Gelber Fleck (Netzhaut)
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 8. August 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Als Gelber Fleck (Makula) wird der kleine Bereich des schärfsten Sehens und gleichzeitig des Farbsehens auf der Netzhaut bezeichnet. Er liegt auf der Netzhaut zentral in der Sehachse für geradeaus Sehen und enthält fast ausschließlich Zapfen als Fotorezeptoren, die Farbsehen und hochauflösendes (scharfes) Sehen ermöglichen.
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Übersicht: Was ist der gelbe Fleck?
Der Gelbe Fleck, auch Makula genannt, ist eine kleine, aber entscheidende Struktur in der Netzhaut des Auges. Er befindet sich im Zentrum der Netzhaut und ist etwa 5-6 Millimeter groß. Die Makula ist verantwortlich für das zentrale Sehen, das notwendig ist für Aktivitäten wie Lesen, Autofahren und das Erkennen feiner Details.
Innerhalb der Makula liegt die Fovea centralis, eine Vertiefung, die die höchste Dichte an Photorezeptoren, insbesondere Zapfen, aufweist. Diese Zapfen sind für das Farbsehen und die Wahrnehmung von Details verantwortlich. Da die Makula für das scharfe Sehen zuständig ist, ist ihre Gesundheit entscheidend für die Sehkraft.
Eine der häufigsten Erkrankungen der Makula ist die altersbedingte Makuladegeneration (AMD), die vor allem Menschen über 50 Jahren betrifft. Diese Krankheit führt zu einem fortschreitenden Verlust des zentralen Sehens und kann in schweren Fällen zu einer erheblichen Sehbehinderung führen. Es gibt auch andere Erkrankungen, die die Makula betreffen können, wie die diabetische Retinopathie oder Makulaödeme.
Die Erhaltung der Makulagesundheit ist wichtig für die Lebensqualität. Eine ausgewogene Ernährung, der Schutz der Augen vor übermäßiger Sonneneinstrahlung und regelmäßige augenärztliche Untersuchungen tragen dazu bei, die Funktion der Makula langfristig zu erhalten.
Definition
Der Gelbe Fleck – auch als Sehgrube, Macula lutea oder Fovea bezeichnet – stellt in der Netzhaut (Retina) mit einem Durchmesser von ca. 5,5 mm die Zone schärfsten Sehens dar und ermöglicht das Farbsehen. Der Gelbe Fleck enthält pro qmm etwa 140.000 M-, L- und S-Zapfen (Fotorezeptoren). Die Netzhaut ist im Bereich der Fovea besonders reich an den Pigmenten Lutein und Zeaxanthin.
Anatomie
Im innersten Zentralbereich der Fovea centralis befindet sich mit einem Durchmesser von ca. 0,33 mm die Foveola, die fast ausschließlich Zapfen des Typs M und L enthält, die das gelb-grüne bis rote Spektrum des Lichts abdecken. In der Foveola ist jeder Fotorezeptor nervlich so verschaltet, dass das Gehirn Lichtimpulse jedem einzelnen Rezeptor örtlich zuordnen kann, so dass bestmögliche Bildauflösung (bestes Scharfsehen) möglich ist.
In den sich außen an die Fovea centralis anschließenden konzentrischen Bereichen der Parafovea und Perifovea lässt die Besatzdichte mit Zapfen nach und es finden sich mehr und mehr sogenannte Stäbchen als Fotorezeptoren, die auch das gesamte periphere Gesichtsfeld abdecken. Sie erlauben nur monochromatisches unscharfes, aber lichtstarkes, Sehen bei Nacht.
Funktion
Die Hauptaufgabe und Funktion des Gelben Flecks besteht darin, mittels farbsensitiver Fotorezeptoren (Zapfen) hochaufgelöstes Farbsehen bei starkem Lichteinfall (Tagbedingungen) im zentralen Gesichtsfeld zu ermöglichen. Das geschieht allerdings zu Lasten der Lichtempfindlichkeit und zu Lasten der Verarbeitungsgeschwindigkeit der Sehimpulse.
Die angrenzenden peripheren Bereiche des Gesichtsfelds werden hauptsächlich durch einen anderen Typ von Fotorezeptoren, den Stäbchen, abgedeckt. Sie sind bedeutend lichtempfindlicher als die Zapfen und sind daher prädestiniert für monochromatisches Sehen bei Nacht.
Die Augen richten sich unbewusst so aus, dass Objekte oder Geschehnisse, die einer der Sensoren (z. B. Ohren, Nase, Tastsinn, etc.) melden, in das zentrale Gesichtsfeld geraten, um es „beäugen“ zu können und zu entscheiden ob es gefährlich ist und eine sofortige Abwehr- oder Fluchtreaktion erfordert.
Häufige Erkrankungen der Makula
- Mukuladegeneration
- Altersbedingte Mukuladegeneration
- Juvenile Makuladegeneration
- Morbus Best
Erkrankungen, die zu einer Funktionsbeeinträchtigung im Bereich des Gelben Flecks führen, sind in der Regel mit Sehbehinderungen im zentralen Gesichtsfeld verbunden. Mehrere Erkrankungen der Netzhaut mit verschiedenen Ursachen lassen sich unter dem Begriff Mukuladegeneration zusammenfassen. Die Krankheiten können entweder erworben oder als genetische Defekte ererbt worden sein.
Die weitaus häufigste Krankheit dieser Art ist die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Es handelt sich hierbei um einen allmählichen Abbau der unterstützenden Gewebe der Netzhaut, von dem das Pigmentepithel und die Aderhaut betroffen sind. Meist lässt sich eine Akkumulation von Lipofuszin in den Zellen des retinalen Epithels feststellen. Lipofuszin besteht aus oxidierten Proteinen und Lipidclustern, die innerhalb des Zellstoffwechsels nicht abgebaut werden können.
Die AMD, die teilweise auch auf genetische Defekte zurückzuführen ist, führt zum allmählichen Absterben der Fotorezeptoren mangels notwendiger Versorgung und zum allmählichen Sehverlust bis hin zur Blindheit.
Rein erblich bedingte Degenerationen sind die Juvenile Makuladegeneration und die vitelliforme Makuladegeneration, auch Morbus Best genannt. Auch Sekundärerkrankungen wie chronischer Bluthochdruck und Diabetes mellitus (diabetische Makulopathie) können Degenerationen oder Ödeme im Bereich des Gelben Flecks auslösen und mit Krankheitsfortschritt zu erheblichen Sehbehinderungen führen.
Altersabhängige Makuladegeneration (AMD)
Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist eine fortschreitende Augenkrankheit, die die Makula, den zentralen Bereich der Netzhaut, betrifft und hauptsächlich Menschen über 50 Jahren betrifft. Die Makula ist für das scharfe, zentrale Sehen verantwortlich, das notwendig ist, um feine Details zu erkennen, wie sie beim Lesen, Autofahren oder Gesichtererkennen benötigt werden.
Formen der AMD
Es gibt zwei Hauptformen der AMD: die trockene und die feuchte Form.
- Trockene AMD: Diese Form ist die häufigere und schreitet langsamer voran. Sie entsteht durch das allmähliche Absterben der Photorezeptorzellen in der Makula. Dabei bilden sich Ablagerungen, sogenannte Drusen, unter der Netzhaut. Diese führen zu einem schrittweisen Verlust des zentralen Sehens, wobei das periphere Sehen in der Regel erhalten bleibt.
- Feuchte AMD: Diese weniger häufige, aber aggressivere Form entsteht durch das Wachstum abnormaler Blutgefäße unter der Netzhaut. Diese Gefäße können leicht bluten oder Flüssigkeit verlieren, was zu einer raschen Verschlechterung des Sehens führt. Die feuchte AMD kann innerhalb kurzer Zeit zu einem schweren Verlust des zentralen Sehens führen, wenn sie unbehandelt bleibt.
Symptome
Typische Symptome der AMD sind verschwommenes Sehen, Schwierigkeiten beim Lesen oder Erkennen von Gesichtern, und in fortgeschrittenen Stadien das Auftreten von dunklen oder leeren Flecken im zentralen Gesichtsfeld. Bei der feuchten AMD können gerade Linien verzerrt erscheinen.
Behandlung
Für die trockene AMD gibt es derzeit keine Heilung, aber eine gesunde Ernährung, die reich an Antioxidantien, Lutein und Omega-3-Fettsäuren ist, kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Regelmäßige augenärztliche Kontrollen sind wichtig, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen.
Die feuchte AMD kann durch Injektionen von Medikamenten, die das Wachstum der abnormalen Blutgefäße hemmen, behandelt werden. Diese Injektionen müssen oft wiederholt werden, um die Sehkraft zu stabilisieren oder zu verbessern.
Prävention
Die Risikofaktoren für AMD umfassen Alter, genetische Veranlagung, Rauchen, Bluthochdruck und unausgewogene Ernährung. Präventive Maßnahmen wie der Verzicht auf Rauchen, eine ausgewogene Ernährung, das Tragen von Sonnenbrillen zum Schutz vor UV-Strahlung und regelmäßige Augenuntersuchungen können dazu beitragen, das Risiko einer AMD zu verringern oder ihr Fortschreiten zu verlangsamen.
Diabetische Makulaerkrankungen
Diabetische Makulaerkrankungen sind eine Gruppe von Augenerkrankungen, die durch Diabetes mellitus verursacht werden und die zentrale Netzhautregion, die Makula, betreffen. Die Makula ist entscheidend für das scharfe Sehen, und Erkrankungen in diesem Bereich können zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Sehkraft führen.
Diabetische Retinopathie und Makulaödem
Eine der häufigsten diabetischen Makulaerkrankungen ist das diabetische Makulaödem (DMÖ), das als Komplikation der diabetischen Retinopathie auftritt. Die diabetische Retinopathie entsteht durch Schädigung der Blutgefäße in der Netzhaut, die infolge eines dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegels auftreten kann. Diese Schädigung führt zu Undichtigkeiten in den Gefäßen, wodurch Flüssigkeit in die Netzhaut, insbesondere in die Makula, eindringt. Diese Ansammlung von Flüssigkeit führt zu einer Schwellung der Makula und beeinträchtigt das zentrale Sehen.
Symptome
Zu den typischen Symptomen einer diabetischen Makulaerkrankung gehören verschwommenes Sehen, Schwierigkeiten beim Lesen oder Erkennen von Gesichtern, und in fortgeschrittenen Fällen, verzerrtes Sehen (Metamorphopsie). Da das periphere Sehen oft erhalten bleibt, kann es sein, dass die Betroffenen zunächst nur eine leichte Verschlechterung bemerken.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose erfolgt durch eine gründliche augenärztliche Untersuchung, die erweiterte Netzhautuntersuchungen und bildgebende Verfahren wie die optische Kohärenztomographie (OCT) umfasst, um die Schwellung der Makula zu beurteilen. Eine Fluoreszenzangiographie kann ebenfalls verwendet werden, um undichte Blutgefäße zu identifizieren.
Die Behandlung diabetischer Makulaerkrankungen hängt vom Schweregrad der Erkrankung ab.
Häufige Therapieoptionen umfassen:
- Injektionen von Anti-VEGF-Medikamenten: Diese Medikamente hemmen das Wachstum abnormaler Blutgefäße und reduzieren die Flüssigkeitsansammlung in der Makula.
- Lasertherapie: Diese wird eingesetzt, um undichte Blutgefäße zu versiegeln und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.
- Kortikosteroid-Injektionen: Diese können ebenfalls zur Reduktion der Entzündung und Schwellung beitragen.
Prävention
Die beste Prävention gegen diabetische Makulaerkrankungen ist die konsequente Kontrolle des Blutzuckerspiegels, des Blutdrucks und der Blutfettwerte. Regelmäßige augenärztliche Untersuchungen sind entscheidend, um frühe Anzeichen einer Retinopathie oder eines Makulaödems zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln.
Diabetische Makulaerkrankungen sind eine ernsthafte Komplikation des Diabetes, die unbehandelt zu Sehverlust führen kann. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung können jedoch das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und das Sehvermögen erhalten.
Quellen
- Lang, G.: Augenheilkunde. Thieme, Stuttgart 2014
- Zervos-Koop, J.: Anatomie, Biologie und Physiologie: Ergotherapie Prüfungswissen. Thieme Verlag, Stuttgart 2013
- Faller, A. et al.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2012
Qualitätssicherung durch: Dr. med. Nonnenmacher
Letzte Aktualisierung am: 8. August 2024
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