Ohrentropfen
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Ohrentropfen werden nur in den äußeren Gehörgang geträufelt, meist ist es eine wässrige Lösung, die mittels einer Pipette gehandhabt wird. Allerdings sind auch Präparate auf dem Markt, die auf Öl- oder Glycerolbasis hergestellt sind.
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Was sind Ohrentropfen?
Wenn Schmerzen im Ohr zu verzeichnen sind, dann werden zumeist Ohrentropfen angewendet. Doch bei frei verkäuflichen Tropfen sollte erst mal die Vorsicht walten, denn die Ohrentropfen sind nur begrenzt einsetzbar. Ohrentropfen sind nur für den Gehörgang bestimmt, wenn allerdings schon das Mittelohr betroffen ist, sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. Das Ohr ist eine sehr empfindliche Stelle am Körper und bei schlimmeren Krankheiten helfen die Ohrentropfen zur Behandlung nicht aus. Bei Schmerzen, Entzündungen oder verhärtetem Ohrenschmalz tun Ohrentropfen aber gute Dienste, Ohrenschmerzen verschwinden gänzlich oder werden zumindest gelindert.
Wirkung und medizinische Anwendung
Die Anwendung von Ohrentropfen ist wirklich einfach, der Patient wird einfach auf die Seite gelegt und etwas angehoben. Dann werden ihm die Tropfen ins Ohr geträufelt, der Beipackzettel gibt Auskunft über die Dosierung. Meist sind es aber drei bis sechs Tropfen, die mit einer Pipette verabreicht werden. Danach bleibt der Patient noch einige Zeit auf der Seite liegen, bis sich die Tropfen im Gehörgang gut verteilt haben. Ohrentropfen sind nicht schmerzhaft, aber es ist auch kein angenehmes Gefühl, wenn die Flüssigkeit in das betroffene Ohr läuft. Und was ganz wichtig ist, Ohrentropfen sollten handwarm sein. Das Fläschchen sollte also nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Formen und Gruppen
Ohrentropfen gehören immer in die Hausapotheke, frei verkäuflich sind Otovowen, Otalgan, Alvita, Aconit, Otowaxol und viele mehr. Manche sind als Ohrentropfen erhältlich, andere wiederum als Spray. Natürlich sind manche Medikamente auch verschreibungspflichtig, was angewendet werden sollte, weiß der Arzt und stellt das richtige Rezept aus. Selbstverständlich sind alle frei verkäuflichen Mittel auch per Rezept zu haben, aber meist sind sie günstiger, als die Rezeptgebühr. Viele Tropfen sind auch nur zur Reinigung gedacht, sie lösen hartnäckige Ohrenschmalz-Pfropfen und halten den äußeren Gehörgang sauber.
Dosierung
Es gibt zahlreiche Ohrentropfen, die frei verkäuflich sind. Aber auch hier ist die Dosierung genau zu beachten. Auf dem Beipackzettel ist die richtige Dosierung angeben und hieran sollte man sich unbedingt halten. Im Allgemeinen nehmen Erwachsene und Jugendliche drei bis viermal am Tag ca. 5 Tropfen. Kleinkinder und Schulkinder kommen in aller Regel mit 2-3 Tropfen aus. Bei sehr starken Schmerzen kann die Dosis natürlich erhöht werden, die Ohrentropfen werden dann stündlich gegeben, bis die Beschwerden eine deutliche Besserung zeigen. Aber eine Behandlungsdauer von fünf Tagen sollte nicht überschritten werden, spätestens dann ist ein Arzt aufzusuchen.
Pflanzliche, natürliche und pharmazeutische Alternativen
Es gibt zahlreiche Ohrentropfen, verschreibungspflichtig oder frei verkäuflich. Wenn das Präparat öl- und glycerolhaltig ist, wird es meist zur Vorbeugung und Pflege eingesetzt, bei starken Schmerzen ist aber die flüssige Variante zu bevorzugen. Salicylsäure lindert den Schmerz, also wird sie zur Schmerzlinderung auch bei Ohrentropfen eingesetzt. Procain und Phenazon sind hervorragende Produkte, die die Schmerzen schnell nehmen. Aber es gibt auch hier Einschränkungen, so sind phenazolhaltige Ohrentropfen nicht für entzündete Ohren geeignet.
Hier sind Ohrentropfen mit Cortison anzuwenden, sie nehmen den Schmerz und lassen die Entzündungen abheilen. Zu solchen Ohrentropfen greifen Taucher sehr gerne, wenn sie sich eine Trommelfellüberdehnung zugezogen haben. Ohrenärzte raten von dieser Therapie allerdings ab, das Ohr heilt zwar schnell, aber beim nächsten Druckausgleich kann das Gewebe um das Trommelfell wieder reißen. Eine Selbst-Behandlung birgt Risiken, deshalb ist ein Ohrenarzt zwingend hinzuzuziehen. Er kann mit dem Ohrenspiegel tief ins Ohr schauen und oftmals „versteckte“ Krankheiten erkennen.
Wechselwirkungen und Nebenwirkungen
Ohrentropfen haben natürlich auch Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind nicht auszuschließen. Der Apotheker muss immer informiert werden, welche Medikamente sonst noch genommen werden. Ob Ohrentropfen angewendet werden, entscheidet in erster Linie das Trommelfell. Ist es nicht verletzt, sind Ohrentropfen wirklich segensreich. Wenn es aber nicht vollkommen intakt ist, kann die Flüssigkeit ins Innenohr eindringen und daraus können sich schlimme Krankheiten entwickeln.
Selbst eine Mittelohrentzündung kann der Arzt mit Tropfen behandeln, aber statt Ohrentropfen werden oft Nasentropfen verschrieben. Das mutet auf den ersten Blick sicher etwas kurios an, aber die Nasentropfen können das Mittelohr, das ja durch das Trommelfell vom Außenohr getrennt ist, erst erreichen. Gegen die Schmerzen helfen ganz normale Ohrentropfen.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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