Hausmittel gegen Bienenstiche und Wespenstiche
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bienen sind von Natur aus nicht aggressiv und da sie die Blumen und Bäume bestäuben, werden sie nicht als Plage gesehen. Doch ein Stich kann sehr wehtun und ist bei einer Allergie sehr gefährlich. Wespen hingegen gelten eher als aggressiv und können bei schönen gemütlichen Grillveranstaltungen nerven. Es gibt verschiedene Tipps und Hausmittel gegen Bienen- und Wespenstiche.
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Was sind Bienenstiche und Wespenstiche?
Bienen sind rein vegetarisch lebende Hautflügler, die sich von süßen Pflanzensäften, insbesondere Nektar, und Pollen ernähren. Viele Bienensorten produzieren außerdem Honig, den sie als Wintervorrat anlegen. Erwachsene Wespen bevorzugen zwar ebenfalls Pollen und Nektar, sie fressen aber auch Früchte sowie erbeutete Tiere und Aas. Zu Bienen- oder Wespenstichen kommt es nur während der warmen Jahreszeit, da die Insekten bei niedrigen Temperaturen nicht aktiv sind.
Die Tiere werden meist durch den Duft von Speisen und Getränken, aber auch von bestimmten Parfüms und bunter Kleidung angelockt. Wespen reagieren aufgrund ihrer anderen Ernährungsweise nicht nur auf Süßspeisen und graben sich darüber hinaus in manche Lebensmittel geradezu ein. Bienen sind hingegen meist weniger aggressiv und stechen seltener zu, was auch darauf zurückzuführen sein dürfte, dass eine Biene beim Zustechen den Stachelapparat und die Giftblase verliert und an dieser Verletzung stirbt. Wespen ziehen den Stachel nach einem Stich einfach wieder aus ihrem Opfer heraus. So kann ein Bienenstich auch sehr einfach von einem Wespenstich unterschieden werden. Sticht eine Biene zu, bleibt der Stachel in Haut zurück, das sterbende Tier kann in der Regel in nächster Nähe aufgefunden werden.
Wer ist betroffen?
Sowohl Bienen- als auch Wespenstiche sind für Menschen und Haustiere grundsätzlich harmlos. Die Stiche sind zwar schmerzhaft und führen auch zu einer Schwellung der Haut, die oft mit Juckreiz einhergeht, die Symptome verschwinden aber nach kurzer Zeit meist von selbst. Bei einem Bienenstich ist es lediglich wichtig, zeitnah den Stachel zu entfernen. Gefährlich wird ein Stich allenfalls dann, wenn er im Mund- oder Rachenraum erfolgt. Dorthin gelangen vor allem Wespen, die sich in Nahrungsmitteln, insbesondere in Backwaren und Obst, verstecken und zunächst übersehen werden. Ein Stich im Rachenraum kann dazu führen, dass die Schleimhäute so stark anschwellen, dass für den Betroffenen Erstickungsgefahr besteht. In solchen Fällen sollte immer sofort der Notarzt gerufen oder das nächste Krankenhaus aufgesucht werden.
Gefährlich sind Insektenstiche auch für Allergiker. Diese reagieren auf das verabreichte Gift oftmals mit sehr schweren Symptomen wie Schwindel, Schweißausbrüchen, Übelkeit und Erbrechen sowie Herzrasen und akuter Atemnot. Im schlimmsten Fall droht sogar ein anaphylaktische Schock, der mit akuter Lebensgefahr für den Betroffenen einhergeht. Zeigen sich nach einem Insektenstich schwere Symptome oder liegt eine bekannte Überempfindlichkeit vor, sollte deshalb stets sofort der Notarzt gerufen werden.
Was hilft gegen Bienen- und Wespenstiche?
- Ein Hausmittel gegen Bienenstiche und Wespenstiche ist der Zartmacher für Fleisch aus dem Gewürzregal. Dieses Gewürz enthält Enzyme, welche helfen die Schwellung und die Entzündung zu verringern. Außerdem beschleunigen sie den Abbau des Giftes. Um diesen Weichmacher anzuwenden, wird ein Teelöffel mit etwas Wasser vermischt und diese Paste dann auf die betroffene Hautstelle aufgetragen. Nach einer Stunde mit lauwarmem Wasser abwaschen.
- Sobald eine Biene zugestochen hat, muss der Stachel schnellstmöglich entfernt werden. Hierbei ist es sehr wichtig, dass keine Pinzette oder die Finger verwendet werden! Denn durch das Zusammendrücken des Stachels wird der Rest des Giftes, der sich in dem Säckchen befindet welches noch am Stachel hängt, herausgedrückt. Am besten mit einer Kreditkarte, dem Fingernagel oder einer Messerschneide den Stachel wegschaben.
Schnelle Hilfe bei Bienen- und Wespenstichen
- Ein schnelles Hausmittel gegen den Juckreiz der Bienen- und Wespenstiche ist eine Paste aus Acetylsalicylsäure (ASS). Einfach eine ASS-Tablette zerdrücken und die Krümel mit etwas Wasser zu einer Paste verrühren. Diese Behandlung sollte jedoch erst ab 16 Jahren durchgeführt werden oder wenn man sich absolut sicher ist, dass keine Allergie gegen ASS vorhanden ist.
- Ein Hausmittel gegen Bienenstiche ist Bikarbonat. Das Gift der Bienen ist säurehaltig, deswegen wird ein alkalischer Neutralisierer benötigt. Es wird eine Bikarbonatlösung mit einem Teelöffel Bikarbonat auf ein Glas Wasser hergestellt. Anschließend wird ein Wattebausch in die Lösung getaucht und auf den Einstich gelegt.
- Ein Hausmittel gegen Wespenstiche ist Essig. Da das Gift der Wespen alkalisch reagiert, wird hier eine Säure zur Neutralisation benötigt. Die Behandlung mit Essig erfolgt genauso wie bei der Bikarbonatlösung.
Alternative Heilmittel
- Alternative Hausmittel gegen die Entzündung, welche durch Bienen- und Wespenstiche hervorgerufen werden, sind Knoblauch und Zwiebel. Aus beidem wird der Saft herausgepresst und auf die Einstichstelle getropft. Zucker hilft auch gegen die Entzündung.
- Ein weiteres Naturheilmittel gegen Insektenstiche ist die Papaya. In der Papaya sind Enzyme vorhanden, die das Gift verschiedener Insekten neutralisieren. Sofern eine vorhanden ist, kann einfach ein kleines Stück aus der Frucht herausgeschnitten und auf den Stich gelegt werden.
- Durch Teebaumöl werden die Schwellungen, die durch die Stiche hervorgerufen wurden, vermindert. Genauso hilft ein Enzym der Ananas, Bromelain. Von diesem Enzym gibt es extra Tabletten, die in Onlineapotheken erhältlich sind. Am Tag werden bis zu dreimal 500 mg eingenommen.
- Durch verschiedene ätherische Öle wird gegen Insektenstiche vorgegangen. Pfefferminze beschleunigt den Heilungsprozess indem es kühlt und die Blutzirkulation beschleunigt. Wenn in Zahnpasta etwas Pfefferminzöl enthalten ist, kann etwas von der Paste auf den Stich aufgetragen werden. Ansonsten helfen auch Nelken-, Lavendel- und Eukalyptusöl gegen den Juckreiz.
Weitere Informationen sind unter Bienenstiche und Insektenstiche zu finden. Bei Nicht-Allergikern kann ein Bienen- und Wespenstich gefährlich sein, wenn der Bereich entzündet erscheint und ein kreisförmiger Ausschlag auftritt. Dann sollte ein Arzt aufgesucht werden. Wenn nach einem Insektenstich Atemnot auftritt, Mund oder Hals anschwellen, der Puls sich stark beschleunigt oder Schwäche einsetzt, sollte unbedingt ein Notarzt gerufen werden, da es sich dann höchstwahrscheinlich um einen anaphylaktischen Schock (allergische Reaktion) handelt, die tödlich verlaufen kann.
Quellen
- Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
- Rubin, F.: Meine besten Hausmittel: Krankheiten vorbeugen und natürlich behandeln. ZS Verlag GmbH, München 2016
- Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
- Hademar (u.a.) Bankhofer: Das große Buch der Hausmittel. München, 2003.
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 16. November 2021
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