Rosmarin (Lebensmittel)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Rosmarin, aus der Familie der Lippenblütler, ist verwandt mit Kräutern wie Salbei, Lavendel und Thymian. Wissenschaftlicher Name: Rosmarinus officinalis. Es ist eines der bekanntesten Gewürzkräuter aus dem mediterranen Raum. Bereits in der Antike wurde die Pflanze mit ihren auffälligen Nadeln als Heilkraut hochgeschätzt.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Rosmarin wissen

Rosmarin liebt die Wärme und ist daher überwiegend im Mittelmeerraum beheimatet, vor allem in den Küstenregionen wächst er wild. Kultiviert wurde das Kraut schon seit der Antike, denn Ägypter und Römer nutzten die Pflanze vor allem bei feierlichen Zeremonien.

Rosmarin ist eine robuste Pflanze, ein bekanntes mediterranes Gewürz und ein Heilmittel gegen viele Beschwerden. Vor allem bei Rheuma wird er oft verwendet.

Nach Europa kam die Pflanze mit den Mönchen. Sie schätzten insbesondere deren Heilkraft und pflanzten sie in ihren Klostergärten an. Wann genau der Rosmarin nach Mitteleuropa und nach Deutschland kam, ist nicht bekannt. Namentlich erwähnt wurde er bereits zur Zeit Karls des Großen, um 770. Königin Philippa von Hennegau führte das Gewürzkraut 1388 nach England ein.

Botanisch betrachtet ist Rosmarin ein immergrüner Strauch, der bis zu zwei Meter hoch werden kann. Das gilt aber nur für die wilden Arten. Die kultivierten Sorten erreichen lediglich eine Höhe von etwa einem Meter. Rosmarin lässt sich im Garten ziehen, in Kübeln oder Beeten, benötigt aber einen sonnigen Standort. Während der Blüte zwischen März und Mai sind rosa, lila, blaue oder weiße Blüten zwischen den nadeligen Blättern zu sehen.

Erntezeit ist von Mai bis Ende Oktober. Der Geruch des Rosmarin ist ebenso intensiv wie sein Geschmack, bei dem eine harzige, etwas bittere Note dominiert. Als Küchengewürz sollte er daher nur sparsam verwendet werden.

Bedeutung für die Gesundheit

In der Naturheilapotheke ist Rosmarin ein unverzichtbares Kraut. Seine Bedeutung als Heilpflanze hat sich der Rosmarin bis heute bewahrt, wenn auch nicht mehr in dem Umfang wie einst. Immerhin wurde Rosmarin noch 2011 zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Die Inhaltsstoffe haben eine anregende Wirkung auf den Kreislauf und beruhigen den Magen. Rosmarin gilt außerdem als harn- und galletreibend und regt den Appetit an.

Überhaupt ist das Heilspektrum des Rosmarin sehr umfangreich: Durchblutungsstörungen, Rheuma, Müdigkeit, Atembeschwerden, Migräne, Neuralgien, Verdauungsstörungen, Hautausschläge, nervöse Herzbeschwerden.

Zudem werden den Substanzen des Krautes antibakterielle, schmerzstillende, entzündungshemmende, krampflösende, nervenstärkende und pilztötende Eigenschaften zugesprochen.

Im Mittelalter wurde Rosmarin auch bei Wurmbefall und Gelbsucht verabreicht. Aktuelle Untersuchungen deuten auf eine verbesserte Hirnleistung hin, die den ätherischen Ölen zugeschrieben wird.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Rosmarinblätter enthalten bis zu 2,5 Prozent ätherische Öle. Dabei sind Campher, 1,8-Cineol und α-Pinen die Hauptbestandteile. Auch Harze, Gerb- und Bitterstoffe, sowie Flavonoide, Saponine und Glycolsäure gehören zu den Inhaltsstoffen der Pflanze. Insbesondere das Cineol ist von Bedeutung, da es zum einen die Wirkung der Blätter beschleunigen kann, und zum anderen offenbar für eine bessere Gedächtnisleistung verantwortlich zeichnet. Je nach Herkunft des Krauts kann sich jedoch die Zusammensetzung der Wirkstoffe sehr stark unterscheiden.


Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 57 kcal/ 237 kj
Eiweiß 0,81 g
Kohlenhydrate 7,66 g
Fett 2,51 g
Wasser 85,00 g
Ballaststoffe 2,91 g
Beta-Carotin 310 µg
Vitamin A 52 µg

Unverträglichkeiten

Aufgrund der starken ätherischen Öle, ist bei der Anwendung von Rosmarin Vorsicht geboten. Rosmarinzweige, zu einem intensiven Kräuteröl verarbeitet, dürfen nur in verdünnter Form angewendet werden, da die Haut mit heftigen Reizungen reagieren kann.

Bei muss man Säuglingen und Kleinkindern darauf achten, nicht in den Bereich von Nase und Mund zu kommen, weil direkter Kontakt Atemnot auslösen kann. Bei Asthmatikern könnte das Inhalieren der ätherischen Öle einen Asthmaanfall auslösen. Daher ist vor einer Selbstbehandlung ein klärendes Gespräch mit dem Arzt erforderlich.


Einkaufs- und Küchentipps

Auch wenn die heilende Wirkung des Rosmarin unbestritten ist, wird er heutzutage fast nur noch als Küchenkraut genutzt. Ob frisch oder getrocknet, jeder Supermarkt hat diese Pflanze in seiner Angebotspalette.

Wer den Strauch im Garten zieht, sammelt die Blätter am besten kurz vor Blütenbeginn, weil dann die Inhaltsstoffe am intensivsten und gehaltvollsten sind. Schnelle und schonende Trocknung sind das A und O, um die ätherischen Öle zu erhalten. Wer einen Rosmarintopf auf der Fensterbank zieht, oder Sträucher im Garten sein eigen nennt, kann bei Bedarf die frischen Triebe abschneiden.

Zubereitungstipps

Die Intensität des Rosmarin macht ihn zu einem idealen Fleischgewürz. Lamm, Schwein und Rind gehen eine intensive Verbindung mit dem Kraut ein und verleihen einem Gericht eine ganz besondere Note.

Intensiv kommt das Rosmarin-Aroma zur Geltung, wenn kleine Zweige mitgekocht werden oder wenn sie mit Butter angebraten werden und dann den Geschmack weitergeben können. Als Grillgewürz ist Rosmarin ebenfalls eine harmonische Ergänzung. Auch Kartoffeln und Teigwaren profitieren von den aromatischen Inhaltsstoffen.

Selbst Süßspeisen wie Honig und Gelee lassen sich durch Rosmarin aromatisieren. Dennoch sollte die sparsame Verwendung immer im Vordergrund stehen, da der Rosmaringeschmack sehr leicht andere Aromen überdeckt.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dipl.-Biol. Elke Löbel
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021

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