Haselnüsse

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Haselnüsse sind schon seit Urzeiten bekannt. Von den Griechen und Römern wurden sie aufgrund des außergewöhnlichen Aromas als nahr- und schmackhaftes Lebensmittel sehr geschätzt. Auch im medizinischen Bereich fanden die Nuss, die Rinde sowie die Blätter des Baums bereits früher Anwendung.

Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Haselnüsse

Der Haselnussbaum stammt ursprünglich aus Europa und Kleinasien. Zu römischer Zeit war die Haselnuss unter "nux avellana" bekannt, was sich von der italienischen Stadt Avella ableitete, da sie hier besonders gut wuchs. Heutzutage werden die Haselnüsse in der Türkei, in Italien, Griechenland, Spanien und in den USA angebaut. Auch in Deutschland wachsen sie in vielen Gärten.

Der Haselnussbaum kann eine Größe von drei bis sechs Metern erreichen. Der dicht belaubte Baum verfügt über einen dünnen Stamm. Typisch für die Blätter ist die runde und ovale Form, die einem Herz ähnelt. Aus den weiblichen, knospenartigen Blüten entwickeln sich im Sommer die Haselnüsse, die durch Tragblätter geschützt werden. Daraus bilden sich später die harten Schalen.

Der Haselnussbaum treibt im Frühjahr keine Blüten. Bevorzugt werden kalziumreiche Humusböden sowie kühle und feuchte Sommer. Während der Reifung der Nüsse wird die Schale gelblich-orange. Sie ist matt oder glänzend und verfügt über feine Streifen. Die runden Kerne der Haselnüsse sind von einer bräunlichen Haut umhüllt.

Die sehr ölhaltigen Nüsse sind ab Mitte August bis September reif. Sie können entweder frisch nach der Ernte oder ganzjährig durch Importe gekauft werden. Sie schmecken kräftig nussig und verfügen über ein intensives, würziges Aroma.

Bedeutung für die Gesundheit

Die Haselnüsse sind als typische Nervennahrung bekannt, da sich der regelmäßige Verzehr dank des hohen Lezithin-Gehaltes positiv auf die Nerven und das Gedächtnis auswirkt. Die Nüsse enthalten wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen und Phosphor sowie viele Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Dadurch wird die Verdauung angeregt.

Zudem schützt der hohe Vitamin E-Anteil in den Nüssen vor den freien Radikalen, welche die Zellen schädigen können. Die Haselnüsse können dank der gesunden mehrfach ungesättigten Fettsäuren Herz- und Kreislauferkrankungen vorbeugen. Des Weiteren wirken sie sich auf den Cholesterin-Spiegel sehr positiv aus.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

In den Haselnüssen sind gesunde mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten, die Herz- und Kreislauferkrankungen vorbeugen. Die Nuss ist aufgrund der vielen verschiedenen pflanzlichen Fette und Öle mit etwa 60 Prozent sehr fett- und kalorienreich. Außerdem stecken die wichtigen Vitamine A, B, C sowie E, besonders leicht verdauliches Eiweiß, viele wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium, Magnesium, Zink und Eisen in der Nuss.

Kalorien und Nährstoffe (pro 100g)
Kilokalorien/ Kilojoule 650 kcal/ 2720 kj
Eiweiß 16,25 g
Kohlenhydrate 5,97 g
Fett 63,30 g
Wasser 4,30 g
Ballaststoffe 7,70 g
Vitamin B3 1420 µg
Vitamin E 24520 µg

Unverträglichkeiten

Haselnüsse können sehr förderlich für die eigene Gesundheit sein, allerdings auch Allergien auslösen. Dies trifft vor allem auf Menschen zu, die auf Birkenpollen empfindlich reagieren. In den Haselnüssen und Birkenpollen sind verwandte allergieauslösende Stoffe enthalten, wodurch es zu einer Kreuzallergie kommen kann. Ein großer Teil der Betroffenen, die unter einer Allergie leiden, reagiert auf den Verzehr von Haselnüssen mit geschwollenen Augen oder Lippen, einem gereiztem Magen etc.


Einkaufs- und Küchentipps

Haselnüsse sind ganzjährig erhältlich und werden in verschiedenen Varianten angeboten, beispielsweise geschält, ungeschält, gehackt etc. Beim Kauf sollte darauf geachtet werden, dass die Haselnüsse unbeschädigt sind und keinesfalls Anzeichen von Schimmel aufweisen, da diese Nüsse gesundheitsschädliche Giftstoffe enthalten. Nüsse, die in Plastikfolien verpackt sind, neigen eher zu einer Schimmelpilzbildung. Daher sollten Nüsse, die lose oder im Netz sind, bevorzugt werden.

Bei geschälten Haselnüssen kann anhand der Farbe ziemlich leicht erkannt werden, ob sie frisch sind. Junge Nüsse sind weiß, während alte Nüsse im Inneren gelblich sind. Bei Nüssen, die sich noch in der Schale befinden, hilft ein Schütteltest, um alte, vertrocknete Nüsse zu identifizieren. Wenn es in der Schale klappert, sind die Nüsse nicht mehr frisch und haben wenig Geschmack.

Ungeschälte Haselnüsse sind mehrere Monate lang haltbar, ohne dass sie an Geschmack verlieren oder schimmlig werden. Hierfür ist jedoch eine kühle, trockene, dunkle und luftige Lagerung wichtig. Geschälte Nüsse können im Kühlschrank luftdicht verpackt etwa vier Wochen aufbewahrt werden. Bei Verfärbungen sollten die Nüsse entsorgt werden. Beim Kauf der Haselnüsse ist es wichtig, auf das Haltbarkeitsdatum der Nüsse zu achten.

Zubereitungstipps

Ganz gleich, ob in der rohen, gerösteten oder kandierten Form, die Haselnüsse werden gern geknabbert. Sie dienen auch dazu, Desserts, Gebäck, Salate, Soßen und Pasteten damit zu verfeinern. Haselnüsse werden in der süßen und pikanten Küche eingesetzt. Bei Letzterem kommen sie beispielsweise bei Fisch-, Pilz- und Gemüsegerichten zum Einsatz. Sie ersetzen zum Teil oder auch ganz das Mehl oder die Stärke, wodurch der Teig besonders aromatisch und saftig wird.

Auch in Eis finden sich gern Haselnüsse. Die ganzen Nüsse bilden in Pralinen und Schokoladen oftmals den knackigen Mittelpunkt. Gehackt eignen sie sich, zum Kuchen und Plätzchen zu verfeinern und zu bestreuen. Es werden zudem verschiedene Stoffe gewonnen, beispielsweise das Haselnussöl, aus dem Brotaufstriche, Nussbutter etc. hergestellt werden. Auch in der Kosmetik finden die Haselnüsse ihre Verwendung.

Quellen

  • Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann: Ernährungsmedizin. Thieme, 5. Auflage 2017.
  • Millan, N. (u.a.): Das große Buch der Lebensmittel: auswählen – aufbewahren – zubereiten – haltbar machen – genießen. DK-Verlag. 2011.
  • Vukovic, L.: 1001 natürliche Hausmittel: für Haus und Garten, Gesundheit und Körperpflege. Dorling Kindersley Deutschland GmbH, 2017.
  • Rimbach, G. (u.a.): Lebensmittel-Warenkunde für Einsteiger. Springer Spektrum. 2. Auflage 2015.

Dieser Artikel wurde unter Maßgabe der naturwissenschaftlichen Fachliteratur und fundierter empirischer Quellen verfasst.
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