Keratokonus
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Keratokonus ist eine kegelförmige Verformung und Ausdünnung der Hornhaut im Auge. Dies führt zu einer Abnahme der Sehkraft und verschwommener Sicht. Die Ursachen von Keratokonus sind weitgehend unbekannt, doch genetische Prädisposition und eine Verletzung der Hornhaut gilt als Risiko.
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Was ist Keratokonus?
Keratokonus tritt ein, wenn die Hornhaut, die klare, runde Spitze des Augapfels, ausdünnt und fortgehend immer spitzer wird. Eine auf diese Art veränderte Hornhaut ruft eine verschwommene Sicht hervor und erhöht die Sensibilität für Licht.
Keratokonus tritt in der Regel in beiden Augen auf und bei Menschen im Alter von 10 bis 25. Die Sehprobleme können mit Brillen oder Kontaktlinsen ausgebessert werden. In schlimmen Fällen kann auch eine Transplantation der Hornhaut in Erwägung gezogen werden.
Ursachen
Die Ursachen für Keratokonus sind nicht bekannt. Die Krankheit wird jedoch in Verbindung gebracht mit energischen Reiben der Augen, anderen Augenerkrankungen wie Retinitis Pigmentosa oder Vernal Keratoconjunctivitis, aber auch anderen Störungen wie Down-Syndrom. Auch das intensive Tragen von Kontaktlinsen über viele Jahre ist ein möglicher Risikofaktor für Keratokonus.
Symptome und Verlauf
Typische Symptome von Keratokonus:
Auch das Auftreten von Nebel und Wolken im Sichtfeld ist ein häufiges Symptom. Dies geschieht durch den Eintritt einer Flüssigkeit in die hintere Hornhautschicht. Ein Augenarzt sollte umgehend aufgesucht werden, wenn eine Verformung der Hornhaut auffällig wird, oder deutliche Verschlechterung der Sehkraft vorliegt.
Augenärzte sollten jedoch auch bei normalen Untersuchungen auf Anzeichen von Keratokonus achten. Falls der Patient über eine Operation mit Laserkorrektur nachdenkt, sollte vorher dringend überprüft werden, ob bereits Anzeichen für Keratokonus existieren.
Diagnose
Für die Diagnose von Keratokonus wird der Augenarzt eine normale Untersuchung des Auges durchführen, eventuell Fakten aus der Krankengeschichte des Patienten hinzuziehen. Genauer werden anschließend exakt Form und Gestalt der Hornhaut untersucht. Auch bei der Diagnose von Keratokonus werde verschiedene Sehtest durchgeführt. So muss der Patient durch ein Gerät blicken, das mit mehreren verschiedenen Rädern und unterschiedlichen Linsen versehen ist.
In Kommunikation mit dem Patienten findet der Arzt heraus, welche Einstellungen die schärfste Sicht zulässt. Mit Hilfe einer speziellen Lampe ist es dem Arzt möglich auf die Rückwand des Augapfels zu blicken, um nach eventuellen anderen Krankheiten und Problemen zu sehen.
Ein Verfahren, das sich Keratometrie nennt, verwendet einen Lichtkegel, der direkt auf die Hornhaut gerichtet ist. Die Reflexion des Lichtes gibt dem Arzt Informationen über den Zustand der Hornhaut. Des Weiteren existieren mehrere bildgebende Verfahren, ähnlich einem Scan oder Topografie, die es ermöglichen eine detailgenaue Karte der Hornhaut wiederzugeben.
Komplikationen
In der Regel leiden die Betroffenen beim Keratokonus an verschiedenen Augenbeschwerden. Es kommt dabei zu einer schleichenden Verschlechterung der Sehkraft, sodass die Betroffenen oft ihre Brille oder die Kontaktlinsen wieder neu anpassen müssen. Ebenso können bestimmte Formen oder Schatten nicht mehr ohne Weiteres erkannt werden. An der Augenlinse kommt es bei dieser Erkrankung auch zu Verfärbungen, die sich negativ auf den Alltag auswirken können. Weiterhin leiden die Patienten oft an Verzerrungen oder an Mehrfachbildern.
Auch eine starke Lichtempfindlichkeit oder eine nur eingeschränkte Sicht in der Nacht sind bei dieser Krankheit möglich. Die Augen sind oft gerötet und können auch schmerzen. In einigen Fällen kommt es durch den Keratokonus auch zu Schmerzen im Gesicht oder sogar zu Asthma. Sollte keine Behandlung der Erkrankung eintreten, so kann der Betroffene im schlimmsten Falle vollständig erblinden.
Mit Hilfe von Sehhilfen können die Beschwerden der Erkrankung gelindert werden. In schwerwiegenden Fällen ist allerdings die Transplantation der Hornhaut notwendig, damit der Betroffene seine Sehkraft wieder erhält. Die Lebenserwartung des Patienten wird durch den Keratokonus nicht negativ beeinflusst.
Behandlung und Therapie
Die Behandlung von Keratokonus ist abhängig vom individuellen Zustand und wie schnell die Krankheit sich verschlimmert. Leichter oder mäßiger Keratokonus kann mit Brillengläsern oder Kontaktlinsen behandelt werden. Bei den meisten Menschen kommt es irgendwann zu einem Stillstand der Ausweitung und die Sehprobleme nehmen nicht weiter zu.
Ein nächster Schritt könnte das Tragen von festen Kontaktlinsen sein. Dies ist zu Beginn unangenehm, aber ein effektiver Weg. Es existieren noch weitere spezielle Formen der Kontaktlinsen, die im individuellen Fall evtl. zum Einsatz kommen können.
Wenn aufgrund der Form der Hornhaut keine Kontaktlinsen mehr getragen werden können, ist eine Operation notwendig. Hierfür implantiert der Arzt zwei Kunststoffelemente in die Hornhaut, um die Spitze der Hornhaut abzuflachen. Falls die Hornhaut zu sehr verletzt ist, kann eine Transplantation notwendig sein. Dabei wird die alte Hornhaut abgetragen und durch Spendergewebe ersetzt. Weitere spezielle Licht-Therapien existieren, befinden sich aber zur Zeit noch im Testverfahren.
Vorbeugung
In den meisten Fällen kann einem Keratokonus nicht vorgebeugt werden. Die Ursachen der Krankheit sind zu unklar. Da jedoch von bestimmten Risikofaktoren ausgegangen wird, können Hinweise zur Vorsicht gegeben werden. Mit dem komplexen Organ des Auges sollte immer sensibel umgegangen werden.
Heftiges und stetiges Reiben oder Verschmutzen des Augen erhöht das Risiko eines Keratokonus. Auch das Tragen von Kontaktlinsen über viele Jahre gilt als Risikofaktor. Insbesondere sollte hier auf eine korrekte Trageweise geachtet werden. Auf diese Weise können Schäden auf der Hornhaut entstehen, die zum Keratokonus führen können.
Quellen
- Grehn F.: Augenheilkunde. Springer Verlag. 30. Auflage 2008
- Lang, G.: Augenheilkunde. Thieme, Stuttgart 2014
- Wutta, H.P., Brucker, K.: Theorie und Praxis der Augen-Akupunktur. Hippokrates Verlag, Stuttgart 2014
- Faller, A. et al.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2012
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
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