Hausmittel gegen Mundgeruch
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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So manche Lebensmittel, wie zum Beispiel Knoblauch, Käse, Zwiebeln oder Alkohol, führen zu Mundgeruch. Doch es gibt auch andere Ursachen. Regelmäßiges Zähneputzen, der Gebrauch von Zahnseide und auch das Sauberhalten der Zunge hilft die geruchsbildenden Bakterien loszuwerden.
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Was ist Mundgeruch?
Als Mundgeruch wird unangenehm riechende Atemluft, die aus der Mundhöhle austritt, bezeichnet. In der Regel liegt die Ursache für diese schlechten Gerüche in der Mundhöhle selbst oder im angrenzenden Rachenraum. Die Mundhöhle wird von einer enorm großen Zahl an Mikroorganismen, insbesondere Bakterien, besiedelt. Diese finden in dem feucht-warmen Milieu ideale Lebensbedingungen vor.
Besonders stark befallen sind dabei die Zahnzwischenräume, Zahntaschen, sowie die Mundschleimhaut und die Zunge. Diese Mikroorganismen zersetzen Speisereste sowie Zellen der Mundschleimhaut und den Speichel. Dabei entstehen manchmal flüchtige Schwefelverbindungen, die als fauliger Atem wahrgenommen werden.
Neben diesen Schwefelverbindungen beeinflussen aber auch Fettsäuren und andere Zellstoffwechselprodukte die olfaktorischen Verhältnisse in der Mundhöhle. Insbesondere Fäulnisgase, die entstehen, wenn sich aufgrund einer ungenügenden Mundhygiene sehr viele Nahrungsteilchen ansammeln, die dann von Bakterien zersetzt werden, können schlechten Atem verursachen. Eine ausreichende Mundhygiene vorausgesetzt, sorgt der Speichel dafür, dass die Mundhöhle sauber gehalten und Essensreste und Bakterien regelmäßig ausgespült werden.
Ein trockener Mund aufgrund einer zu geringen Speichelproduktion ist deshalb ein häufiger Grund für schlechten Atem. Zudem sind bestimmte Speisen bei der Zersetzung im Mund und im nachgelagerten Verdauungstrakt besonders geruchsintensiv. Ein häufiger Grund für schlechten Atem ist darüber hinaus ein leerer Magen. Erhält der Körper keine Nahrung, greift er auf Fettreserven zurück, bei deren Verstoffwechslung sich Abbauprodukte wie Azeton bilden, die über den Atem und die Poren der Haut ausgeschieden werden.
Ursachen
Neben der Zersetzung von Nahrung und Stoffwechselprozessen gibt es noch eine Reihe anderer Gründen für schlechten Atem. Auch blutige Wunden, entzündliche Prozesse am Zahnfleisch oder eitrige Abszesse setzen unangenehm riechende Stoffe frei. Besonders chronische Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) oder eine ausgeprägte Karies gehen mit starken Fäulnisgerüchen in der Mundhöhle einher. Gleiches gilt, wenn sich eitrige Entzündungen im Hals-Rachenraum festgesetzt haben. Auch bestimmte Erkrankungen der Lunge können zu Mundgeruch führen. Dazu zählen beispielsweise eine eitrige Bronchitis, Bronchiektasen, also irreversible sackförmige Ausweitungen Bronchien, oder eine akute Lungenentzündung.
Mitunter wurzeln die Ursachen für schlechten Atem aber auch in einer Störung der Speiseröhre oder des Magen-Darmtrakts. Zu den harmloseren Ursachen zählt Sodbrennen, das häufig mit saurem Aufstoßen einhergeht. Zu störendem Mundgeruch kommt es vor allem dann, wenn dabei Speisebrei und Magensäure in die Speiseröhre zurückfließen. In seltenen Fällen können auch ernsthafte Erkrankungen wie etwa ein Speiseröhrentumor, ein Magengeschwür oder eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) für schlechten Atem verantwortlich sein. Wer dauerhaft unter Mundgeruch unbekannter Ursache leidet, sollte in jedem Fall zeitnah zunächst einen Zahnarzt, und bleibt dies ohne Befund, danach seinen Hausarzt konsultieren.
Was hilft gegen Mundgeruch?
- Die Zitronensäure aus Zitrusfrüchten sorgt dafür, dass die Speicheldrüsen vermehrt atemfrischen Speichel ausscheiden. So kann es hilfreich sein, nach einem deftigen Essen eine Orange als Dessert zu sich zu nehmen.
- Die meisten Atemerfrischer, die es überall zu kaufen gibt, haben keine langanhaltende Wirkung. Doch Spülungen, die den Inhaltsstoff Chlordioxid besitzen, helfen durch das Beseitigen von Ausdünstungen aus der Mundhöhle Mundgeruch längerfristig zu bekämpfen.
- Wer immer einen Kaugummi dabei hat, ist auf der sicheren Seite. So kann man sich einfach nach einem Essen unterwegs den Mund wieder frisch machen.
- Es ist allgemein wichtig mehrere Mahlzeiten am Tag einzunehmen. Wenn man eine Mahlzeit auslässt, kann der Mund dadurch austrockenen und es siedeln sich leichter Bakterien an. Außerdem kann Mundgeruch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein. Es sollte der behandelnde Arzt um Rat gefragt werden.
Schnelle Hilfe bei Mundgeruch
- Petersilie ist reich an Chlorophyll, welches als ein keimtötendes Atemdeodorant bekannt ist. So ist es zum Beispiel sinnvoll den Petersilienstängel, der vielleicht nur die Dekoration des Menüs darstellt, nach dem Essen zu kauen.
- Geruchsbildende Bakterien gedeihen besonders gut in einem trockenen Mund. Wenn man sich den Mund mit Wasser ausspült, werden die Bakterien gelöst und der Mundgeruch ein wenig abgemildert.
- Besonders auf der Zunge kann sich ein dicker Belag aus Bakterien bilden. Diese Bakterien zersetzen Proteine und produzieren dabei übel riechende Gase. Gegen diesen Mundgeruch muss der Belag entfernt werden. Dies kann dadurch erreicht werden, indem man mit der Zunge stark an den Zähnen, oder aber, als Ersatz eines Zungenschabers, mit einem Löffel an der Zunge entlang reibt. Danach kann man die gelösten Bakterien mit einem Schluck Wasser hinunterspülen.
Alternative Heilmittel
- Ein sehr hilfreiches alternatives Heilmittel gegen Mundgeruch sind die Samen von Anis, Kardamon, Dill und Fenchel. Am wohlschmeckendsten sind wohl die Anissamen, die einen lakritzähnlichen Geschmack haben. Gleichzeitig tötet Anis die Bakterien auf der Zunge ab. Die anderen Gewürze helfen den Geruch zu überdecken.
- Omas Hausmittel gegen Mundgeruch sind Gewürznelken. Diese enthalten ein starkes Bakterizid (Bakterien tötende Substanz). Am besten ist es sich eine Gewürznelke in den Mund zu legen und leicht darauf herum zu kauen. Da in diesen Nelken ein scharfes, aromatisches Öl enthalten ist, kann es etwas brennen. Damit dieses Brennen nicht zu stark wird, sollte die Nelke immer in Bewegung im Mund sein. Nach etwa 3 Minuten wird die Gewürznelke wieder ausgespuckt. Weder gemahlene Nelken noch Nelkenöl dürfen verwendet werden, da sie zu intensiv sind und es zu Verätzungen kommen kann!
- Ein weiteres alternatives Heilmittel ist eine Zahnpasta, die als Inhaltsstoff Teebaumöl besitzt. Teebaumöl ist ein natürliches Desinfektionsmittel und hilft gegen Mundgeruch und die geruchsbildenden Bakterien. Solch eine Zahnpasta gibt es in der Online-Apotheke oder im Reformhaus.
- Genauso wie Gewürznelken sind Zimtstangen ein wirksames alternatives Heilmittel gegen Mundgeruch. Einfach eine Zimtstange im Supermarkt kaufen und daran lutschen.
Da jeder Mensch ab und zu unter Mundgeruch leidet, ist dies eigentlich kein Grund einen Arzt aufzusuchen. Doch können, wenn der Mundgeruch trotz ausreichender Mundhygiene nicht verschwindet, auch eine Zahnfleischerkrankung oder Verdauungsprobleme der Grund sein. Außerdem ist darauf zu achten, ob der Mundgeruch süßlich riecht, da dies ein Zeichen für Diabetes sein kann.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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