass die Frau sehr wahrscheinlich schwanger ist. Moderne Schwangerschafts­tests können weit früher benutzt werden und zeigen auch die Schwangerschaftswoche an. Der herkömmliche Test kann erst einige Wochen nach Ausbleiben der Periode gemacht werden - je länger gewartet wird, desto sicherer ist auch das Ergebnis.

Wann kommt ein Schwangerschaftstest zur Anwendung?

Ein Schwangerschafts­test ist eine Anwendung für zu Hause. In gynäkologischen Praxen wird er gar nicht eingesetzt, hier kommen zur Feststellung der Schwangerschaft der Bluttest und die Ultraschalluntersuchung zum Einsatz. Meist ist er die erste Sicherheit, die eine Frau sich selbst darüber verschaffen kann, ob sie schwanger ist oder nicht.

Der Teststreifen misst den HCG-Gehalt im Urin, einem Hormon, das bei früher Schwangerschaft sehr stark erhöht ist. Durch Medikamente kann er zwar beeinflusst werden, das ist jedoch selten der Fall - daher sind Schwangerschafts­tests für zu Hause relativ sicher. Sie werden bei Verdacht auf Schwangerschaft ebenso wie bei geplanter Schwangerschaft eingesetzt.

Frauen, die ein Baby bekommen wollen, nutzen mittlerweile gerne die hochsensiblen und moderneren Schwangerschafts­tests, die bereits vor dem Ausbleiben der Periode eingesetzt werden können und eine recht akkurate Bestimmung der Schwangerschaftswoche ermöglichen.

Welche Methoden und Verfahren gibt es?

Bei einem Schwangerschafts­test wird grundsätzlich unterschieden zwischen dem Teststreifen für zu Hause und den Methoden, die in der gynäkologischen Praxis eingesetzt werden. Letztere sind absolut sicher, doch auch moderne Schwangerschafts­tests für zu Hause liegen heutzutage selten falsch. Die "alten" Teststreifen werden in den Morgenurin gehalten und zeigen zunächst den ersten Streifen, der bestätigt, dass der Test grundsätzlich funktioniert. Ein zweiter Streifen steht für eine Schwangerschaft. Moderne, hochsensible Schwangerschafts­tests haben dagegen meist ein Display. Auf diesem wird symbolisch angezeigt, ob ein ausreichend hoher HCG-Spiegel für eine Schwangerschaft festgestellt wurde - und wenn ja, in welcher Woche sich die Frau wahrscheinlich befindet.

Wann ist ein Schwangerschaftstest aussagekräftig?

Der Morgenurin ist die beste Art von Urin für einen Schwangerschafts­test. Der Test sucht nach dem Hormon HCG in ausreichend hoher Menge für eine Schwangerschaft und schlägt dann positiv aus, wenn er HCG in dieser Konzentration findet. Morgens ist die Frau vermutlich leicht dehydriert, da sie die ganze Nacht nichts getrunken hat, wodurch solche Stoffe im Urin besonders einfach nachzuweisen sind. Schwieriger würde ein Schwangerschafts­test, der nach großen Mengen getrunkener Flüssigkeit gemacht wird, da dann hauptsächlich diese ausgeschieden wird und der Anteil gelöster Stoffe und Hormone im Urin niedriger wird.

Wird der Schwangerschafts­test früh durchgeführt oder handelt es sich um hochsensible Schwangerschafts­tests mit Wochenbestimmung, kann es sogar sein, dass mit dieser Art von Urin keine Schwangerschaft angezeigt wird, obwohl die Frau in Wahrheit schwanger ist. Der Schwangerschafts­test kann zum Test entweder direkt in den Urinstrahl gehalten werden, oder aber er wird in aufgefangenen Urin eingetaucht. Viele Frauen finden die Eintauch-Variante des Schwangerschafts­tests einfacher.

Wie wird der Test durchgeführt?

Wenn der Schwangerschafts­test durchgeführt werden soll, wird er am besten am Vorabend schon in Bereitschaft ins Badezimmer gelegt. Der Schwangerschafts­test selbst ist eingeschweißt und sollte das auch bis zur Benutzung bleiben. Ein kleiner Auffangbecher sollte nach Bedarf bereit stehen. Am nächsten Morgen darf die Frau natürlich vorher frühstücken und auch trinken, der erste Gang zur Toilette muss jedoch für den Schwangerschafts­test genutzt werden. Am besten erledigt die Frau das gleich nach dem Aufstehen.

Der Schwangerschafts­test wird entweder in den Urinstrahl gehalten oder aber mit dem Teststück in aufgefangenen Urin gehalten. Bei der Strahlmethode besteht das Risiko, dass der Teststreifen nicht genug Urin abbekommt, weshalb viele Frauen das Auffangen des Morgenurins bevorzugen.

Je nach Schwangerschafts­test muss er einige Sekunden oder bis zu einer Minute im Urin verbleiben - am besten, bis er signalisiert, dass er funktioniert, beispielsweise durch Verfärben des ersten Streifens. Es dauert nun nochmals bis zu mehreren Minuten, bis sich entweder der zweite Streifen ebenfalls färbt - oder auch nicht. Frühtests sind meist etwas schneller und das Display zeigt binnen Sekunden ein Ergebnis.

Wer übernimmt die Kosten?

Schwangerschafts­tests werden selbst getragen. Sie sind glücklicherweise nicht teuer, wobei die moderneren Früherkennungstests mit Wochenbestimmung mehr kosten als ein herkömmlicher Schwangerschafts­test mit zwei Streifen, die sich färben können. Die Krankenkasse trägt die Kosten dafür nicht und auch eine private Krankenversicherung erstattet in der Regel den Kaufpreis nicht. Ein Schwangerschafts­test beim Gynäkologen dagegen würde vollständig übernommen werden, da die Bestimmung der Diagnose dient und anschließend eine erste Vorsorgeuntersuchung der Mutter erfolgen kann. Dies übernimmt auch die private Krankenversicherung.

Komplikationen und Nebenwirkungen

Ein Schwangerschafts­test ist für die Frau vollkommen risikofrei. Beachten sollte sie allerdings die Funktionsweise, denn bei der Bestimmung von Hormonspiegeln ist es wichtig zu verstehen, was dabei schief gehen kann.

Ein Schwangerschafts­test sucht nach dem Hormon HCG in überdurchschnittlicher Menge, denn in den ersten 12 Schwangerschaftswochen ist es so hoch, dass es eindeutig für die Schwangerschaft steht.

Fruchtbarkeitsfördernde Medikamente können diesen Spiegel allerdings so stark beeinflussen, dass ein Schwangerschafts­test dadurch verwirrt werden kann. Auch kann es sein, dass es für einen herkömmlichen, normal empfindlichen Schwangerschafts­test einfach zu früh war und er deswegen die Schwangerschaft nicht anzeigt, obwohl sie aber vorliegt.

Quellen

  • Kuhl, H.: Sexualhormone und Psyche: Grundlagen, Symptomatik, Erkrankungen, Therapie,1. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2002
  • Weyerstahl, T., Stauber, M. (Hrsg.): Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2013
  • Kirschbaum, M., et al.: Checkliste Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2005
  • Uhl, B.: Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2010

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
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Letzte Aktualisierung am: 18. August 2019

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