Hausmittel gegen Prostatabeschwerden

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Im Alter (meist schon ab 40) bekommen die meisten Männer Prostatabeschwerden. Das Wasserlassen fällt schwerer, der Strahl wird schwächer und endet meist mit Tröpfchen. Die häufigste Ursache ist eine gutartige Vergrößerung der Prostata (benigne Prostatahyperplasie = BPH). Es gibt viele Hausmittel zur Besserung, doch sollte als erstes ein Arzt aufgesucht werden, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Prostatabeschwerden?

Prostatabeschwerden umfassen alle Beschwerden, die im Zusammenhang mit der Prostata (Vorsteherdrüse) stehen. Von ihnen sind nur Männer betroffen. Die Beschwerden können direkt im Zusammenhang mit der Prostata stehen oder durch sie ausgelöst werden. Anatomisch kann die Prostata dabei vor allem auf die Harnentleerung und den Samenerguss einwirken, da Harnleiter und Samenleiter durch die Prostata verlaufen. Dabei ist sie ein kaum wallnussgroßes Organ, das allerdings aufgrund ihrer Lage und Funktion an vielen Körperprozessen mitwirkt.

Wer ist betroffen?

Die häufigste Prostatabeschwerde ist dabei eine vergrößerte Prostata. Dies betrifft circa dreißig Prozent aller Männer und tritt verstärkt in der zweiten Lebenshälfte auf. Die Ursache einer gutartig vergrößerten (also gewachsenen) Prostata ist meist im gesteigerten Testosteronspiegel zu suchen. Die gutartig vergrößerte Prostata wirkt sich dabei vor all auf das Urinieren aus: Der Harnfluss ist gestört, es gibt ein Gefühl unvollständiger Entleerung nach dem Wasserlassen, das Beginnen des Wasserlassens ist gestört und so weiter. Ein Drücken auf die Harnröhre seitens der Prostata ist ursächlich. Diese Beschwerden können minimal oder sehr belastend sein. Im schlimmsten Falle führen sie zu einer Harninkontinenz beim Betroffenen.

Außerdem kann das Gefühl beim Samenerguss beeinträchtigt sein. Es kann als unangenehm empfunden werden oder die Konsistenz des Ejakulats selbst scheint den Betroffenen nicht mehr stimmig (zu geringer Flüssigkeitsanteil, trockener Orgasmus).

Ursachen

Eine Prostataentzündung geht hingegen auch mit mäßigen bis starken Schmerzen und Fieber einher. Auch hier ist der Harnfluss gestört, wobei ein starker Drang zum Urinieren besteht. Der Auslöser ist meistens eine bakterielle Infektion, die über die Harnröhre gewandert ist. Dabei kommen neben den typischen Auslösern einer Blaseninfektion auch Chlamydien in Betracht. In seltensten Fällen handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die von weiter oben aus dem Urogenitaltrakt (Nieren und Blase) gewandert ist.

Eine Prostataentzündung birgt zudem das Risiko, zu einer chronischen Entzündung in dem Bereich zu führen. Insgesamt ist circa jeder zweite Mann mindestens einmal von einer Prostataentzündung betroffen. Auch Prostatakrebs gilt als Auslöser von Prostatabeschwerden, die sich gerade zu anfangs nicht von den Beschwerden, die durch eine gutartig vergrößerte Prostata ausgelöst werden, unterscheiden lassen. Entsprechend bergen solche Beschwerden immer die Notwendigkeit der Abklärung.

Prostatakrebs gilt als langsam voranschreitende Erkrankung und kann sehr viele Ursachen haben. Nebst einer genetischen und hormonellen Komponente, wird auch der (positive und vorbeugende) Einfluss regelmäßiger Masturbation diskutiert. Jährlich wird der Befund Prostatakarzinom bei 70.000 Menschen in Deutschland gestellt, von denen mehr als zwei Drittel älter als 65 Jahre sind.

Was hilft gegen Prostatabeschwerden?

  • Kürbiskerne sind ein Hausmittel gegen Prostatabeschwerden. Ungeröstete Kürbiskerne gelten als eine Art Volksheilmittel gegen Beschwerden der Vorsteherdrüse. Die Kerne enthalten sehr viel Zink, welches für die Gesundheit der Prostata von großer Bedeutung ist.
  • Wer unter Prostatabeschwerden leidet, sollte immer dann auf die Toilette gehen, wenn der Drang danach verspürt wird. Viele glauben es helfe, wenn sie es hinauszögern und so ihre Blase trainieren. Doch wenn die Blase zu stark gefühlt ist, läuft Urin in die Prostata und reizt diese.
  • Vor dem Zubettgehen sollte darauf verzichtet werden allzu viel zu trinken, damit man nicht in der Nacht deswegen aufwacht. Außerdem sollten bei Schwierigkeiten beim Wasserlassen alle koffeinhaltigen Getränke, wie Kaffee, Cola und Tee vermieden werden. Das Koffein verengt die Blutgefäße und erschwert auf diese Art den Urinfluss zusätzlich.
  • Spirituosen sollten bei Prostatabeschwerden nicht getrunken werden. Ein Glas Bier oder Wein hingegen soll das Risiko einer Prostatavergrößerung senken.

Schnelle Hilfe

  • Ein warmes Bad ist ein gutes Hausmittel gegen Prostatabeschwerden. Durch die Wärme wird die Durchblutung gesteigert. Die stärkere Durchblutung dämpft die Schwellung und reduziert auch die Prostataentzündung.
  • Regelmäßiges Ejakulieren ist wichtig bei Problemen mit der Prostata. Durch das Ejakulieren wird der Druck von der Prostata genommen. Außerdem wird durch das Zusammenziehen der Muskeln wieder die Durchblutung gefördert und damit die Schwellung und Entzündung reduziert.
  • Statt des Stehens während des Pinkels, sollte der Mann sich lieber hinsetzen. Dadurch kann sich besser entspannt werden und die Blase wird effektiv geleert. Außerdem sollte sich auf der Toilette vollkommen entspannt werden, damit es leichter ist zu Urinieren. Man sollte sich kein Zeitlimit, und auch sich selbst nicht unter Druck setzen.


Alternative Heilmittel

  • Die Wurzel der Brennnessel ist ein alternatives Heilmittel gegen Prostatabeschwerden und BPH. Die Inhaltsstoffe der Brennnesselwurzel sorgen dafür, dass die Prostata nicht mehr so schnell wächst und das Urinvolumen, sowie auch der Harnfluss gesteigert werden. Es gibt Fertigpräparate in Onlineapotheken und manchen Drogerien. Es gibt viele verschiedene Produkte und es sollte die Einnahme nach der Packungsbeilage befolgt werden. Es wurde nachgewiesen, dass die Brennnesselwurzel zusammen mit der Sägepalme für eine noch bessere Wirkung sorgt.
  • Ein Hausmittel gegen Prostatabeschwerden ist der pflanzliche Wirkstoff der Sägepalme. Durch ihn werden die Symptome gelindert und außerdem wirkt er entzündungshemmend. Am Tag sollten zweimal 1 Kapsel a 150 mg eingenommen werden.
  • Ein weiteres natürliches Heilmittel gegen Prostatabeschwerden ist ein Extrakt aus der Rinde der afrikanischen Pflaume. In diesem Extrakt sind Substanzen, welche die Regeneration der Prostata fördern und außerdem entzündungshemmend sind. Am besten wirkt dieses alternative Heilmittel gegen das ständige nächtliche Wasserlassen. Solche Fertigpräparate können im Internet bestellt werden.

Weitere Informationen sind unter Prostataentzündung zu finden. Bei Schwierigkeiten beim Urinieren, schwachem Harnstrahl, häufiges nächtliches auf Toilette gehen oder beim Gefühl das kein vollständiges Entleeren der Blase möglich ist, sollte ein Urologe zur Untersuchung der Prostata aufgesucht werden.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der aktuellen medizinischen Fachliteratur und fundierter wissenschaftlicher Quellen verfasst.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021

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